Von Montag bis Donnerstag nächste Woche hält China Hof. In Xi’an, einer 13-Millionen-Grossstadt im Innern des Riesenreichs mit langer Geschichte, findet der „China-Europe Youth Dialogue on Civilizations“ statt.
Er richtet sich an Studenten rund um den Globus, die an der dortigen Northwestern Polytechnical University sich treffen und austauschen wollen, über „science, technology, culture, and other fields“.
„On the occasion of the 50th anniversary of the establishment of diplomatic relations between China and the EU“, steht in einem Zirkular, das seit Sommer auch unter den ETH-Studenten in Zürich umgeht.
Dieses hat jetzt die Leitung der Schweizer Elite-Universität in Alarmbereitschaft versetzt.
„Wir sind diese Woche über ein Zirkular informiert worden, welches wir als sehr kritisch einstufen“, so die Leiterin Export Services vor kurzem in einem internen Warnbrief über das ETH-Netzwerk „Exportkontrolle“.
„Diese Aktion birgt für die ETH Zürich und für die Professoren, deren Studierende sich allenfalls entschieden haben, nach China zu reisen, ein grosses Risiko.“
„Deshalb unterstützt ETH Zürich diese Aktion nicht“, macht die Exportkontrollbeauftragte deutlich.
Auf Anfrage reagierte die ETH-Medienstelle umgehend. „Weder die Promotion der Reise noch die Teilnahme ist illegal“, hält sie zunächst fest.
Und dann: „Die ETH Zürich und ihre Angehörigen müssen bei ihrer Arbeit jedoch die Exportkontrollregeln und Sanktionsmassnahmen der Schweiz einhalten.“
Zudem seien sie „auch von entsprechenden Massnahmen von Drittstaaten oder internationalen Organisationen“ wie Uno, EU, UK und die USA betroffen; dies „insbesondere wenn es sich um ausländische Staatsangehörige“ handle.
„Diese Regulierungen beziehen sich nicht nur auf Technologien, sondern auch auf (unveröffentlichtes) Know-how, das an der ETH entsteht und potenziell militärisch verwendet werden kann.“
Das Militärische ist besonders heikel. „Studierende, die sich in China über Forschungsprojekte austauschen, die der Exportkontrolle unterliegen, können sich strafbar machen“, heisst es denn auch im Schreiben ans Exportkontroll-Netzwerk.
In seinem Zirkular machte der Doktorand – einer aus China, wie anzunehmen ist – den ETH-Studierenden und -PhDs aus allen anderen Ländern ein verlockendes Angebot.
„Any non-Chinese Bachelor, Master, and PhD students are welcome to join. The accommodation will be fully covered during the event. Round-trip flight ticket will also likely be covered“.
Letzteres war im Sommer, als der Doktorand das Zirkular verteilte, noch nicht restlos klar.

Die weitreichende Übernahme der Kosten für Reise und Unterkunft für mindestens 4 Nächte hat bei der ETH-Zuständigen die rote Lampe erst recht zum Leuchten gebracht.
Die „Übernahmekosten für die Reise und den Aufenthalt für jeden Teilnehmenden“ seien „zu hoch“, diese könnten „auf Abwerben oder Spionage hindeuten“, hielt sie in ihrem Warnschreiben fest.
Dann sprach sie Klartext: Die „Northwestern Polytechnical University ist eine sanktionierte Universität und gehört zu den Seven Sons of National Defense Universitäten in China“.
Diese „Seven Sons“-Hochschulen sollen enge Forschungs-Links zur „Volksbefreiungsarmee“ Chinas haben.
„Die ETH Zürich hat diese Universität auf der ‚Liste der wichtigsten Herkunftsuniversitäten, die eine Sicherheitsprüfung erfordern‘ aufgeführt.“
„Ein Austausch über aktuelle Forschungen in den Forschungsteams der jeweiligen Professuren, zu welchen die Teilnehmer Zugang haben, kann unter die Güterkontrolle fallen.“
Daraus folgt die ETH-Frau:
Wer „in China über Forschungsarbeiten an der ETH Zürich“ spreche, deren Erkenntnisse „nicht öffentlich zugänglich“ seien, mache sich als ETH-Student „strafbar, denn keiner hat eine gültige behördliche Ausfuhrbewilligung für einen solchen Austausch“.
Am Ende ihres Warnrufs über das interne ETH-Netzwerk, versehen mit dem Vermerk „mit der Bitte um Ihre Unterstützung“, hält die Exportkontroll-Chefin als unmissverständliche „Instruktion“ fest: Den nach Xi’an Reisenden ist
„a. Die Mitnahme des ETH-Laptops mit Informationen der ETH Zürich untersagt. b. Die Reise findet ausschliesslich auf privater Basis statt, und c. Es ist den Studierenden nicht erlaubt, über Forschungsprojekte zu sprechen, die nicht veröffentlicht sind.“




Ein bisschen hierhin fliegen ein bisschen dorthin fliegen; Klima? Wenn interessierts.
Mit chinesichen Studenten ist doch der grossteil des Wissens an der ETH schon lange im Land der aufgehehenden Sonne.
Wieso macht sich die woke ETH jetzt auf einmal Gedanken?
go woke go broke
Diese Looser von Amerika bis ZOO in Zürich alles nur noch zum Kotzen. Lebt euer leben und geniesst diese Zeit mit euren liebsten. Kauft Gold und Silber in physisch und entspannt euch.
Wenn die ETH so hysterisch auf einen Studentendialog reagiert, könnte man meinen, die größte Bedrohung sei nicht China sondern die eigene Angst, irrelevant zu werden.
