Walter „Wädi“ Berchtold war einst nah am CEO-Stuhl bei der Credit Suisse. Dann verspielte der stets Braungebrannte sein Glück. 2012 wurde Everybody’s Darling Privatier.
Vor Jahresfrist tauchte Berchtold wieder auf. Bei der arabischen Falcon Privatbank. Und die beschert dem scheinbaren Glückskind nun Probleme.
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Berchtolds Reputation wird belastet. Denn die Falcon Bank steckt in riskanten Fällen.
Im Malaysia-Sumpf rund um den Staatsfonds 1MDB ist die Falcon im Visier der Behörden. Gegen ihren Ex-Präsidenten stehen happige Vorwürfe im Raum, vor kurzem wurde er in seiner Heimat verhaftet.
Vor Jahresfrist tauchte die Bank rund um einen Skandal einer Russenbank namens Probusinessbank auf. Dieser wurde die Lizenz entzogen.
In einem Untersuchungsbericht der Behörden wurde die Falcon Privatbank prominent erwähnt.
Ein Sprecher der Falcon sagte damals auf Anfrage, man habe Kenntnis vom Bericht, sei aber nie von einer Behörde kontaktiert worden.
Das ist noch nicht alles. Nach Malaysia und Russland kennt die Falcon Bank auch in Österreich wenig Berührungsängste.
Dort hat sie sich mit dem umstrittenen Investor René Benko zusammengetan. Die renommierte Zeitschrift Cicero publizierte 2013 von Benko ein Porträt mit dem Titel „Vorbestrafter Schulabgänger“.
Drei mögliche Minenfelder für die Falcon Bank, die 2008 aus dem zusammengekrachten amerikanischen AIG-Versicherungskonzern hervorging und vom Staatsfonds von Abu Dhabi gerettet wurde.
Wädi Berchtold sah im Falcon-Mandat offenbar die Chance zum Wiedereinstieg ins Swiss Private Banking.
Ob er sich die richtige Adresse ausgewählt hat, muss sich weisen. Selbst lässt er sich nichts anmerken.
Auf eine SMS-Anfrage zum Zeitpunkt einer neuerlichen Detonation im hochgehenden Malaysia-Fall meinte Berchtold vor Monatsfrist, dass es aus seiner Sicht „nichts Neues“ gebe, was man „nicht schon wüsste“.
Cool und locker – so kennt man Berchtold. Mit Sportwagen schnell unterwegs, vermittelt er das Bild eines Sonny-Bankers.
Nun sitzt Berchtold nicht selbst am Steuer, sondern im Seitenwagen. Lenker der Falcon Bank ist Eduardo Leemann, den alle nur Edi nennen.
Edi Leemann schaffte das Kunststück, mitten in der Grossen Finanzkrise vor 8 Jahren sich rasch aus dem einstürzenden AIG-Haus zu retten und einen neuen Eigentümer in der Golfregion zu finden.
Leemann ist kein No-Name-Banker. Er sass jahrelang in wichtigen Institutionen – bei der Börse, bei den Auslandbanken –, um sich dann gemäss einem Interview in der Bilanz Mitte 2015 ganz auf die Falcon zu konzentrieren.
Auch Leemann gab sich da locker, sprach über Kunden, die trotz Araber-Eigentümerschaft treu geblieben wären und andere, die darin ein Problem gesehen hätten.
Die zur Schau getragene Ruhe dürfte angesichts der kommenden Stürme vorgespielt sein – oder dann bald grosser Unruhe weichen.
Leemann hat den Ruf eines Event-Bankers. Zürich, Saint-Tropez, you name it: Wo die Schönen und Reichen auftreten, tanzt Edi Leemann oft mit im Kreis.
Kritische Fragen zum Eigner, dem Staatsfonds von Abu Dhabi, und dessen Einfluss sowie zu möglichen Risiken mit heiklen Kunden wich Leemann aus.
Zumindest deutete der überraschende Abschied des Vorgängers von Wädi Berchtold im VR der Falcon Bank darauf hin.
