Die UBS hat eine schwarze Woche hinter sich. Ihre Aktie sackte um über 5 Prozent ab.
Am stärksten reagierte sie am Dienstag, als das Bundesverwaltungs-Gericht in St. Gallen sein historisches Verdikt fällte.
Die AT1-Bonds über 17 Milliarden Franken, welche die UBS bei ihrem Notkauf der CS gestrichen haben wollte, hätten nicht ausradiert werden dürfen.
Auf den Kurs drückt zudem der First Brands-Kollaps. Die überschuldete amerikanische Auto-Zulieferer-Gruppe steht unter Gläubigerschutz.

Weil die US-Bank Jefferies noch stärker als die UBS betroffen ist, gabs in diesen Tagen eine US-Regionalbanken-Krise.
Zum Dritten verlor die UBS in London einen Greensill-Prozess gegen die japanische Softbank.
Die UBS wollte im Namen der CS, von der sie alle Rechte und Pflichten übernommen hatte, 440 Millionen Dollar erstreiten. Der Schuss ging nach hinten los.
Am schwersten wiegt die AT1-Geschichte. „Der Fall ist klar“, sagt ein Involvierter. „Die UBS muss die 17 Milliarden wieder in ihrer Bilanz aufführen.“
Der Buchungssatz wäre „Extra-Verlust an Eigenkapital“, Betrag: 17 Milliarden. Ein gigantischer Verlust wäre programmiert.
Doch ebenso hatte die UBS im 2023 rund 30 Milliarden Sondergewinn dank dem „Schnäppchenkauf“ CS erzielt.
Wie gewonnen, so zerronnen, könnte man finden.
„Who pays what in that scenario remains highly speculative“, schrieb gestern ein AT1-Investor in der Financial Times (FT). „The Credit Suisse AT1 saga is far from over.“

Das Essay des Finanzprofis, dessen Firma auf sinkende UBS-Aktien setzt, ist lesenswert. Die Finma habe bei ihrem AT1-Wipeout-Beschluss vom 19. März 2023 sträflich versagt.
Der Berner Watchdog habe mehrere Argumente ins Feld geführt, zwei konkrete bezogen auf die AT1-Anleihens-Bedigungen und einen generellen, warum eine Ausradierung aus übergeordneten Gründen sowieso rechtens sei.
Bei den zwei konkreten sei es um Kapitalprobleme der CS gegangen. Doch bei der CS-Rettung habe der Staat kein Kapital eingeschossen, sondern Liquitität bereitgestellt.
Die Finma war sich der Schwäche bei den konkreten Argumenten pro Wipeout wohl bewusst gewesen. So schreibt der Experte in der FT:
„Finma argued that, as AT1 eligible bonds, the terms were maybe unclear but should have allowed the wipeout. The court answered that Finma should not have authorised the bonds if they did not meet AT1 requirements.“
Volltreffer.
Zum dritten Argument, jenem des „general legal right“, das der Finma zukomme, wenn alle Stricke reissen würden, urteilt der FT-Schreiber:
„Swiss banking law gives huge discretion to Finma as a resolution authority and the court points that it explicitly refused to declare a resolution event and wipe out the bonds, presumably to protect the shareholders who received $3.2bn from UBS in the takeover of Credit Suisse and would have been left with nothing in a resolution.“
Die Finma habe bewusst die Aktionärsinteressen vor jene der AT1-Gläubiger gesetzt. Das habe St. Gallen nicht toleriert, weil an einen solchen Eingriff in die Eigentumgsrechte der Investoren enorm hohe Anforderungen gestellt seien in ihrem 78-Seiten-Urteil.
„Under the Swiss constitution, an infringement on property rights requires a law and emergency ordinances can only be used as a substitute if no law is readily available.“
An den nötigen Gesetzen habe es gerade nicht gemangelt, so die Richter in ihrem 78-Seiten-Urteil, gefällt als „Teilentscheid“ am 1. Oktober.

Der AT-Fall wird zur Belastung fürs Land. Für die UBS rächt sich, dass ihre Spitzenleute den Abschreiber der Spezialbonds den überforderten Berner Beamten in deren Panik unterjubeln konnten.
Doch einer, der bisher verschont von der Kritik blieb, hätte es besser wissen müssen: Thomas Jordan, damals Präsident der Schweizerischen Nationalbank.
Jordan sprach UBS-Präsident Colm Kelleher in der heissen Phase der CS-Übernahme auf den AT1-Abschreiber an. Dieser würde seiner Meinung nach „zu weit“ gehen.

Kelleher gab laut PUK-Bericht zur Antwort, ihm sei die AT1-Forderung der UBS nicht bewusst gewesen.
