Ralph Hamers zerschlägt die teure Doppelführung in der Investmentbank. Damit räumt der Holländer auf mit einer Altlast aus der Ära von Sergio Ermotti.
Gleiches hat Hamers bereits zuvor mit Schweiz-Chef Axel Lehmann getan. Dass dieser nicht genügt, war längst klar. Gehandelt hatte Ermotti nicht, sondern den unangenehmen Entscheid weitergereicht.
Hamers scheint, das Problem ganz oben beim Multi erkannt zu haben. Die Grossbank leidet unter einem massiven Wasserkopf.
Ihr Top-Management ist aufgebläht, was auf die Rechnung drückt. Die Aufwände hätten längst deutlich sinken müssen.
Ohne Abbau in den obersten Etagen gelingt das nicht. Ermotti hat das nie geschafft. Vielmehr beförderte er Buddies zu Group Managing Directors.
Die GMDs sind überzahlte Höflinge. Sie erhalten das Dreifache der Managing Directors, obwohl sie nicht mehr leisten als diese.
Für Ermotti waren sie trotzdem Gold wert. Unbedingte Loyalität war ihm sicher – finanziert mit dem Geld der Aktionäre und der Crew. Für diese blieb weniger übrig.
Der alte Zopf gehört längst abgeschnitten, sagen Ex-UBS-Kader. Er berge das Potenzial institutionalisierter Korruption.
Eine Ende brächte Hamers unter den Betroffenen viele Gegner. Diese sind oft seit Jahrzehnten bei der Grossbank und entsprechend mächtig.
Jüngste Beförderungen ins Board der Group Managing Directors (GMDs), die ausser gemeinsamen „Klassenreisli“ nichts tun und schon gar nichts zu bestimmen haben, zeigen die Beharrungskräfte zuoberst in der Bank.
Erneut wurden Leute berücksichtigt, die keine grossen Stricke verrissen haben, sondern vor allem durch Powerpoints bestechen.
Papierhengste statt Leader.
Dass unter Hamers ein neuer Wind für die teuren Spitzenleute der Bank wehen könnte, zeigt die kurze Abgangsfrist für den abspringenden Co-Leiter der Investmentbank. Dieser verlässt die UBS per Ende März.
Auch im riesigen Backoffice der Bank steht Neues vor der Tür.
Hamers meinte rund um die Jahreszahlen Ende Januar, dass der Bereich mit Informatik, Rechenzentren und übrigen Operationen, wo die Bank Zehntausende beschäftigt, auf dem Prüfstand stehe.
Deshalb beliess Hamers Sabine Keller-Busse auf dem Stuhl des Chief Operating Officers, obwohl diese gleichzeitig neue Schweiz-Chefin ist.
Zwei Jobs für eine Spitzenkraft statt umgekehrt: Hamers macht, was Ermotti in all seinen Jahren umging.
Nun muss sich zeigen, ob der Holländer auch in der Vermögensverwaltung mit Iqbal Khan und Tom Naratil sowie bei den Group Managing Directors Zeichen setzt.
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Die beliebtesten Kommentare
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Von Tuten blasen keine Ahnung, lieber Herr Hässig, aber schön laut und viel heisse Luft. Mit anderen Worten: wie immer….
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Hamers, ja Hamers wird selbst bald gehen (müssen). Es wird Zeit!
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Da bedient Haessig wieder einmal seine Stamm- Klienten, die Kommentare sind klar: Die Middle Manatscherli und Frustrierten, die es eben selbst nie ganz geschafft haben, aber immer ganz genau wissen, dass ‘die da oben’ alle unfaehig sind.
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Ich verstehe das Problem nicht, mir geht es bestens. Der Lohn kommt immer pünktlich und wird jedes Jahr mehr….
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Was machen diese Group Managing und Managing Directors nochmals ganz genau?…. Mir noch nicht ganz klar.
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Das wissen diese ja selber nicht, also wie sollte Ihnen das klar sein?!?
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Hamers muss seinen teuren Abgang finanzieren.
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Bei der Investment Banking UBS kommt ein grosser Stellenabbau: Die Investment Banking steht vor einem markanten Superumbau. Der neue UBS-Chef will vor allem mehrere Advisory Sparten zusammenlegen. Die Anzeichen dafür haben sich zuletzt stark verdichtet. Vor allem alte Direktionsmitglieder oder MD sind betroffen.
