Zwei Sorten von Väter und Mütter gibt es, die das Zürcher Kispi toll finden.
Diejenigen, die einen Parkplatz gefunden haben, und solche, die weniger als eine halbe Stunde lang im Wartezimmer warten mussten.
Und dann gibt es noch die Architekten, die vor dem Bau von Herzog & de Meuron in die Knie fallen.
Ein halbes Jahr nach Eröffnung des neuen Kinderspitals schreibt Prof. Dr. Philip Ursprung ein Artikel in der Republik:
„Herzog & de Meuron haben mit dem Zürcher Kinderspital einen weiteren Meilenstein der Care-Architektur gesetzt.“

Freunde der Architektur dürfen sich nächstes Jahr ein zweites Mal freuen. Dann wird wieder ein Spital von Herzog & de Meuron eröffnet, zum Glück in Dänemark.
Das Krankenhaus ist riesig. Mehr als doppelt so gross wie „unser“ Kispi. Nicht 200, sondern 576 Betten hat es und mehr als fünfmal so viele Operationssäle.
Nämlich 25.
Trotzdem wird es mit knapp 475 Millionen Franken fast 300 Millionen Franken günstiger sein als das Zürcher Kinderspital (761 Mio.).
Dank künstlicher Intelligenz sollen die Baukosten im Nachhinein um 2 Prozent günstiger ausgefallen sein.
Mit künstlicher Intelligenz ist man in Zürich weniger gesegnet. Dafür mit dem 71-jährigen Martin Vollenwyder.
Der Präsident der Eleonorenstiftung (Trägerin des Kispis) und frühere FDP-Stadtrat ist für die grösste Spital-Pleite der jüngeren Geschichte verantwortlich.
Beim neuen Kispi lief so ziemlich alles falsch, was möglich war.
Die Lage und die Verkehrsinfrastruktur sind katastrophal, der Bau und Unterhalt so teuer, dass er die Zürcher Steuerzahler noch lange beschäftigen wird.
Und seit über einem Monat sucht man vergebens nach einer Pflegeleiterin in der Onkologie. 130’000 Franken im Jahr winken verzweifelt.
Alex Gantner hat an dieser Stelle geschrieben: „Spitäler sind – wie Schulhäuser – Zweckbauten. So würde man meinen.“
Die Eleonorenstiftung wollte keinen Zweckbau, sie wollte Herzog & de Meuron – whatever it takes. Jetzt hat sie den Bauleiter zum Interims-CEO ernannt.
Der kann seine eigenen Budget-Überschreitungen nun gleich selbst schönreden.
Weil das neue Kispi nur 5 Stockwerke hoch ist, sind die Pflegerinnen und Ärzte vor allem am Laufen.
Beim neuen Herzog & de Meuron-Spital in Dänemark, ähnlich gebaut wie das in Zürich, sind die Maximalwege länger als einen Kilometer.
Zurück zu Zürich.
Viele Eltern sind fassungslos. Es hat nicht genügend Parkplätze, und wenn man einen gefunden hat und über Nacht bleiben muss, kostet es 40 Franken.
Der neuste Jahresbericht deckt das brutal auf. Kinder aus dem Stammkanton Zürich werden immer weniger ins Kispi gebracht.
Und bei Notfällen verzeichnete man 10 Prozent weniger Fälle, es gibt ja keine Parkplätze dort. Umgekehrt hat die Zahl der Notfallpatienten bei der Permanence am Circle um über 5 Prozent zugenommen.
Vor allem wirtschaftlich muss man sich Sorgen machen. 2019 lag das Eigenkapital bei 277 Millionen Franken, heute: 90 Millionen.
Knapp 180 Millionen hatte man an Gewinnreserven, nun sind es 14 Millionen Franken. Man bewegt sich auf sehr dünnem Eis.
Die einzige Disziplin in der Vollenwyder ein glückliches Händchen hat, ist das Spendensammeln. 150 Millionen will man bis Ende Jahr, 90 Prozent hat man schon.
Kommentare
Die beliebtesten Kommentare
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ein wunderbarer sarkastischer Artikel.
BF hat ein gutes messerscharfes Schreibvermögen mit der notwendigen Komödie drin-
Was werft ihr euch jeweils ein, bevor ihr solche Kommentare schreibt? Oder ist das Lukas/die Autoren selbst? Man kann doch nicht halbwegs bei Verstand sein und das was Zeyer, Frenkel und Co schreiben, als mutig, sarkastisch oder gut befinden?
Lustigerweise erhalten solche statements jeweils in Rekordzeit sehr viele Likes und werden auch immer als Erstes aufgeschaltet…
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Nur den darin muss der Autor noch lernen.
