Vor Monatsfrist sprang ein ganzes England-Team der UBS zur Deutschen Bank Schweiz. Wer dachte, nun würden alle Mann bei der Nummer 1 zupacken, sieht sich getäuscht.
Berater, die ebenfalls zum abspringenden Team gehören, treffen sich weiter mit Kunden – allein. So können sie den Klienten sagen, was sie neu tun werden.
Kämpfen um Kunden sähe anders aus. Von sofortiger Krise ist bei der UBS in ihrem hochgelobten Private Banking nichts zu spüren.
Vielmehr herrscht Courant normal an Bahnhofstrasse und Paradeplatz. Und wie: Die zuständigen Chefs machen derzeit Urlaub – gleichzeitig.
Bin dann mal weg. Die Bank will sich nicht zum UK-Team äussern.
Aus dem Innern ist zu vernehmen, es gebe genug Interne, welche sich um die reichen Engländer kümmern würden. Zudem verfügten die Vorgesetzten über Stellvertreter, die jederzeit übernehmen könnten.
Insider schütteln den Kopf. Dass Berater, die bald für die Konkurrenz arbeiteten, sich ungestört weiter um ihre alten Kunden kümmern könnten, sei in der Branche absolut unüblich.
Der Massenabgang im England-Offshore-Geschäft betrifft die Reichsten. Diese gehören zum Global Family Office unter UBS-Spitzenmann Josef Stadler.
Stadler passte die Rollen an. Neu wird unterschieden in Relationship Manager (RM), Kundenberater (Client Advisor, CA) und Assistenten der Client Advisors (CAM).
Die RMs sind die Grossen, die Seniors. Sie sind dafür bezahlt, frische Gelder und Kunden an Land zu ziehen. Einmal im Hause, würden die neuen Kunden dann fast nur noch mit den CAs zu tun haben, heisst es.
Den „Farmern“. Ihnen obliegt es offenbar, im Alltag die Wünsche der vermögenden Klienten zu befriedigen. Das ist meist mühsam, während der angenehme Teil des alten Jobs wegfällt.
Reisen, Kunden persönlich besuchen, mit diesen ausgehen – all das ist den RMs vorbehalten. Die Könige des Private Bankings müssen sich nicht mit Kreditkarten-Limiten und Wertpapier-Käufen abgeben.
Für UBS-Berater, die nicht RM wurden, sondern CA, hat sich der Beruf des Bankers verändert. Statt auf Kundenjagd zu gehen („Hunting“) geht es darum, deren ständige Wünsche zu befriedigen.
Die Vorgänge im England Private-Banking, bei dem es laut Auskunftsgebern um rund 10 Milliarden Kunden-Assets geht, werfen ein Licht auf den Umbau im globalen Wealth Management der UBS.
Unter der Führung der zwei Co-Chefs Tom Naratil für die USA und Iqbal Khan für den Rest der Welt steigerte die Grossbank zuletzt die Einnahmen – vor allem dank mehr Leverage, sprich Krediten fürs Spekulieren.
Bei der CS, wo Khan zuvor gewesen war, hat sich diese Strategie langfristig nicht ausbezahlt. Wichtiger wäre die Bearbeitung von Kunden, wenn ein Team abspringt. Der UK-Fall liefert Hinweise darauf, dass dies nicht passiert.
Noch fragwürdiger ist, warum gleich ein ganzes Team von der UBS, also der Marktführerin, zur Deutschen Bank springt, im Wealth Management eine deutlich kleinere Nummer.
Aus der UBS heraus ist zu hören, dass die Konkurrentin dem Team wohl viel mehr Geld offeriert habe. Das wird in Insiderkreisen nicht bestritten.
Trotzdem machen die Abgänge des Teamleiters sowie mehrerer Kundenberater hellhörig. Bei diesen handelt es sich um Banker, die 10 oder sogar 20 Jahre für die UBS gearbeitet hatten.
Warum suchen diese nun das Weite? Das Problem habe mit dem Wechsel des England-Teams ins Global Familiy Office (GFO) begonnen, sagt ein Kritiker.
Dieses wurde auf Anfang 2021 geschaffen. Matthias Lehmann, als Chef Westeuropa innerhalb des GFOs der neue Vorgesetzte der UK-Berater, habe zunehmend über den Kopf des UK Private Banking-Teamleiters entschieden, heisst es.
