Deloitte gilt als ewige Nummer 4 in der Schweizer Revisions- und Beraterindustrie. Inzwischen dürfte sie sogar zur drittplatzierten KPMG aufgeschlossen haben.
Dahinter steckt die intensive Arbeit ihrer Mitarbeiter. Diese leisten Überstunden en masse – wie dies bei praktisch allen Firmen der Beratungs- und Revisions-Branche an der Tagesordnung ist.
Nun soll Deloitte Schweiz allerdings zu einer ungewohnten Massnahme greifen. Vielen Mitarbeitern insbesondere in der Revision, die schon mehrere Jahre an Bord seien und diesen Sommer gekündigt hätten, würden die Überstunden gestrichen.
Es gehe in bestimmten Fällen um 200 und mehr Überstunden, welche sich die Betroffenen aufgrund des Entscheids ihrer Arbeitgeberin ans Bein streichen müssten, sagt eine Quelle.
Riesige Stunden-Positivsaldi futsch und weg – der zuständige Personalbereich würde wegschauen statt zu intervenieren, obwohl er darüber im Bild sei.
Falsch, hält dem ein Sprecher von Deloitte Schweiz entgegen.
„Deloitte hält sich strikt an die gesetzlichen Vorgaben und arbeitsvertraglichen Regelungen“, sagt der Deloitte-Mann auf Anfrage. „Entsprechend kürzen wir keine geleisteten Überstunden beziehungsweise setzen diese nicht auf null.“
Schon gar nicht würde an der sogenannten Überzeit gerüttelt. Das sei gar nicht möglich, da diese gesetzlich geschützt wäre.
Überzeit bewahrt die Mitarbeiter der Firmen vor konstanter Überlastung. Sie ist streng reguliert und kann nicht mit Geld abgegolten werden.
Überstunden hingegen meint die Arbeitszeit, welche Mitarbeiter mehr leisten als im Arbeitsvertrag vorgesehen. Bis zu einigen Stunden pro Woche solche Überstunden vom Arbeitgeber problemlos einzufordern.
Man kann dann später weniger lang arbeiten und so den aufgelaufenen Saldo kompensieren. Der von den Angestellten geleistete Extraeffort ist im Lohn drin.
Dass nun bei Deloitte zahlreiche Mitarbeiter und junge Revisoren Hunderte von aufgelaufenen Überstunden haben sollen, würde nicht erstaunen. Im Business der „Big Four“ kann es schnell soweit kommen.
Dass aber die Arbeitgeberin den Saldo auf null setzen würde, wäre speziell. Entsprechend vehement dementiert die Firma. Umgekehrt behauptet dies die Auskunftsperson.
„Sobald jemand kündigt, werden diese Stunden auf 0 gestrichen“, meint dei Quelle. Und fährt fort: „Zudem werden Überstunden, die in Vorjahren oder in der Vergangenheit eingelöst wurden, einfach mit Ferien ausgetauscht.“
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Die beliebtesten Kommentare
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Dieser Artikel ist tendenziös und inhaltlich recht schlecht recherchiert. Bitte informiert euch wenigstens über den Unterschied von Überzeit und Überstunden, bevor ihr hetzt. Auch ein Korrektorat wäre noch von Vorteil, damit wenigstens keine Schreibfehler übrig bleiben.
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Die meisten machen fake overtime.
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Das war absolut gang und gäbe. Auch Wochenendarbeit war an der Tagesordnung — und ich habe nie erlebt, dass dafür eine Genehmigung eingeholt wurde.
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Bin zwar nur Ex-Accenture und Ex-EY, aber kann dasselbe Lied in Endlosschleife singen.
940h ausbezahlt bekommen bei meinem Austritt bei Accenture, immerhin. Dass solch Salden überhaupt auflaufen können ist a) nicht legal und b) meiner eigenen Dummheit zuzuschreiben. Aber ich wollte ja auch „Karriere“ machen.
Sonntagsarbeit an 10 Sonntagen im Jahr mindestens, eine Bewilligung habe ich in mehr als einer Dekade Beratung nie gesehen.
