Cristiano Ronaldo Superstar. Auf dem Platz. Und bei den Steuern. Der Real-Madrid-Held soll 15 Millionen Euro Steuern nicht bezahlt haben. Nun wollen ihn die Spanier vor den Richter zerren.
Mitten drin eine Bank. Die noble Genfer Mirabaud half Ronaldo Ende 2014 bereitwillig, frische Konten zu eröffnen, auf denen via verschlungene Wege zwei- bis dreistellige Summen landeten.
[simple-google-ads-ad-tag id=“ip_content_banner“]
Ronaldo pressierte es damals ungemein. Und die Mirabaud-Banker, allen voran ihr Chef und CEO Antonio Palma – ein eingefleischter Real-Fussball-Fan – taten alles, um CR7 zu helfen.
Das Kürzel steht für Cristiano Ronaldo und seine Lieblings-Rückennummer, die 7. Dass es damals eilte, hing mit dem Ende eines spanischen Steuer-“Rulings“ zusammen.
Nur bis Silvester von 2014 konnten vermögende Ex-Pats in Spanien – darunter fielen auch die Helden auf dem Grün – von Sondersätzen zu Dumpingpreisen profitieren.
Danach assen auch die Fussball-Götter wieder hartes Steuerbrot, gleich wie ihre armen Fans.
Ronaldo und seine Berater schlugen den Ball hart und weit. Die Markenrechte an CR7 verkauften sie weit in die Zukunft hinaus.
Das viele Geld dafür floss nicht geradeaus, sondern über Offshore-Stiftungen; überwiesen von einer Figur, die ihrerseits im spanischen Fussballgeschäft dick drin war und entsprechend zu reden gab.
Wichtig, damit das Konstrukt in Windeseile zustande kam und Ronaldo gerade noch rechtzeitig vom auslaufenden Sonderstatus bei den Steuern profitieren konnte, war Mirabaud-CEO Palma.
Der immer gut gelaunte Banker, selbst aus Spanien stammend, setzte alle Hebel in Bewegung, damit CR7 bei den Genfern seine Konti husch-husch noch vor Torschluss Ende 2014 eröffnen konnte.
Was sonst bei Kunden mit unglaublich viel Geld und gefährlich viel Bekanntheit Monate dauert, ging bei Cristiano Ronaldo in Rekordtempo. Der Kontoeröffnungsprozess war eine Sache von Tagen.
Mirabaud und Palma konnten sich die Hände reiben. Sie hatten mit unkomplizierter, fast unschweizerischer Geschwindigkeit möglich gemacht, dass Fussballgott CR7 bei ihnen landete.
Was die Express-Behandlung des PEP – als etwas Anderes als eine Politically Exposed Person kann man Cristiano Ronaldo kaum bezeichnen – für Schäden anrichten könnte, war damals kein Thema.
Man war ja sauber. Das betonen die Mirabaud und ihr Chef Palma bis heute. In offensiven Zeitungsinterviews deklarieren sie, dass alles Geld von CR7 bei ihnen versteuert gewesen sei.
Genützt hat es Mirabaud und ihrem Chef wenig. Denn es geht um Anderes.
Es ist die Reputation, Dummkopf.
Die Mirabaud ist noch mehr als andere Banken darauf angewiesen, nicht in Schlagzeilen zu geraten. Mit Superkunde CR7 ist das definitiv nicht gelungen.
Das Gegenteil ist eingetreten. Mit dem Steuerangeklagten Rinaldo steht nun die Mirabaud mit am internationalen Pranger.
Legal, illegal, sch… egal, wir helfen, wo immer wir können. So das Urteil in der globalen Presse zur Rolle der Genfer Geldboutique mit dem historischen Familiennamen.
Die Mirabaud würde sagen, sie habe nur ihr Geschäft betrieben. Nach bestem Wissen und Gewissen alles getan, was die Vorschriften von Aufsicht und ihre eigenen verlangt hätten.
Und schliesslich sei es ja sicher kein Verbrechen, einen Hafen für Privatvermögen zu betreiben – egal, wie reich ein Kunde sei.
Die Spanier sehen das anders. Die Franzosen auch. Die Deutschen sowieso. Europas Regierungen und Justizbeamte wollen ihren Bürgern mit dem knappen Portemonnaie beweisen, dass die Reichen nicht über dem Gesetz stehen.
Unser Verständnis fusst auf Anderem. Wir mischen uns nicht ein in persönliche Belange. Und Steuern gelten als Privatsache.
