Das Jahr fängt irgendwie schräg an, zumindest mein Jahr. Sprechen Sie arabisch? Nein. Wann waren sie das letzte Mal in Israel? Privatsache.
Waren Sie mit einem anderen Reisepass dort? Ich dachte, Sie hätten seit Sadat Frieden geschlossen. Beantworten sie meine Fragen, sonst muss ich sie mit dem nächsten Flug deportieren.
Warum waren sie in den letzten zehn Jahren fünfzehn Mal in Ägypten? Tauchurlaube am Roten Meer, Nuweiba, Sharm-el-Sheikh, Dahab, eine Nilkreuzfahrt. Wo werden Sie in Kairo wohnen? Hotel Marriott, Zamalek.
Strenges Gesicht der Beamtin mit Kopftuch, zack Stempel, keine Verabschiedung, kein landesübliches Lächeln, nichts. Nervöser Polizeistaat.
Seit dem unerwarteten Sturz des syrischen Machthabers nebenan liegen die Nerven des ägyptischen Regimes des Feldmarschals Abdel Fatah Al-Sisi blank.
Die letzte existierende, grosse, gut organisierte Armee der arabischen Welt könnte ebenfalls im Fadenkreuz des israelischen Nachbarn und der CIA stehen.
Eine erneute Revolution der Muslim-Bruderschaft und Ägypten ereilt das gleiche Schicksal, wie die anderen arabischen Nationalstaaten erfahren haben. Iraq, Libyen, Syrien.
Balkanisierung, von sektiererischen Islamistengruppen und Warlords geschunden, zerfleddert und ausgeschaltet.
Diese Vernichtung von ehemals gut funktionierenden, säkularen, dem Panarabismus verpflichteten Staatsgebilden, die Millionen Tote und Vertriebene auslöste (die Flüchtlinge landeten in Europa und der Türkei), war eine von Israel gewünschte und von den USA durchgeführte Strategie.
Heliopolis, Café Bouchée, der Charme der alten Welt des belgischen Barons Empain, das beste Gebäck Kairos zergeht auf der Zunge. Junge, blasshäutige Koptinnen promenieren barhäuptig und zeigen ihr wunderschön gekräuseltes Haar.
Die Kopten sind die direkten Nachfahren der Pharaonen, ich sehe wahrhaftig Kleopatra vor mir, wenn ich diese Mädchen betrachte.
Ein eleganter ägyptischer Herr steht vor meinem Tischchen, unsere Blicke kreuzen sich. Ich bemerke, wie sich sein Gesichtsausdruck plötzlich engelhaft und voller himmlischer Geigen verwandelt. Wegen mir vielleicht?
Sekunden später die Ernüchterung. Er schielte offensichtlich an mir vorbei und begutachtete die wunderbare Auslage des Zuckerbäckers, auf die er schnurstracks durch das winzige Café zugeht. Das Leben kann wirklich lustig sein.
Auf der anderen Strassenseite die vom Industriellen Empain erbaute katholische Kathedrale, in der er mit Frau und Tochter begraben wurde. Die Kathedrale wird von Einheiten des Innenministeriums streng bewacht.
Ich will das Innere besuchen, überquere die Strasse und mache ein Photo des Gebäudes. Zwei Polizisten schnauzen mich an. Keine Photos. Wie, keine Photos? Ist doch nur eine Kathedrale?
Mein Handy wird mir abgenommen und einem Leutnant gebracht, der befiehlt, das Photo zu löschen und ihm die anderen Photos auf dem Handy zu zeigen. Wissen Sie, das ist meine Religion, ich bin katholisch und möchte auch gerne die Kirche besuchen.
Geht nicht. Eben weil Sie katholisch sind, sollten Sie uns dankbar sein, dass wir alles unternehmen, um die Kathedrale zu beschützen. Die Kathedrale ist bis auf Weiteres geschlossen.
Verstehe, danke Ihnen. Der Leutnant verabschiedet mich mit einem Lächeln, die schnauztragenden Polizisten rundherum in ihren schwarzen Uniformen schauen mich jedoch grimmig, sogar ziemlich bösartig an.
