BNP Paribas ist ein Schwergewicht im Finanzzirkus. Grösste Bank Europas (nach Bilanzsumme), in den Top Ten weltweit, rund 180’000 Mitarbeiter, aktiv in über 60 Ländern.
Auch in einigen, wo das nicht ratsam ist. Das Bankhaus bekannte sich 2014 schuldig, US-Wirtschaftssanktionen gegen Sudan, Iran und Kuba verletzt zu haben. Es gab eine Busse von 8,9 Milliarden Dollar.
Diese Vergangenheit verfolgt die Bank bis heute.
„Kashef et al. v. BNP Paribas S.A., Fall Nr. 1:16-cv-03228-AJN (S.D.N.Y), wurde 2016 eingereicht und klagt an, dass BNP Paribas von 1997 bis 2007 als De-facto-Zentralbank des völkermörderischen sudanesischen Regimes fungierte und die US-Wirtschaftssanktionen umging …“
„… um der sudanesischen Regierung illegal Zugang zu den US-Finanzmärkten zu verschaffen, was für die Finanzierung der völkermörderischen Kampagne der sudanesischen Regierung von entscheidender Bedeutung war.“
Das berichtet die internationale Grosskanzlei Hausfeld (170 Anwälte, 11 Büros weltweit). 9 Jahre später hat ein Bundesgericht in Manhattan die Bank zu Schadenersatz-Zahlungen in der Höhe von rund 21 Millionen US-Dollar verurteilt.
Der Finanzmulti habe „eine entscheidende Rolle bei der Ermöglichung des Genozids an afrikanischen Zivilistinnen und Zivilisten im Sudan durch das Regime von Omar al-Baschir zwischen 2002 und 2008“ gespielt.
Peanuts? Die Summe beruht auf der Klage von drei in den USA lebenden Sudanesen. Es ist ein Musterverfahren für die Ansprüche von insgesamt 20’000 sudanesischen Flüchtlingen.
Im Fall Kashef sind es 7,3 Millionen. Mal 20’000, das wären dann saftige 146 Milliarden. Die Bank wäre blank.
Natürlich ist das erst eine Instanz, selbstverständlich geht BNP Paribas in Berufung und behauptet tapfer, das Urteil ignoriere wesentliche Beweise und beruhe zudem auf einer Fehlinterpretation Schweizer Gesetze.
Denn ein Grossteil der Verwaltung der Devisenreserven des damaligen Diktators Omar al-Bashir lief über die Genfer Filiale der Grossbank.
Also spielt in diesem Fall das Schweizer Obligationenrecht eine bedeutende Rolle.
„Artikel 50 besagt, dass die Verantwortlichen, die einen Schaden verursacht haben, solidarisch dafür haften“, weiss der „Tages-Anzeiger“.
„Haftbar ist ein Beteiligter aber nur dann, wenn seine Beteiligung auch wirklich ursächlich für den entstandenen Schaden war.“
Die Schweizer Botschaft in den USA habe das Gericht wissen lassen: „Die Schweizer Regierung (ist) besorgt, dass Artikel 41 und 50 des Obligationenrechts in einer Weise ausgelegt werden, die tatsächlich im Widerspruch zum Schweizer Recht steht.“
Bislang kamen Banken in erster Linie wegen Manipulationen von Devisenkursen, Beihilfe zu Steuerhinterziehung oder dem Verkauf von Schrottpapieren an arglose Kunden an die Kasse.
Mit diesem Urteil wird ihre Verantwortung für Finanztransaktionen bedeutend ausgeweitet.
Auch das Fürstentum Liechtenstein kann ein Lied davon singen. Nachdem die US-Sanktionsbehörde Ofac einige Treuhänder auf ihre Todesliste gesetzt hatte, flüchteten ihre Kollegen blitzartig aus der Verwaltung von rund 800 Trusts.
Diese sogenannten Zombie-Trusts mit mehrheitlich russischen Besitzern stehen nun herrenlos in der Landschaft herum, während die legalen Besitzer vorläufig enteignet sind.
