Philipp Groz ist Partner bei der zu den führenden Wirtschaftskanzleien Zürichs zählenden Schellenberg Wittmer. Er dürfte siebenstellig im Jahr verdienen.
Severin Krebs ist Inhaber der Pfannenstiel Immobilien AG. Ein KMUler der Immobilien-Verwaltungsszene.
Groz gegen Krebs, lautet die ungleiche Paarung.
Mandantin des Anwalts: Die grosse Swiss Marketplace Group (SMG) von Tx, Ringier, Mobiliar und einem US-Private Equity-Haus.
Die vier besitzen über die SMG die wichtigsten Online-Marktplätze: Von Homegate über Autoscout zu Ricardo und Tutti.

Der Schellenberg-Anwalt forderte letzten Mittwoch per Schreiben, das vorab per E-Mail an den Bedrängten gegangen war, einen LinkedIn-Beitrag zu löschen.
„Fair inserieren statt teuer dominieren“ lautete der Titel des „Posts“ auf dem Karriereportal.
Der kleine Immo-Gewerbler Krebs rief damit auf, „künftig nur noch auf der branchenfreundlichen Plattform newhome.ch zu inserieren“.
Laut Wirtschaftsjurist Groz treffe nicht zu, dass die SMG „nicht branchenfreundlich“ sei. Vor allem aber sei der „Boykottaufruf“ „unnötig verletzend und unlauter“.
Zusammen mit der von Immo-Verwalter Krebs abgebildeten Karikatur eines kleinen, wütenden Manns gegen die auf einem „Stapel Goldmünzen“ thronende SMG erwecke ein falsches Bild.
Es würde „insinuiert, dass die Preise der SMG überhöht und unfair seien“, so der Schellenberg-Anwalt.
Zu behaupten, die SMG-Preise seien „unfair hoch“, sei „nicht nur irreführend (…), sondern auch inhaltlich falsch“.

Der Jurist forderte den KMUler auf, „den Beitrag umgehend, jedoch spätestens bis 5. Juni 2025 um 10 Uhr, zu löschen“ und „von der weiteren Verbreitung des Beitrags (…) abzusehen“.
Zuletzt meinte der Anwalt, dass „unlautere Handlungen (…) auch strafrechtlich relevant“ seien. „Dies gilt auch für Ehrverletzungen.“
Immo-Verwalter Krebs schrieb Groz zurück. Er sei mit der „Parteidarstellung nicht einverstanden“, da er sich weder „unlauter oder persönlichkeitsverletzend, geschweige denn herabsetzend“ geäussert habe.
„Vielmehr mache ich von meiner Meinungsfreiheit Gebrauch.“ Dann hält er fest, dass „der LinkeIn-Post gemäss Ihrem Wunsch gelöscht“ sei. „Meine Einwendungen nehmen Sie bitte zur Kenntnis.“
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Die beliebtesten Kommentare
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Siebenstellig für einen Partner in einem mässiv profitablen Rechtsgebiet mit einem 1:1 Partner-Associate Leverage dürfte wohl eher optimistisch sein.
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Die Fakten sind folgende:
– Die SMG-Monopolistin treibt die Preise mit aller Kraft nach oben
– Inserate auf Newhome finden null Beachtung
– WEKO, welche im Zusammenschluss von Homegate, Immoscout etc. kein Monopol erkennt, kann aufgelöst werden -
Nie vergessen: Hinter der SMG steckt u.a die Mobiliar, die sich doch im Marketing sonst so volksnah und KMU-freundlich gibt.
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Als hätten wir nicht schon mehr als genügend Konkurrenz & Zeitdruck von aussen, hauen wir uns hier auch CH intern täglich gegenseitig die Köpfe wund. Immer aggressiver. Egal was/wo/wer/wie/warum/wann. Siehe auch: 26x kantonale, analoge, konkurrierende Systeme. Analog geführt = 26x nicht kompatibel = 26x div. Lösungen = 26x komplizierter als 2025 dringend vereinheitlicht notwendig – (historisch bedingt🙏🏼✌️🍀)
Wer hat eine moderne, digitale, schlanke eDemokratie Lösung/Konzept ??? Ev. an alle guten CH Hochschulen mal als „study case“? +Pro: eID sollte hoffentlich bald kommen/2026 – sonst sind wir 99.999% def. „draussen“ 🙏🏼✌️🍀
Ab jetzt gilt wahrscheinlich ganz allg. & für alles: den FURBOTURBO Gang einlegen – zügig 👍😎🧭🍀 -
Bei Homegate bin ich schon öfters auf Inserate getroffen, die von Fake-Verwaltungen aufgegeben wurden. Als ich mich da meldete , hiess es dann, ich müsse via AirBnB zuerst mieten, weil er gerade im Ausland sei etc. Mehrmals habe ich falsche Inserate erkannt (mit immer den gleichen Bildern) und Homegate mehrmals darauf hingewiesen, auf ihre Sicherheit mehr Wert zu legen (dank KI müsste das System erkennen, wenn eine Fake-Immobilienverwaltung am Wochenende 300 Inserate aufschaltet, bei welchen die Mietzinse zu tief sind als sonst). Habe nie was von Homegate gehört, aber mit den Fake-Inseraten ging es weiter… Schwach!!
