In der Stadt Zürich wird die Wohnungsnot seit Jahrzehnten von verschiedenen Departements verwaltet.
Zu nennen wären das Sozialamt mit Notwohnungen, die Finanzverwaltung mit den Liegenschaften und das Hochbauamt mit dem schleppenden Wohnungsbau.
Nun hat die Präsidialabteilung letztes Jahr einen Wohnungsdelegierten erkoren. Bekannt ist, dass er bei der Kunsthochschule (ZHdK) war.
Zur Arbeit kommt er aber erst im Frühjahr, fast ein Jahr nach seiner Berufung. Erst dann erfahren wir, was er real angehen will.
Die Wohnungsknappheit ist seit über 40 Jahren für uns Mieter bittere Realität. Schon in den 1980ern hallte es „WoWoWohnige“ durch Zürich.
Von den Zürcher Politikern aus allen Parlamenten soll gemäss einer Umfrage eine grosse Mehrheit Wohnungsbesitzer oder Genossenschafter sein.
Einzelne haben wohl auch eine Datscha in den Voralpen oder auf dem Land, von wo sie zugezogen sind.
Sogar ehemalige Hausbesetzer sind zu Immo-Tycoons aufgestiegen oder sitzen heute in den Vorständen von Genossenschaften.
Es fehlt definitiv der motivierende Leidensdruck, um endlich für alle Mieter vorwärtszumachen.
Das mag auch die Ursache sein, dass brachliegender Baugrund an bester Lage unberührt bleibt.
Damit der Delegierte sogleich anfangen kann und nicht erst eine Studie in Auftrag geben muss, hier ein pfannenfertiger, konkreter Realisierungsauftrag.
Die Gleisfläche zwischen Hardbrücke und Bahnhof Altstetten gesamtflächig deckeln und mit mehreren Dutzend Holzwohn-Hochhäusern bis 90 Meter, vertikalen Wohngärten und grünen Dachterrassen bauen lassen.
Das gibt grossartigen Wohnraum für 12’000 Stadtzürcher, die sehnlichst autofrei, grün und nachhaltig in luftiger Höhe leben wollen.
Eine grüne Lunge für die im Sommer hitzegeplagte City, eine einmalige Ausgangslage.
Seitlich von den Brücken Hard, Duttweiler und Europa lassen sich beidseitig in 20 Meter hohen und 20 Meter breiten Quadern Sonnenkollektoren realisieren. Diese dienen als Sicht- und Lärmschutz.
Über Kraftwerke mit Batterie-Grossspeicherung zur CO2 neutralen Energieversorgung der grünen Siedlungen bis hin zur Autarkie.
Dazu vertikale Windturbinen, um auf Dächern und an exponierten Stellen den Energiegewinn zu ergänzen.
Erdwärme-Sonden für den Winter und im Sommer mittels Decken-Böden zum Kühlen.
Auf der Ostseite der Bahndeckel würden Logistik und Dienstleistungs-Hubs mit entsprechenden Güterflächen entstehen, ohne den bestehenden Wohnraum zu beeinträchtigen.
Die Deckel selbst wären reiner Wohn- und Lebensraum ohne Autoverkehr, Parkgaragen oder Gewerbeflächen. Anschluss an den öV, lokal, regional wie national ist vorhanden.
Auf den Gleisdeckeln wären innerhalb und in deren Verbindung autonome und unbemannte E-Fahrzeuge für Versorgung, Transport und Dienstleistung unterwegs.
Bauherren wären die Pensionskassen von Bund, Kanton und Stadt sowie die Swisscanto mit ihren Anlagefonds der Kantonalbanken.
Und falls die Nationalbank endlich einen Staatsfonds auflegen würde, statt ihr Vermögen in US-Aktien anzulegen, dann wäre dies das Leuchtturm-Objekt, das auch für viele weitere Städte in der Schweiz zum Vorbild würde.
Ob die Luft über den Gleisen der SBB gehört, ist je nach Standpunkt diskutabel. Vorstellbar ist für die vorgenannte Bauherrschaft ein Baurecht ohne Baurechtszins.
Dies würde einerseits dem Staat und unseren Vorsorgewerken oder Schweizer Fonds eine anständige und garantierte Rendite ermöglichen und anderseits zu zahlbarem, neuem, nachhaltigem Wohnraum führen.
Eine zeitgerechte und fortschrittliche Art, den Wohnraum im Sinne der Gemeinnützigkeit zu gestalten, ohne den Staat dafür zahlen zu lassen.
