Die Bank Alpinum erlebt stürmische Zeiten. Ihr Hauptaktionär, ein Iraner, wirft Fragen zu Kunden und Deals auf, die Behörden sind aktiv, mehrere Ex-Mitarbeiter klagen vor Gericht – mit Erfolg.
Mit Jan Schoch als neuem Verwaltungsrats-Mitglied sollte alles besser werden. Nun ist der einstige Mann der Leonteq, einer Struki-Firma, schon wieder weg. Nach kürzester Zeit.
Wie die Bank Alpinum gestern Abend auf Anfrage bestätigte, hat Jan Schoch den Verwaltungsrat der Klein-Bank im Ländle verlassen.
Schoch habe sein VR-Mandat „niedergelegt“, er scheide „aus dem Gremium“ aus, meinte die Bank in einem eigens zur Antwort niedergeschriebenen „Statement on Demand, Verwaltungsrat Bank Alpinum AG, Oktober 2019“.
Schoch wird darin gelobt für „Digitalisierungsinitiativen“, die er in der Alpinum mitlanciert hätte. Die „Effizienz“ sei dank ihm gesteigert worden, die Kosten „nachhaltig“ reduziert.
Damit könne er sich anderem zuwenden, steht im Communiqué zuhanden eines einzigen Mediums. „Jan Schoch möchte sich nun wieder ganz auf seine unternehmerischen Aktivitäten konzentrieren (…).“
Zum Schluss gibts ein persönliches Lob vom Präsidenten des Verwaltungsrats der Bank Alpinum. „Ich danke Jan Schoch für sein Engagement und seinen ausgezeichneten Einsatz ein einer entscheidenden Phase (…).“
Der Präsident, das ist Peter Cott. Anwalt in Vaduz, Schwiegersohn des Besitzers der Bank. Cott sorgte jüngst für Aufsehen, weil er mit seinem Schlitten in dunkler Nacht mitten in einen Pfosten in Vaduz geprallt war.
Die Polizei hat ein Verfahren eröffnet.
Nun folgt der nächste Tiefschlag. Der Abgang Schochs ist eine Pleite für Cott. Der Anwalt wollte mit dem Schweizer Banker das Knowhow in seinem VR stärken.
Schoch weiss, wie Märkte und Produkte funktionieren. Und er hat sich selbst eine blutige Nase geholt mit einer Digital-Privatbank. Aus Fehlern lernt man oft am meisten.
Anwalt und Schwiegersohn Cott gefiel das offensichtlich. Stolz präsentierte er Schoch Anfang Jahr. Der Honeymoon dauerte nur kurz. Schoch und Cott überwarfen sich.
So muss man den Express-Exit interpretieren. Schoch liess eine Email-Anfrage von Mittwoch unbeantwortet.
Unter Anwalt Peter Cott stehen der Bank Alpinum unruhige Zeiten bevor. Am Gericht in Vaduz laufen mehrere Prozesse von Ex-Mitarbeitern gegen die Bank.
Diese wehren sich gegen ihre Kündigungen und fordern Geld. Eine erste Mitarbeiterin hat Recht erhalten. Das Gericht zwang soeben die Alpinum, der Frau ein richtiges Arbeitszeugnis auszustellen.
Weitere Prozesse stehen in Kürze an. Bei diesen sollen auch die ehemals obersten operativen Chefs Red und Antwort stehen. Im Zuge der Auftritte könnten weitere pikante Details auftauchen.
Alpinum-Präsident Cott hat kürzlich einen Ex-Clariden- respektive Ex-CS-Kadermann als neuen CEO vorgestellt.
Der Banker gehörte zur Truppe bei der damaligen CS-Tochter, die auf Jobsuche musste, als das Mutterhaus bei der Tochter von der Zürcher Bahnhofstrasse den Stecker zog.
Das war vor 8 Jahren. Patrik Läser, wie der neue CEO der Alpinum heisst, fand damals Unterschlupf im grossen CS-Konzern. Doch dass er dort Stricke verrissen hätte, ist nicht bekannt.
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Die beliebtesten Kommentare
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Hat es denn schon Schnee in Vaduz, dass Cott mit dem Schlitten vor kurzem durch’s Dorf fahren konnte?
