2022 war ein wichtiges Jahr für wenige Wissenschaftler. Fast 10 Jahre nach Schliessung des Medizinhistorischen Museums der Uni Zürich wurde das schlossähnliche Anwesen neu eröffnet.
Dort, wo früher Museumsstücke ausgestellt waren, widmen sich jetzt Forschende der „Digital Society Initiative“ (DSI) der „digitalen Transformation“ der Uni Zürich.
Ihr Tag ist voll, die Arbeit ruft.
„Im ersten Jahr konzentrierte sich die DSI auf die Erarbeitung der formalen Aspekte, im zweiten Jahr auf den Aufbau der damit verbundenen Strukturen“, heisst es auf ihrer Homepage.
Endlich stehen „vermehrt Reflexion und Erforschung von Fragen der digitalen Transformation“ im Fokus.

Ende 2013 wurde hier das Medizinhistorische Museum geschlossen. Bis zu 15’000 Besucher kamen jährlich, viele Exponate sind weltweit einzigartig. Den Leuten hat es gefallen, die Fachwelt war begeistert.
Museumsleiter war Christoph Mörgeli. Der ehemalige SVP-Nationalrat verlor den Job nach einer Kampagne.
Er erhielt später vom Verwaltungsgericht eine Entschädigung und Abfindung zugesprochen.
Die Uni Zürich sprach danach ständig von einer geplanten Wiedereröffnung des Museums. Wegen der „gegenwärtigen Finanzlage“ wurde das Projekt dann irgendwann begraben.
Für den Umbau des Museums hingegen hatte man 5 Millionen Franken locker.

Seit der Schliessung des Museums steigen die Ausgaben massiv an. Und zwar für die Konservierung und Inventarisierung.
Eine erste Tranche von einer Million Franken wurde schnell ausgeschöpft. Eine zweite von 650’000 Franken reicht jetzt bis 2026. Dann weiterschauen.
50’000 Objekte werden in liebevoller Weise inventarisiert, ständig kommen neue Schenkungen von alten Seziermessern.
Das ganze Museum befindet sich in einem riesigen Lager in Buchs. Abgeschlossen und nur für die Archivare zugänglich.
Wie viele Museumsstücke bereits fotografiert wurden, weiss die Uni nicht. Mal ist von 20’000 die Rede, dann von 30’000.
Die Trödel-Truppe arbeitet mit Leidenschaft super langsam; von „ca. 20 Objekten pro Arbeitstag“ schreibt die Uni.
Sollten noch 20’000 Gegenstände fotografiert und beschriftet werden, dauert es bei diesem Tempo länger als bis 2026.
Bitte nichts mehr schenken.
Was genau erfasst wird, wissen auch nur die wenigsten. Die Uni versucht, Verständnis für das betuliche Werkeln im Keller zu erwecken.
„Handelt es sich bei einem chirurgischen Amputationsset aus dem 19. Jahrhundert mit vielen einzelnen Instrumenten um ein Objekt oder 30 Teilobjekte?“
Vermutlich neigen die Forscher zu letzterer Herangehensweise.
Die Räume in Buchs sind teuer. Jedes Jahr fallen 76’000 Franken Mietkosten an. Und auch für den „dortigen Kulturgüterschutzbeauftragten“ muss gezahlt werden: 30’000 Franken.
Die Historiker und der Kulturgüterschutz-Beauftrage profitieren von der gemächlichen Arbeit. Die Öffentlichkeit weniger. Es gibt keine einsehbare Datenbank der seit Jahren inventarisierten Objekte.
„Auf Anfrage werden Führungen für Fachgruppen durchgeführt“, heisst es. Die Uni macht wenig Hoffnung, dass man irgendwann zum Schluss kommt:
„Die Inventarisierung wird nie vollständig abgeschlossen sein, u.a. weil laufend neue Objekte zur Sammlung hinzukommen, die zum Teil Bezug zu bestehenden Objekten haben – was wiederum in der Inventarisierung berücksichtigt wird.“
Auch bei der „Digital Society Initiative“ im Schloss fliesst das Geld in Strömen. Sie ruft Forscher auf, neue Ideen zur Digitalisierung einzureichen. Projekte werden mit bis zu 100’000 Franken finanziert.
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Die beliebtesten Kommentare
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Interessant, wie man in der Schweiz zu den tollsten Schoggijöbbli kommt wenn man die richtigen Leute kennt.
Wenn man solche Beziehungen nicht hat braucht man sich hier weder weiterbilden noch anstrengen.
