Einer wusste es von Anfang an. Luzius Theler, Walliser Star-Journalist, NZZ-Korrespondent und stellvertretender Chefredaktor des „Walliser Bote“:
Er publizierte dort wie in der „Weltwoche“ das berufliche Sündenregister der angehenden Bundesrätin.
Damals, als sich niemand im Oberwallis vorstellen konnte, dass Viola Amherd, eine umstrittene Treuhänderin und Politikerin, tatsächlich in den Bundesrat gewählt würde.
Gerhard Pfister, Präsident der CVP, später der Mitte-Partei, stimmte zögernd zu. Viele CVP-Mitglieder verweigerten der Walliserin ihre Stimme.
Gewählt wurde Viola Amherd vor allem von den National- und Ständeräten der SP und der Grünen.
Inwiefern dies unter dem Einfluss der geheimnisvollen Brigitte Hauser-Süess geschah, wird sich noch herausstellen.
Auf jeden Fall kündigte Amherd jetzt ihren Rücktritt aus dem hohen Amt, der eher eine Flucht aus der Verantwortung war, nur wenige Tage nach dem Ausscheiden ihres weiblichen Rasputins an.
Sie hatte Hauser-Süess zuvor noch mit einer fast sechsstelligen Sonderzahlung versorgt.
Dann kam zum Jahreswechsel für das merkwürdigste Frauenduo, das es je an die Spitze der Bundesverwaltung geschafft hatte, das Ende.
Amherds Sündenliste, ihr Versagen an der Spitze des VBS, wurde am 12. Januar hier unter dem Titel „Amherd: Abtreten“ ausführlich dokumentiert, sodass ich mir die Wiederholung unterdessen landesweit bekannter Tatbestände ersparen kann.
Der Verfasser, Roger E. Schärer, einer der wenigen unabhängigen und kenntnisreichen Beobachter des Schweizer Militärs, hat aufgelistet, warum Viola Amherd als Bundesrätin nicht mehr tragbar war.
Auch ich habe seit Amherds Amtsantritt immer wieder deutlich gemacht, dass sie das Schweizer Volk mehrfach über den Tisch gezogen hat.
Wie üblich, reagiert die Schweizer Politik mit grosser Verspätung („numä nöd gschprängt“).
Den Ausschlag für ihren Rücktritt gaben der direkte Angriff der SVP-Parteispitze an der jüngsten Delegiertenversammlung in Bad Horn am letzten Samstag.
Dort wurde, was sonst nicht üblich ist, im Communiqué direkt auf die Person geschossen.
Amherd kann es nicht.
Mitschuldiger war mit Sicherheit auch „ihr“ Chef Pfister, der zu Jahresbeginn seinen Rücktritt als Parteipräsident gegeben hat.
Sogar Blinde konnten sehen, dass er es auf einen Sitz für sich im Bundesrat abgesehen hat.
Dieser SVP-Mitte-Doppelschlag bedeutete das Aus für die Walliserin.
Wir müssen uns weder um die 70-jährige Hauser-Süess noch um deren 8 Jahre jüngere Freundin Amherd Sorgen machen.
Hauser-Süss zählte, wie Frank A. Meyer im letzten Jahrhundert, zu den bedeutendsten und erfolgreichsten PR-Beratern im Bundeshaus. Ob sie immer den richtigen Rat gaben, ist umstritten, aber das ist ein anderes Thema.
Mehr Sorgen muss man sich um das VBS machen. Es ist, mit Armeechef Thomas Süssli an der Spitze, in einem Zustand raschen Verfalls.
Die in die Landesverteidigung investierten Milliarden der Steuerzahler versickern in Projekten, die hunderte von Millionen Franken kosten und auf kurze Sicht nicht behoben werden können.
Dazu kommt die von Amherd gewollte Bestellung des US-Kampfflugzeuges F-35. Es ist am heutigen Tag eine der grossen Pleiten der US-Waffenindustrie.
Die Maschine fliegt nur mit grösstem Aufwand einigermassen sicher. Jetzt müssen wir mit diesem mehrfach vergifteten Erbe der Magistratin leben.
Amherd betrieb eine unglückliche Personalpolitik, sei es bei der Ruag, bei der Auswahl ihrer Mitarbeiter, wo vorzugsweise Walliser zum Zug kamen, oder als Mentorin der Frauen in der Schweizer Armee.
Nichts klappte wirklich.
Als Bundespräsidentin trieb sie die Bürgenstock-Konferenz voran, die keinerlei Ergebnisse mit sich brachte ausser der Zusage, man werde sich wieder sehen.
Amherd war bereit, die Neutralität ihren Ambition zu opfern und die Schweiz auf dem Altar der EU ihrer Unabhängigkeit zu berauben.