Eine Bebauung durch die Immobilienabteilung der SBB ist zu vermeiden. Wie diese hinlänglich bewiesen hat, sind ihre Profitvorgaben und Vorstellung von Stadtgestaltung für Zürich unerfreulich – wie in der Europaallee manifestiert.
So sind die Kulturstätte Kosmos (der Autor war deren letzter VR-Präsident) und fast zeitgleich das Haus Gustav am überhöhten Profitstreben der SBB gescheitert.
Zum sang- und klanglosen Verschwinden trugen hohe Baurecht- und Mietzinsen sowie teure Bausünden bei.
Nur langsam und zögerlich werden jetzt Bedingungen und Mietzinsen für die Mieter geändert. Zu spät, tendenziell immer noch widerstrebend und immer erst nach herben Verlusten.
Die eierlegende Wollmilchsau, vulgo Immobilien, verleitet ortsfremde und profitorientierte Organisationen weiterhin dazu, Stadtraum falsch in Besitz zu nehmen.
Öffentlicher Grund gehört sinnvoll genutzt für die steuerzahlenden Menschen vor Ort, um anständig leben zu können.
Wohnungen über den Gleisen, die sonst nur Hitze und Lärm produzieren, sind geradezu ein Geschenk für alle.
Es nützt nichts, die Migration für die Wohnungsnot verantwortlich zu machen, und auch die linken Wunschträume einer „Ver-Genossenschaftung“ des Mietermarkts wird so nie stattfinden.
Wohnungen an zentraler Lage, über dem Gleisfeld, zu bauen ist keine Raketenwissenschaft – mit einem Delegierten nahe der Stadtpräsidentin geradezu ein Klacks für Zürich.
Jede Stadt hat brachliegenden Baugrund, und einige Städte sind uns Jahre voraus. Hamburg mit der Hafencity, das „hygge“ Kopenhagen mit dem Nordhavn.
Zürich hat die Hügel, das riesige Gleisfeld und viele Flächen mehr. Zürich und die bestimmenden Politiker bewirtschaften die Wohnungsnot im Schneckentempo, das genügt einfach nicht.
Einmal mit Google Earth im Satelliten-Modus auf Zürich gezoomt – und es braucht keine Studie, um das grosse Wohnraum-Potential zu erkennen. Geht sogar ohne KI.
Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Klingt gut. Allerdings überfordert man mit solchen innovativen Ideen die links-grün Regierenden.
Deren Kernkompetenz liegt in anderen Bereichen:
– Abschaffung von Autoparkplätzen
– Erschwernisse für den Autoverkehr wo immer möglich
– Massiver Ausbau der Velowege für eine kleine Minderheit der Bevölkerung (unter 10%)
– Schaffung von zusätzlichen Beamtenstellen für weitere Genossen
– Unter-der-Hand-Zuteilung von günstigen Wohnungen in der Stadt Zürich
– Freude an Multi-Kulti und somit weiteren 100’000+ zusätzlichen EinwohnernBezüglich der Zurverfügungstellung von entsprechendem Wohnraum fühlt man sich nicht zuständig. Das überlässt man gerne der sonst verhassten Marktwirtschaft, die man dabei aber – wo immer möglich – einschränkt und behindert.
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Die teure Hafencity als Vorbild für eine Gleisfeldüberbauung heranzuziehen, genau mein Humor. Es braucht wenig Sachverstand um zu erkennen, dass Überbauung zwischen Hardbrücke und Bahnhof Altstetten schon rein wegen den notwendigen Fundamenten und der Deckelung der Geleise teuer wird. Und teuer bauen endet leider dann auch in teuer wohnen.
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Die Gleisdfelder deckeln – sofort
Wohnhäuser bauen – niemals
Der Platz ist optimal für einen Zürich City Airport! -
Die Sozialisten und Kommunisten in den Städten Bern und Zürich, machen, was sie wollen und verteilen auch die Wohnungen zu Spottpreisen an ihre Anhänger und Profiteure. Kein Wunder, sammeln sich in die grossen Städten Arbeitslose, Arbeitsunwillige und Beamtenheere, die alle von den guten, meist bürgerlichen Steuerzahlern profitieren. Eine linksgrüne, extreme Ideologie vereint die Profiteure. Wie lange wird es noch dauern, bis diese Anhänger und Politiker dieser Klientelwirtschaft aus dem Amt und aus den Sozialwerken gefegt werden?
