Wilde Zeiten. Wer morgens aufwacht, kann nicht sicher sein, dass noch gilt, was am Vorabend gesagt wurde.
Die Zeiger der politischen Kompasse drehen sich wie wild. Die Verantwortung der Medien wird immer grösser.
Nicht nach dem Gefallen einzelner Gruppen oder Parteien zu berichten, sondern wahrheitsgemäss.
Das ist schwer in einer Zeit, wo die grössten Schweizer Verlage ihr redaktionelles Personal ausdünnen. Oft fehlt die Erfahrung.
In der Schweiz geht es grossen Teilen der Wirtschaft besser, als die Medien berichten.
Einige Firmen hängen in den Seilen, wie Swatch, Orascom, Stadler, Kühne+Nagel oder Migros.
Aber die grossen Schweizer Konzerne, auf die es ankommt, gewinnen an Schwung: Nestlé, Roche, Novartis, UBS, SwissLife und Zürich Versicherung, um nur einige zu nennen.
Es ist Optimismus angebracht. Weshalb zittern dann so viele vor dem nächsten Morgen?
„Trumps Konterrevolution“ ist angelaufen, schreibt Benedikt Neff in der „Neue Zürcher Zeitung“.
Alarm herrscht bisher vor allem auf dem amerikanischen Kontinent, in Mexiko, Panama und Kanada.
Europa wurde von Trump noch verschont.
Dabei sind die europäischen Staaten mit ihren 450 Millionen Einwohnern besser auf einen US-Wirtschaftsangriff vorbereitet als viele andere Staaten.
Die Europäische Zentralbank senkt zur Wut von Donald Trump laufend das allgemeine Zinsniveau, während das FED die Deckung oben behält.
Ursula von der Leyen, die EU-Präsidentin, hat ein neues Wirtschaftsförderungsprogramm vorgelegt, das jetzt im Europarat beraten werden soll.
Und die Schweiz?
Der starke Franken macht nicht nur die bevorstehenden Ferien im Ausland billiger. Er macht unsere Unternehmen stärker durch günstige Einkäufe im Ausland.
„Woke“ ist vorbei. Die Politik des Genderns stirbt schon wieder ab. Es zählt wieder Leistung, nicht Identität.
Schwache Firmen werden laufend aussortiert, die meisten in aller Stille. Doch die Eliten haben Fehler gemacht, weshalb ihre Völker immer wütender werden.
In den USA hat der Hochmut der Demokraten Trumps republikanische Konterrevolution ausgelöst.
In Deutschland hat alt Kanzlerin Angela Merkel das Bedürfnis der Deutschen nach Sicherheit unterschätzt gegenüber den Interessen krimineller Ausländer.
Friedrich Merz setzte alles auf eine Karte, scheiterte aber an seiner eigenen Partei, der CDU/CSU, der FDP und der SPD, mit einem neuen Gesetz den Druck auf die ungeliebten Zuwanderer zu verstärken.
Dieser kurzfristige Sieg der deutschen Gutmenschen, die eine neue Elite gebildet haben, wird nichts daran ändern, dass die Ausländerfrage in Deutschland geklärt werden muss.
Die bevorstehenden Parlamentswahlen in Deutschland werden zeigen, wer diese erste kleine Schlacht gewonnen hat. Die Siegerin dürfte Alice Weidel heissen, Präsidentin der AfD.
„Nun scheint Trump gerade nötig zu sein. Als Korrektur eines Establishments, das es mit seinen Irrtümern zu weit getrieben hat“, schreibt Benedict Neff.
Das ist eine neue Tonart auch in der NZZ. Sie hat vor kurzem angekündigt, dass Neff per 1. März neuer Leiter der Auslandredaktion wird, der wichtigsten NZZ-Funktion neben dem Chefredaktor.
In der Schweiz tut sich die Mitte-Partei mit der Ersatzwahl für Viola Amherd, die den Bundesrat mangels Erfolgsnachweis vorzeitig verlassen wird, sehr schwer.
Schon in wenigen Stunden wird sich zeigen, ob sie neben dem Ostschweizer Bauern-General Markus Ritter auch eine Frau aufbieten kann, die sich die Sanierung des VBS zutraut.
Aber die Mitte-Elite hat sich mit diesem unsäglichen Selektionsprozess derart blamiert, dass man sich fragen muss, wie lange es diese ungeliebte Schein-Partei noch braucht.
In ganz Europa, wie in der Schweiz auch, brechen die alten Eliten zusammen.
Die Schweiz, zu Recht stolz auf ihre blühende Industrie- und Dienstleistungswirtschaft, soll im schlimmsten Fall von fünf Bundesräten geführt werden, die im Bauerntum verankert sind.
Das darf nicht wahr sein. Hier haben einige bei der Personalplanung versagt.
Soll der Berufsstand mit den höchsten Subventionen auch noch über seine Landsleute regieren, die ihn Jahr für Jahr finanzieren?
