Silvan Hilfiker kam, sah, und schlug um sich. Der neue CEO der Hypothekarbank Lenzburg, die stets als Vorzeige-Regionalbank galt:
Er schafft sich ein komplett aufgefrischtes oberstes Führungsteam.

Das wurde spätestens letzte Woche klar, als Hilfikers wichtigster Mann in der Geschäftsleitung, der Chef der Privat- und Firmenkunden, seinen Abgang kundtat.
Es handelt sich um einen Manager namens Roger Brechbühler, der seit 2011 zur Spitze der „Hypi“ gehörte und nun die Machtposition räumte.
Wenige Wochen zuvor ging bereits der Finanzchef von Bord. Mit 50, also im besten Alter, und seit 3 Jahren in der Geschäftsleitung. Er heisst Stefan Meyer, war die Nummer 2 in der Geschäftsleitung und agierte kurz als Interims-CEO.
Wiederum nur zwei Monate früher war die einzige Frau in der Leitung der Bank ausgeschieden. Manuela Spillmann, sie ist bereits auf und davon.

Drei Mitglieder der Geschäftsleitung, innert 3 Monaten auf und davon – die halbe Truppe. Geholt hatte die „Alten“ Marianne Wildi, die Grande Dame vom Schweizer Regional-Banking.
Unter Wildi sassen die drei Spitzenleute wohl sicher im Sattel. Jetzt haben sie ausgedient – kaum hat Wildi nichts mehr zu sagen.
Das operative Steuer hält Hilfiker offenbar fest in der Hand; der war in der Credit Suisse gross geworden.
Wildi darf sich zwar Präsidentin des VRs der Hypi nennen, doch das wahre Sagen hat jetzt Hilfiker, der als FDP-Fraktionspräsident auch im Aargauer Parlament sitzt. Wachtablösung der gröberen Sorte im sonst ruhigen Mittelland.
Leider fungieren Regionalbanken oft als Abstellgleis für Politiker die sich in der Wirtschaft versuchen wollen, sowie für Banker die aufs Alter in eine geschützte Werkstatt möchten. Da kommt es dann halt zu kleinen regionalen Reibereien. Aber keine Angst, niemand muss darben und alle gehen mit gefüllten Taschen.
Während die anderen Retailbanken-Aktien in 2025 super laufen, ist die Hypi-Aktie auch dieses Jahr eine glatte Katastrophe (-2%).
20 Jahre Misere und Stagnation.
Aber es wird immer gute Stimmung verbreitet.
Recht so. Brechbühler konnte man nicht gebrauchen. Die „Hypi“ waren lange zwei Banken, alles, was unter Brechbühler liefe funktionierte nach „hard selling“ ohne echte Kompetenz. Jetzt wächst die Bank hoffentlich zusammen.
Die Hypi ist so überflüssig wie Winterkleider bei Loomit in Pattaya.
Seit Jahren wird den Aktionären über all die tollen BaaS / SaaS-Lösungen berichtet.
Diese sind aber überhaupt nicht in den Zahlen sichtbar. Alle Kennzahlen sind identisch mit einer operativ schlecht geführten Regionalbank.
Bei Wildi geht es halt „wild“ zu und her.
Dass SRF die neue Sitcom von der Hypi und Ellexx produzieren lässt, scheint tatsächlich eine erfolgreiche Strategie zu sein. Unterhaltung pur. Einschaltquoten garantiert.
Mich erinnert die Handlung übrigens sehr an „Dallas“, „Denver Clan“ oder „Die Schwarzwaldklinik“.