Das macht den Fall CR7 und Mirabaud spannend. Er zeigt, dass eine Schweizer Bank, die locker agiert mit exponierten Kunden, nicht geschützt ist. Auch wenn sie vom Heimatstaat nichts zu befürchten hat.
Dafür umso mehr vom Ausland. Und deshalb fällt das Verhalten früher oder später auf die Bank zurück.
Die iberischen Behörden begannen, die Mirabaud hart ins Visier zu nehmen. Sie führten in Spanien vor einem Jahr eine Razzia am Geschäftssitz der Genfer durch.
Die Schlagzeilen sorgten für weitere Unruhe. Mirabaud zahlt für ihren CR7 einen hohen Preis.
Den Preis der Diskretion.
Kommentare
Kommentieren
Die beliebtesten Kommentare
-
Mirabaud sitzt (selbstverschuldet) im Schlamassel, und für unseren Megastar siehts ziemlich schlecht aus. Die Spanier meinen es ernst: Gerade eben wurde sein bester Feind Messi wegen ähnlich unsauberen Steuertricksereien verurteilt. Wenn das Gericht auf schweren Steuerbetrug erkennt, drohen CR7 bis zu sechs Jahren Knast. Die neue Frisur passt jedenfalls schon.
-
Cristiano muss niemals in Spanien in’s Gefägnis. Die Bosse bei Real haben viel zu Gute Kontakte als dass das passieren würde. Liebe Frau Niggli Sie unterschätzen den Wert eines hochrangigen Netzwerkes in vielen Ländern dieser Welt.
-
-
Was ist gemeint mit den im Artikel genannten:
“ zwei- bis dreistellige Summen “ ?
Wenn schon über Geld (Mengen) schreiben, dann bitte auch nachvollziehbar.
FG
-
«Es ist Reputation, Dummkopf.»
Wie ist es wohl um die Reputation von Mark „Libor“ Branson und anderen bestellt, sollten eines Tages Sachen wie
– Moçambique-«Kredit» der «Weissen Weste»
– Priora-«Kredit» von Boris
– Swap-«Strategien» von UH samt einstudierter Münchner Theateraufführung
– weitere «(nicht) lustige Tricks»ein bisschen näher angeschaut werden?
-
„De neui Zuägang us Portugal.“
Dann bekommt einen „zu teuer“-Kleber drauf. 🙂
Ihr kennt sicher diese Denner-Werbung.
-
Ein schönes Beispiel wie der Durchschnitts-PB und WM, auch als CEO, den überdurchschnittlichen Superstar nicht vollumfänglich und adäquat beraten und betreuen kann.
Genf und eine der Niederlassungen haben damals ein profiliertes Szenario in Sports Clients & PB „grosskotzig“ abgewürgt…
NB: mit CR7M-arkenrechten und Nebeneinkünften (Lizenzen) fliegt man zuerst nach NL-Amsterdam, bevor innert Tagen die Konten am falschen Ort aufgemacht werden. -
-
Finma? Geldwäschegesetz? Ach, sorry, sind ja Banken. Die gehen bei uns ja übers Wasser. Jesus gleich. Göttlich. Unantastbar. Wann endlich wird in dem Saustall, genannt Bankwesen, aufgeräumt? Jeder Kiffer, jeder Falschparker wird härter bestraft. Bankverbrecher werden heilig gesprochen. Verkehrte Welt. Und wenn dann noch Fussball / Fifa / Bankengnomen zusammentreffen, kann man generell vom organisierten Verbechen reden. Die Mafia ist dagegen Nasenwasser.
-
Bankraub: eine Initiative von Dilettanten.
Wahre Profis gründen eine Bank.
Bertolt Brecht (1898-1956)UBS und CS verbrennen x Milliarden US$ als Folge ihrer luschen Geschäfte mit Steuerbetrügern – und die Chefetage genehmigt sich ungeniert Millionenboni. … Die FIFA, unter ihrem mittlerweile suspendierten Boss Josesph S. Blatter (von der SVP-Postille „Weltwoche“ 2015 noch zum „Schweizer des Jahres“ gekürt !), bleibt auch unter ihrem neuen Chef Gianni Infantino ihrer traditionellen Rolle als Hort von Schiebung, Trickserei und Gemauschel treu – und erfreut sich weiterhin der Steuerprivilegien, welche ihr hierzulande bereitwillig eingeräumt werden ! … Es stinkt zum Himmel !