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Auch wir Trychler leisten grats Überstunden.
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Wer im Audit arbeitet, hat die Kontrolle über sein Leben verloren.
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Das ist kein Problem von Deloitte sondern eines der Beratungsindustrie generell. Oder glaubt jemand dies sei bei den andern anders? Es wäre an der Zeit für einen GAV für die Beratungsindustrie. Im heutige Recht wird die Mitarbeiter/in an der Supermarktkasse und der Berater/in über den gleichen Leisten gelegt. Das kann es dich nicht sein.
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Ich finde immer noch die Aussage vom HR so amüsant. Die wissen genau mit was für illegalen Methoden da gearbeitet wird. Einfach nur köstlich.
Wird echt Zeit dass das Arbeitsinspektorat da aufräumt.
Habe die gleichen Erfahrungen gemacht.
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Die Rotzbude ist schon Stammgast beim Zürcher Arbeitsgericht. Dort allerdings alles ander als willkommen und über die letzten 4 Jahre ALLE bis auf 2 Fälle hochkannt verloren 😂😂😂😂
Von Arbeitsrecht versthen die Bubis rein gar nichts und sehen sich immer noch in Zeiten der Sklaverei – nur nicht einschüchtern lassen von diesem Rotzhaufen: Recht bleibt Recht, auch wenn es um Überstunden geht!!!
Und as Arbeitszeugnis wird sowieso unterirdisch, da Deloitte nichts diesbezüglich gebacken kriegt: Selber schreiben und dem Richter vorlegen ist die Lösung…
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Die „Quelle“ VS den „Sprecher“. Hoffentlich hat LH die „Quelle“ verifiziert. Sonst ist dies wie so oft einfach ein spekulativer Artikel ohne Hintergrund.
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Hat wohl genügend bestätigende Kommentare von (Ex-) Mitarbeitenden (inkl. mich selbst)
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Der letzte Satz ist noch falsch. Es geht dabei um Überzeit – die gestrichen wird – was gesetzeswidrig ist.
Ich kann bestätigen, dass Deloitte dieses Vorgehen bei ihren Mitarbeitern so anwendet sobald diese kündigen. Es wird versucht, jegliche Überzeit auf 0 zu setzen.
Habe sogar von Mitarbeitern gehört, bei denen sogar Ferien falsch berechnet wurden vom HR bzw. absichtlich gestrichen wurden. Androhung dann: schlechtes Arbeitszeugnis vom Partner.
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Unwahrscheinlich. Sowas würden die kantonalen Behörden und SECO niemals tolerieren!
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sorry gents, das ist freiwillig.
freiwillig dort zu arbeiten, freiwillig überstunden zu schiessen. selber freiwild dann halt mit einem schuss ins eigene bein, sich dies ans bein zu streichen.
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Es wird nicht auf 0 gesetzt aber Pauschal 60h abgezogen pro Jahr. Zudem werden auch nur die Stunden über 45h/Woche gezählt.
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Korrekt – ist auch ärgerlich aber so ist die Policy und dann auch keine Überraschung wenn es soweit ist und man kündigt.
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Verstehe diesen Beitrag nur zu gut. Das HR ist dein grösster Feind sobald Du gekündigt hast. Die Praktiken sind nicht wirklich gesetzeskonform bei Deloitte aber sich dagegen wehren tun die wenigsten weil sie Angst haben um ein schlechtes Arbeitszeugnis.
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Auf Türkisch bedeutet Deloitte “verlottert”.
Nomen est omen! in vino veritas!
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Dumme
Esel
Lölis
O
Idioten
Trottel
Tuble
EFür das O und E eine Idee?
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Orschloch und Erschloch?
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Opfer, wobei ‚ok boomer‘ mir hier am besten gefallen würde 😀
Entenklemmer -
Oberdödel und Einfaltspinsel?
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Wer bei einem Revisor arbeitet, hat kein Mitleid verdient. da gehören gratis überstunden dazu!