Diese Vorgänge isolierten sie im Bundesrat. Sie sah ihr vorzeitiges Ende als Bundesrätin kommen.
Daraus ist zu lernen: Der Motor der Berner Politik ist der persönliche Ehrgeiz der oft falschen Politiker. Sie sind zumeist unerfahrene Verwalter ihrer Departemente und können in der internationalen Diplomatie nicht mithalten.
Nun hat sich auch FDP-Präsident Thierry Burkart auf die Socken gemacht, so bald wie möglich für den Bundesrat zu kandidieren.
Das kann eigentlich nur das vorzeitige Ausscheiden des Ehren-Ukrainers Ignazio Cassis bedeuten. Sein Leistungsausweis übertrifft denjenigen von Viola Amherd in keiner Art und Weise.
Die Bundesratsparteien tun deshalb gut daran, sich wieder auf eine Personalpolitik zu besinnen, die erfahrenen Könnern, Frauen nicht ausgeschlossen, wieder den Vorzug geben.
Dazu muss auch das Prinzip der an kantonalen Interessen ausgerichteten Berufspraxis infrage gestellt werden.
Das ist die gute Nachricht nach vielen schlechten.
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Die beliebtesten Kommentare
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Wir bekommen die Neutralität nur zurück wenn wir Russische MIG bestellen.
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Die nächsten Bundesratswahlen und die Ressortzuteilungen werden interessant. Es könnte auch schon alles vorbesprochen sein. Schauen wir mal wie das umgesetzt wird.
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Der einzige Weg: Es müssen sämtliche korrupten Politiker umgangen werden können und das ist nur mit einer Volkswahl des BR möglich. Das gleiche gilt für SÄMTLICHE Richter auf allen Ebenen und zwingend periodisch wiederkehrend.
Die Macht dem Souverän!>-
„Macht des Souveräns“
Ja, bei mündigen Bürgern, die nicht der Macht von Fake News und gesteuerten Verschwörungstheorien in den sozialen Plattformen erliegen.
Mehr und mehr errichten kapitalkräftige Gruppierungen soziale Plattformen, wo z.T. Verschwörungstheorien verbreitet werden.
Dies zum eigenen Nutzen. -
Diese kapitalkräftigen Gruppierungen finanzieren in Tat und Wahrheit selbstverständlich die Mainstream-Medien (Stichwort NATO-Kartell/Bilderberger/Transatlantiker-Medien), alles andere würde auch keinen Sinn machen. Fake News, das sind die Meldungen, die dem Volk auf allen Kanälen rund um die Uhr reingedrückt werden. Die geborenen Untertanen und Mitläufer raffen es nicht. Dass sie verarscht werden, für diese Erkenntnis reicht deren Wahrnehmung schlicht und einfach nicht.
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Eine Niete geht, die Nächste kommt. Who cares?
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Die EU-Arbeit ist getan, 239’000 Schwei…äh Ruhegeld.
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Ja, ja, Stöhlker: Mit Ogi (AXXI), Schmid, Maurer und Parmelin werden die eigentlichen SVP-Totengräber der Schweizer Armee ausgeblendet. Nur BR Viola Amherd soll für den geerbten Scherbenhaufen verantwortlich gemacht werden. Die Chance nun für SVP-BR Rösti, das Gegenteil im VBS zu bewirken und die Armee-„Vase“ wieder zusammen zu kitten, so wie sie einst war. SVP-Dettling wird sich, nach aller Kritik an Amherd, an vorderster Front im Parlament dafür einsetzen. Wer‘s glaubt.
War es nicht Ogi, der bereits mit den Gradstrukturen, der Brigadisierung und den geänderten Signaturen die Annäherung der Schweizer Armee an die NATO suchte? Und das schon vor der Jahrhundertwende. Dies wird heute von der SVP verschwiegen. Gewisse Kritiker müssen arg vergesslich sein!-
Amherd hat mit dem F35 und Von den Leinen sämtliche Rechtsprinzipien an die Wand gefahren! Politik à la Valaisienne.
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Neutralität weg.
Ukraine Milliarden weg.
EU Elends Union Anbiederung.
Bürgenstock Oberpeinlichkeit für Millionen.
Musk, Weidel, Trump und Kennedy haben Recht.
AFD in Deutschland die letzte Rettung und am Herd und Cassis wandeln auf Spuren der Bärblöd und Kinderbuchautor Wirtschafts- und freie Meinungszerstörer.
Und unsere MSM wie SRF und Tagi, Blick und Radio 1 Staatspropaganda zum Dauerkotzen.
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Amherd lässt ein Chaos zurück. Nur wer von der Mitte kann es besser ? Das sind alles windige Windfahen ohne irgendwelches Rückgrat. Ziemlich hinterhältig, rechts blinken und links abbiegen. Dank der Mitte werden wir in der EU landen, das Asylchaos wird noch weit grösser und Neutralität ist vorbei. Die Mitte wird dafür sorgen, dass unsere Soldaten an die Front geschickt werden.