Dieser habe zuvor 15 Leute geführt. Unter Lehmann sei er dann zum einfachen Relationship Manager degradiert worden.
Nun hat er reagiert. Er kündigte nach langer Zeit bei den Schweizern und wechselte das Lager. Mit ihm gehen treue Gefährten.
Und die UBS tut so, als kratze sie das nicht. Couldn’t care less – so die Attitüde beim Platzhirschen.
Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Das Problem könnte auch bei Khan liegen, der vielleicht gar nicht der Supermann ist, als der er dargestellt wird?
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Guten tag.pasup
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Wahrscheinlich ist man bei der UBS gar nicht so unglücklich darüber, dass einige toxische Altlasten nun weg sind.
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Ich würde der CS und UBS nicht einen Rappen anvertrauen. Nie und never. Zu viele Schlufis am Werk.
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Das Fundament der UBS ist die Vermögensverwaltung. Diese Kunden verstehen nichts von Finanzen, oder scheuen sich ihr Vermögen einem anderen Verwalter anzuvertrauen oder sind zu träge für einen Wechsel. Wenn für diese Kunden der ursprünglich eingesetzte Betrag im Mandat erhalten bleibt, dann wird die UBS das Mandat halten können. Das ist aber nicht nur bei der UBS so, auch bei anderen VV. UBS hat den Vorteil der Grösse aber den Nachteil, dass UBS die teuerste Bank ist.
Ist doch egal, oder????????????? -
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Also, wie man von Insider der UBS hört von Personen die das UHNWI UK Team gutkennen erfährt man folgendes:
1. der Matthias Lehmann weiss genau, was er tut, und wenn er relaxed ist, dann hat das seine Gründe. Vielleicht ist es auch nur ein Märchen mit den 10mia und vielleicht ist er froh ein Risiko los zu werden. DB freut Euch auf die Risiken!
2. RZ, der super RM wie hier beschrieben, ist gar nicht so super und es geht sicherlich NICHT um 10mio sondern eher so 2-3mia
3. Sein bester Mann, den er im Team hatte, ein junger aufstrebender UBSler (Eigengewächs) mit einer guten Zukunft vor sich, geht nicht mit, der geht zu einem EAM, das muss das Team wurmen…..und da sollte die UBS auch Angst haben. Der Mann der kann was!
4. Die 10mia, die eher 2-3mia sind, sind toxisch mit vielen Legacy Kunden inkl. US Nexus, wer will die schon, ev. will die UBS auch los werden
5. die erste Perle des UK Teams hat schon vor Jahren das Team aufgrund des super RMs in Richtung Bellevue/Quintet verlassen und es scheint ihm dort sehr gut zu gehen wenn nicht sogar viel besser.
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Was nützen mir alle diese Geschichten und die Möglichkeit des Komnentierens, wenn die Kommentare teils Tage brauchen bis sie veröffrntlicht werden!?
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Eigentlich war’s heute ganz tifig! Für so eine Brunzstory…
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das Problem is die Struktur – wer jetzt intern die 10 Mrd. übernimmt, ist der dumme – 30% gehen sicher weg, wer will schon -3 Mrd. auf seiner Bonusbewertung..
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die Regel zeigt dass weniger als 20% weg gehen…
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„Noch fragwürdiger ist, warum gleich ein ganzes Team von der UBS, also der Marktführerin, zur Deutschen Bank springt, im Wealth Management eine deutlich kleinere Nummer. Aus der UBS heraus ist zu hören, dass die Konkurrentin dem Team wohl viel mehr Geld offeriert habe. Das wird in Insiderkreisen nicht bestritten.“
wow, etwas ganz neues. investigativer Journalismus
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Schon sehr antiquiert, diese Hierarchie und altbackene Organisation. Allerdings verteidigen die überbezahlten MDs und RMs ihre Pfründe und sprechen sich via GL/VR mit den anderen Banken ab, damit ja alles so bleibt wie’s ist.
Und wir Kapitalgeber rühren viel zu selten auch nur 1 Finger…
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Kapitalgeber??
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War selbst mal beim UBS UK Team als CA im Range eines Vizedirektors tätig, damals gab es noch keine 3 oder 4 Klassengesellschaft.