Alles Lug und Trug, bis hin zur guten Plazierung in der Korruptionsrangliste. -
Das Museum war somit unter Mörgeli ein Erfolg. Dann fand jemand einige tote Fliegen in einem Schaukasten und irgendwo etwas Staub. Und schon entstand eine Intrige gegen Mörgeli angezettelt von einer Frau und unterstützt von einem Professor. Dieser wurde dann meines Wissens Nachfolger. offensichtlich nicht sehr lange. Und jetzt verschwindet alles für viel Geld in einer Lagerhalle. Was für eine Erfolgsgeschichte !
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Wir durften diese Sammlung als Experten damals begutachten und das komplette Versagen des Herrn M. feststellen.
Da kein Sammlungskonzept vorhanden war, wurde jeder Schrott gesammelt. Nun muss man diese Objekte erschliessen, sonst bleiben sie ohne Wert. Zum Glück ist nicht Herr M. mit dieser Aufgabe betraut…-
Wenn ich schon nur „Experten“ lese und hőre…
Wer hat Ihnen diese „Auszeichnung“ verliehen? -
Man sammelt wissenschaftlich ohne Konzept, dieser Teil folgt erst später, wenn die Exponate klassifiziert werden.
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Hätte sich Mörgeli jemals mit der Geschichte der Impf-Mythologie auseinander gesetzt, insbesondere mit den wissenschaftlichen Fakten statt mit der allgegenwärtigen Propaganda, hätte er sich vor 4 Jahren gehütet, die sogenannten mRNA-Impfstoffe hochzujubeln. Deren Geschichte wird gerade ausserhalb von Museen und MSM aufgearbeitet. Im übrigen ist zu hoffen, dass auch Mörgeli mittlerweile dazu gelernt hat.
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Warum stellt die UZH die Waren des ehemaligen Medizinhistorischen Museums nicht im eigenen Hauptgebäude aus? Sie hat dort ja doch auch schon das naturhistorische Museum?
Die so wertvollen und interessanten Sachen sollten Eigentum der UZH bleiben, anstelle sie vielleicht mal zu verkaufen an ein anderes Museum in der Welt! -
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Die Hochschulen in der Schweiz werden jährlich mit 9 Milliarden subventioniert. Das ist drei Mal mehr als die 3 Milliarden, die für die Landwirtschaft ausgegeben werden.
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Ist das jetzt eine reine Feststellung von Tatsachen oder eine ideologische BEwertung?
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3 Milliarden für die paar Bauern?! Viel zu viel !! Macht pro bauer knapp 100’000 geschenktes Geld. Harter Beruf?? Wenn es hart ist wieso sind die Bauern die meistvertretenen in Bern? Die haben viel freie Zeit. Für die Bergbauern ist dieses Geld völlig ok aber nicht für die Flachland Bauern!!!
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Immer mehr Betriebe bekommen Direktzahlungen über 300’000 Franken pro Jahr und viele über 200’000. Dafür jammern dann die gleichen Bauern über zu tiefe Milchpreise und vieles mehr. Und die Konsumenten „freuen“ sich über hohe Preise für Früchte und Gemüse, wo man nicht mehr freiwillig wählen kann, sobald sie liefern können.
Gemäss Avenir Suisse belaufen sich die tatsächlichen Kosten der Landwirtschaftspolitik auf ein Vielfaches der offiziellen Bundesangaben, nämlich jährlich 20 Milliarden Franken.
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Es gibt auch Bauern, wo nicht so viel zum thun haben sie sitzen im Bern und einige wollen auch im Bundesrat gehen.
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Es ist langsam Zeit, dass man diesem woken Laden, genannt UZH, auf Diät setzt. 90% Geldverschwendung.
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Geschützte Werkstätten gehören heute zu den festen Ausgaben.
Nur ganz ohne Druck und Ziele kann das Wohlbefinden hochgehalten werden.
Soviel zum sorgfältigen Umgang mit fremden Geld. SP Sensationell Praktisch…
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Hier sollte is Antworten geben; Ist ja immerhin eine Öffentlich Rechtliche Institution oder so was in der Art… aber dann, selbst über Öffentliches Eigentum und das Geld dazu darf man nicht mehr frei verfügen den sonst dürfen private Investoren ebenfalls ihre Händchen aufhalten.
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Da ist viel Geld vorhanden! Das ist einfach unerhört wie das so funktioniert!
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Mörgeli ist bei der SVP. Er hat das politische Herz auf dem richtigen Fleck.
Somit für mich okay.
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Ein Glück, dass man ihn kaum noch sieht. Sein „spezielles“ Lächeln fehlt mir überhaupt nicht.
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Es ist langsam Zeit, dass man diesem woken Laden, genannt UZH, auf Diät setzt. 90% Geldverschwendung.
Mörgeli ist bei der SVP. Er hat das politische Herz auf dem richtigen Fleck. Somit für mich okay.
Da ist viel Geld vorhanden! Das ist einfach unerhört wie das so funktioniert!