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Auch in der einstigen Sowjetunion wurden damals übrigens Prachtbauten zu Repräsentationszwecken erstellt.
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Herr Frenkel, es entzieht sich meiner Kenntnis, was für Ressentiments Sie gegenüber dem neuen Kispi hegen- aber hören Sie doch jetzt bitte endlich auf mit ihren polemischen, aufreisserischen und inadäquaten Berichten. Jeden Tag werden dort Kinder mit grossem Aufwand versorgt, gerettet und liebevoll gepflegt- eine gewisse Empathie und Achtung vor der Leistung aller Beteiligten wäre angebrachter. Fundierte! Kritik ist jederzeit erlaubt, aber nicht auf diese Art und Weise.
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„Wir kriegen zu wenig Kinder!“ – wirklich? Oder zählt man einfach die falschen? Während die Einheimischen überlegen, ob sie sich überhaupt ein Kind leisten können, läuft’s in anderen Haushalten wie am Fliessband. Zuwanderungspolitik trifft auf Babyboom – aber nicht da, wo’s laut Sozialsystem gebraucht wird, sondern da, wo Kindergeld zum Lebenskonzept gehört.
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hey leute, kauft alle ein lastenvelo und gut ist! 😉 wünsche allen noch frohe ostern…
ps: die leuchtveste nicht vergessen!
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Seit 2022 werden sowieso immer weniger Kinder geboren. Weiss jetzt auch nicht woran das liegen kann, habe aber eine Vermutung. In der Stadt Zürich werden schon jetzt Kindergärten geschlossen, weitere Schulschliessungen sind für Anfang 2027 geplant.
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Du hättest noch ein Raclette zur Bratwurst nehmen sollen, Roberto.
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Panikmache um jeden Preis…lustigerweise werden in Industrieländern schon seit Jahrzehnten immer weniger Kinder geboren. Gab es bei der spanischen Grippe auch eine staatlich verordnete Impfung? Wieso wirkt diese in Entwicklungsländern nicht?
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Zürich ist nun mal autofeindlich. Und da das Kispi eben in Zürich ist …
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Danke BF für das Highlight des Tages:
„Auto-Eltern“ steht ab sofort an erster Stelle meiner Rangliste für das Wort des Jahres 2025 🙂
1) Auto-Eltern
2) Ostermarschierer
3) Lastenrad
4) Lackhose-IntoleranzNb. Die ZürcherInnen haben ja noch Glück: H&dM-Objekte mögen zwar teuer sein, Ästhetik & Design sind aber über alle Zweifel erhaben (manche andere ArchitektInnen sind NUR teuer).
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In Dänemark kann jeder billiger bauen. Dort muss man ja nicht die Schweizer Kaufkraft abschöpfen.
Zu den Parkplätzen: Eltern, welche über Nacht bei ihrem Kind bleiben müssen, zahlen sehr gerne 40 Franken.
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Niemand zahlt gerne 40 Franken. Niemand lässt sich gerne abzocken.
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Wer Rote und Grüne wählt bekommt eben wenige bis keine Parkplätze und in Zürich werden Rote und Grüne gewählt. Also beklagt euch nicht. Wählt Rote und Grüne ab und ihr werdet wieder mehr Parkplätze haben in der Stadt Zürich und auch beim KISPI
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Passt zur Republik und deren Niveau. Habe Artikel von Republik nicht gelesen, für den Republik Blödsinn fehlt mir die Zeit, aber klingt nach Republik. Irgendein ein Typ mit Prof. (Bin übrigens selbst habilitiert), der Kunsthistoriker ist mit Germanistik Studium äussert sich über Spitalbauten, über deren Qualität und über die Care Architektur: Herzog & de Meuron habe mit dem Kispi einen Meilenstein der Care-Architektur gesetzt. Na dann, herzlichen Glückwunsch.Eigentlich sagt das schon alles über das Niveau die Republik. Unabhängig von der völlig verfehlten Logistik Infrastruktur inklusive Fehlplanung des Kispi, schaut das Holz Exterior schon jetzt unmöglich, verlottert und renovierungsbedürftig aus, natürlich ein wenig Geschmackssache, aber sollte Geschmack bei Spitalbauten eine Rolle spielen? Wäre nicht besser eine sachliche, generell angenehme Architektur statt irgendwelche Experimente, die auch noch eine Viertel Milliarde mehr kosten als geplant.
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Sag mal, du bist Professor h.c.? Und sagst du uns auch noch deine Fachrichtung?