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Eine wunderbare Idee, Herr Feusi, die leider aus mangelndem Gemeinsinn in unserer Gesellschaft nicht realisiert wird. Früher hatten reiche Menschen, Firmen, Patrons und Politiker noch ein Verantwortungsgefühl gegenüber der Gesellschaft. Heute herrschen nur noch Egoismus, Gier und Spekulation.
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Ein Kommentar eines von der Realität entfernten typischen Stadtzürchers. Zuwanderung begrenzen und gut ist.
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Das Problem ist, dass Grund immer noch Privateigentum und nicht Volkseigentum ist. Privates Bauland dient nur der Spekulation. Natürliche Resourcen, welche per se nicht beliebig vermehrbar sind gehören einfach nicht in private Spekulantenhände. Wer Bauland nutzt, soll dafür einen Zins an die Gemeinschaft zahlen. Dazu muss man nicht enteignen, sondern man bezahlt allen Grundstückeigentümern den Steuerwert aus. Dazu bildet man einen Nationalfonds. Die Eigentümer können so ihre Hypotheken reduzieren, die Immobilien energetisch sanieren oder was immer auch sie wünschen. Das Recht auf die Nutzung kann vererbt werden, faktisch wie Eigentum gehandhabt werden. Und schon sind 99% der Schweizer Probleme gelöst.
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Im Kommunismus funktioniert alles besser….
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Quatsch!
Wer ein Haus baut, will dies auf eigenem Boden bauen, sonst baut man nicht.
Wozu einen Zins zahlen an die „Gemeinschaft“?
Wer ist die Gemeinschaft, und was hat sie dazu beigetragen einen Zins zu kassieren?
Welche Schmarotzer sitzen in der „Gemeinschaft“, um abzukassieren?
Auch eine Gemeinschaft hat kein Recht Zinsen zu kassieren, denn auch sie hat den Boden nicht erschaffen.Der Erbauer der Sugushäuser zum Beispiel war kein Spekulant.
Die Probleme von immer höheren Immobilienpreisen entstehen durch die „Giralgeldschöpfung“ der Banken (wie ZKB-Staatsbank!)
Die „Giralgeldschöpfung“ der Banken muss gestoppt werden, dann wird auch die Inflation der Immobilienpreise und Krankheitskosten samt Krankenkassenprämien rasch gestoppt.
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Das Problem mit günstigen Wohnungen sind nicht die Migranten oder Expats.
Die günstigen Wohnungen gehen an parteinahe… und Angestellte. So mein Eindruck und Erfahrungen über den Wohnungsmarkt in der Stadt (gehört von Kollegen). -
Herrliche Vorstellung, neben und über den lauten Gleisen zu leben und wohnen. Herzinfarkt wegen Lärmstress und Schlafmangel sind dann nur eine Frage der Zeit.
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Ist der Autor, Roberto C. Feusi, wirklich ein Unternehmer? So ein Blödsinn habe ich schon lang nicht mehr gelesen.
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So einen wie Feusi braucht man in Ministerium für Palettenbau im Volkspalast.
Übrigens kann die SNB keine USD in CH-Immobilien investieren, Sie Genie.
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Der meint es ernst…als ob die CO2 Lüge nicht gereicht hätte, wird seit ein paar Jahren auch das Solar- und Windstrommärchen erzählt. Als ob man damit eine Industrie am laufen halten könnte. Siehe afrika…
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Der Schattenwurf wäre dann leider auch noch ein Thema, aber sonst in vielen Belangen den Nagel auf den Kopf geteoffen. Der Weg zwischen Baueingabe und Loslegen sollte endlich verkürzt werden – deshalb veraltete Gesetze streichen und Verwaltungsaufwand reduzieren. Jetzt. Und ah ja… die grünen Kreisarchitekten und der Heimatschutz sollen sich endlich mal einig werden und der Heimatschutz soll endlich Häuser entlassen und nicht hässliche 60-Jahre-Plattenbauten schützen.
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Die Sozialisten und Kommunisten in den Städten Bern und Zürich, machen, was sie wollen und verteilen auch die Wohnungen zu…
Das Problem mit günstigen Wohnungen sind nicht die Migranten oder Expats. Die günstigen Wohnungen gehen an parteinahe... und Angestellte. So…
Eine wunderbare Idee, Herr Feusi, die leider aus mangelndem Gemeinsinn in unserer Gesellschaft nicht realisiert wird. Früher hatten reiche Menschen,…