„This time has profoundly shaped me, and I look back on it with great gratitude. Warm regards, Mike.“
Es sind die Abschiedsworte eines Finanzmanns, der mehr als ein Jahrzehnt lang auf der Bühne von Zürichs Little Big Banking getanzt hatte.
Mike Baur.
Wieselflink, aufgekratzt, von Eric (Sarasin) über Jean-Claude (Biver) bis Urs (Wietlisbach) mit Grossen und Grössten auf engster Tuchfühlung.

Als Frauen das grosse Thema wurden, tauchten mit Industrie-Kapitänin Suzanne Thoma und Krankenkassen-Chefin Philomena Colatrella schnell zwei besondere Aushängeschilder in Baurs Vehikel auf.
Für sie war Baur der Turnschuh-Vorturner der Venture-Branche: Immer im Schuss, ständig auf Trab.
Doch jetzt … weg. Adios. Au revoir.
„I will be leaving the group, which I have co-founded, and my role as Founding Partner at Serpentine Ventures at the end of October 2025.“
Kurz, bündig, fertig. Auf der Serpentine-Homepage ist Baur schon ausradiert, ebenso auf der Seite von Swiss Ventures Group, dort, wo die Geldgeber angesiedelt sind, während sich die Serpentine ums Investieren kümmert.
Bei dieser sassen immer ausgezeichnete Leute. Viele von ihnen sind in den letzten Jahren ausgeschieden.

Grund: Mike Baur. Der wollte nämlich vor allem eines, den Börsengang. Baur schwebte der schnelle Gewinn vor.
Die Profi-Manager der Serpentine Funds stellten sich quer. Das Venture Biz mit jungen Unternehmens-Pflänzchen sind ein No-go für die Börse.
Die muss man mit Geduld pflegen und gross machen. Hegen und Pflegen statt Reibach lautet das Zauberformel.
Bei Baur stiessen sie auf taube Ohren. In der Folge mussten die Besten gehen – oder sie schmissen den Bettel von sich aus hin.
Einige landeten in ersten Häusern, bei Martin Ebners Intershop beispielsweise oder der Investment-Firma von Edoardo Ermotti, dem Filius des Big Bankers von Zürich.
Oder sie starteten ihr eigenes Venture-Vehikel.
Die Abgänge verliefen nicht in Minne. Baur hatte gerne viel versprochen. Bei der Trennung mussten die Fonds-Manager darum kämpfen, nicht leer auszugehen.
Baur blieb unangetastet. Zu verdanken hatte er das seinem Talent, Reiche wie Sarasin und Wietlisbach für sich einzunehmen.
Auch Christian Wenger von der Zürcher Anwaltskanzlei Wenger Vieli, der in der Startup-Szene viel unternimmt, hielt Baur lange die Stange – trotz Vorbehalten, wie eine Quelle sagt.

Erst jetzt ist das Tuch gerissen. Was den Ausschlag für die Trennung von sämtlichen Aufgaben bei der Swiss Venture Group und der Serpentine Ventures gegeben hat, ist nicht bekannt.
Im Juli zeichneten sich Schwierigkeiten bei der Suche nach neuen Investoren ab. Baurs Swiss Venture Group ging eine Kooperation mit einem Nebenbuhler ein, der Redstone Global Ventures.
Und zwar ausgerechnet für den Diabetes Fonds, jenes Pferd im Stall der Swiss Venture Group, das Vermögende wie ein Magnet anziehen sollte.
Schliesslich hatte Baur den Fonds mit Simon Michel, dem bekannten FDP-Nationalrat und Eigentümer von Yposomed, lanciert.
Mike Baur wollte sich auf Anfrage nicht äussern.
„I decided to become more active again in the Romandie and in my home region“, meinte er in seinem Abschieds-Memo an die Truppe. Erst die Top-Teams zerschlagen und den Fonds zusetzen – und jetzt nix wie über den Röstigraben.
ach nicht nur der Venture-Baur ist über dem Röstigraben verschwunden.
Die halbe Schweiz hat sich in den letzen Jahren schnell verpisst.
Langsam gleiten die Wellen des Mississippi Rivers dem Bug des Raddampfers entlang, während sich Croupiers und Falschspieler die Hände reiben und grinsend freuen, neue, unbedachte Farmer ihrer hart erarbeiteten Dollar zu erleichtern.
Mark Twain
Mark Twain, immer gut.
Dieser arbeitsscheue Payass ist wirklich der Alibi-Banker in Reinkultur. – Genau unter solchen unfähigen Ego-Figuren,
welche nur mit alten Beziehungen bluffen statt mit richtigen Taten, leidet der hiesige Finanzplatz immer mehr ☹️☹️!
echt der Hammer, wie viele Nulpen sich die Schweiz da herangezogen hat.
Wir in D haben solche Dumpfbacken immer zu den Medien abgeschoben!
Zürich wird ihn nicht vermissen. Auch das breite Grinsen nicht.
Er wäre sicher ein guter Poker Spieler. Bluffen konnte er brillant.
Oligarchen-Bankers geht langsam der Sauerstoff aus …
Der Barth hat doch auch mal den Bauer gesetzt. Endlich wird es ruhiger um diese Typen. Die gehören nicht auf den Finanzplatz.
Unbedeutender Wichtigtuer.
Keine Sorge. Eine Nummer aus dem hippen Adventure-Milieu weniger? Die Liste zukünftiger KandidatInnen offenbart noch Spielraum zum Kürzen.
Wer blufft lebt länger!
Der wird 150 Jahre alt!
Eine Treffende Beschreibung von Mike Baur.
Zürich wird bünzliger ohne Mike. Passt generell zum Genossenschaftswohnungsgroove!