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Das Wahre Ärgernis an IP sind nicht meinungsstarke Beiträge, sondern Mietmaul-Lobby-Texte, die von dritten bezahlt werden, aber als redaktionell erscheinen.
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„Nicht klappte wirklich.“ Nicht Mal die Rechtschreibung bei Berufslobbyist KJS.
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Bei KJS klappt vieles nicht, aber überall Dreck schreiben und alles verfluchen, das liegt ihm.
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Der F35 wurde von Piloten und anderen Experten als die beste Wahl für die Schweiz vorgeschlagen und der Kauf vom Volk bestätigt. Wie um Himmels Willen kann ein Journalist, in diesem Fall Stöhlki, behaupten, dass dies der „falsche“ Jet sei? Auf was für Fakten und was für ein Wissen stützt er seine Behauptung?
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Amherd hat mit dem F35 und Von den Leinen sämtliche Rechtsprinzipien an die Wand gefahren! Politik à la Valaisienne.
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Wer hat die Softwarehoheit beim F35?
Wie sind die Verhältnisse Flugzeit/Wartungszeit und Kosten/Wartung?
Für welche Topographie wurde der F35 ausgelegt?
Wieviel bezahlen andere Länder für das Spielzeug?
Muss er evtl. nukleare Waffen tragen können?
Fragen über Fragen zur Diskussion am Herd. -
Stöhlker kann nur eines in seinem Leben. Motzen und absolute Frechheiten plappern.
IP ist so tief gefallen, dass LH alle seine Auswürfe freigibt.
Ich hoffe, dass das Gericht ihn bald zur Rechenschaft zieht.
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Ich frage mich, wieso geht BR Ignazio Cassis nicht gleich auch per Ende März, er zurück in den Tessin?
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Wird er. Glauben Sie mir. Er steht innerparteilich, beim Volk und im (nach dem Ersatz von Amherd durch Pfister) neu aufgegleisten BR extrem unter Druck. Insbesondere auch nach dem krachend gescheiterten, ultimativen Profilierungsversuch auf dem Bürgenstock. Und so wird er noch bevor die Vernehmlassungen zur neuen Version des Unterwerfungsvertrag auf seinem Pult liegen, die Hauen geputzt und sich in einem Schoggijöbli bei einer NGO verkrochen haben. Burkart „macht den Pfister“ auch nicht einfach so.
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Hoffentlich kommt jetzt von dort nicht noch ein 500-Seiten Buch…
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Stöhlkers Abgang bei IP ist nur eine Frage der Zeit, denn seine „Zielscheibe“ verschwindet per Ende März. Der Alles wissende Klaus J. Stöhlker soll einen wesentlichen Anteil an der Forderung der SVP gehabt haben. Gerüchten zu Folge sollen Blocher und Detling den alten Klaus als Berater für die Rücktrittsforderung von Viola Amherd beigezogen haben.
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Genau das ist das Problem. Er erscheint als Meinung, aber ist bezahlter Lobbyist. Also antidemokratisch.
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Wer in den Bundesrat gewählt wird, der zahlt sein bisher angespartes Pensionskassen Altersguthaben (meist im Millionenbereich) auf ein Freizügigkeitskonto ein, weil ein Bundesrat keiner PK Pflicht untersteht. Dann arbeitet er ein paar Jahre, oder ist einfach ein paar Jahre Bundesrat und bezieht dann bis zum Lebensende ca. 240K pro Jahr Ruhegehalt vom Steuerzahler. Zusätzlich gibt es das vorher angesparte Freizügigkeitsguthaben als Sonderbonus obendrauf zur freien Verfügung. Kein Wunder will der Bundesrat an diesem System festhalten. Raffgier auf höchster Ebene halt.
Richtig wäre, wie bei allen anderen auch, dass für einen gewählten Bundesrat ein PK Konto bei der Pensionskasse des Bundes eröffnet wird, er dort sein bisher angespartes Alterskapital einbringt und jeden Monat von seinem Lohn ein Abzug an die PK erfolgt. Wenn er dann zurücktritt oder pensioniert wird soll er eine Rente oder das Kapital beziehen wie beim Rest der Schweiz auch.
Wer in den Bundesrat gewählt wird, der zahlt sein bisher angespartes Pensionskassen Altersguthaben (meist im Millionenbereich) auf ein Freizügigkeitskonto ein,…
Ich frage mich, wieso geht BR Ignazio Cassis nicht gleich auch per Ende März, er zurück in den Tessin?
Amherd lässt ein Chaos zurück. Nur wer von der Mitte kann es besser ? Das sind alles windige Windfahen ohne…