Wer der Swisscom sein Handy spenden will, ist mit vielen Herzen und Kinderlachen konfrontiert. Dank dem alten Handy gibt’s für die armen Kinder in Nicaragua warme Mahlzeiten.
„Wir machen es zu Geld und spenden den Erlös an SOS-Kinderdorf“, heisst es auf der Homepage mit den vielen Herzlis.
„Geben Sie Ihr altes Handy jetzt an einer der Sammelstellen in einem der über 100 Swisscom Shops in der Schweiz ab.“
Wie viel der Staatskonzern wirklich spendet, wird nicht verratet, auch nicht auf Nachfrage.
Im Jahresbericht von SOS Kinderdorf tut man nicht so geheimnisvoll: „85’000 Handys wurden 2023 via Swisscom Mobile Aid gespendet und haben so 425’000 warme Mahlzeiten ermöglicht.“
Wie viel so eine warme Kindermahlzeit in Nicaragua kostet, erklärt das Hilfswerk an anderer Stelle: „Mit dem SOS-Franken (…) ermöglicht er eine warme Mahlzeit für ein Kind.“
Für jedes abgegebene Handy spendet Swisscom demnach genau 5 Franken.
Nicht jedes Handy für Nicaragua geht noch. „25% funktionieren noch und werden im Gebrauchthandymarkt weiterverkauft – der Gewinn wird gespendet.“
Aber auch die kaputten Natels werden verkauft. Und auch diese Erlöse fliessen ans Kinderdorf.
Die Firma RS Switzerland kriegt die jährlich knapp 20’000 funktionierenden Handys von der Swisscom und verkauft sie weiter. Zum Beispiel ein iPhone 15 für 1’000 Euro.
Wie viel die Swisscom für ihre 20’000 Handys kriegt, wird nicht kommuniziert. Auch nicht, was eine Recyclingfirma in Gossau für die defekten Handy zahlt.
Auf Auktionsplattformen erzielen selbst kaputte Handys dreistellige Beträge.
Die IT-Konzern schreibt den Spendern nur: „Den Erlös aus Verkauf und Recycling spendet Swisscom voll an SOS-Kinderdorf.“
„Voll“: Das sind lächerliche 5 Franken pro Handy. Gut möglich also, dass der blaue Riese mit den Handys eine goldene Nase verdient.
Überhaupt ist Swisscom daran interessiert, dass immer neue Handys gekauft werden.
Mit ihren 100 Shops zählen sie zu den grössten Handy-Verkäufern der Schweiz. Im Durchschnitt, so die Swisscom, werden hierzulande alle zwei Jahre neue Handys gekauft.
Die Zögerlichen werden mit lachenden Kindern aus Nicaragua geködert.
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Die beliebtesten Kommentare
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Wollte auch noch meinen Senf dazu geben, weiss aber nicht, was ich schreiben soll. Bin zu faul den Text zu lesen. Das nächste mal dann …
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Mit jedem Franken Spendengeld wird die diktatorische Regierung in Nicaragua unterstützt. Das kann doch nicht der Sinn der Sache sein
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85000 Handys —> ergeben 425000 Mahlzeiten nicht Franken. Eine Mahlzeit in Nicaragua dürfte kaum 5 Franken kosten. Swisscom behält also noch wesentlich mehr für sich zurück.
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KI Kommentar?
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Suche dabei immer noch die IBAN von Daniel Ortega.
Vielleicht kann mir da die „contracom“ auch helfen… -
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In der Schweiz lebt jedes Zehnte Kind in Armut. Wie despektierlich die Swisscom doch nur ist. Einfach nur widerlich diese Auslandspenden. Es gibt mehr als nur Genug in unserem Land. Das ist unsere Zukunft und nicht ein Kind in Nicaragua…
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Immerhin gibt es noch physische Geschäfte, 100 an der Zahl, inkl. Menschen/Personal mit denen man reden kann. Dies als Alternative zu Einkaufen im Internet und Beratung via Chat …. die BILAG wäre besser auch öffentlich rechtlich geblieben anstatt per Abstimmung zur privaten Goldgrube mit Zwangsgebühren gewandelt. Neuerdings werden die Milliarden mit Sitz in einer Steueroase verwaltet.
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Seit 100 Jahren wird uns ein schlechtes Gewissen eingeredet, damit wir fürs arme Afrika spenden. Was hat es gebracht? Sie bekriegen sich nicht mehr mit Speeren sondern mit modernen Waffen. Das Hauptproblem ist, dass der Westen glaubt die Afrikaner sollten so leben wie der Westen, aber das ist ein Grundlagenirrtum. Am besten alle Zahlungen in den nächsten 20 Jahren auf Null runterfahren, keine Flüchtlinge mehr aufnehmen und alle Firmen abstrafen, die sich in diesen Ländern nicht an grundlegende Regeln halten was Umwelt und Menschen anbelangt. Die Afrikaner müssen endlich wieder lernen für sich selbst zu sorgen.
Und Swisscom kann man schon längst nicht mehr ernst nehmen.-
Nicaragua ist nicht im Afrika.
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Afrika – Amerika – tönt gleich und ist bald gleich dank den Libertären.
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in Jomtien und kenne dich nicht. Kollegen kennen dich auch nicht. Also nicht angeben. Khun kau tschai?
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LOOMIT
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peinlicher gehts nicht, oder Herr Frenkel
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Spenden sind nicht die Lösung, sondern die Ursache der Probleme. Seit Jahrzehnten spenden wir Geld nach Afrika. Nichts hat sich verbessert. Alles wurde noch schimmer.
Schulbau, Brunnenbau, Spitalbau… Alles Aufgaben des Staates. Klar macht der Staat dies nicht selber, wenn die doofen Weissen da machen.
Früher ist das Geld der Spenden aus der Schweiz direkt zurück auf die Konti der Politiker/Staatsfreunde in der Schweiz geflossen.
Spenden sind nicht die Lösung, sondern die Ursache der Probleme. Seit Jahrzehnten spenden wir Geld nach Afrika. Nichts hat sich…
in Jomtien und kenne dich nicht. Kollegen kennen dich auch nicht. Also nicht angeben. Khun kau tschai?
In der Schweiz lebt jedes Zehnte Kind in Armut. Wie despektierlich die Swisscom doch nur ist. Einfach nur widerlich diese…