-
-
Interessant sind die Konsequenzen für die „Normalos“ der neuen Auslandsanleger, müssen die in Zukunft ihre weiße Unterwäsche zur UBS, CS oder ZKB mitbringen um zu beweisen, dass diese nicht „beschmutzt“ ist? Und wenn die Beweise erbracht wurden, kann man dann mit weiteren formalen Drangsalierungen rechnen? Die Reputation der Schweizer Banken leidet immer mehr, seitdem sich pensionsfette Schweizer Politiker dem Diktat der USA (selbst ein Staat der Steuerhinterziehung duldet) ohnmächtig unterworfen haben. Man könnte den rückgratlosen Bankenmanagern nur empfehlen, werft euren Nichthafterstatus endlich über Bord, denn wenn ihr nicht wie Menschen einer offenen Gesellschaft handelt , habt ihr bald verloren. Lasst euch nicht mehr erpressen sondern schließt alle NL in den USA und öffnet euch endlich massiv Europa – die provinzielle „ZKB-Arroganz“ vieler Schweizer Nadelstreifentänzer hat noch nie überzeugt.
-
Die Amerikanr dulden nicht nur Steuerhinterziehung nein sie akquirieren sie im Moment gerade auch in der Schweiz. Amerikaner touren durch die Anwaltskanzleien in der CH und versuchen die Gelder nach Amerika zu ziehen. Sehr viel Geld ist aus der CH und Liechtenstein ist auch schon in die USA geflossen. Die CHer Politik (zur grossen Freude der unbedarften und naiven SP )unter damaliger Fachverantwortung von Alt BR Widmer-Schlumpf hat sich massiv über den Tisch ziehen lassen von den USA. Die nette alt Bundesrätin hat allderings bei einer sehr guten Pension bezahlt vom CH Steuerzahler längst ausgesorgt und geniesst das Wandern im schönen Bündnerland.
-
@max
Nichts mit Wandern: Der Zoff mit der alten Dame geht jetzt bei Pro Senectute weiter. EWS unterstützt die Rentenreform von AB, die Mitglieder der Pro Senectute sind dagegen… -
Ich hoffe, dass ich das Ende des EWS-Bashing noch erleben werde!
Arme Kreaturen, die ihr die Pension noch missgönnen. Aber so geht es zu und her am SVP-Stammtisch! -
Nochmals: Es waren die weissen Westen, die ihre Kunden und Mitarbeiter an die USA verraten haben, um die eigene Haut bzw. ihre „weisse Weste“ bzw. ihre Boni zu retten. Weisse Weste, welch ein Ausdruck! Siehe Brecht oben!
Tatsächlich, ich habe mit meinem einfachen Gemüt heute noch nicht begriffen, weshalb die Geschäfte mit den USA nicht massiv eingeschränkt oder einfach nicht mehr angeboten bzw. abgebrochen wurden. Wegen dem USD-Clearing und dem Handel mit US-Wertpapieren? Ich glaube, eine Abwendungsstrategie von den USA hätte letztlich weniger gekostet, als der -gebückte- vorauseilende Gehorsam inkl. vuirtuelle Eröffnung eines IRS-Büros in der Empfangshalle am Parade (in Form von FATCA und wie alle diese unverständlichen Papiere heissen, welche nichts anderes als die bedingungslose Unterwerfung unter US-Regime bedeuten).
Hier in Spanien belastet die Polizei Verkehrsbussen direkt dem Bankkonto, sie hat den direkten Draht zu allen Banken und direkten Zugriff auf private Konti. Unter diesen Umständen ein Rechtsmittel gegen nicht koschere Bussen zu ergreifen erübrigt sich wohl. Und viele Bussen sind zweifelhaft, gelinde gesagt. Nichts gegen die Bekämpfung der Geldwäscherei, aber AIA in jedem Fall, NEIN! Die USA nehmen sich ja ohnehin aus, Schurken sind immer die anderen. „America first“!
-
Finma? Geldwäschegesetz? Ach, sorry, sind ja Banken. Die gehen bei uns ja übers Wasser. Jesus gleich. Göttlich. Unantastbar. Wann endlich…
Die Amerikanr dulden nicht nur Steuerhinterziehung nein sie akquirieren sie im Moment gerade auch in der Schweiz. Amerikaner touren durch…
«Es ist Reputation, Dummkopf.» Wie ist es wohl um die Reputation von Mark "Libor" Branson und anderen bestellt, sollten eines…