Im Zürcher Prime Tower fliegen die Fetzen. Die Deutsche Bank Schweiz, die im Hochhaus ihren Sitz hat, verliert ganze Teams.
In den letzten Wochen sind die Offshore-Seniors für Key Clients Deutschland Süd und Nord von Bord gegangen. Es handelt sich um zwei der wichtigsten Regionen für die Deutsche Bank Schweiz.
Die Abgänge sind ein Mix aus Kündigungen und Entlassungen. Darunter befinden sich die beiden Teamchefs, weitere Seniors und Junioren gingen ebenfalls von Bord.
Ganz frisch ist die Kündigung eines Mitarbeiters aus dem Bereich Investment. Damit hat sich die Abgangswelle von der Front weiter nach hinten ins Backoffice ausgedehnt.
Laut einem Insider trägt die Fluchtwelle einen Namen: Carsten Kahl. Der Mann, der intern als Nummer 2 gilt und unter Chef Marco Bizzozero zentrale Märkte in Europa leitet, sei umstritten.
Kahl macht offenbar Druck. Laut den Aussagen habe der Topshot für das Team mit den Schlüsselkunden ein Neugeldziel von 100 Millionen Euro vorgegeben – pro Jahr und Berater.
Basis für dieses ambitiöse Vorhaben sei eine funktionierende Kooperation mit den Onshore-Beratern der Deutschen Bank im Mutterland. Doch zwischen DB Schweiz und DB Deutschland herrsche im Alltag Konkurrenz statt Zusammenarbeit.
Die Abgänge werden von einer Sprecherin der Deutschen Bank Schweiz bestätigt. Man habe die Löcher inzwischen zum grössten Teil mit frischen Kräften gefüllt.
Als neue Teamchefin bei den Key Clients wurde eine Managerin von Konkurrentin Commerzbank eingewechselt. Sie hat den Auftrag erhalten, die bestehenden Kunden zurückzuhalten.
Kein leichtes Unterfangen. Die Bankerin soll keinerlei Kunden-Erfahrung mitbringen. Laut einer Quelle war sie im Private Banking nie an der Front tätig gewesen.
Die Kunden verlassen die Deutsche Bank Schweiz – mit 1’000 Mitarbeitern immer noch eines der Aushängeschilder unter den Auslandbanken auf dem Finanzplatz – in Scharen.
[simple-google-ads-ad-tag id=“ip_content_middle“]
Darunter auch Grosse. Kürzlich zog eine vermögende Familie alle ihre Assets ab. Sämtliche Rückhalte-Versuche der Deutsche-Anstrengungen verpufften.
Angefangen hatte die grosse Abgangswelle mit einem Team der übernommenen Sal. Oppenheim. Der langjährige Oppenheim-Chef Hans-Peter Oes wechselte mit seinen Leuten die Front und heuerte bei der Liechtensteiner LGT an.
Die Deutsche Bank hatte das Nachsehen. Als sich das Debakel abzeichnete, schickte sie eine Task Force in die Sal. Oppenheim rein, um die Kunden-Franchise zu retten. Dafür war es zu spät.
An der internen Machtstellung von Chef Carsten Kahl änderte die Grossniederlage nichts. Kahl gibt den Ton an – einen ruppigen und direkten.
In einem Mail forderte Kahl kürzlich seine Leute auf, den Kunden mehr eigene Fonds zu verkaufen. Dort erzielt die Bank offenbar gute Resultate.
Schon zuvor hinterliess Kahl Spuren mit seiner direkten Sprache. In einem Mail vor einiger Zeit schrieb er sinngemäss: „Your holiday is your choice.“ Ferien als Privatrisiko.
Der Druck von Kahl auf die Mannschaft sei enorm, sagt eine Quelle. Weil die Zeiten schwierig sind, wüssten viele nicht, wie sie die geforderten Ziele erreichen sollen.
„Wer kann, der geht“, sagt der Gesprächspartner. Sollte sich Swiss Banking im Verlauf der nächsten Monate aufhellen, so drohe der Deutschen Bank Schweiz ein Exodus.
Während Kahl die Peitsche im Europa-Geschäft schwingt, kümmert sich CEO Bizzozero um grosse Projekte.
Kürzlich führte die Deutsche Bank Avaloq ein. Der Wechsel vom alten Temenos-System auf das neue Avaloq verläuft offenbar schwieriger als erhofft.
Die Sprecherin der Bank verneint dies. Es gebe keine Probleme.