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Willkommen in der neuen Sklaverei. Tja was meint ihr, wenn die Shareholdersekte, nette Chinesen, nette Afrikaner, nette Kinderchen in den Minen und liebe nette Mütterchen in den Nähkolonnen ausbeuten, dass sie dann vor euch verwöhnten Hypokriten halt machen? LOL
Wir wandern unter Volldampf in eine neue Ära des evolutionären Humanismus. Bitte jammert später nicht, es hätte keine Warnungen gegeben. Das ist keine Verschwörungstheorie, das sind längst Fakten. Das Gesetz des Dschungels kommt auf schleichenden Sandalen und Kalbslederschuhen zu uns zurück.
Los an die Schaufel ihr willfährigen Idioten, die Shareholdersekte will immer mehr Gewinne, grössere Yachten, mehr Supersportwagen, mehr Sklaven, noch mehr Politiker kaufen und das Rechtssystem weiter aushöhlen. Das verschlingt Unsummen. Die mediale Verleumdungskampagne gegen 98% der Wissenschaftler die vor der Klimakatastrophe warnen, kostet ebenfalls Unsummen. Niemand scheint in der Lage diesen Schwachsinn zu stoppen.
Wir sind verdammte Schwachköpfe.
Niemand
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Wo ist das Problem? Wenn das tatsächlich so ist, Deloitte in Verzug setzen, Nachfrist zur Zahlung setzen und bei Nichtbezahlung Betreibung einleiten. Die Leute haben ja nichts mehr zu verlieren, sie haben ja gekündigt.
Aber durchaus üblich, dass sogenannte Mehrstunden auch während der aktiven Zeit einfach unter den Tisch fallen, weil sich das für einen guten und loyalen Berater so gehört. Zu Gunsten seiner Arbeitgeberin versteht sich. Ausgeglichen vielleicht durch einige Ferientage mehr, welche nur mit neuer Mehrarbeit überhaupt gemacht werden können.
Und 200 Überstunden sind eher Durchschnitt als die Spitze. Mir sind Saldi von 300 und mehr Stunden bekannt, die innerhalb eines Jahres aufgelaufen sind.
Immer üblicher werden auch sogenannte All-In-Verträge, bei denen der Mitarbeiter vertraglich gar kein Recht mehr hat, Mehrstunden einzufordern. Sie sind im Gehalt mit abgebildet und vielfach gibts dafür eine Ferienwoche mehr. Aber bei mehreren Hundert Mehrstunden immer ein schlechtes Geschäft für den Mitarbeiter.
Die Beratungsbranche läuft seit Jahren auf dem Zahnfleisch. 50-Stunden-Wochen und mehr sind auch in den tiefsten Rängen üblich. Und das nicht nur in der sogenannten Busy-Time. Sondern das ganze Jahr über, insbesondere in den Nicht-Revisionsabteilungen. Null Erholungsmöglichkeit.
Der Politik und der öffentlichen Verwaltung sowie der EU mit ihrer Regulierungswut sei Dank.
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Finde es immer belustigend, wenn der Sprecher von Deloitte diese Vorwürfe einfach „abwürgt“ statt offen zuzugeben, dass die Praxis bei Deloitte wohl ein bisschen bedenklich ist aus legal Perspektive.
Habe es nämlich selbst erlebt wie mir zahlreiche Überzeit-Stunden (über 45h) einfach ohne gute Begründung gestrichen wurden. Die Begründungen bei Nachfrage vom HR sind sehr kreativ und je nach Mitarbeiter individuell zugeschnitten, einfach mit dem Ziel, so viele Stunden wie möglich streichen zu können.
Ich habe mit Deloitte abgeschlossen.
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Das passt doch zu Deloitte und andere Revisionsgesellschaften. Wer dort „arbeitet“, ich meine angestellt ist, ist selber schuld.
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Haha so geil, endlich kommt diese unerlaubte Praxis ans Licht!!!
Bei mir wurden sogar 420 Stunden Uberzeit einfach gestrichen!!!!
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Falscher Job – tönt nach Überforderung!
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Habe das gleiche erlebt. Jegliche Uberzeit wird sofort auf 0 gesetzt mit irgendwelchen erfundenen Begründungen von HR.
Ich glaub die versuchen einfach mal und schauen ob die dumnen Mitarbeiter das schlucken.