Der UBS-Chairman habe darauf „eine bessere Lösung in Aussicht“ gestellt, so die Parlamentarische Untersuchungskommission in ihrem Bericht vom letzten Jahr.
Was dann nicht passierte, wie die Geschichte zeigte. An der historischen Pressekonferenz von Sonntagabend, 19. März 2023, gabs von allen Sprechern nur von der Präsidentin der Finma einen Hinweis auf die AT1-Bonds.
Diese würden ausradiert, meinte sie am Ende ihres Kurzbeitrags. Ein einziger Satz war ihr der 17 Milliarden-Wipeout wert, der die Schweiz jetzt ins Elend führen könnte.

Doch was hat Jordan getan? Der sass auch auf der Bühne in diesem zentralen Moment der Eidgenossenschaft, in der Mitte, neben Bundespräsident Alain Berset.
Warum hat „Big Thomas“, wie Medien und Analysten Jordan ehrfürchtig nannten, zugelassen, dass die AT1-Bonds doch ausradiert würden?
Er, der zum Abschied Ende 2024 nach 12 Jahren an der Spitze der wichtigsten Institution der Eidgenossenschaft „tosenden Applaus“ erhielt?
Jordan musste die Details der AT1-Verträge der Credit Suisse im Detail studiert haben. Sonst hätte er seine Aufgabe sträflich vernachlässigt.
Nicht nur das: Dank seines Werdegangs hätte er im Unterschied zu den Finma- und Finanzdepartments-Leuten die Technikalitäten auch verstehen müssen.

Ihm fehlte es weder am Können noch an der Erfahrung. Im 2008 zimmerte Jordan den Stabilitätsfonds. Damit rettete die Nationalbank die UBS vor dem Kollaps und die Finanzwelt vor noch grösserem Tauchen.
Jordan war der Einzige im Save-CS-„Umzug“, der in der Lage war, die AT1-Finessen richtig einzuordnen. Mit seinem Warnhinweis an die Adresse von UBS-Kelleher zeigte er, dass ihm nicht wohl war.
Aber dann – nichts. Kein Verbot des Wipeouts, kein Veto gegen einen Entscheid, der laut den Richtern von St. Gallen schlicht nicht rechtens war. Sondern ganz banal illegal.
Die Figur Thomas Jordan erfährt gerade eine Zäsur. Als Hüter des Frankens und Bekämpfer der Inflation bleibt er in bester Erinnerung.
In der Causa Credit Suisse hatte Jordan nicht nur im Herbst 2022 die Chance verpasst, der CS mit resoluter Intervention eine Zukunft zu schaffen – zum Vorteil der Schweiz, die unter dem UBS-Monopol Schaden nimmt.
Sondern er geht jetzt auch noch als der grosse Versager im AT1-Debakel in die Annalen der kleinen und noch reichen Alpenrepublik ein. Ein Denkmalsturz der Extraklasse.
Mehr zum Thema für 19.90 Franken hier:
… nicht 5%. Und das ist erst der Beginn. TJordan hat frühzeitig Flucht ergriffen, wie UMaurer, der ja konstant behauptete, dass er noch grosse Lust hatte weiter zu machen und dann abrupt Fahnenflucht begann. Es ist sonnenklar, wieso… Nicht zu vergessen die Klagen der Kleinanleger, welche durch das BVGericht nun Oberwasser erhielten. Die CS war noch genügend kapitalisiert… das gibt eine schöne Ausgleichszahlung, die die UBS berappen wird… vielleicht + 6×76 Rp./CS Aktie… oder äs bizeli meh… zusätzlich zu allen anderen Alt und potentiellen Neulasten. Geschieht ihnen ganz recht.
Es war nicht korrekt die AT1 Bonds, die ja faktisch wertlos waren, sofort abschreiben zu lassen. Man hätte das Bilanztechnisch anders lösen müssen. In der UBS Bilanz hat dieser Schrott aber nichts verloren. Überhaupt die CS war mehr ein Alteisenhändler als eine Bank. Rohner, Thiam @ Co. laufen aber immer noch frei herum und Ermotti und seine Mannen sind mit ihrer Aufgabe völlig überfordert. Help !!!
Haha, der war gut.
‚In der UBS Bilanz hat dieser Schrott nichts verloren.‘
Haben Sie sich die UBS Bilanz mal näher angeschaut, auch die ausserbilanzlichen Verplichtungen von Derivaten?
USD 32.75 Billionen Exposure, das sind rund 47x das Schweizer GDP meistens in USD denominierten Derivaten (zur Kursen von Ende 2023).