Die Rede ist von langen Antwortzeiten. Die Eröffnung eines neuen Kontos sei zu einer Geduldsprobe geworden.
Der Grund für die mühsame Prozedur liege bei B-Source. Mit der Umstellung auf Avaloq ist ein Outsourcing auf die Plattform der Avaloq-Tochter verbunden.
Die Zusammenarbeit mit B-Source sei alles andere als schnell und einfach. „Es ist schlechter geworden“, urteilt der Insider.
Kommentare
Kommentieren
Die beliebtesten Kommentare
-
Kahl ist Excel Manager, hat keinerlei direkte Fronterfahrung und wird aus der DB Zentrale von einem der Vorstände protegiert, das ist aber nicht offiziell. Nur deshalb kann Kahl so mit eiserner Hand führen, allerdings richtet er zur Zeit Kollateralschäden en masse an.. Sollte Kahl (intern: karsten kahlschlag) weiterhin aus der DB Frankfurt Zentrale protegiert werden, dann wird es ein weiteres Abwandern von Kunden und Beratern geben..
-
Der eher durchschnittlich ausgebildete und charakterlich mit spezifischen Ausprägungen versehene Kahl ist ein Produkt des Peter-Prinzips. Wann hâtte er Mitarbeiter motiviert oder gar inspiriert. Daher gibt es auch unter ihm viele blutleere Hüllen. Er zockt ab und bringt selbst wenig Mehrwert. Das alles zeigt wie ernst es diese Bank mit ihren neuen Werten nimmt.
-
-
Weiss jemand wo die Teamchefs mit ihren Kollegen hingehen ?
-
es gibt keinen grund, dass ein kunde aus D bei der DB suisse ein konto eröffnet (als PB kunde). er erhält das gleiche angebot in D. es ist eh eine frage der zeit, bis die EU ihren bürgern einen holzhaufen in die beine wirft, wenn sie ein kto in der CH führen. umgekehrt wirds eh interessanter, EWS wird es fördern und der AIA wird wohl in diesem sinn eher, eher schleppend, wenn gar nicht vollzogen werden. auslandbanken europäischer mütter, auslaufmodell erster güte mit halbwertszeit von………18 monaten.
-
Die ganzen Supermanager der Banken, unterliegen die eigentlich nicht irgendeiner klitzekleinen Kontrolle ? So wie es sich hier darstellt, dürfen die anscheinend alles machen was sie wollen. RMs mit überzogenen Margen knechten, in Avaloq den Heilsbringer schlechthin sehen beispielsweise. Nicken das die Aktionäre alles ab, hauptsache die Rendite stimmt ?
-
100 Millionen Neugeld p.a. und Berater? Im PB? Mit Deutschen Kunden? Völliger Irrsinn. Wir sind froh, wenn wir eine schwarze Null in dem Business haben und wenn einer 10 Millionen zusätzlich bringt, dann ist er ein Held!
-
-
Weiss jemand, ob Kahl jemals selbst 100m pro Jahr akquiriert hat und ob jemals ein nennenswerter Akquiseerfolg geliefert wurde. Leider gibt es in vielen Firmen Vorgesetzte, die den Mitarbeitern Ziele diktieren, die sie selbst nie erreicht haben >> ganz besonders im Vertrieb.
Vorgesetzte, die von der Mannschaft ernst genommen und respektiert werden handeln immer nach dem Prinzip „lead by example“.
-
Wer in der heutigen Zeit solche Ziele für diesen Markt ausgibt ,hat null Ahnung von der Materie. Warum soll denn jemand von der DB D in die Schweiz wechseln? Da gibt`s in einem Land, wo das Rechtsverständnis von den Banken z.Zt. mit Füssen getreten wird, so gut wie keinen Grund. Das kommt gerade bei dieser Kundschaft verdammt „gut“ an, wie hier z.Zt. mit Kunden umgegangen wird. Und freiwillig massenweise mehr zu bezahlen (Stempelsteuer, Gebühren) für eine identische Leistung, so blöd kann man nur ganz oben denken. Ausserdem sind diese Kunden sicherlich in D beratungsmässig dort angesiedelt, das die Kompetenz des Beraters in CH kein wirklicher Grund eines Wechsels sein dürfte. Wer das bis heute nicht eingesehen hat, dem ist nicht zu helfen. Bedenklich ist leider, das der normale Angestellte unter solchen Chefs wahrscheinlich längst innerlich gekündigt hat und der Allgemeinheit (Krankenkasse etc) mehr und mehr auf der Tasche liegen dürfte.
