Small World galt schon immer in der Schweiz. Jetzt erreicht die Nähe von Politik und Lobbying eine neue Intensität.
Mit dem „jungen“ Benjamin Mühlemann. Der hat es als Freisinniger schnell weit nach oben gebracht. Seit einem Jahr gehört er zum einflussreichen Ständerat.
Jetzt kann er seinen Einfluss in der hohen Politik Helvetiens in klingende Münze verwandeln.
Die Zürcher IRF, eine PR-Agentur mit Fokus auf mittlere und grössere Firmen, hat ihn angeheuert.
Mühlemann werde „Unternehmen, Organisationen, Behörden und Persönlichkeiten in komplexen Fragen der politischen und strategischen Kommunikation“ beraten, so die IRF.
Er selber sieht seinen frischen Job auf Anfrage als unproblematisch. „Ich bringe keine Mandate zu IRF mit“, meint der Glarner.
Er mache bei der IRF Reputation das, was er gelernt habe – das Handwerk als „eidg. dipl. Kommunikator FH“.
Und: Online sei auf der Parlaments-Seite alles „publiziert“, was es offenzulegen gelte.
„Bezüglich Transparenz habe ich mich wie alle Parlamentarierinnen und Parlamentarier an die Offenlegungspflicht gemäss Parlamentsgesetz zu halten“, so Mühlemann.
IRF gilt als aufstrebende Beraterin, die vor allem auch ich Bankensektor lukrative Mandate hat. Einer der Gründerpartner ist eng mit Peter Fanconi von der Bündner KB.
Vor wenigen Wochen begann als Frisch-Partner der langjährige Medienchef der ehemaligen Credit Suisse. Er war zuvor lange bei der UBS.
Die Enge zwischen PR-Agenturen und wichtigen Firmen ist nichts Neues. Die gesuchte Nähe zu höchsten Politikern schafft aber Einfluss-Möglichkeiten, die direkter kaum sein könnten.
Via Mühlemann können Ideen aus der Küche von Banken und anderen Firmen ins „Stöckli“ fliessen, die es sonst nicht so leicht in die „Chambre de Réflexion“ schaffen würden.
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Die beliebtesten Kommentare
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Immer wird von Gefahren für die Demokratie gesprochen. So zum Beispiel, wenn unser SRF nicht mehr so viel Geld bekäme. Diese Gefahr für unsere Demokratie benennt aber keiner, selbst Frau Badran ist ganz ruhig.
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Tragisch, dass unsere gewählten Politiker schamlos das Transparenzprinzip aushebeln und nicht dazu stehen können, „wes‘ Lied sie singen, wes‘ Brot sie nehmen“. Und wir wundern uns darüber, dass die Glaubwürdigkeit in Parlament und Verwaltung im Sinkflug ist?
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Herr Mühlemann war als Regierungsrat GL schon lange Berufspolitiker. Wie wir wissen möchten das bürgerliche Parteien nicht unbedingt, so frage ich mich was an diesem Job nicht gut sein soll, wenn Herr Mühlemann nun eine Stelle gefunden hat die seinem erlernten Beruf entspricht. Solche Jobs wachsen nicht auf den Bäumen. Es wäre eher angebracht sich bei Herr Mühlemann zu bedanken, das er dereinst nicht der Arbeitslosenkasse zur Last fällt, dies hatten wir in der Vergangenheit, vor allem mit Politikern der Linken Ratshälfte doch schon einige Male als sie vom Volk abgewählt wurden
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Eine Bananrepublik?
Schade! In Bern wachsen leider bis Heute noch keine Bananen. -
Schon wieder Glarus inmitten einer anrüchigen Sache!
Hört dieses Elend nie auf -
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Die Schweiz ist eine Bananenrepublik.
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NR Jon Pult sitzt schon länger im VR von Feinheit – die machen ganz viel PR für staatliche Stellen und Firmen – daneben gibt’s noch viele weitere aus dem NR die ähnlich unterwegs sind.
Wieso schont IP die Linken?
https://feinheit.ch/blog/jon-pult-wechselt-in-den-verwaltungsrat/
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Sie kennen aber schon den Unterschied zwischen PR und Public Affairs, oder? Und den Unterschied zwischen Öffentlichkeitsarbeit und Lobbyarbeit?
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Zustände der Verwahrlosung tretem bei uns immer mehr auf.
Dies ist ein aktuelles Beispiel für freisinnige Schamlosigkeit.
Abwählen Abwählen Abwählen -
„Wes Brot ich ess, des Lied ich sing“
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Es ist höchste Zeit, dass im Ständerat endlich Berufspolitiker Platz nehmen, die sich tatsächlich für die Belange der Bevölkerung einsetzen und nicht für die Interessen von Lobbygruppen oder wirtschaftlichen Eliten. Der Ständerat sollte ein Ort sein, an dem die Stimmen der Bürgerinnen und Bürger gehört werden, und nicht ein Forum, in dem persönliche oder externe Interessen durchgesetzt werden. Politik muss wieder dem Wohl der Gesellschaft dienen, und wir brauchen Vertreter, die mit klarer Haltung und Verantwortung handeln – im Dienste des Volkes und nicht der Hinterzimmer-Deals, lieber Herr Glarner Mühlemann.
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Sie scheinen, ein Moralist zu sein. Diese Haltung ist auch im Artikel zu Gähwiler erkennbar. Gemäss ihrem Statement, bzw. davon abgeleitet, hätte Mühlmann diesen Job nicht annehmen dürfen. Diesen Gedanken folgend, dürfte Ritter, Präsident des Bauernverbandes, nicht in den Bundesrat gewählt werden. Übrigens wie viele Parlamentarier sind heute nicht schon Berufspolitiker. Beispielsweise Baltssar Glättli und Li Marti. Würde es der Schweiz mit dem System tatsächlich besser? Ich glaube nicht, man beobachte Deutschland.
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Es ist höchste Zeit, dass im Ständerat endlich Berufspolitiker Platz nehmen, die sich tatsächlich für die Belange der Bevölkerung einsetzen…
"Wes Brot ich ess, des Lied ich sing"
NR Jon Pult sitzt schon länger im VR von Feinheit - die machen ganz viel PR für staatliche Stellen und…