Die Umgangsformen und das Benehmen von Offizieren war schon immer um Welten besser als die der einfachen Soldateska, male ich mir zumindest aus.
Abends treffe ich den Freund eines Freundes zum Nachtessen, Banker, Mutter Amerikanerin, Vater Ägypter. Gut eingeführt in den besten Kreisen des Landes.
Ja, das Regime ist äusserst nervös. Man vertraut niemandem mehr. Der Geheimdienstchef, einer der mächtigsten Männer im Land, wurde soeben in die Wüste geschickt.
Trotz dem enormen, technologisch führenden Nachrichtendienst-Apparat hat man die Situation in Syrien falsch eingeschätzt.
Al-Sisi hat Angst, genau wie Assad zu enden – bestenfalls. Die Wirtschaft ist am Boden, dank den Houthis in Yemen sind die Einnahmen aus dem Suez-Kanal um 60% gesunken, eine Katastrophe.
Die Inflation in den letzten vier Jahren betrug gegen 1000%, das Volk hungert, das Elend ist gross ausserhalb der betuchten Vierteln des Regimes. Wir reden von 117 Millionen Ägyptern, 38 Millionen davon im Grossraum Kairo.
Die Gefängnisse sind voll mit etwa 60’000 politischen Gefangenen, die meisten davon Islamisten der Muslim-Bruderschaft, die insbesondere von der Türkei und Qatar unterstützt werden.
Die Türkei war unser Kolonialherr vor den Engländern, die haben ganz eigene Expansionsträume. Und dann wäre noch Israel:
Die neun Millionen Palästinenser in die Sinai-Halbinsel zu verfrachten, die wir mit vielen Opfern zurückeroberten, scheint für Israel eine gute Lösung zu sein, natürlich auf unsere Kosten. Und man kennt mittlerweile die unheiligen Allianzen mit ISIS und dergleichen.
Die Oligarchen des Landes, unsere Milliardäre, Sawiris, El Gammal, El-Enein, Sewedy, Mansour und andere, üben nun auch behutsam Kritik an der Regierung des Feldmarschalls aus.
Die Militärausgaben sind einerseits enorm, andererseits erstellt das Regime wie die Pharaonen unglaubliche Bauten; insbesondere der mehrere Milliarden verschlingende neue Präsidentenpalast und die neue Verwaltungshauptstadt sind obszöne, nicht produktive Investitionen.
Das Militär war noch nie gut in Sachen Ökonomie. Die grosse Mehrheit der Bevölkerung hält ausserdem Al-Sisi für einen Verräter, der für die palästinensischen Brüder in Gaza keinen Finger bewegt hat.
Auch den ersten, nach dem Arabischen Frühling frei gewählten Präsidenten Ägyptens, Mohamed Morsi, im Gefängnis hat sterben lassen und über tausend Menschen anlässlich eines friedlichen Protestes auf dem Rabaa-Platz im Jahr 2013 erschiessen liess.
Entweder gibt es daher bald einen systemischen Wechsel, eine vom Militär gelenkte, demokratische Öffnung unter Einbezug der Muslim-Bruderschaft, oder das Ganze explodiert und ihr könnt Euch in Europa auf eine nie dagewesene Flüchtlingswelle freuen.
Nach einem Spaziergang durch die Gassen von Alt-Kairo stelle ich fest: Seit der wunderbaren Trilogie des ägyptischen Literatur-Nobelpreisträgers Nagib Mahfuz hat sich in den Gassen von Alt-Kairo wenig verändert.
Elend, Abfall, viele Kinder und der unbändige Wille zu überleben. Möge dieser Lebenswille Ägypten als Nation und als vielfältige Religionen inkludierende, tolerante Gesellschaft erhalten.
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Die beliebtesten Kommentare
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Die Frage ist doch, welche Schlüsse unsere Landesregierung aus den geschilderten Entwicklungen ziehen wird.
Die deutsche Aussenministerin hat diesbezüglich schon einmal eine Duftmarke gesetzt. In einer nicht mehr zu überbietenden Naivität nach Syrien reisend,liessen die dortigen Machthaber sie spüren, dass Weiber an den Herd gehören.