Das Arbeitsklima war miserabel für ein interner Wechsel musste man ein 3-tätiges Assessment bestehen, notabene es handelte sich um ein interner Wechsel.
Wie sollte man das Assessment seinem direkten Vorgesetzten verschweigen?
Als es dann rauskam wurde schikaniert und die Karriere war vorbei, jetzt bin seit 10-Jahren selbständig und sehr glücklich und vor allem gesund.-
Sind Sie fremdsprachig?
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… gesund, und das zeug mit dem akkusativ kratzt mich nicht im geringsten….
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@ Ficki Poolard: Sind Sie vom Milieu
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Waren die Sprachkenntnisse der Grund für das schlechte Abschneiden in der Beurteilung (Assessment)?
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@ Remo: und selbst, soziale Hängematte oder werktätig?!
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@ Remo: Was ist den Ihr wertvoller Beitrag an die Allgemeinheit außer dieser äußert „intelligente“ Kommentar?
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@ Remo: Lesen hilft, wo steht dass das Assessment schlecht war?
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Offenbar ist der Führungsetage von CS und UBS ziemlich egal, was in ihren Betrieben läuft oder auch nicht. Sie sind in einem Alter und inzwischen genug reich, dass sie den Zusammenbrügen ihrer Institute locker entgegensehen können. Solange es noch irgendwie geht, beziehen sie ihre übergrossen Saläre und schauen mal…
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Deutsche Bank Schweiz???
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@ Babykotze: Deutsche Bank (Schweiz) AG, wann wirst Du endlich erwachsen ?
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Wohl zu viel gekotzt!
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Dass allerdings nicht beförderte Bankangestellte oder Journalisten glauben, die geeigneten Voraussetzungen zu haben, den UBS-Chefs „gute“ oder überhaupt Ratschläge zu erteilen, ist eine fragwürdige Anmassung. Ferien tragen auch bei „Chefs“ zur Qualität der Arbeit beitragen.
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Und noch so ein Ferienfüller von
Lukas HässigUnd, wo liegt das Problem LH?
Die CH Banken können doch machen was sie wollen, wichtig ist, IP hat wieder was zu schreiben statt dass Herr Hässig selbst mal Ferien machen würde.
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Das sind haLt die Spiele in Zeiten des Endgames.
Schaut Euch mal die BÖRSENBEWERTUNG und das EIGENKAPITAL dieser Banken an !
Vielleicht fällt Euch etwas auf. -
UBS lebt vom verblassenden Ruf. Tatsache ist, das die Manager im schwächer werden und das Management exklusiv mit Dummschwätzer und Selbstdarstellern bestückt ist. Allen voran der liebe Joe. Jeder Kunde der noch bei UBS ist, tut mir leid. Ebenso die Banken, welche UBS Leute heute noch anstellen.
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Das wird schon Sinn machen. Warum in Hektik ausbrechen.
Die RM’s dürfen vertraglich nicht mit den alten Kunden über ihr neues Engagement reden, das wäre viel zu gefährlich / teuer für sie.
Dazu ist es doch so, dass im Schnitt gerade einmal 5-8 % der Assets nach einem solchen Teamwechsel (Vgl auch LGT Report, Cocca) die Bank wechseln.
Die Aufgabenallokation von rein RM bis Assistent ist absolut richtig und effizient. Soll sich der RM auch noch mit der Eingabe der Wertpapierorder beschäftigen – bei seinem Lohn und somit bei seinem Stundensatz? Das wäre eine teure Order!!
Der Teamleiter sollte mal in den Spiegel schauen und sich fragen, ob er der Bank, die sein grosses Gehalt zahlt, auch etwas verdient hat? Vermutlich wäre er bei dem CompensationModel der EFG bereits vor langer Zeit rausgeflogen, da er es sich als Teamleiter zu bequem gemacht hat und de facto keine Erlöse mehr rein gebracht hatte.
Somit….couldn’t care less!
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@ Socrates: Ein solcher Schwachsinn habe ich selten gelesen!
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@Fritz Kunz: wen oder was habe ich gelesen? -> Akkusativ -> einEN solcheN Schwachsinn habe ich selten gelesen.
Aber was erwarte ich von IP Trollen….