Die Rede ist von Mike Bär, einem anderen bekannten Banker auf dem Platz. Bär pochte auf mehr Transparenz zu möglicherweise heiklen Geschäften – erfolglos.
Darauf zog Bär aus dem VR. Er hat sich nie zu seinem Abschied geäussert.
In der Bilanz meinte Edi Leemann dazu lediglich, dass er Wädi Berchtold im VR haben wollte, das Gremium aber nicht gegen den Widerstand des Hauptaktionärs vergrössern konnte.
Also habe er sich „mit Mike Bär auf sein Ausscheiden geeinigt“. Nun ist Bär weit weg von der Falcon und Ermittlungen.
Dafür muss Wädi Berchtold sich Gedanken machen.
Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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der schöne wädi hockt im seich mit risky falcon, genau wie der schöne erich. vollgas pilot schöni gc hat auf seinen macchiavelli Instinkt gehört und den reissaus gemacht. frönt lieber gutgebräunt und gebleacht glamour events
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Es kann ja nicht sein, dass der Wädi und seine Kollegen die Abschreiber auf den Goodwill für DLJ „vergessen“ haben und durch dieses Missgeschick hunderte Millionen mehr kassiert haben. Vermutlich wären es allein beim Wädi über 40 Mio! Doch eines muss man Ihm lassen, Geschmack hat er. Mit dem Geld wurde sein Haus im Bündnerland für Millionen wunderschön um- und ausgebaut!
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Abschreiber auf dem DLJ Goodwill hat wohl kaum jemand vergessen – insbesondere auch Verwaltungsräte und Revison (!!) seit 2002. Bewusst vermieden dürfte es wohl besser treffen. Das einzige, was mich wirklich wundert, ist, dass dies offenbar ganz legal war und ist …
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Wo ist eigentlich der Beitrag von gestern zum Thema „Fake-Jobs bei Banken“ geblieben…..heimliche Zensur????
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@Sergio Lemmotti: Hat der Ursli, VRP der gemäss seinen eigenen Aussagen vor dem US Untersuchungsausschuss schuldigen Bank, mit Anwälten und juristischen Klagen gedroht?
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Tja, würde mich auch noch interessieren, was da passiert ist. Schellenursli?
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Definitiv Zensur. Denn auch mein obiger Artikel wurde abgeändert … die Formulierung „VRP der […] SCHULDIGEN BANK“ ist nicht von mir …
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Das Internet vergisst nichts – genau so wenig wie meine Frau. Guckst du: http://webcache.googleusercontent.com/search?q=cache:https://insideparadeplatz.ch/2016/08/24/1300-offene-stellen-der-cs-sind-ein-fake/
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Max: Du Tausendsassa! Ich beneide deine Frau.
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Was macht eigentlich der schöne Erich Pfister?
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Wädi Berchtold, René Benko, Edi Leemann, dieses Triumvirat passt doch super zusammen!
Mir wird immer anders von diesen „event“ Bankern in „St Moritz“ und „St Tropez“, die einfach reiche Leute anquatschen und ihnen auf Bankkosten (!) eine Flasche Moet ausgeben, um sie psychologisch so unter sanften Druck zu setzen, dass die potentiellen Kunden genötigt sind die Visitenkarten dieser Banker anzunehmen.. Ein billiges primitives Geschäft, welches dank Finntech hoffentlich keine Zukunft hat. Herr Berchtold.. Wädi muss sich natürlich keine Sorgen mehr machen, der sitzt auf 25 -30 Kisten Moet.. -
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Moet gibts für 50 Franken im Coop…
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Von Falken verstehe ich nur was, wenns um die Beizjagd geht, das Königshobby unter den Hobbies. Offenbar gehört aber auch Banking zum Hobby von gewissen, vor allem wenn man zusehen muss wie amateurhaft und schusselig versucht wird Geld vor dem Bund zu sichern.