Die Entwicklungen sind alarmierend, wie von Fr. Villalon geschildert.Die Aussicht auf neue Flüchtlingsströme sind real. Der nahe Osten ist und bleibt ein Pulverfass, dessen Lunte brennt.
Erinnern sie sich noch an die Aussage des damaligen deutschen Verteidtigungsministers: „Deutschland wird auch am Hindukusch verteidigt“? Nun, in Zukunft werden sie nicht mehr soweit reisen müssen.
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Packender Bericht! Ausgezeichnet!
Der Westen hat die Araber immer dort, wo die sie haben wollen! Tragisch! -
Ich glaube nicht, dass die USA interessiert daran waren, säkulare Staaten zu zerstören – damit diese dann religiös unterdrückt und ruiniert sind. Die USA sind an Staaten interessiert, die gute Kunden sein können, denen man was verkaufen kann.
Was Sisi betrifft, lassen wir den. Der will weder was erobern noch uns den Hals abschneiden. Dass er sein eigenes Volk kaputt macht, wie Maduro und andere muss uns egal sein wir Demokratien kämpfen inzwischen ums eigene Überleben, siehe gleich jetzt Oesterreich. -
Wer die USA und Israel weiterhin unterstützt hat wirklich nicht alle Tassen im Schrank.
Antisemitismus? Heult weiter!
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Der Islam ist leider keine tolerierende Religion. Sie werden immer irgendwelche Probleme in so einem Land haben.
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Was gibt es Schöneres als einige beschauliche Tage bei Al-Bisi und Nagib Megafurz? Im Gegensatz zum Essen auf einer Nilkreuzfahrt bekommt man im Luxus-Hotel Marriott nur sporadisch Durchfall nach dem Verzehr des Essens.
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Die seitens Frau Villalon benannten Bezüge in Richtung Israel sind so verlogen, dass noch nicht mal das Gegenteil davon stimmt.
Und dann noch dieses Originalzitat: „demokratische Öffnung unter Einbezug der Muslim-Bruderschaft“.
Wer nicht begreifen kann oder nicht begreifen will, dass die von Hassan al-Banna 1928 in Ägypten gegründete Muslim-Bruderschaft mit ihrem Anspruch, den gesamten Globus dem Islam zu unterwerfen (das arabische Wort „Islam“ bedeutet übersetzt „Unterwerfung“), nichts aber auch gar nichts mit einer freiheitlich-rechtsstaatlichen Grundordnung am Hut hat … sollte sich zu sämtlichen Themenbereichen rund um die islamische Welt und Israel besser in Schweigen hüllen.
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Hast du einen Nachbarn wie Israel, brauchst du enorme Militärausgaben.
Ist halt nun mal so. -
Aber die westlichen Politiker/- innen machen unterwürfig den Kautau vor den Islamisten, egal wenn sie nicht begrüsst und auf dem offiziellen Pressefoto wegzensiert werden.
Dazu trifft man sich noch für ein erhellendes Gespräch mit dem Justizminister, dem ehemaligen Scharfrichter eines AlQuaida Ablegers für die Hinrichtung von Frauen.
Hauptsache Assad ist weg und dem Iran und Russland wurde ans Bein gepinkelt.
https://www.20min.ch/story/damaskus-annalena-baerbock-in-syrien-zensur-nach-verweigertem-handschlag-103252145
https://www.watson.ch/videos/international/581239700-syrischer-justizminister-shadi-al-waisi-hat-frauen-zum-tod-verurteilt -
*Diadochenstaaten
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Kleopatra war allerdings keine Pharaonin, liebe Frau Villalon, sondern ein Abkömmling der makedonischen Diadochen (Nachfolgerstaaten von Alexanders Reich), wie es schon der griechische Name sagt.
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… ein weiteres Mal!
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Ja, warum ist jemand 15 mal in Ägypten? Kein Wunder hat die Beamtin dafür kein Lächeln übrig.