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@Fritz
Deshalb haben sie auch keine Ahnung und es ist halt so.
Schauen sie sich die Fakten an, denn diese Aussagen sind ALLE belegt jnd im Geschäftsmodell hinterlegt. Bei einem Wechsel wird die Bank selten nervoes und trifft vorab immer gewisse Massnahmen. Auch, wenn Fritz das nicht weiss! Ist aber so und wird auch so umgesetzt. Ich empfehle, sich damit zu befassen und sich auch mit wissenschaftlichen Studien akademisch (zur Erfahrung im Business) zu bereichern. Bsp LGT Report fusst auf Fakten und empirischen Daten und wertet diese für die ganze PB Industrie aus.
Aber Danke @Felix wird da immer noch Chaos geschoben und wertlos hier rein gestellt.
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Socrates,IV-Rentner, „TopExperte“ in Sachen Finanzwesen….
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@ Socrates: Ich empfehle Ihnen Ihr Geisteszustand überprüfen zu lassen.
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@ Akku Sativ: Bring mal ne neue Platte, vielleicht findet Dein IV-Eingliederungsberater bald eine Deutschlehrer Stelle bei einer Baumschule oder Kleinklasse….
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@ Akku: Es gibt Besserwisser, die niemals begreifen, dass man recht haben und doch ein Idiot sein kann.
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BUAHAHA @Socrates Sie scheinen keine einzige Stunde RM-Erfahrung zu haben…
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Ich lese … die RM’s sind die Grossen, die Seniors …! Fakt ist, dass genau diese RM’s einen schwachen Beitrag zu neuem Geschäft liefern. Im Fachjargon nennt man sie auch „Lunch Charlies“!
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Ich wette: bevor das Man-Age-ment der UBS in einem solchen Fall reagiert, entschuldigt sich Trump für all seine Handlungen beim US-Volk. Oder erlaubt der Papst den Priestern, zu heiraten.
Im Westen nichts Neues.
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Ist das einer dieser sogenannten „Risk Taker“?
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@ loomit: Ist Dir die Gluthitze in Pattaya in den Kopf gestiegen?
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@ loomit: Bei Ihnen ist wohl Papa-Sozialstaat Risk-Taker..
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Hamers noch nicht verstanden, dass Private Banking immer noch Wealth Management und nicht ein gehebeltes Kommissionsgeschäft ist?
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Was zum TEUFEL versteht ihr alle daran nicht?????????
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Den CHEFS der Grossbanken sind die Kunden oder die Bank vollkommen egal, solange sie dort ihr Gehalt und ihre Boni bekommen. Werden sie gefeuert, nimmt eine andere Bank sie auch, WIE IMMER.
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Das sind nur Manager und KEINE Unternehmer, Herrgott nochmal. Was ist daran so verdammt schwer zu verstehen. Die Regeln müssten für solche Manager geändert werden, sodass sie bei Fehlmanagement von den Regulierungsbehörden schwer bestraft werden. Da die FINMA allerdings vollkommen unfähig oder unwillig ist, hier einzuschreiten, werden diese Leute weiter machen, bis sie pensioniert oder gefeuert sind. -
eben, swiss banking, nennt man dies.
das übliche halt, bei den ch grossen.
weiter so und bald gibts die nicht mehr.
auch recht. -
Das war schon immer so bei der UBS. Die Boni steigen eh weiter, was solls. Weber, Ermotti und Hamers interessiert das nicht.
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Man muss schreiben „Ermotti interessiert das nicht mehr…“ denn er ist ja nicht mehr bei UBS
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Der kriegt bestimmt noch ein paar Millionen reingeschoben als hätte er nicht genug Schaden angerichtet.
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Der Kunde geht? Kein grosser Schaden.
Ich geh ans Mittelmeer zum baden.-
@ Theater: und Papa Staat zahlt…
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Was zum TEUFEL versteht ihr alle daran nicht????????? . Den CHEFS der Grossbanken sind die Kunden oder die Bank vollkommen…
War selbst mal beim UBS UK Team als CA im Range eines Vizedirektors tätig, damals gab es noch keine 3…
Das sind haLt die Spiele in Zeiten des Endgames. Schaut Euch mal die BÖRSENBEWERTUNG und das EIGENKAPITAL dieser Banken an…