Die Radicant-Saga ist um ein Trauerkapitel reicher. Ihre drei „Nachhaltigkeits“-Fonds wurden letzten Mittwoch über Nacht geschlossen.
Grund ist die sanfte Liquidation der Tochter der Basellandschaftlichen Kantonalbank (BLKB). Sie wird am Ende gegen eine Viertelmilliarde mit Radicant verspielt haben.
Das Aus der drei Fonds trifft die Radicant-Kunden direkt. Sie können keine Anteile mehr verkaufen.
Statt dessen liquidiert die LGT Fund Management als mandatierte Fonds-Managerin die drei Vehikel.
Ein Sprecher der Radicant verspricht schnelle Geldzahlungen zugunsten der Anleger.

„95 Prozent des Liquidationserlöses werden in den nächsten Tagen, spätestens bis zum 31.12.25, gutgeschrieben.“
„Der verbleibende Betrag wird nach Abschluss aller noch offenen Abrechnungen, abzüglich der anfallenden Gebühren, voraussichtlich Anfang Februar ausgezahlt.“
Das Aus der Radicant hat weitere Folgen. Die Bank habe „alle Vermögensverwaltungsmandate mit sofortiger Wirkung gekündigt“, so der Sprecher.
Das betreffe „sowohl die diskretionären Mandate als auch die gebundenen 3a-Invest-Mandate“. Man habe alle „betroffenen Kundinnen und Kunden informiert“.

Vor Wochenfrist übernahm die Alpian, ein Player mit Wachstums-Ambitionen, die rund 20’000 Radicant-Kunden. Das sei der Auslöser für die Schliessung der Fonds gewesen, heisst es.
Die Alpian dürfte kaum etwas für die Kunden zahlen. Die Radicant war nicht nur ein Kosten-Grab, sondern wurde zum Schluss nicht einmal verkauft.
Dabei hätte es Interessenten für ihre Banklizenz und das Computersystem gegeben, sagt eine Quelle. Doch die Zuständigen im Mutterhaus BLKB hätten den Verkauf als Ganzes nicht hingekriegt.
Oder einen solchen nicht gewollt. Vielleicht aus Angst, dass bei so einem Komplett-Deal weitere Details zum Desaster zum Vorschein kommen könnten.
Die BLKB-Chefs verbitten sich solche Spekulationen. Sie verweisen auf ihre Mitteilung von November, als sie die Schliessung von Tochter Radicant verkündeten.
„Nach eingehender Prüfung von diversen Verkaufsoptionen konnte keine Lösung zur Fortführung von radicant gefunden werden“, hielten sie damals fest.
Drei Impact-Vehikel zu – aber keine Sorge: Der Lerneffekt für Anleger ist unbezahlbar. Nur leider nicht auszahlbar.
„Liquidiert“ ist auch ein schönes Wort für: Das Geld ist weg, aber bitte ohne Aufregung.
Das Geld wird den Kunden zurückbezahlt, steht so im Artikel…
Solche Vollabstürze leisten sich unsere Schweizer Banken. Radicant Grab, eine Viertel Milliarde weg!
Die Anleger sind nachhaltig sauer.
Ein Unglück kommt selten allein. Bei Radicant ist die Luft schon länger draussen und jetzt kommt es noch zu unangenehmen Nachwirkungen für die verbliebenen Kunden.
Den Artikel finde ich grundsätzlich wertvoll. Allzu gerne würden die Veranwortlichen das Trauerspiel komplett unter den Teppich kehren.
da war an keinem Tag irgendwelche Luft drin… jeder der ein bisschen rein schauen konnte wusste dass es ein Fiasko geben wird
Spannend zu sehen, wie schnell sich „Impact“ in „illiquide Erfahrung“ verwandeln kann. Für Anleger sicher ein wertvoller Lernmoment.
Wieder zeigt sich: Nachhaltigkeit endet dort, wo Rückzahlungen beginnen.
Transparenz ist wichtig vor allem dann, wenn sie erklärt, warum Anleger nun Geduld statt Performance halten.
Ich frage mich einfach, warum der Chief Sustainable Investment Officer Jan Poser immer noch dort ist und 0.5 Mio. abkassiert. Also 4x mehr als die ganzen Erträge des besten Jahres von radicant. Wird das bei der BLKB unter Spenden verbucht? Oder läuft das unter Mistrades?