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Aegypten ist zu einem weiteren Shithole dieses Planeten verkommen, wie überall, wo sich die Fundi-Müslüms breit machen oder die Armee. Vor 40 Jahren bin ich gerne in muslimische Länder gereist. Die Leute waren freundlich, die Sicherheit gut. Heute? Nee danke. Gerade zurück aus dem Maghreb. Das war definitiv das letzte Mal. Und die Müslüms, die wir in Europa haben und die über die Feiertage zurückgehen, verwandeln sich vor Ort in sekundenschnell in arrogante, aggressive Talibans. Alles ist dann vor Ort besser als irgendwo in Europa. Wieso sind sie dann alle hier?
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Vielleicht hat das alles etwas damit zu tun, dass vor 40 Jahren Sowjetunion noch im nahen Osten war, und Israel und die Amis es sich nicht leisten konnten, rücksichtslos im nahen Osten zu walten und Länder zu invadieren.
Für den Nahen Osten war der Zusammenbruch der Sowjetunion eine riesige Katastrophe. Irak, Syrien, Libyen, Jemen lassen grüssen.
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yep. E-Gipter fehlen bei uns noch.
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Man dankt der Autorin, Isabel Villalon für diesen Beitrag.
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Steile These, dass Israel lieber die Muslimbruderschaft am Drücker sehen will, als eine Regierung, mit der man zusammenarbeiten könnte. In den letzten 460 Tagen wurden schliesslich zehntausende Islamisten ausgeschaltet. Das auch ganz im Sinne Ägyptens.
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Ich liebe die Geschichten aus 1001 Nacht von Frau Isabel Villalón de Castro!
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Deine Ferienerlebnisse sind relevant für Inside Paradeplatz, weil…?
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Assad war daran, seine Bündnisse mit Russland und Syrien aufzulösen, und auf die Golfstaaten zu setzen. Im Militär wurden hohe Generäle mit guten Beziehungen zu Russland und Iran zugunsten von solchen mit Beziehungen zu den Golfstaaten ausgewechselt. Sein Geheimdienst spielte den Israelis (!) Infos zu, damit Israel Iranern in Syrien angreifen konnte. Bei diesem Wandel musste er auf persönliche Freunde seiner Familie vertrauen, und konnte deshalb praktisch nichts gegen die grassierende Korruption im Land unternehmen.
Russland bot Assad ein grosszügiges Darlehen, mit dem er seine Armee auf Vordermann hätte bringen können, und die Wirtschaft reformieren. Das schlug er aus; ebenso iranische Angebote militärischer Unterstützung sowie Warnungen von Moskau und Tehran, dass in Idlib die islamisten aufgerüstet würden. Vielleicht weil seine sehr geliebte Frau schwerkrank an Krebs leidet.
Als der Krieg zwischen Hesbollah, Hamas, Jemen und Israel losging, gaben ihm die Golfstaat ein Ultimatum; jede Hilfe an Hesbollah zu unterlassen oder…
Das „oder“ war, dass die Golfstaaten freundliche syrische Militärs sich bestechen liessen, und das Land nicht mehr vor den Islamisten schützten. Das Land war zwischen Sanktionen, Korruption, US Besatzung der Ölfelder und Weizenfelder, und dem grossflächigen türkischen Diebstahl von Industrieanlagen derart verarmt, dass der Wille weiterzukämpfen einfach nicht mehr da war.
Ägypten liegt hoch in den Gunsten der Golfstaaten; eine Revolution würde höchstens von unten kommen. Anders als in Syrien ist es trotz aller Wut auf die Regierung schwer zu sehen, wie der durchschnittliche Ägypter sich durch eine Revolution Verbesserungen versprechen würde.
Es ist auch fraglich, ob Israel und die Emiraten ein durch islamisten regiertes Ägypten nicht als Horror empfänden.
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Als oft nach Ägypten Reisender aus beruflichen wie auch taucherischen Gründen muss ich konstatieren, dass sämtliche einheimischen Beamten an der Passkontrolle eigentlich ausnahmslos und unabhängig vom Outfit der Reisenden meist das Begeisterungsniveau einer Person zeigen, deren Beförderung grade abgelehnt und deren Katze am Vortag überfahren wurde.