Das ist nicht vorstellbar. Es ist kein Trost, dass es in unseren Nachbarstaaten nicht besser aussieht.
„Der Westen im Niedergang“ von Emanuel Todd liegt neben meinem Schreibtisch. Sollte das zutreffen, sind wir Demokraten selbst schuld daran.
Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Schon etwas von Bauernschläue gehört?
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Wenn der Ritter wirklich kommt, dann kauft die Landi im nächsten Jahr die UBS, aber nur mit Subventionen, ach Gott!
Dieses Bauernbashing ist armselig und lässt ein wenig das Bewusstsein vermissen, dass Excel-Tabellen nicht satt machen. -
besser der ritter im bundesrat als weiterhin bei den bauern. sonst übernimmt die landwirtschaft noch die bahnhofstrasse. im bundesrat hingegen sind ritter die hände gebunden….
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In Bern hat es heute schon fünf Bauern Bundesräte.Schaut nach der fünften Autobahnausfahrt im sonnigen Süden aus dem Fenster und fragt mal nach !
Wer in der Agrarstadt Wil aufwuchs, hat im übrigen auch landwirtschaftliche Gene.
Die Schwarznasenschafe sind im Oberwallis zu Hause,wer dort ein gutes Wort für den Wolf einlegt, schafft es auch nicht nach Bern.
Der klassische Schweizer Bauer hat sich längst zu Tode gesiegt !
Würde Ritter wirklich Bundesrat, müsste er dem Gremium jeden Tag erklären, warum den Bauern nicht zu helfen ist. -
„ Er macht unsere Unternehmen stärker durch günstige Einkäufe im Ausland.“ Klar, die Schweizer Wirtschaft profitiert enorm, wenn alle im Ausland kaufen, statt beim heimischen Zulieferer. Da wundert man sich schon, ob der Autor sich seines Stusses bewusst ist…
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lieber 5 Bauern als 5 Bankmanager!
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Hier zeigt sich der Wandel der Gesellschaft deutlich: Während es früher um Ruhm und Ehre für den Geldadel ging, ist das heute für diese Kreise nicht mehr erstrebenswert.
Macht und Einfluss hat man als Bundesrat praktisch nicht mehr. Dafür viele Pflichten und wird ständig kritisiert. Somit fällt der Geldadel schon mal weg.
Dass Landwirte da noch so gerne übernehmen, liegt auf der Hand: Die kennen sich bestens aus mit Mauscheleien und Kuhhandel. Wie das geht, zeigt schon der Bauernsport par Excellence, das Schwingen: Wer gegen wen anzutreten hat, wird vor jeder Runde (Gang) vom Kampfgericht festgelegt, die sogenannte Einteilung. Da kann man einzelnen Teilnehmer das Leben erleichtern bzw. erschweren.
Und auch die Wertung der Resultate ist flexibel, da gibt es Spielraum in der Bewertung. Es dürfte weltweit die einzige Sportart sein, wo ein Unentschieden mit gleich vielen Punkten wie eine Niederlage bewertet werden kann (8.75).
Es lebe der Bauernstaat Schweiz.
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Gewisse Kräfte wollen den Zusammenbruch des Westens. Es sind innere Kräfte und nicht äussere das ist ja das Unglaubliche.
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offenbar haben schweizer bauer viel freizeit
und keine lust mehr im eigenen stall zu arbeiten. -
Nicht nur beim Bundesrat auch bei den Parlamentariern
Ich bin der Meinung,dass vor den nächsten Wahlen einen Test bei den jetzigen,welche der Meinung sind unser Land mit Würde zu vertreten ein Test mit 100 Fragen durchzuführen. Wer durch fällt hat keine Möglichkeit mehr sich aufzustellen zu lassen. Für die neuen Anwärter gilt das gleiche. Vorgängig ein Test. Wenn nicht bestanden, kein Stuhl in Bern.-
@ Kurt Wälti:
Könnten meine Worte sein. Die Frage ist nur: woher nehmen wir dann die Parlamentarier, die den Test auch tatsächlich bestehen?
Wenn ich mir nun das Jekami beim Bundesrat anschaue….
Es ist nicht mehr eine Frage der Fähigkeiten, sondern eine Frage der Gesichtswahrungen.
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Sie gehen davon aus, dass es genügend Leute gibt, die überhaupt in die Politik wollen. Dem ist nicht so.
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Demokratien können auch versagen, wie zum Beispiel gewisse Länder in Südamerika, Afrika oder Europa. Diktatur ist meistens keine Alternative, da Diktaturen oft noch schlechter sind.
Eliteprobleme sind meistens ganz üble Probleme für eine Nation. Daher sollte die Regierung schauen das eine gute Elite entsteht. Im Westen passiert ja gerade das Gegenteil. Daher scheint mir das Buch „Der Westen im Niedergang“ durchaus angebracht zu sein. -
Bevor der Westen untergeht wird er noch wild um sich schlagen – mit Krieg.