Schwerer Reputationsschaden für den sowieso schon angeschlagenen Finanzplatz Liechtenstein.
Die Aktie von BNP Paribas gab nach dem US-Urteil zeitweise um über 10 Prozent nach – Milliarden ausradiert.
Im Fokus steht die Compliance, also die Einhaltung aller Vorschriften und Gesetze beim Aufbewahren und Verwalten von Geldern – nach wie vor bildet sie die Achillesferse vieler Grossbanken.
Davon können auch die UBS und die verblichene Credit Suisse ein Trauerlied singen.
Es gibt aber Hoffnung für die BNP Paribas. Nach Auskunft von Rechtskundigen in der Schweiz beruhe das Urteil auf einer Verkennung des schweizerischen Kausalitätsbegriffs und sei deswegen schlichtweg „Humbug“.
Ob allerdings US-Richter unsere Rechtsauffassung zur Kenntnis nehmen werden, das ist dann sehr die Frage.
Bin überrascht, dass die CS oder UBS bei diesen Geschäften nicht mit dabei waren. Normalerweise verpassen die solche Chancen nicht.
Gut müssen wir nix dafür zahlen, die Rechnung geht wohl an Macron.
🇲🇿
effizientes & wirtschaftliches handeln war wohl noch nie die stärke der 🇨🇭?
meine ernte ist heuer bombastisch 💣!
Sehr geehrter Herr Rene Zeyer Betreiber von http://www.zackbum.ch (eine Medienseite, die ich schn seit Jahren regelmässi „verfolge“ 😉 Ich mag Ihre Artkel denn sie trauen sich (auch gegen Mister President of the USA) Trump oder Liechtenstein (auch Kuba) halt niht a ala 20Millisekungen äg 2sec äh 20min 🙂 Echter Jurnalisus danke Hans Gerhard
Hast du auch was zum Inhalt von Renes Artikeln zu sagen oder bist du nur hier um Rene bei jedem seiner Artikel zu feiern? Die Absenz von Sachinhalt macht die Aussage des Verfolgend wohl eher zum Follower und nicht zum Inhatlichen Leser.
Halt’s Maul, du Pfeife !
Hans Gerhard, Betreiber von
http://www.ichhabeeinendachschaden.ch
Ich lese die Kommentare far nicht, die „mühe€ ist also umsonst. Ichschreibe nur das René Zeyer Betreiber von http://www.zackbum.ch e7ää (leider). Die *Kritiker* können sich lala Fragen Hans Gerhard
….die BNP!
Dä Sudan het es guets Provisiönli zahlt, das isch is Bonustöpfli gange und wenn du Bonustöpfli seisch vergesset Bankster alles, Moral hends sowieso keini, die verkaufet dir ihri Mueter, Frau und Kind fürs Bonustöpfli…
Interessanter Artikel. Das kann ins Auge gehen bei der BNP.
Der Kausalzusammenhang fehlt. Oder ist dann auch jeder mitschuldig, der in den Sudan gereist ist und damit die Wirtschaft und das Regime unterstützt hat?
Finanzplatz Genf, der Ausdruck ist nicht schlecht. Ich glaube es gibt keinen Ort in Europa, der mehr Dreck am Stecken hat wie diese Stadt, welche immer im Glanz erscheint. Da hat sich in den letzten Jahrzehnten so alles getummelt: Despoten, Diktatoren, Oligarchen, welche ihr Geld gewaschen haben und es heute noch tun. Nicht umsonst hat schon vor 40 Jahren der in Genf anwesende Jean Ziegler das Buch „La Suisse lave plus blanc“ geschrieben. Seitdem hat sich nicht viel verändert,nur die Akteure haben ihre Taktik geändert. Das Grundprinzip bleibt: „Die CH wäscht nicht nur sauber sondern rein“
Sorry Herr Zeyer: Sie sind wirklich ein Spielverderber. Nachdem die FINMA, Medien und Politik auf die UBS/CS konzertiert waren, haben wir es uns hier in Genf gemütlich gemacht und uns auf unser Core-Business konzentrieren können: „Geldwäsche, Hilfe bei Steuerhinterziehung, Gelder von Diktatoren und Despoten aus aller Welt zu bewirtschaften, etc“. Wobei die Angst hält sich in Grenzen: Hierzulande kennen die Behörden nur Fressen und Saufen. Manchmal hilft es auch einen Bordellbesuch zu organisieren. Genève c’est la France
Diese Franzosen sind ja beinahe Pleite aber haben eine Bank mit 180000 Collaborateurs. Und ihr Schweizer wollt in so eine EU, eine Schulden-Union mit zweifelhaften Buden und noch zweifelhafterer Währung. Mais non.