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Das Assad Regime ist nach fünfzig Jahren implodiert. Die Situation in Syrien ist jedoch noch äusserst labil. Wird die Übergangsregierung ihre glaubwürdige Absicht, einen Rechtsstaat, in dem alle Bevölkerungsgruppen und Religionen friedlich zusammenleben, verwirklichen können? Die grösste Herausforderung für die Übergangsregierung im Moment ist, die Extremisten aus allen Lagern zu besänftigen und zu entwaffnen. In dieser labilen Situation hatte die Deutsche Aussenministerin Bärbock nichts Besseres zu tun, als, versehen mit Sicherheitsweste, nach Damaskus zu fliegen und die Exponenten der Übergangsregierung mit ihren Belehrungen über Meinungsfreit und Frauenrechte in Schwierigkeiten zu bringen. Obwohl die Mehrheit der Deutschen genug von Bärbock und ihren grünen Ministerkollegen hat, sind Deutschen Mainstreammedien von Spiegel bis Bild dabei, eben diese Grünen mit allen Mitteln der Massenpropaganda wieder als Regierungspartner von CDU/CSU unter Merz zu preisen. Der Irrsinn in Deutschland wird also weitergehen.
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Der Machtapparat in Aegypten kauft sich besser mal neue Pager, sonst könnten die Jetzigen ihm um die Ohren fliegen. Wahrscheinlich kommt so oder so eine Millionenflüchtlingswelle aus dem arabischen Raum auf uns zu. Die Desorganisation und Not im gesamten arabischen Raum wird immer grösser. Aber wir haben ja noch viel Platz wie uns Herr Jans täglich versichert.
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Ich frage mich wie lange es dauert bis die Lage auch dort eskaliert. Und von dort ist es nicht mehr weit bis zu den mehr schlecht als recht „gesicherten“ Grenzen der EU… und was machen unsere Politiker*innen*etc dann?
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Wie sieht denn aktuell die Lage in VAE und KSA aus? Das würde mich noch interessieren. Als Schwarzgeld- und Steuerflüchtlingsempfänger machen sie sich ja bereits einen Namen.
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Ägypten sieht die Schrift an der Wand. Es wird bald zwischen Israel und der Türkei aufgeteilt sein, genau wie Syrien, Jordanien und der Libanon. Es ist klar, dass die NATO / die USA das große Israel und das neue Osmanische Reich unterstützen.
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Die Situation ist wirklich komplex.
Ägypten wird nun seitens Israel vorgeworfen, die Sinai-Halbinsel militärisch zu befestigen und das Rückgabeabkommen zu brechen.
Gebiete Syriens zu besetzen ist kein Vertragsbruch durch Israel?
Den Philadelphia Korridor (Gaza/Ägypten) militärisch zu besetzen scheinbar auch nicht? -
Isabel Villalon:
„Strenges Gesicht der Beamtin mit Kopftuch, zack Stempel, keine Verabschiedung, kein landesübliches Lächeln, nichts. Nervöser Polizeistaat.“
Bis auf den Kopftuch: Sie malen die Zustände am CH Zoll des Grenzüberganges in Thayngen. Insbesondere eine zarte Blondine mit Zopf hat etwas gegen mich. Sie hat mein Auto bereits zwei Mal auseinander genommen und die Inhalte der Reisetaschen wie auf dem türkischen Bazaar behandelt.
Zwei Mal nichts gefunden. Bestimmt versucht sie es zum dritten Mal bald. Vielleicht gebe ich ihr endlich meine Telefonnummer ?
Das mit dem Polizeistaat erkläre ich mir inzwischen so: die GWK Beamten an einem anderen Grenzübergang versuchen den Eigentümer des Wagens fern vom Kofferraum zu halten während sie ihn durchsuchen. Man muss schon einen preussischen Ton anlegen und darauf hinweisen dass bei der Durchsuchung des Kofferraums die Opfer sehr wohl dabei sein darf um das Unterjubeln der Beweise durch die Schweizer zu unterbinden und zwar im Beisein eines Zeugen den der Durchsuchte zu bestimmen hat.