Bei einer allfälligen Abwicklung der UBS AG kommt also einiges auf die Schweiz zu.
Prost Nägeli.
Der Fehler lag nicht bei der UBS, sondern bei der FINMA und beim Bundesrat, weil sie mittels hoheitlicher Verfügung den AT-1-Abschreiber veranlasst haben. Wie kommt eine Behörde auf die Idee, dass es ihrem Gutdünken unterliegt, zu bestimmen, wann ein ,Viability Event’ eingetreten ist?
Und überhaupt: Seit wann darf der Staat einem privatwirtschaftlichen Unternehmen eine Fusion bzw. eine Übernahme aufzwingen? Auch dafür gibt es keine gesetzliche Grundlage.
Das passiert wenn man halt die Karin das Dolmetscherli von Wil in die grosse weite Welt schickt. Zuerst CS Dann genial 39% fuer die USA
Man muss die Dinge endlich beim Namen nennen: Ohne die Auslöschung der AT1-Bonds hätte die UBS die CS nie übernommen. Der AT1-Wipeout war keine juristische Panne, sondern die Bedingung, mit der sich die UBS den grössten Bankendeal Europas zu einem lächerlich tiefen Preis sicherte. 3 Milliarden Franken für die CS – aber 17 Milliarden Schulden entsorgt: Das war kein Rettungsplan, das war Machtpolitik. Kein AT1-Wipeout – keine Übernahme. Keine Übernahme – Kollaps der CS. Und so setzte die UBS Bern, Finma und SNB unter Druck, bis sie einwilligten.
Da war noch die Offerte der Saudis. Flaschengeist KKS auf fliegendem Teppich.
Endlich hinterfragt mal jemand diese völlig überbewertete „Lichtfigur“ Jordan. Ihm „verdanken“ wir jahrelange Frankenschwächung durch wahnwitzige Devisenkäufe, Null-, sogar Negativzinsen, die Sparer und Rentner faktisch enteigneten und zur Explosion der Immobilienpreise führten. Auch die Schuldenwirtschaft, privat und öffentlich, ist auf das Billiggeld zurückzuführen. Letztlich hat die jahrelange Tiefzinspolitik auch zur Masseneinwanderung beigetragen.
Es gibt zu viele heilige Kühe in der Schweiz. Dazu gehört die SNB, neben Landwirtschaft, öV und SRG.
Ich denke somit ist der Gedanke 💭 der UBS vom Wegzug aus der Schweiz 🇨🇭 fürs erste Geschichte.
Wer will im Land schon eine Bank die regelmässig Prozesse verliert, Nachzahlungen in Millionen/Milliardenhöhe leisten muss und die Aktie nur noch eine Richtung kennt? Niemand, ausser einige Steuerzahler, der Schweiz, die Verblendeten.
Staat + wir Steuerzahler müssen es vehement ablehnen, dass das Problem auf uns Staatsbürger+Steuerzahler überwälzt wird. Wir haften niemals für die selbst erzeugten Zentralbanker. Es gibt keine, von uns Staatsbürgern unterzeichnete Verträge, dass wir als Steuerzahler für die Schulden von Privatunternehmen wie Banken oder Zentralbanken aufkommen. Wir müssen alles ablehnen, denn es ist und bleibt das Problem der Banker unter sich. Wenn sie uns inflationäre Währungen, die durch Kredit entstehen als gesetzliches Zahlungsmittel aufzwingen, dann sollen sie selber dafür haften.
ich glaube der Tommy ist schon lange über den Jordan gegangen!
Wenn die AT1 nicht hätten abgeschrieben werden dürfen, und nach Gerichtsurteil auch nicht abgeschrieben wurden, hat die UBS diese noch in der Bilanz, ganz so wie wenn sie nie abgeschrieben worden wären?
Dann lautet die Frage an die Experten, was die dann nun wären, immer noch AT1, aber bei der UBS, oder bei der Fusion umgewandelt in Aktienanteile oder was anderes?
Einfach so ‚abschreiben als Verlust‘ geht ja eben nicht, auch nicht bei der UBS.
Geniale Aussage:
„Dank seines Werdegangs….(Jordan) im Unterschied zu den Finma- und Finanzdepartementsleuten auch verstehen müssen…..
Also da sitzen offensichtlich hochbezahlte Menschen aber in keiner Art und Weise Kenner, von Experten ganz zu schweigen in beiden Gremien?
Ich mag den Don aus Amerika in keiner Art und Weise, aber einer der mit dem Besen 🧹 durch unsere Institutionen fegt, wünsche ich mir allerdings schon.
Aber was passiert?
Soeben hat KKS den Vertrag mit Amstad ( Finma) um weitere 4 Jahre verlängert.