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Schade ist er eingeknickt, so kann man das Monopol der Grossen nie brechen.
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Finde den Artikel unnötig. Ein Streit zwischen einem Grossen und einem Kleinen, mehr nicht, weil Tagesgeschäft. Wenig Substanz im anwaltlichen Schreiben, nachvollziehbar, weil noch gar keine Justiziabilität festgestellt wurde. Das Machtgefälle ergibt sich erst aus der inhärenten Allzeitdrohung eines Strafbefehls ohne gewichtete Anhörung oder aber eines möglicherweise ruinösen Verfahrens für den dann Beklagten. Unfair? Vielleicht. Ein weiteres Zeichen des ausgehebelten Rechtssystems in Schieflage? Oh, definitiv. Eine neue Erkenntnis? Leider nein.
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Ich bin ganz zufrieden mit Homegate, die schicken mir die beste Angebote der Stadt, zum Beispiel diese
Dienerstrasse 8
8004 Zürich
21 m2
Für nur 1790 Fr.
Ich suche seit 2 Jahren, aber ich bin sicher irgendwann bekomme ich 60 m2 für 1500 Fr. -
Die „Swiss Marketplace Group / Homegate“ hat faktisch doch ein Monopol was Anzeigen betrifft, warum also stürzt man sich auf einen KMU Unternehmer um diesen platt zu machen? Da hat der Betreffende schon recht wenn er in seinem Brief dieselbe Frage stellt, zumal wie er selbst schreibt sich privat geäußert hat und nicht geschäftsbezogen.
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Justitia die absurde Groteske ! Ein Merkmal neoliberaler GEsellschaften die nach und nach an ihrem Ende angelangt sind den danach gibt es nichts mehr. Keine Demokratie, keine Verhandlungen, kein Recht, keine Debatten noch Abstimmungen noch Wahlen den Justitia steht über allem und das ist so gewollt. Neoliberale möchten eine mächtige Justiz ganz oben wissen weil damit in jeder GEsellschaft nicht mehr die Willkür demokratischer Belange sondern eine Handvoll Gerichte und Richter entscheidet. Weiter soll ledglich Kapital, Investitionen und Renditen sowie Besitz geschützt werden, alles andere ist nicht schutzwürdig.
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Wurde Homegate nicht mal von der ZKB gegründet und dann weiter verkauft und weiter verkauft ?
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Die Basis einer republikanischen Gesellschaft sollte ursprünglich mal Transparenz und Offenheit sein. Es sollte keine Geheimnisse innerhalb der Eliten und schon gar nicht gegenüber der Gesellschaft und des einzelnen geben.
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Heute haben AGBs gar den Rechtsstaat ausgehebelt und Willkür anstatt ordentlich Recht wird angewandt. -
Wo einst fruchtbare Online-Plattformen waren, blüht heute der schnöde Mammon. Verkäufer resp. Inserenten werden bis zu deren Implosion gemolken. Für den Käufer/Mieter bleibt vorerst alles gleich, da das Ende der Plattformen unmittelbar nahe wäre.
Erinnert mich auch ein bisschen an Twint. Zuerst ein Monopol aufbauen durch Anfütterung und danach der grosse Reibach.
Ein bisschen sehr einfach gestrickt, dieses Geschäftsmodell. Und es geht nur solange gut, wie man aufkeimende Konkurrenz im Keim ersticken (oder aufkaufen) kann.
Da sieht man auch mal wieder, was die Kartellgesetze in der Schweiz wert sind: Nichts.
Schade um die schönen Online-Plattformen von früher. Momentan gibt es eine gewaltige Lücke, welche nicht so schnell geschlossen werden kann.
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So ein Vorgehen ist sehr befremdend. Man kann es auch positiv sehen: Homegate war die dominierende Plattform für Immobilien. Durch die massiven Preissteigerungen schaffen sie Platz für Konkurrenten und bugsieren sich selbst ins Offside.
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SMG versucht die Zahlen in die Höhe zu treiben damit der geplante Börsengang so viel wie möglich einbringt. Wenn nach dem Verkauf die Kundschaft davonläuft, nun, das ist den aktuellen Besitzern egal.
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Inhaltlich hat Herr Krebs recht. Die SMG-Konditionen sind überhöht und unfair, Punkt. Jedoch ist newhome.ch bezüglich Reichweite noch ungenügend. Folglich kann man auf homegate.ch Stand heute – abgesehen von Immobilien in der Stadt Zürich oder Zug – kaum verzichten. Alternativen wie flatfox.ch sind eingeknickt und haben ebenfalls an die SMG verkauft, was bei newhome.ch wohl kaum passieren wird. Und die WEKO schaut dem SMG-Monopoly weiter zu bzw. sieht „gewisse Indizien für eine starke, allenfalls marktbeherrschende Stellung von SMG in einzelnen Märkten…“ und fährt die Workstations ordnungsgemäss um 16.30 Uhr runter.