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Für den Notfall gibt es so gut wie keine Parkplätze im Frauenfelder Kantonsspital. Schon die Zufahrt zum Notfall ist ein grosses Problem. Der Zugang ist sehr weit weg vom Parkhaus. Absolut Unmöglich und falsch geplant!! Wer einen Verletzten in den Notfall bringen will hat grösste Probleme.
Es ist anscheinend pure Absicht, was die sozialistisch-grünen Regierenden da machen. Im Parkhaus auch nur pure Abzockerpreise! …Und das Essen vom Spiatalrestaurant ist auch nur katastrophal!-
Thurgau ist aber ein Bauernkanton und fest in SVP Hand. Diesmal hat die Linke nichts mit dem Parkplatz-Problem in Frauenfeld zu tun.
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@Laferi:
„Direkt vor dem neuen Haupteingang befindet sich die Ein- und Ausstiegszone. Diese ermöglicht ein gedecktes Ein- und Aussteigen aus dem Auto und geleitet sie trocken bis an den Haupteingang. Die Ein- und Ausstiegszone ist bis zu 15 Minuten gratis.“Dieser Parkplatz ist unmittelbar beim Eingang zur Notfallaufnahme. Der Fussweg vom Parkhaus zum Eingang beträgt weniger als 100m. Also kein Problem, wenn man 15 Min., nachdem der Patient in der Notfallaufnahme ist, das Auto rasch umparkieren muss.
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@Caro: bitte nur über themen schreiben, wo man etwas versteht. die legislative (gemeinderat frauenfeld) besteht aus 8 x SVP und 6 x FDP – zählen wir davon die hälfte zu den bürgerlichen. ergibt 11. die restlichen 29 der 40 sind linke.
märksch öppis ??? -
@Thurgi Lustige Definition von links und bürgerlich. Alles was nicht SVP und FDP ist, soll links sein? Und von FDP und SVP ist die Hälfte auch links? Wie Pippi Langstrumpf: Ich mach mir meine Welt, grad wie sie mir gefällt. 😅
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Leute, die mit „märksch öppis?“ beenden lassen, sind genau so sicher, die allein gültige Wahrheit zu kennen wie Patricia, oder sie schreiben gleich „Capisc‘?“, und zwar meistens noch falsch. Dann sind sie Gott.
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Für den Notfall gibt es so gut wie keine Parkplätze im Frauenfelder Kantonsspital. Schon die Zufahrt zum Notfall ist ein grosses Problem. Der Zugang ist sehr weit weg vom Parkhaus. Absolut Unmöglich und falsch geplant!! Wer einen Verletzten in den Notfall bringen will hat grösste Probleme.
Es ist anscheinend pure Absicht, was die sozialistisch-grünen Regierenden da machen. Im Parkhaus auch nur pure Abzockerpreise! …Und das Essen vom Spiatalrestaurant ist auch nur katastrophal. -
Vor 40 Jahren gingen die Kinder kaum ins Spital, die Kinder können heute nicht einmalmehr einen Purzelbaum wg. Zucker, Uebergewicht usw.
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…Wieso erwähnt man in dem Bericht nicht Natalie Rickli…die ist ja die Chefin diese Zirkus…wieso hat Sie schon wieder versagt???…war Sie ggf. auf den Malediven als die wichtigen Entscheidungen getroffen wurden ???…Hauptsache Sie ist immer noch im Amt und wird weiter durchgeseucht….!!!!
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Rickli ist halt SVP. Wäre sie FDP, GLP, SP oder gar Grüne, würde das in IP sehr prominent immer wieder erwähnt.
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Die Trägerschaft ist eine private Stiftung, da hat die Gesundheitsdirektion keine. Entscheidungskomptenz.
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@Ilkcir: da liegst Du sehr falsch, es ist egal ob Kantonales Spital, Privat Spital, Stiftung etc. die Gesundheitsdirektion trägt die übergeordnete Hauptverantwortung für die Geschehnisse für die Gesundheitsversorgung im Kanton. Sonst bräuchte es die Gesundheitsdirektion ja überhaupt, sondern nur einen Betreiber der kantonalen Gesundheitsbetriebe und jeder macht was er will. Und Kispi gehört definitiv zur Grundversorgung. @ Mirco: vollkommen richtig
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Die Schweiz, der Kanton Zürich und die Stadt Zürich sind doch reich, ich sehe das Problem nicht. Und mit Dänemark lassen wir uns schon gar nicht vergleichen, die sind arme Bettelbuben dagegen und müssen halt bei ihren Spitalneubauten sparen – wir können es uns leisten.