Womit wir wieder bei meinem Hobby sind. Ich hab noch nie so ein Vieh angerührt, und besitze trotzdem über ein Dutzend Saker- und Wände Falken, auch div Adlerarten. Ich scheine wohl einfach den besseren Finanzberater zu haben…
Amateurartikel über Amateurbanker.
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MDP ist ein Troll. Als Troll bezeichnet man eine Person, welche Kommunikation im Internet fortwährend und auf destruktive Weise dadurch behindert, dass sie Beiträge verfasst, die sich auf die Provokation anderer Gesprächsteilnehmer beschränken und keinen sachbezogenen Beitrag zur Diskussion enthalten. (Wikipedia). Interessant auch was dort über das Persönlichkeitsprofil von Trolls erwähnt wird.
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Gähn. Der Becher ohne Henkel hat sich doch auch gemeldet. Schön.
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Nennst Du das „Kommunikation im Internet“, was die meisten Kommentatoren hier produzieren? Ergüsse von Habenichtsen sind das, geboren aus Frustration und Versagen!
Weiter so, Marcel!
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Sun = sunny
Son = Sohnemann …?
Sahnesoße? -
Jahrzehnte gepflegt. Good old international private banking.
Und es wird weiterleben. -
Guter Kommentar , so ist es.
Auslandbanken sind hier in der Schweiz, vor allem um Schwarzgeld zu parkieren, um fragwürdigen Geschäften nachzugehen.Cheers,Prost
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Die Araber, insbesondere die herrschenden Familien vom Golf, welche genau wissen, dass ihre Tage irgendwann gezählt sind, scheuen Transparenz wie der Teufel das Weihwasser. Viele Investments laufen über Strohmänner/Proxies. Nach aussen tritt dann z.B. ein Staatsfonds aus Singapore auf (siehe UBS), der hinter den Kulissen von der Ruling Family eines Emirats alimentiert (und weitgehend kontrolliert) wird. – Man sorgt vor für den Fall, dass man einmal „ausser“ Landes ohne „königliche“ Würden im bequemen „Exil“ leben müsste…
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Dafür die Araber sie haben die bessere Küche und Essen als immer diese labgweiligen Alpen Maccaroni und Rössti in die Deutschschweiz!
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Dieser Kommentar hat Sie nun entlarvt. Sie sind Deutscher oder Deutschschweizer. Sie bauen Fehler ein, die ein normal intelligenter, französisch sprechender Mensch nie machen würde. Gruss ein Billingue F/D
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Michi, wie können Sie nur „normal intelligenter“ und „französisch sprechender Mensch“ im gleichen Satz verwenden, ohne ein „oder“ dazwischen zu setzen?
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Diese Person ist eben nicht normal intelligent, sonst würde sie nicht gestern und heute dasselbe posten, ohne Bezug auf den Artikel.
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ich glaube eher dieser Louis ist Deutscher, welcher bereits die Rückweisungspapiere bekommen hat; und nun gehts zurück zu Mamma 🙂
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Weisst du Louis unsere Rösti sie schmeckt immer noch viel besser als deine Fröschen nicht wahr?
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@Louis: Bist Du einer dieser tausenden von dankbaren frankofonen Migranten/Kulturbereicherer, die in der Stadt Genf herumlungern?
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Le Hecht „bilingue“ mit zwei „l“?
Lerne schreiben ohne zu klagen, in beiden Sprachen!
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Was soll dieser irrelevante Dünnpfiff?
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GENAU
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das sind immer die besten, selber absolut nichts auf der platte aber immer schön die anderen kritisieren um vom eigenen unvermögen abzulenken
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Abschreiber auf dem DLJ Goodwill hat wohl kaum jemand vergessen - insbesondere auch Verwaltungsräte und Revison (!!) seit 2002. Bewusst…
Was soll dieser irrelevante Dünnpfiff?
Die Araber, insbesondere die herrschenden Familien vom Golf, welche genau wissen, dass ihre Tage irgendwann gezählt sind, scheuen Transparenz wie…