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er hätte besser nicht geanwortet und weiter gemacht. Denn ob ein börsenkotiertes Unternehmen wie Tx Freude an Prozessen hat, ist eine andere Frage. Man darf sich von solchen Typen nicht beeindrucken lassen, am besten solche Schreiben einfach ignorieren.
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Mit Kanonen auf Spatzen schiessen – peinlich und unwürdig…
…fraglich ist nur warum. Hat man im Mobi/Ringier/TX/GA-Konstrukt doch etwas Bammel, dass für einen IPO ohne die zahlenden Kunden an Board nicht das gewünschte Interesse vorhanden ist? Suchende und Inserenten haben längst gemerkt, dass SMG-Plattformen keineswegs unersetzbar sind.
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Mehr als 130 Prozent Preisaufschlag seit 2013 – das ist kein Aufpreis, das ist eine Zumutung.
Was sich die SMG hier leistet, ist schlicht nicht nachvollziehbar. Die sogenannte „Mehrleistung“, mit der diese massive Preiserhöhung gerechtfertigt wird, brauchen wir nicht – und wir haben sie auch nie verlangt. Es ist eine künstlich aufgeblähte Zusatzleistung, die niemand bestellt hat, aber nun alle zahlen sollen.
Wir – und viele andere – sind mehr als nur verärgert. Die SMG scheint inzwischen selbst zu merken, dass sie mit dieser Praxis übers Ziel hinausgeschossen ist. Dass nun sogar ein renommierter Anwalt beigezogen wird, zeigt: Das Problem ist ernst – und das wissen offenbar auch die Verantwortlichen bei der SMG.
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Klarer Fall von „Streisand-Effekt“. Hätte die SMG einfach geschrieben, hätte dieser Linkedin-Post keine Relevanz. Die Eitelkeit war aber verletzt und man fährt mit grobem juristischem Geschütz auf, was jetzt erst zu einer News-Story wird und die Aufmerksamkeit potenziert…. herrlich, wie sich die SMG das eigene Grab schaufelt!
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Grundsätzlich hat Herr Krebs mehr als Recht und könnte sich sehr gut auf eine gerichtliche Auseinandersetzung einlassen. SMG/Homegate hat innerhalb der letzten Monate die Preise für Klein-Immomakler mehr als verdoppelt. Die Begründung: „Es fand ein bedeutender Ausbau der Leistungen statt.“ Leistungen aber, die niemand wirklich braucht. Die quasi Monopolstellung wird schamlos missbraucht. Ich hatte zu früherem Zeitpunkt schon mal angemerkt, dass das ein Fall für den Preisüberwacher sein müsste. Insofern kann ich Herrn Krebs nur unterstützen. Homegate boykottieren und die wenigen kleinen Plattformen nutzen – auch wenn damit die Reichweite sinkt.
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Ich vermiete nur noch über Newhome. Newhome hat etwas weniger Insertionen als Homegate. Das ist in der heutigen Zeit jedoch kein Problem.
Namhafte Immobilienunternehmungen haben mit Unterstützung des SVIT aufgerufen, nur noch in Newhome zu inserieren. -
Einfach das Ganze nicht als Tatsache sondern als persönliche Meinung kund tun, dann kann auch der teure Anwalt nichts ausrichten. „Ich finde, die Preise sind für die gebotene Leistung sehr hoch.“ und in dem Stil alles geht immer.
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Die grossen nutzen die für sie geschrieben Gesetze um gegen kleine vorzugehen.
Jemand hat etwas gegen das Quasi-Monopol?
Kritisiert es?
Will die Monopolpreise nicht bezahlen?Da muss wohl der teure Anwalt ran um den kleinen auf Kurs zu bringen.
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Warten wir mal den Börsengang ab, der Markt wird es richten…
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Früher war homegate noch ein sympathischer, kompetenter Partner. Nach Rebranding, Strategiewechsel und Eigentümerwechsel ist homegate primär
– dominant
– von oben herab
– geldgetrieben
– hochgradig unsympathischZum Glück gibt’s in der Schweiz Alternativen – newhome ist nur eine davon.
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Genauso mit Autoscout, Ricardo etc etc. nur noch Abzocke von Monopolisten.
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Alles soweit korrekt. Dennoch muss ich als Vermieter von einigen Wohnungen, nicht in Zürich, einen Leerstand vermeiden. Daher bleibt einem nur der Biss in den, meiner Meinung nach, massiv überteuerten Homegate Apfel. Newhome war bisher bei allen Versuchen, nur Spesen und nix gewesen.
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Mit Goliath gegen David
Früher war homegate noch ein sympathischer, kompetenter Partner. Nach Rebranding, Strategiewechsel und Eigentümerwechsel ist homegate primär - dominant - von…
Die grossen nutzen die für sie geschrieben Gesetze um gegen kleine vorzugehen. Jemand hat etwas gegen das Quasi-Monopol? Kritisiert es?…
So ein Vorgehen ist sehr befremdend. Man kann es auch positiv sehen: Homegate war die dominierende Plattform für Immobilien. Durch…