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Das knappe Parkplatzangebot ist in Zürich Programm: Die Leute sollen entweder mit ÖV oder dem Lastenrad anreisen. Und sonst eben per Taxi.
Zudem: Schönheit kommt vor Praktibilität. Und die Kosten werden völlig ausser Acht gelassen, Geld ist kein Thema. Folgekosten interessieren gar nicht.
Ein Systemdenken, was eigentlich grundlegend sein müsste, wird komplett weggelassen. Wo käme man sonst hin. Selbstdarstellung kommt vor Nutzen. Wie fast überall in der Politik. Wer wirken will, geht nicht in die Politik, sondern nur jene, die scheinen wollen.
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Tja, Zyniker. Dein Systemdenken hat das Lastenvelo offensichtlich noch nicht integriert. Erkennst du wenigstens etwas vor deiner Windschutzscheibe?
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…von VäterN
…länger als EIN Kilometer-
…schrieb einEN Artikel in der Republik.
…in die Knie fallen. (Hä?)Es ging heute wohl etwas zu schnell mit dem Raushauen des Artikels. Oder das Lektorat ist in am Ostereiersuchen.
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Guten Zeiten machen schwache Männer. Ob CS, Migros, oder Kispi.
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Die armen Journalisten müssen sich täglich Themen aus dem Finger saugen.
Wen interessiert, was die Baukosten in Dännemark sind. Diese sind ohnehin nicht vergleichbar. Frenkel hat sich am KISPI fest gebissen, seine Berichte bringen nur seinem persönlichen EGO etwas.-
ich hätte dem Autor des Artikels ein paar Nächte mit seinem (neugeborenen) Kind im alten Kinderspital gewünscht: neben dem Kinderbett auf einem provisorischen Klappbett mit mehreren anderen Kindern in einem kleinen Zimmer; alle paar Minuten eine andere Pflegekraft, die den Zustand eines Kindes überwacht hat oder Medikamente verteilt oder was auch immer. Morgens nicht mal einen Kaffee.
Vermutlich hat der Autor diese Erfahrung grosszügig der Mutter seines Kindes überlassen 🙁
Gerne bezahle ich als Steuerzahlerin dafür, dass junge Menschen mit ihren Eltern solch belastende Erfahrungen in einer möglichst schön gestalteten Umgebung verbringen können -
@Hildegard Nibel
Das ist typisch Journi, sie berichten vom hören sagen, Hauptsache man kann bashen und motzen, keine konstruktive Lösungsvorschläge.
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Hauptsache ein sogenannter architektonischer Prunkbau. Wer mit H& M baut muss mit massiven Mehrkosten und Nachträgen rechnen (Hamburg etc.).Schlussendlich muss dann der Steuerzahler die Zeche dafür zahlen. Funktionalität und Baukosten sind nur zweitrangig.
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das Resultat wenn es statt zweckmässig zu sein ein Prunkbau sein muss. Dann wird es eben teurer und die Schweiz hats ja. Die können es zahlen. Es hätte jeder Architekt ein Krankenhaus planen aber der Grössenwahn verlangte nach Herzog & de Meuron.
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Alles kein Problem für Fehlplanungen von Kunsthäusern, Spitälern und anderen öffentlichen Gebäuden springen die SteuerzahlerInnen ein. Immerhin mit dem H&M Bau hat sich Vollenwyder ein Denkmal geschaut wie es Pompidou mit dem Centre Pompidou in Paris gemacht hat!
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Beni, das letzte Mal hast du wenigstens noch die Buzz-Takes „Kinder mit Lastenvelo bringen“ und „der Coop hat mehr Parkplätze“ untergebracht.
Aber ein Kinderspital ist nun mal kein MacDrive, aber vielleicht hilft ja das von rechten Klappspaten geförderte „technologieoffene“ Flugtaxi, mit dem man auch ganz viel Geld versenken kann und hat.
Dummschwatz und Spital – eine ansteckende Mischung. Wenigstens haben es all die selbsternannten kommentierenden Assistenzärzte und Spitalplaner nicht weit zu den Manikern auf der anderen Strassenseite.
Das knappe Parkplatzangebot ist in Zürich Programm: Die Leute sollen entweder mit ÖV oder dem Lastenrad anreisen. Und sonst eben…
Alles kein Problem für Fehlplanungen von Kunsthäusern, Spitälern und anderen öffentlichen Gebäuden springen die SteuerzahlerInnen ein. Immerhin mit dem H&M…
das Resultat wenn es statt zweckmässig zu sein ein Prunkbau sein muss. Dann wird es eben teurer und die Schweiz…