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Die Zeit für Schönwetterpolitiker ist abgelaufen, nur in Europa hat man das noch nicht begriffen und glaubt, man könne mittels teurer Energie das Weltklima retten. Oder mit 36 Std. gleich viel verdienen wie mit 44. Oder mit 62 die gleiche Rente erhalten wie mit 65. Es braucht Leute wie Trump, die nun endlich aufräumen mit der galoppierenden Staatsverschuldung und den riesigen Handelsbilanzdefiziten. Höhere Zölle sind das richtige Mittel dagegen. Die USA sind ein grosser Binnenmarkt und bei vielen Produkten völlig autark, bei der Energie sowieso. Es sind auch längst nicht alle Importprodukte lebenswichtig, etwa Avocados.
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Zwischen Personalplanung und Seilschaften fördern ist ein „kleiner“ Unterschied – nicht nur in der Politik – auch in Firmen.
Der Spagat zwischen Gestalten und kurzfristiger Steueroptimierung in der Exekutive wird immer schwieriger. Da helfen keine Marketing und Kommunikationssprüche.
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Genau. Leistung statt Idendität. Performance statt DEI:
https://youtu.be/locN_zKOl7Y?si=w9p5sp_BnT7wm8Fp -
Fachkräftemangel wohin man auch schaut.
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Lieber ein hemdsärmiger, bodenhaftiger Bauer als ein Besser-Wisser-Consultant als neuer Bundesrat.
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@Ritter kann
Die Zeit der Ritter ist im 21. Jahrhundert vorbei, ausser in manchen Tälern der Ahnungslosigkeit. Kann man nicht ernst nehmen. Egal.
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300% mal besser!
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Wir leben in einer Zeit des egoistischen Optimierungswahns. Aber, wenn Firmen optimieren, weshalb soll der Bürger sich nicht auch selbst optimieren.
Akademiker und Führungskräfte können sich die Selbstoptimierung heute schon leisten und Teilzeit arbeiten. Zeit die für private Vergnügen genutzt wird. Damit geht Steuersubstrat verloren und den Sozialwerken fehlen die Einnahmen der Gutverdienenden.
Der „Büezer“ aber muss Vollzeit arbeiten bis er zusammenklappt und kann sich trotzdem kaum was leisten.
Die Konsequenz der Optimierung ist, dass Menschen welche Freiwilligen Arbeit übernehmen oder sich politisch einbringen, fehlen. Denn das bringt nur Arbeit und ist keine Selbstoptimierung. Daher ist es auch kein Wunder, dass sich niemand als Bundesrat aufstellen lassen will.
Ein National-/Ständeratsmandat und ein paar Verwaltungsratsmandate bringt mehr Geld bei weniger Arbeit.
Die Wirtschaft zeigt, wie‘s geht mit der Optimierung.
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Typisch Klaus Stöhlker. Ein bisschen Wahrheit und viel Unsinn.
5 Bauern im Bundesrat sind wirklich zu viel. Gerhard Pfister sollte
jetzt Verantwortung übernehmen.-
Wer ist das?…?
Mitte … in der Mitte ist das Loch sagte doch … der US-Botschafter!
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Trump versucht Biden/Obama’s wokes Vermächtnis aufzuräumen. Leider bezieht er sein politisches und historisches Wissen aus dem Fernseher, statt tiefer zu schürfen… das führt zu Schnellschüssen und Volatilität.
CVP(Mitte war schon lange eine Windfahne, die sich opportun dreht.
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Immerhin: Biden hat die US Wirtschaft ins Laufen gebracht. Trump hat sie seit dem 20. Januar an den Arsch geritten.
Aber als Anhänger der Faschistenregierung Trump muss man wohl gegen woke sein. Denn das hätte im entferntesten ja etwas mit Menschlichkeit zu tun.
Und Trump ist ja gerade daran, die Menschenrechte abzuschaffen. Zusammen mit seinem Cheffascho Musk. Gell, auch das findest Du toll. Folter im Gefängnissen….ein Traum jeden Faschisten!! Legal Foltern!!
Geil, gell! Auf das wartest Du ja scheins auch schon lange.Wichtig ist ja nur gegen woke zu sein. Auch wenn man den Begriff nicht versteht. Ist halt etwas komplizierter als Trump Fan zu sein.
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Na, da hat ja einer den Erdrutschsieg der Republikaner aber ziemlich schlecht verdaut.
Make America great again. Bravo Trump, Kennedy and Musk.
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Lieber ein hemdsärmiger, bodenhaftiger Bauer als ein Besser-Wisser-Consultant als neuer Bundesrat.
Die Zeit für Schönwetterpolitiker ist abgelaufen, nur in Europa hat man das noch nicht begriffen und glaubt, man könne mittels…
Wir leben in einer Zeit des egoistischen Optimierungswahns. Aber, wenn Firmen optimieren, weshalb soll der Bürger sich nicht auch selbst…