Loser mit einem „s“…
Wetten, dass er in Kürze bei der BLKB als CSIO auftaucht? Die suchen doch noch jemanden für die Nachfolge von F. H. Das wäre dann der Super Gau!🤣
Oder der Trottel wird VR – ist ja üblich dass bekannte Personen, fähigen vorgezogen werden!
Die drei Fonds waren überschaubar, in den Beträgen.
Somit auch die Anzahl Kunden die es betrifft. (zwischen Chf 5 mio und Chf 10 mio Total)
Also machte das keinen Sinn, diese Fonds noch aufrecht zu erhalten.
Logischer Entscheid.
Allen Frohe Weihnachten
Immerhin sind sie jetzt konsequent! Die Fonds haben wohl so wenig Volumen, dass sie sofort liquidiert werden. Oder glaubt wirklich jemand, dass eine Weiterführung gerechtfertigt ist?
Hätte man das doch schon vor einem Jahr gemacht… 🙄
Oder nie aufgesetzt? Grösser könnte der Misserfolg gar nicht sein. Die Investitionen und somit Verluste belaufen sich auf das 10fache des Anlagevolumens. 220 Mio. Verluste und 20 Mio. Volumen der Anlagen.
Radicant war für alle ein Verlustgeschäft:
-Blkb
-Fondsleitung
-und alle Anbieter ausser???
Swisscom 🥳
Die Fondsleitung hatgutes Geld verdient. Es gibt Mindestfees und bei jedem Trade im Fonds wird auch kassiert.
Nachhaltig investieren, nachhaltig verlieren.
Go woke, go broke!
Was ist eigentlich mit der anderen Tochter Blkb Fund Management? Auch dort übersteigt das Salär des CEOs die Gesamterträge der gesamten Firma. 4.5 Mio. Investiert, jährliche Verluste und ein Produkt das niemand will. Auch ein Fass ohne Boden.
Bereits erste Mitarbeiter fliegen! Ciao Bella
Volumen ist zu klein, somit Fondsanteil nicht liquide. Preise für weitere neue Liegenschaften zu hoch. Die BLKB wird auch hier nicht glücklich werden, da kein Geld verdient wird. Wenn dann Fondsinhaber ihre Anteile verkaufen wollen, dann geht’s abwärts.
Als Insider würde ich Aktien von Idorsia stets denen eines angepriesenen „Impact“ Fund vorziehen. Immer. Auch 2026!
Mein Tipp: Olema Pharmaceutical, seit Januar 2025 + 379%!
Hey, chills Mann, der Buchhalter hat gesagt, es müsse noch dieses Jahr sein, und nun haben sie halt ein wenig Stress vor Weihnachten. — Ironie off
Wer sich mit Radicant ‚beschmutzt‘, setzt sich selbst kritischen Blicken aus. Es wäre zumindest denkbar, dass dies auch Zweifel an der Situation bei Alpian wecken könnte.
Ich beobachte immer das Kader, bevor ich einsteige. Radicant war bei mir nach einer Woche ein NO GO.
Ein bisschen üben und Menschenkenntnis kann man sich aneignen.
S‘Bottebrechts Miggel hett immer gseit: Läng d‘Achs und gyyb em! Ich säg, fuurt mit Schaade.
Wenn man denkt, was mit 250 Millionen erreicht worden wäre, hätte man
– die strategische Partnerschaft mit Truewealth ausgebaut
– das bankeigene Digifolio ausgebaut und digitaltauglich gemacht
– das eigene E-Banking auf Vordermann gebracht
Stattdessen hat man stillschweigend John‘s und Thommy’s Sandkasten-Projekte umgesetzt: Lombard Odier Partnerschaft, BLKB Immobilienfonds, Radicant). Geld verdient hat man damit noch keines…
Es ist nicht kompliziert: Transfer nach ElleXX, denn Zeit ist die beste Freundin der Anlegerin. Langfristig verlieren alle!
Nach der Schlussabrechnung zeigt sich eine Umverteilung von 200–250 Mio. Franken: weg von der unfreiwillig zahlenden Allgemeinbevölkerung, hin zu staatshörigen Akteuren und einem privilegierten Akteurscluster im institutionellen Nebel.
just another way to do it.
So wahnsinnig groß werden die drei Fonds jetzt nicht gerade gewesen sein, als das dies eine Schlagzeile wert wäre. Der Laden ist am Ende und die Rolle der Eigentümerin dürfte meiner Ansicht nach nicht ganz unbedeutend sein.
Wieder die ‚Hausbank‘ der Russen, die LGT. Für das Ländle wieder eine Peinlichkeit mehr.