Es erfordert Mut, das zu sagen, wenn man aus einem Land kommt, das auf den Offshore-Konten von Kriminellen, Terroristen und Korruption aufgebaut ist. Säubern Sie Ihre eigenen Banken und bringen Sie ihnen bei, ihre eigenen Risiken zu managen, bevor Sie über andere sprechen, meine Liebe, alles andere ist schlicht Heuchelei; eine Kunst, die Sie beherrschen.
Todeslisten von OFAC? Gehts auch ein paar Nummern kleiner, Dr. Zeier? Thank you for your attention in this matter.
Darum gibts ja Bänker wir haben extra ein Berufsprofil erfunden das geistig inkompetente Lebensinhaltslose Prolethen auf den geistigen Niveau von 5 jährigen anzieht wie die Scheisse die Fliegen.
„Schweizerischer Kausalitätsbegriff“ Genial. Let’s make it a f. Business.
Irgend „ein Bundesgericht in Manhattan“? „Todeslisten“ der Ofac? Ich verstehe nur die Hälfte, weniger inhaltlich, sondern weil ich Zeyer so gar nicht mehr verstehe…
„ Diese sogenannten Zombie-Trusts mit mehrheitlich russischen Besitzern stehen nun herrenlos in der Landschaft herum, während die legalen Besitzer vorläufig enteignet sind.“ Oje, die armen ach so armen Russen, die Geld aus der russischen Kleptographie in Sicherheit brachten, derweil der Normalrusse auf einem Rubelvermögen sitzt, dass durch kriegsbedingte Inflation bald keinen Gegenwert mehr hat. Und dann singt Russenfreund Zeyer das immergleiche Lied von den enteigneten Russen. Das sind Günstlinge des russischen Staates, die Schubkarrenweise Geld nach LI brachten! Würg.
🤡
„Zeig mir 1 Bänklein mit sauberen Latten“ – und ich erklär dir kurz, weshalb es solche nicht gibt“
Es gibt zwei Sorten Banken:
a) Die einen kümmern sich brav um das klassische Bankgeschäft mit Sparen, Krediten etc. Eine aussterbende Spezies. Dabei wird man halt nicht steinreich. Viele Kantonalbanken gehören auch nicht mehr dazu. Die Raiffeisen schon länger nicht mehr.
b) Alle anderen Banken sind nur auf extreme Gewinne/Boni aus. Diese tanzen auf jeder noch so üblen „Hundsverlochete“ mit. Geld stinkt bekanntlich nicht. Aber sie fliegen immer öfter total auf die Schnauze, weil die Risiken immer höher sind.
Und dann soll es wieder der jeweilige Steuerzahler richten. Too big too fail halt…
Es geht primär um die US-Interessen. Wäre BNP eine US-Gesellschaft, würde das ganze anders aussehen.
Genf ist und bleibt ein zwielichtiger Ort mit seltsamen Geschäften.
Das Bankhaus bekannte sich 2014 schuldig, US-Wirtschaftssanktionen gegen Sudan, Iran und Kuba verletzt zu haben…
Oje! Mir kommen gleich die Tränen!
Wie viel Blut klebt an den Händen amerikanischer und britischer ‘Bänkers’, nein, an den Händen aller Bankiers weltweit, und kein Hahn kräht danach? Pecunia non olet, eben!
Eh, Señor Zeyer, vor lauter Bäume den Wald nicht mehr sehen, wie?