Frech sind die Schweizer neulich geworden, nervös dazu. Polizeistaat eben. Mit Langwaffen gegen Reisende.
Vor der nächsten Wahl in der Schweiz erwarten wir wohl die Mündungen der Panzerkanonen die auf die Teutonenbuden ausgerichtet sind.
Eeee… sind Sie sich sicher, dass sie von der Ägyptischen Grenze sprechen ? Sie haben wohl lange die schweizerische Grenze nicht passiert, kann es sein ?
Isabel Villalon:
„Geht nicht. Eben weil Sie katholisch sind, sollten Sie uns dankbar sein, dass wir alles unternehmen, um die Kathedrale zu beschützen. Die Kathedrale ist bis auf Weiteres geschlossen.“
Fahren Sie nach Basel, zu einem runden Hochhaus in der Nähe des Bahnhofs der auf der Schweizerseite liegt, das Gebäude selbst aber exterritorial ist. Gehen Sie in das Gebäude rein und versuchen Sie dort Fotos zu schiessen.
Viel Erfolg. Die Behandlung der Ägypter kommt ihnen dann ziemlich milde vor.
Isabel Villalon:
„Das Militär war noch nie gut in Sachen Ökonomie.“
wie war das mit dem Armeechef dem das Geld letztes Jahr ausgegangen ist ? Irgendeine Bananenrepublik war das, wie hiess der Generalissimus dann ? Ist mir entflohen, leider.
Bestimmt nicht Süssli und bestimmt nicht die Schweiz. Unmöglich.Lachen oder weinen ?
Das ist eine gute Frage.-
Sie können nachtragend sein, die zarten Dinger!
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Wieviele von den ganzen Syrern und Ukrainer verlassen die Schweiz wieder, wenn sich die Situation in ihrem Land gebessert hat?
50%? 30? oder eher 0%?
Da geht keiner mehr.
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„Weaponized migration“ ist ein altbekanntes Mittel und die Asyl-NGO sind die Steigbügelhalter dieser Politik. Machen wir uns nichts vor: Wenn sich jedes Jahr Millionen Junge Männer im Wehrpflichtigen Alter dauerhaft in einem neuen Land niederlassen, um dort zu bleiben und mit den dortigen Frauen eine Familie zu gründen oder die eigene Familie nachzuziehen, dann ist eine kampflose Eroberung von fremden Territorium.
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Das Problem ist, dass eine grosse Mehrheit in Europa den Ernst der Lage gar nicht wahrnehmen will, im Wohlstand mit Blindheit geschlagen ist und solche Strategien wie „weaponized Migration“ gar nicht wahrhaben will. Es ist genau so, wie Sie schreiben. Der Prozess der islamischen Migration in unsere Länder geht weiter und die einheimische Bevölkerung steckt den Kopf in den Sand, verharrt lieber und denkt nicht an zukünftige Szenarien, z.B. einer ganz demokratisch legitimierten Übernahme durch eine islamische Mehrheit. … Das ist ja noch ganz weit weg, beruhigt man sich, und im Grunde unmöglich, Verschwörungstheorie. – Denkste! Ägypten war ein koptisch-christliches Land, und dann kam die islamische Immigration. Heute sind die Kopten im eigenen Land noch eine Minderheit von unter 10%. Noch 1950 machten die Kopten in Ägypten noch knapp 20% aus.und in Syrien sieht es ähnlich aus. In der Türkei waren Anfang des 20.Jh.s noch 20% Christen, Heute sind es noch 0,2% – dramatisch dynamisch!
Als ich im Jahr 2000-2003 in Ägypten war, war die Bevölkerung noch 100 Millionen. Die Mutter aller Probleme: Bevölkerungsexplosion: Jedes Jahr eine Million Leute mehr. Das überfordert sogar reiche Staaten, geschweige denn ein Entwicklungsland wie Ägypten.