-
Man muss dazu wissen, dass die Herausforderungen, auch durch den Paradigmenwechsel am Finanzplatz und den steigenden regulatorischen Anforderungen nicht grösser sein könnten. Damit wurde die Organisation sehr stark belastet. In so einer Phase auch noch immenses Wachstum zu erwarten ist eher unrealistisch ohne Ausbau der Kapazität. Insofern hat man auch vergessen die zuständigen Mitarbeiter ab und an positiv zu inspirieren. Allerdings glaube ich auch, dass es am Finanzplatz viele dieser getriebenen Manager gibt; schliesslich geht dieser Sektor durch den grössten Veränderungsprozess der letzten Jahrzehnte, vor allem in der Schweiz.
Ich denke man wird erst in 2-3 Jahren sehen welcher Manager auf das richtige Pferd gesetzt, welches Konzept von Kunden angenommen, wer die kreativen Wege zu Kunden gefunden und somit in der neuen Zeit Erfolg hat.-
Ich fürchte, viele Grossbanken-CEOs werden auf das falsche Pferd gesetzt haben: übertriebenes Sparen.
-
-
Das Problem ist sehr grundlegend. Kahl ist offensichtlich von jener Manager-Kategorie, die NUR upside haben, aber überhaupt kein Downside. Soll heissen, gibt seinen RMs super taffe Ziele und ebenso unmögliche Ziele vor, wenns klappt, ist er der Held ggü. seinem Management. Sprich super Upside! Klappt es nicht, kann ihm das persönlich unter dem Strich egal sein, da er ÜBERHAUPT kein Downside hat. Worst-case verliert er seinen Job. Aber sein risikoloses Fixum von mehreren 100k kriegt er trotzdem. Gut, vielleicht hat er ein kleines Reputations-Risiko. Aber auch das zum vernachlässigen. In maximal zwei Jahren erinnert sich in der Schweiz niemand mehr an diesen Namen.
In a nuthsell: Kahl kann NUR gewinnen, leider….!
-
Vielleicht sollte Kahl mal mit gutem Vorbild vorangehen und selber 100 Millionen im PB reinholen. Zu einem anständigen Preis bitte.
-
Marco Bizzozero hat ja bei der UBS und LGT abverdient, glaube daher kaum dass er noch lange dem Treiben von Kahl zuschaut… Wobei hier der Einfluss von Deutschland nicht zu vernachlässigen ist! Durch den Troubles der jüngeren Vergangenheit ist die DB auf jeden Cent angewiesen, klar dass man da die eigenen Produkte in den Vordergrund setzt – da verdient die DB ganz klar am meisten!
-
Der Herr Kahl scheint sehr limitiert zu sein im Umgang mit intelligenten Mitarbeitern. Der Finanzplatz Schweiz braucht für die bestehenden und zukünftigen Herausforderungen sicher nicht diese Schmalspur-Manager, die immer nur unrealistische Dinge fordern und ansonsten Excel-Sheets hin- und herschieben. Ich möchte jedenfalls Kunde einer Bank sein, deren Mitarbeiter kreativ Lösungen für mich erarbeiten und nicht verschüchtert die Vorgaben des Managements an mir versuchen zu erfüllen.
-
hat dieser Carsten Kahl je Assetsfür die DB gebracht? Weiss das jemand? oder ist er einfach einer dieser Manager-Schnörris, die nur auf dem Papier/Mails Helden sind….?
-
kahl, habe mit ihm zu tun gehabt……leider
-
-
Die Deutsche Bank Schweiz interessiert mich relativ wenig!
-
Kahl ist ein Auslaufmodell mit einer grossen Rede und einem mageren Leistungsausweis.
-
Tolle, fähige Führungskräfte im Swiss Banking wo immer man auch hinschaut! – Würde vorschlagen, dass Herr Kahl selbst zuerst einmal >100 Mio. pro Jahr ‚reinbringt, und im nächsten und übernächsten Jahr dann gleich nochmals, bitte.
-
Personalführung durch Vorzeigen. Aufbauen statt kahlschlagen. Kann nicht jeder. Dann folgt die Flucht in einen ruppigen Stil.
-
Kahl ist Excel Manager, hat keinerlei direkte Fronterfahrung und wird aus der DB Zentrale von einem der Vorstände protegiert, das…
Tolle, fähige Führungskräfte im Swiss Banking wo immer man auch hinschaut! - Würde vorschlagen, dass Herr Kahl selbst zuerst einmal…
Kahl ist ein Auslaufmodell mit einer grossen Rede und einem mageren Leistungsausweis.