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Wurde ja Zeit. Die meisten MDs und schon gar nicht die GMDs sind nicht im Kundenbusiness und denken sie generieren Income für die Bank, indem sie Leute auf die Strasse stellen. Dabei sind sie die grossen Kostenblöcke, die abgetragen werden müssten.
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Hamers kann Iqbal Khan gerne assp schicken.
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Hamers geht vorher.
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Lekker bezig.
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Höchste Zeit, dass auch Oben mal ausgemistet wird und nicht immer nur bei der arbeitenden Schicht. Der Wasserkopf GMD ist völlig überdimensioniert und überflüssig. Nur für Kundenpflege braucht es keine so hohen Ausgaben. Nur weiter so Herr Hamers. Nur nicht einschüchtern lassen.
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Hamers muss mit den alteingesessen Krähen aufräumen (faulen MD/GMD), sonst hat er und UBS keine Chance den Niedergang zu stoppen.
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Der gesamte Business Risk Management Bereich ist auch komplett überdimensioniert. Um die eigene Daseinsberechtigung zu untermauern, werden nicht relevante Risiken in großem Stil und mit Gigantischer Buerokratie (schlimmer als in Bundesbern) bewirtschaftet. Der Risk Bereich ist wie eine heilige Kuh. Wenn man sie kritisch hinterfragt heißt es: der hat ein Problem mit Risiken.
Somit ist der ganze Business Risk laden zur geschützten Werkstatt verkommen.
Compliance und legal würden ausreichen. Aber diese dritte Amateur Instanz welche Tausende Leute beschäftigt könnte man mit dem Zweihänder praktisch ganz eliminieren. Dieser Bereich kostet schlicht Zuviel im Vergleich zu dem was er bringt. Teilweise richtet er sogar schaden an ohne es zu merken.
Hoffentlich kann Hamers auch hier aufräumen.-
Meine Worte! grösster Saftladen ever und meinen noch, dass sie systemrelevant sind….In der Tat sind es gescheiterte Frontleute oder solche, die es nicht ins Legal/Compliance geschafft haben
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Das ist nicht nur bei UBS so, auch bei CS sind dies überladene, lahme Kähne, worin nach Vorbild der Verwaltung administriert wird, was das Zeug hält. Und wenn mal etwas passiert, wird die Schuld einfach den Fröntlern zugeschoben, der ersten Verteidigungslinie…
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Banken weisen viel zu viele Doppelspitzen auf, nur schon wenn 1/3 der Meetings via email verfasst würden, könnte der Bankenplatz Schweiz von z.Zeit 108 000, mind. 5000 MA entlassen, wovon 3/4 dieser 5000 Direktionsmitglieder oder MD sind die diese Sitzungen einberufen. Sehr viele MD haben keine Existenzberechtigung bei den Banken, diese sind reine Pencil pushers und Wichtig Tuer.
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Du meinst wohl 50’000, nicht 5’000, oder?
Wie sagte Bill Gates: Banking is essential, banks are not.
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Warum muss isch das zeigen – das läuft bestens und die geographische Komponente und die sehr unterschiedlichen Kulturen gehören zurecht berücksichtigt.
Also, warum was ändern in dem Bereich, der boomt und in dem es klare Gründe für eine solche Struktur gibt.
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Bekanntlich läuft in den Niederlanden ein Strafverfahren gegen Herrn Hamers, https://www.luzernerzeitung.ch/wirtschaft/aktionarsaktivist-uber-mogliche-folgen-des-strafverfahrens-gegen-neuen-ubs-ceo-dann-sollte-weber-zurucktreten-ld.2089303
das könnte wohl der Grund sein, warum der UBS-Wasserkopf unantastbar bleibt und die Kohle im erlauchten Kreis unbegrenzt weiter rollen darf.
Gunther Kropp, Basel -
Man erahnt als Betrachter von aussen nicht ansatzweise, wie viele von diesen MDs und GMDs kosten und entlassen gehören. Das Schlimme ist, die liegen uns danach auf der ALV und das nicht zu knapp. Von denen könnte nicht ein einziger erfolg reich einen Kiosk leiten
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Reichts nicht, zum Kiosk sauber machen?
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Die beschriebene Beförderungstaktik findet bei der UBS aktuell weiterhin bis hinunter in den Backoffice-Bereich statt. Gerade jetzt wieder wurden Leute befördert, die nie eine Bank- oder KV-Lehre absolviert haben und für die Banking ein Fremdwort ist. Der Wasserkopf wird nicht kleiner werden!
