2’600 Mitarbeiter verlieren ihren Job bei der Helvetia-Baloise, der neuen Nummer Zwei des Schweizer Versicherungsmarkts.
Davon 1’800 allein im Heimmarkt Schweiz. Im Online-Forum des Finanz-Multis zum Abbau schäumen nach der Hiobsbotschaft von gestern die Betroffenen.
„Wie hoch ist die Lohnerhöhung bei GEC und GEC-2? So im Kontrast zu den vielen abgebauten Stellen?“, fragt einer.

GEC meint Group Executive Committee, „-2“ umfasst die erweiterte Spitze des neuen Finanz-Riesen mit Sitz in Basel.
Auch die Berater der historischen Fusion geraten in den Fokus der Kritiker, die anonym über den Grossabbau laut schimpfen.
„Wie viel Geld wurde bis zum Day1 für McKinsey ausgegeben“, meint einer.
Im Zentrum der Kritik steht ein Mann: Schweiz-Chef Martin Jara. Jara stammt von der alten Helvetia und setzte sich im Zweikampf gegen seinen Counterpart von der Baloise durch.
„Schön, dass wir von Martin im 1’000 CHF-Hermes-Gürtel mehr Infos zum Stellenabbau hören“, lautet die träfe Wortmeldung eines Internen.
Im „Blick“ meinte Jara letzte Woche zu Personal-Einsparungen: „Es gibt auch hohe Sachkosten, die sich abbauen lassen. Etwa bei den IT-Systemen oder bei den Standorten.“
Dann sagte er: „Aber es wird sicher zu einem Stellenabbau kommen, allerdings nicht im Aussendienst. Es wird vor allem in der Schweiz und in Deutschland doppelt besetzte Stabsstellen treffen.
„Die Einsparungen sollen jedoch über einen Zeitraum von drei Jahren realisiert werden. Der Personalabbau wird, wo immer möglich, über natürliche Fluktuation und Pensionierungen erfolgen.“

Botschaft an die Truppe: Alles halb so wild. Umso mehr fielen die über 22’000 Helvetia-Baloise-Angestellten aus allen Wolken, als ihre Chefs ihnen gestern an einem Townhall den Massenabbau eröffneten.
Die Crews treibt um, wo die Helvetia Baloise wachsen will und wo sie auf die Bremse steht. Dahinter steckt die individuelle Angst um den eigenen Arbeitsplatz.
„Basel und St. Gallen werden reduziert. In Zürich soll auf- bzw. ausgebaut werden“, meldet sich einer zu Wort.
Und fährt fort: „Wie macht es Sinn, am teuersten Standort (Löhne, Bürofläche) aufzustocken, wenn man sparen möchte?“
Ins gleiche Horn bläst ein anderer. „Im Gruppentownhall hiess es, ‚St. Gallen adapts‘ – was bedeutet das genau für die Mitarbeitenden in SG?“

Die Führung hat sich mit ihrer Brachial-Taktik – einem massiven Stellenabbau am Tag nach der Lancierung der verschmolzenen Aktie an der Börse – ins Abseits manövriert.
Das Thema Job und Abbau beherrscht die Debatte; genau das Gegenteil einer Erfolgsstory, wie es sich die Obersten gewünscht hatten.
„Als Alleinerziehende mit drei Kindern habe ich existenzielle Angst“, bringt das eine Mitarbeiterin auf den Punkt.
Dass die Schweiz am meisten Federn lässt, hängt mit den vielen Stabs- und Backoffice-Stellen im Heimmarkt zusammen. Aber vielleicht auch damit, dass man hier günstig die Leute feuern kann.
So findet einer: „In Deutschland gab es ein Abfindungsprogramm, wenn man freiwillig gehen wollte. Warum gibt es das nicht in der Schweiz?“
Stecken die Mitarbeiter in den Sack, es ist ja Adventszeit…
Teutsche sbrache schvere sbrache…
Na klar – Stellenabbau ‚communicated‘ direkt aus dem Luxusgürtel. Irgendwie konsequent: Wenn schon Realitätssinn fehlt, dann wenigstens Glanz. Unten verschwinden Jobs, oben glänzt das Accessoire und alle tun überrascht, dass das Vertrauen verdampft. Wirklich erstaunlich, wie man so konsequent am eigenen Image sägt und dann beleidigt ist, wenn’s wackelt.
Ein Personalabbau durch „natürliche Fluktuation“ ist eben die elegante Umschreibung für: Wir tun nichts, außer zuzusehen, wie die Leute gehen freiwillig oder ins Rentenalter. Mit anderen Worten: Das Unternehmen spart sich die Mühe, Verantwortung zu übernehmen, und verkauft Passivität als Fürsorge.
Mit 19,8 % ist die Arbeitslosenquote im St.Galler Rheintal zum Vorjahr besonders stark angestiegen. Das Rheintal ist sehr Industrie geprägt.
Wenn das SECO von Vollbeschäftigung spricht, während gleichzeitig Tausende Stellen bei Helvetia–Baloise, UBS–CS, SRG und Novartis verschwinden, wirkt das in etwa so glaubwürdig wie ein Wetterbericht, der bei strömendem Regen von „leicht bewölkt“ spricht. Eine Schönwetter Statistik, mehr nicht.
Der Affront besteht nicht einfach im Stellenabbau. Der Affront besteht im Einkassieren von abartigen Salären in der Führung. Ich mache deshalb mit Sicherheit nie eine Police bei der Helvetiç-Baltiç, genau so wenig bei einer Mobiliar.
Kunden sollten viel mehr darauf achten mit den normalen Arbeitnehmern zu solidarisieren und Buuden wo McKinsey fuhrwerkte gehören sowieso auf die Schwarze Liste.
Sorry. Echt dummer Titel! Es interessiert doch keine S… – höchstens Anfänger-Bünzlis – welches Outfit jemand trägt.
Wenn jemand einen Gürtel für tausend Franken braucht dass es ihm gut geht, sollte er Herrn Infantino fragen, ob er noch einen Preis zu vergeben hat.
Was für eine Schande Herr Jara
Ihren Kunden kann man nur raten, die Kündigungsfristen der Policen nicht zu verpassen.
So nicht🥶🥶
Stabs- und Backoffice kann man getrost um 50% kürzen, merkt niemand.