Das heisst konkret:
Kissen aufschütteln, weiterschlafen!
Die Verlockung zur Bequemlichkeit der Aufwandminimierung ist bei intelligenten Menschen besonders gross.
Die Fotos auf IP sind einsame Spitze.
Nicht erst seit dem legendären Züriberg-Fasnacht Foto von Weisse Weste mit dem Versicherungsvertreter.
Das Bild heute mit dem Blick von Tigrillo das ausdrückt
„WOVON SPRECHEN DIE HIER ÜBERHAUPT“?
Herrlich, seine Inkompetenz entlarvend.
…Kleingedrucktes übersehen? Ja, das ist möglich, weil Bonis „blind machen“.
wegn mir könne dia alle weg!
I ho koa Schuldn bei eana
und die hom koa Schuldn bei mia.
Ausgeglichenheit is a was schöns!
Der Entscheid aus St. Gallen zeigt eine erschreckende Inkompetenz des Gerichts auf, das die Zusammenhänge zwischen Eigenmittel und Liquidität nicht versteht. Das Liquiditätsproblem war eine Folge des wegbrechenden Kapitals, welches (nach Greensill, Archevos und all den anderen Verlustfällen) nicht mehr nachhaltig war – es bestand zum guten Teil nur noch auf den Papier. Die AT1 Gläubiger hielten ein Papier in den Händen, das wegen den fehlenden haten Eigenmittel faktisch wertlos geworden ist. Genau für dieses Risiko erhielten sie den hohen Zins. Das BGer wird den Entscheid korrigieren.
Tut mir leid, aber Sie scheinen derjenige zu sein, der den Unterschied zwischen Liquidität und Kapital missversteht. Die CS verfügte über genügend Kapital, um der Inkompetenz von Leuten wie Rohner, Thiam, Khan und auch Degen standzuhalten. Was ihr letztlich fehlte, war Liquidität, dank des noch inkompetenteren Duo Körner/Lehmann.
Die Kommentare sind schon sehr amüsant.
Das ist vergleichbar mit einem Spiel unserer Nati. Da gibt es 8 Mio. Fussballtrainer in unserem Land. Und jetzt gibt es 8 Mio. Richter, die es besser wissen.
Der grösste Fehler war, 1998 nach dem LTCM-Fiasko die SBC zu opfern, um die UBS zu retten (amüsant, dass man dies «Fusion» nannte). Der zweite Fehler war, die UBS 2008 erneut zu stützen. Der dritte war der Umgang mit dem Untergang der CS.
Die FINMA hätte Rohner, Cerutti, Thiam, Khan, Körner und Lehmann nie als fähige Personen akzeptieren dürfen. Sie gehen reich in Rente, während die Schweizer Finanzindustrie zerfällt.
Bravo! 🤦🏻♂️
merke: Fehler sind immer zum Lernen da!
Warum hat „Big Thomas“, zugelassen, dass die AT1-Bonds doch ausradiert würden? Ganz einfach, Big Thomasli war zur dieser Zeit schon auf dem Absprung zur Insurance Group Zürich und es wäre halt mit viel Arbeit verbunden gewesen. So nach dem Motto: Nach mir die Sintflut!
Es geht dann schlussendlich nicht um den Nominalwert der Anleihen sondern um den Kurswert in der Woche vor der Uebernahme. Wann begreift man das endlich? Die Besitzer der Anleihen haben ja in den Jahren zuvpor mit 10% Zins auch kräftig Kasse gemacht.
Ein Debakel ist es trotzdem – für alle Beteiligten insb. die FINMA.
Während Jahren zugeschaut wie Weisse Weste, Körner, Thiam und all die Totalversager „Top Shots“ die CS in den Abgrund reiten.
Ist schon klar, dass die Banken, die die Finma finanzieren, das Sagen haben und die Finma deren Schosshunde sind, aber mal schüchtern die Hand heben und diese Top Shots fragen, sie sollen auflisten, weshalb sie freie Hand haben sollen und fuhrwerken wie sie wollen, und dabei höhere Boni beziehen dürfen, als ihre Verluste sind?
Ach ja, die Banken zahlen die Finma Löhne, da werden wir nicht die Hand beissen die uns füttert. Donald…bitte aufräumen.
Kelleher gab laut PUK-Bericht zur Antwort, ihm sei die AT1-Forderung der UBS nicht bewusst gewesen, hä, gibts ja nicht!? Sorry, für was hockt dann dieser überbezahlte Typ überhaupt in der Teppichetage, wenn er keine Verantwortung übernimmt, respektive nicht weiss, was in seiner Bude abgeht!?