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Hamers ist ein „Shooter“ aus Holland. Das werden die Angestellen bald noch schmerzhaft zu spüren bekommen. Der Präsident ein Deutscher, der CEO ein Holländer. Was hat die UBS noch mit Schweiz zu tun ausser, dass der Hauptsitz am Paradeplatz ist?
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…der Hauptsitz ist die Bahnhofstrasse 45 (HGHG) und nicht der Paradeplatz 😉
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Gehört der Paradeplatz nicht auch Ausländern?
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Hamers soll nun all die GMDs ausmisten im weiteren hat es auf den anderen Stufen auch noch Potential. ZB. Alle diese Regionenleiter, Rayonleiter, Headdesks usw.
Nach dr Finanzkriese wurde unter Ermotti und Weber ein Heer von Nicker aufgebaut.
Es ist an der Zeit dass da ausgemistet wird und nicht nur an der Kundenfront die Niederlassungen geschlossen werden.
Die Bank blutet in der Teppichetage. -
Iqbal Kahn ist der nächste der gebeten wird von Board zu gehen und zwar sehr bald gemäss Hamers. Zuviel Staub, zuwenig PS.
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Keller-Busse hat so viel Zeit mit Ihren zwei UBS-Jöbli (CEO Schweiz und COO der Bank), dass Sie eine neue Vollzeit Verwaltungsrätin der Zurich wird.
Finews fragt in einem grossen Artikel, wie so etwas heute möglich ist.
Sorry, diese blonde Frau mit den viel zu gross vergrösserten Brillenaugen ist somit nicht mehr ernst zu nehmen, Hamers dahinter schon gar nicht.
Aufräumen ja gern, aber dann so, dass die Leute auch richtig arbeiten müssen.
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Vielleicht ist sie auf dem Absprung?
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Das kann man erklären. Diese Supermenschen schlafen ja nur 4 h/24 h, wie sie gerne betonen. Also kann Frau Keller-Busse von 0900 bis 1730 für die UBS krampfen und dann von 1800 bis 0200 für die Zürich. Von 0230 bis 0630 ist dann Schlafen angesagt und dann geht’s los mit der Morgentoilette, einem Zmorgen und 0900 ist man frisch und adrett für den UBS-Job. Alles bestens, oder nicht … ?
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Der Artikel ist gut, echt. Die gesamte Organisation muss im Detail angeschaut werden. Als normaler Mitarbeiter hat man bis zu 10 Stufen zwischen sich und dem CEO und es werden immer mehr. Wer früher geführt hat führt neu ein paar Teamleiter und die führen dann ihre Leute. Es werden immer mehr Levels eingebaut und das ist so definitiv nicht effizient. Und zum Thema Beförderungen noch etwas, es scheint sich auch dieses Jahr wieder zu bewahrheiten… Stiefellecker kommen weiter der Rest die viel Leisten werden mit ein paar netten Worten abgespiesen.. Solange eine solche Verfilzung vorhanden ist, wird die Bank nie Innovativ und ihre Kosten steigen eher…
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Hamers muss sich beeilen, er ist ja nicht mehr lange auf dem Thron.
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Naja, 1 GMD weniger wirds nun auch kaum richten. Da müssen 80-90% der GMD und MD weg. Sonst wars nur ne Marketingnummer.
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Solange alle „Performer“ bei UBS ab 300´000 CHF p.a. nur UBS-Aktien und -Optionen erhalten, ist das kein Problem, denn die „Performance“ der „Performer“ spiegelt sich im Kurs ihrer Aktien und Optionen (seit Jahren/Jahrzehnten durchweg negativ). Die Frage ist eher, wann die leidtragenden externen UBS-Aktionäre diesem Zirkus ein Ende bereiten. Auf die nächste GV und vor allem auf die übernächste GV (nach dem Frankreich-Urteil) darf man gespannt sein.
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Ist das alles?
Der gesamte Business Risk Management Bereich ist auch komplett überdimensioniert. Um die eigene Daseinsberechtigung zu untermauern, werden nicht relevante Risiken…
Banken weisen viel zu viele Doppelspitzen auf, nur schon wenn 1/3 der Meetings via email verfasst würden, könnte der Bankenplatz…
Keller-Busse hat so viel Zeit mit Ihren zwei UBS-Jöbli (CEO Schweiz und COO der Bank), dass Sie eine neue Vollzeit…