Youth Dialogue in Xi’an? Laut ETH klingt das wie ein Schmuggeltunnel für Geheimwissen. Wer weiß vielleicht reicht schon ein PowerPoint über Quantenphysik, und Zürich fällt in Panik.
Die ETH‑Spitze redet von kriminellem Verrat, als ob Studierende im Austauschprogramm gleich Panzerpläne im Gepäck hätten. Dabei ist die größte Gefahr wohl, dass jemand merkt: In China gibt’s mehr Dynamik als in der ETH‑Verwaltung.
Nein, ich wollte hin, aber die ETH Zürich wollte mich nicht offenbar war mein IQ auf Diät.
Ambitioniert genug für die ETH Zürich, aber das geistige Handgepäck blieb am Bahnhof.
Schon bemerkenswert, wie manche hier gleichzeitig als Palfner, Panama Papers und mimim auftreten als würde ein einziger geistiger Tiefflug nicht reichen, also startet man gleich eine ganze Staffel davon.
Die ETH, unsere geistige Elite bei der Arbeit. Die Zukunft ist gesichert.
Na ja, so schlimm ist das Ganze nicht. Auch China sucht die besten Fachkräfte.
Da die Schweiz, das BVS, bestehend aus vielen ETH Absolventen, nicht einmal den Beschaffungsvertrag der F35 lesen kann, so besteht keine Gefahr.
Wissenschaft lebt von Offenheit, aber nicht von Naivität. Wer in autoritären Systemen „Dialog“ organisiert, ohne Machtverhältnisse mitzudenken, schafft kein Verständnis, sondern Risiken – insbesondere bei sicherheitsrelevantem Wissen (Dual Use-Technologien). Die Warnung der ETH-Spitze ist deshalb richtig und notwendig. Sie zieht eine Grenze zwischen akademischem Austausch und politischer Instrumentalisierung. Problematisch ist nicht die Einladung selbst, sondern die Illusion, Wissenschaft stehe außerhalb geopolitischer Realitäten. Das tut sie aber ganz speziell in der heutigen Zeit nicht mehr!
Hervorragend Zusammengefasst – eigentlich gehe ich davon aus, dass das in der DNA eines ETH Studierenden verküpft ist (ETH Studierende sind mit unter die Besten der Besten) und die ETH dies auch immer wieder kommunizieren sollte…
Ist denn die Naivität schon „oben“ angekommen?
@Grundgütiger und Winkelried: Ich schliesse mich an. Das Schreiben der ETH ist in allen Punkten korrekt. Mehr noch, das sollte eigentlich alles selbstverständlich sein und das Schreiben somit kein „Marschbefehl“ und schon gar kein „Red Alert“ sondern ein Reminder. Es gibt somit kein Grund, da einen Skandal herbeischreiben zu wollen. Ich war ETH-Student und -Doktorand Ende 80er/Anfang 90er, und da wäre ein solches Schreiben ohne jegliches Aufsehen zur Kenntnis genommen worden. Naja, andere Zeiten halt…
Erbärmlich und peinlich. Die Verantwortlichen für dieses Memo gehören sofort entlassen. Leute, die noch nie in China waren und keine Ahnung vom Rest der Welt haben, warnen Teilnehmer, als ob Studenten/Lehrer, welche dorthin reisen wollen, kleine Kinder oder grenzdebile Vollidioten wären.
Es gibt keinen Grund, China derart von oben herab zu behandeln. Teilnahme ist freiwillig und wer teilnehmen will, braucht sicher keine Ratschläge einer ahnunglosen ETH-Leitung.
Ein ETH-Dr. ist heute nicht mehr viel wert, die ETH vergendert und diversifiziert. Es ist die Wahrnehmung des intellektuellen Abstieges, der die ETH so reagieren lässt: der Abstieg von echten Erfindungen zum h-Index. Vom früheren Licht der ETH ist heute nur noch der Schatten wahrnehmbar – und das Singen im Walde.
Naja, wenn dich jemand einlädt und dabei Unterkunft und/oder Reise bezahlt, dann will er was von dir.
Wichtig dabei ist einfach, dass man es erst ein paar Tage davor merkt, damit man sich davon distanzieren kann ohne es verhindern zu können oder müssen …
Dann sind alle zufrieden gestellt.
1. JedeR am China-Anlass Teilnehmende, der/die in der Schweiz studiert, soll freiwillig seine Studiumsstätte hier darüber informieren.
2. Die Schweiz soll dort teilnehmende Schweizer Studiernde anwerben, die danach hier zurück über das Vorgefallene im Zusammenhang mit Teilnehmenden aus der Schweiz berichten.
Der grossartige Aufschwung Chinas, die Besiegung von Armut und Hunger wären ohne koordinierte und auch autoritäre Massnahmen nicht möglich gewesen. Man stelle sich vor, unser Bundesräte hätte China nach Mao übernommen. China wäre immer noch im finsteren Mittelalter.
Die ETH sollte bei ihren angestammten Wissenschaften bleiben: Maschinenbau. Alle anderen Disziplinen sind überflüssig und kosten uns massenhaft Geld.
Die ETH, eine Bastion der Wissenschaft, die sich als neutral, neugierig und offen für alle Seiten präsentiert? Denkste. Sie hat sich dem von amerikanischen Neokonservativen geführten Propagandakrieg gegen China angeschlossen und marschiert stramm im Gleichschritt mit.
Da haben ein paar Leute in der ETH zu viele Spionagefilme geschaut…
Wissenschaft ist Kriminell.
Danke dass das sogar die ETH sagt, hat ja nur fast 5 Jahre gedauert.
Wissenschaftliche Zusammenarbeit mit DER VORREITER NATION dieses Jahrhundert ist also kriminell?
So kann man sich natürlich auch selbst ins aus bringen.