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Habe einige Kollegen die ihm Audit arbeiten bei Deloitte – so etwas wünsche ich nicht mal meinem schlimmsten Feind.
Die arbeiten im Schnitt 75 Stunden pro Woche übers Jahr, dürfen von September bis März eh keine Ferien nehmen, wird abgelehnt und die Uberzeit wird jedes Jahr gestrichen.
Lustigerweise bezahlt Deloitte die Uberzeit in anderen Service Lines automatisch auf Neujahr aus, im Audit dagegen wird es einfach gestrichen. Mitarbeiter haben keine Chance sich dagegen zu wehren.
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Endlich kommt diese unerlaubte Praxis ans Licht. Bei mir wurden ebenfalls mehr als 250 Stunden Uberzeit gestrichen als ich gekündigt habe. Grund: Das sei halt normal. Wehren kann man sich nicht weil sonst drohen die mit schlechtem Arbeitszeugnis.
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Nach meiner Erfahrung bei DTT würde es mich nicht überraschen.
Allerdings lässt sich leicht am SAP Changelog belegen, ob nun Überzeit durch Ferien angepasst wurde oder nicht. Zudem liegt der Teufel wohl wie immer im Detail. Wenn der Vertrag vorgibt das Ferien aus dem Vorjahr zuerst abzubauen sind, dann ist das nun mal so und wird angepasst. Inwiefern das Gesetzlich ok ist weiss ich nicht.
Desweitern: Überstunden wurden noch nie ausbezahlt – immer nur Überzeit. Das bei 250 Überstunden im Jahr vielleicht noch 50 Überzeitstunden übrig bleiben, ist den wenigsten bewusst.
Wichtige Lebenszeit mit gesundem Körper geopfert. Dafür gibt es nun ein Deloitte im CV. Solange genug neue Absolventen kommen und die Pyramide hochwollen läufts für die Partner.
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Es ist doch schön, die Überstunden
ganz skrupellos auf Null zu runden. -
Wer bei einer Beratungsfirma arbeitet, der weiss, dass hier ducken, lecken, arbeiten und Klappe halten das oberste Gebot ist! Und evtl. wird was aus der Karriere! Dieser feuchte Traum hält 3-5 Jahre. Danach die Ernüchterung oder das Burn out.
Selber Schuld, wer dem imaginären Profit hiterher hechelt. Die Partner freuts, die garnieren nämlich ab, und nicht der Junior…
Viel Spass ohne Privatleben.
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Das ist doch alles kein Problem! Das Vorgehen ist wie folgt:
1. Vor dem Einreichen der Kündigung die letzte Übersicht der Überzeit und Feriensaldi ausdrucken.
2. Nichts gegenüber Deloitte unterschreiben.
3. Sich bei mir unter x@y.ch melden
4. Ich reiche die Klage beim Arbeitsgericht Zürich ein.Ich verspreche den betroffenen Mitarbeitern, dass sie die letzte Überstunde ausbezahlt erhalten. (Und ich eine angemessene Prozessentschädigung.)
Weiterhin werde ich mich nach dem zehnten gewonnenen Fall an die Medien wenden, und das systematische Vorgehen von Deloitte publik machen. Auf Grund des Reputationsrisikos (UK Slavery Act) der Deloitte-Kunden wird Deloitte damit auf Jahre die Nummer 4 bleiben.
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Das ist normal, dass die Ueberstunden bei Kündigung gestrichen werden, also nichts neues.
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Alte Praxis dieses Ladens und nichts Neues – bei weitem nicht nur in der Revision, sondern auch den anderen Bereichen.
Absolute Frechheit, was dieser Laden mit der unfähigen und bonusgeilen Führungsclique macht.
Der letzte Satz ist noch falsch. Es geht dabei um Überzeit - die gestrichen wird - was gesetzeswidrig ist. Ich…
Das ist normal, dass die Ueberstunden bei Kündigung gestrichen werden, also nichts neues.
Ich finde immer noch die Aussage vom HR so amüsant. Die wissen genau mit was für illegalen Methoden da gearbeitet…