Innert 60-70 Jahren hat sich die koptische Bevölkerung in Ägypten von 20% auf unter 10% halbiert. Das ist schon ziemlich dynamisch. Und bei uns? Schweiz 1970 0,2% Muslime. Heute, 2025, 7,5% Muslime. Das ist sehr dynamisch. Und in anderen europäischen Ländern sieht es noch dynamischer aus. Und das Ganz beschleunigt sich, während die Politiker und der Grossteil der Bevölkerung lieber den Kopf in den Sand stecken. Die Leute in Europa sind gefesselt und geknebelt durch die schlimmen Ereignisse in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts: Hitlerismus und der nationalsozialistische Völkermord hindern heute die europäische Politik daran, nötige und legitime Massnahmen zum Selbstschutz und Selbsterhalt einzuleiten, denn das gilt als „rechts, rechtsradikal, verachtenswert, verbrecherisches Nazitum“.
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Wäre vielleicht noch gut gewesen anzumerken, dass der brutale Diktator mit Hilfe der USA an die Macht gekommen ist und auch dort gehalten wird – Ägypten erhält nach Israel die höchsten „Entwicklungshilfe“ von den Amerikanern – Säcke von Banknoten und Waffen ohne Ende, Unterdrückung kostet halt.
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Guter Artikel. Danke @Isabel Villalon.
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Das Militär war wirklich nie gut – sieht man ganz deutlich in Russland.
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Danke für diesen interessanten Bericht.
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Sehe ich genau so. Guter Impact. Die Nervosität im Maghreb bis nach Syrien ist gewaltig. Kein schöner Zustand. Ein Ende des Debakels nicht in Sicht. Was wurde nicht schon alles versprochen. Am meisten leided die normale Bevölkerung.
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Gut geschrieben, Danke für die Einblicke in den nächsten Islamistenstaat. Leider wird es so kommen. Bei uns sind es die Ultra Rechten der AfD, FPÖ, FN, $VP die Italiener, Orban etc die von dieser Situation massiv profitieren. Denen kommt ein islamistischer Staat gerade recht. Damit lassen sich in Europa und auch der Schweiz hervorragend Aengste schüren. Die Wahlergebnisse rundherum zeigen es. Wobei es mir ehrlich gesagt davor graut, Muslims in rauhen Massen herein zu lassen. Ich finde, in erster Linie sollen die arabischen Staaten wie Saudis, Kathar, Kuweit etc einige Millionen aufnehmen und für ihre Glaubensbrüder finanziell aufkommen. Milliarden für Fussball WMs haben sie ja
auch „vorig“.
Ich will hier einfach nicht noch mehr religiös verblendete Muslims. Mir reichen die Christen. Zudem proklamieren die Muslims dauernd, sie müssten unser System untergraben, ja umgestalten. Nein, bei aller Kritik an unserem System, aber muslimische Indoktrination braucht es hier nicht. Frauen haben gleiche Rechte und Händeabhacken und Auspeitschen gibt es hier nicht. Ebensowenig Zwangsheiraten und ein masslos übersteigertes männliches Weltbild. Von dem her werden die nächsten Wahlen hierzulande auch sehr vom Zustand Aegyptens und auch Syriens abhängen. Dürfte dann nicht nur für mich eine schwierige Wahl werden. Zumal es auch davon abhängt, wie sich die Sozen zu diesem Problem stellen.-
Wieder so ein Linker…wenns ihnen nicht passt können sie gerne nach DE auswandern, wo alles den Bach ab geht wegen den ach so toleranten Linken.
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„Kleopatra“ ist ein griechischer Name, und sie ist kein Nachfahre der Pharaonen, sondern der (makedonischen) Diadochen, welche das Reich Alexanders des Grossen übernommen bzw. aufgeteilt hatten.
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Guter Artikel. Danke @Isabel Villalon.
Wieviele von den ganzen Syrern und Ukrainer verlassen die Schweiz wieder, wenn sich die Situation in ihrem Land gebessert hat?…
"Weaponized migration" ist ein altbekanntes Mittel und die Asyl-NGO sind die Steigbügelhalter dieser Politik. Machen wir uns nichts vor: Wenn…