Seltsame Vorgänge im Ländle! -
Na ja, bei der Bank arbeiten nur Leute, die sonst niemand haben will, bzw. banken nur Kunden, die so Dreck am Stecken haben, dass die sonst keine Bank will…
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und was ist mit der LLB?
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Der erfahrene Leiter Risk Management hat gekündigt. Erst danach kam es zum Rücktritt von Schoch.
Mit Ausnahme des Buchalters, welcher mittlerweile als CFO in die GL befördert wurde, haben sämtliche langjährigen Schlüsselpersonen der ersten und zweiten Führungsebene die Bank verlassen. Viele Kunden sind ihnen zu anderen Banken gefolgt.
Der Verwaltungsrat besteht mittlerweile nur noch aus Juristen, welche weder über eine solide Bankfachausbildung noch über beeindruckende Führungserfahrung verfügen.
Was erwartet die Bank Alpinum als nächstes?
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Schwedische Gardinen für die GL?
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Der VR hat vorallem Dr. Lamara von Albertini als „unabhängige“ Verwaltungsrätin als Mitglied, welche gleichzeitig im Team von Wolfram Kuoni (http://kuonilaw.ch/team/lamara-albertini/) mitspielt….. Wolfram Kuoni ist ja VRP bei der Union Bank in Liechtenstein.
Auch da hat Cott wieder viel überlegt sich Leute ins Boot zu holen die einen riesen Interessenkonflikt haben und dann noch mit der Konkurrenz verlinkt sind.
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@MA Alpinum
Der Kuoni der VR bei gazprombank ist und dessen Frau vollkommen unabhängig von ihren man einen unabhängigen Vermögensverwalter leitet und Strukturen betreut in deren ihr Mann trustee und Direktor ist … ??? Na dann Prost. Und der ganze Laden wird on Patrik L. Geleitet… das ist ja schlimmer als auf der Titanic Kurz bevor sie den Eisberg getroffen hat ….
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Jan Schoch weiss mehr. Er hat das sinkende Schiff fluchtartig verlassen. Das Vaterland berichtete bereits am 2. September über den möglicherweise bevorstehenden Lizenzentzug durch die FMA.
Der Hauptaktionär, die TransInvest Gruppe, St. Gallen entfernte die Bank Alpinum kurzerhand von deren Homepage. Bis vor kurzem war die Bank dort noch als Subsidary aufgeführt.
Den Letzten beissen die Hunde. Bravo Jan!
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Cott hat ein goldenes Händchen…. wenn sich 100 Leute bewerben findet er bestimmt den einzigen Blender unter den 100 Bewerbern und stellt ihn ein…
Immerhin die Quote von Cott wird besser…. es bewerben sich ja keine 100 Leute mehr bei der Alpinum…
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Patrick L.??!! Der zerreisst ja nicht mal eine nasse Zeitung. Aber das Messer jagt er einen liebend gern in Rücken. Aufpassen!!
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Ich habe das Gefühl, Jan Schoch will Peter Kurer übertrumpfen, bis jetzt ist ihm alles nicht gelungen.
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Die St. Galler Morgenrunde staunt, dass die Verstrickung des in St. Gallen höchst unbeliebten Sherkati-Clans mit Cott / Alpinum-Bank nicht deutlicher erwähnt wird…
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Schoch ist doch sowas von overvalued!
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Sagt WER ?
… auch schon mal etwas geleistet und von der grünen Wiese einen globalen Premium Label aufgestellt !??Mmmmmhmmm… aha, noch nicht.
Gut! Bitte weiterdrehen im Hamsterrad und keine dümmlichen Sprüche.
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Ich habe das Gefühl, Jan Schoch will Peter Kurer übertrumpfen, bis jetzt ist ihm alles nicht gelungen.
Die St. Galler Morgenrunde staunt, dass die Verstrickung des in St. Gallen höchst unbeliebten Sherkati-Clans mit Cott / Alpinum-Bank nicht…
Jan Schoch weiss mehr. Er hat das sinkende Schiff fluchtartig verlassen. Das Vaterland berichtete bereits am 2. September über den…