Der Befreiungsschlag wurde zum Rohrkrepierer: Die Aktie der Credit Suisse sackte ab, nachdem die Bank am Donnerstag ihren Rettungsplan offengelegt hatte.
Gestern wollte das Spitzen-Duo Thomas Gottstein und Antonio Horta-Osorio Gegensteuer geben. Man passe die Löhne den Risiken an, hole 500 neue Private Banker und schreibe Vorsicht gross, hiess es in der Sonntagspresse.
Die CS habe „sämtliche Schlüsselpositionen mit Personen besetzt, welche diese Werte verkörpern, so wie wir es bereits im Risikomanagement und der Compliance getan haben“, meinte Präsident Horta in der NZZ am Sonntag.
Eine besondere „Schlüsselposition“ ist nach dem Skandal um die Greensill-Fonds die Stelle des Chief Risk Officers im Asset Management der CS (CSAM).
Ausgerechnet diese Aufgabe wird einem Mann aus Deutschland anvertraut, der am alten Ort selber einen Skandal mit teuren Folgen zurückgelassen hat.
Die Rede ist von Wolfram Peters, der über ein Jahrzehntlang Karriere bei der Allianz Global Investors gemacht hatte. Anfang August wurde bekannt, dass Peters neuer Risikochef der CSAM wird.
Kaum weg, geriet Peters Arbeitgeberin, die Allianz, und deren zentrale Einheit Global Investors in einen Strudel in Übersee.
Es geht um ein Hickhack zwischen dem deutschen Assekuranz-Multi und US-Pensionsfonds. Diese hatten in der Corona-Krise grosse Verluste mit Allianz-Anlagen erlitten.
In den Fall schaltete sich auch das US-Justizamt ein. Wenn das passiert, wird es für Grossfirmen ungemütlich. Hohe Strafen und Bussen drohen.
Der Chef des Münchner Versicherers musste dann auch am 3. August „erhebliche Auswirkungen“ auf den Gewinn eingestehen, welche die Ermittlungen der US-Behörden haben könnten.
“In Anbetracht der Ermittlungen des DOJ (U.S. Department of Justice) und auf Grundlage der Informationen, die der Allianz zum heutigen Zeitpunkt zur Verfügung stehen, hat der Vorstand der Allianz SE die Angelegenheit erneut bewertet und ist zu dem Schluss gekommen, dass ein relevantes Risiko besteht, dass die mit den Structured Alpha Fonds verbundenen Angelegenheiten erhebliche Auswirkungen auf künftige Finanzergebnisse der Allianz Gruppe haben könnten”, hiess es in einem Statement des Unternehmens.
Die Aktie der Allianz tauchte. Und Risk-Chef Peters?
Der hatte bereits seine neue Chefposition – als Chief Risk des CS Asset Managements, das mit Greensill, Softbank, Energie-Investments, Goldfonds und weiterem zu reden gab.
Neue Risiko-Kultur? „Schlüsselleute“, welche die neuen Werte „verkörpern“ würden? Im Fall von Wolfram Peters wirkt das Mantra der CS-Spitze realitätsfern.
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Die beliebtesten Kommentare
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Fehlt eigentlich nur noch Utermann.
Der hat ja auch einen Scherbenhaufen hinterlassen. Für ACP Tobel scheint er gut genug zu sein. -
Habe mal bei der Allianz gearbeitet. Mein lieber Mann, was dort abgeht. Münchner Filz, schlimmer als Sekunde Kleber. Würde bei der Allianz nicht immer der Münchner Polit-Filz, wie auch der Berliner Polit-Filz die Hand darauf heben. Ich weiss nicht ob es die Allianz, oder Deutsche Bank, heute noch geben würde. Ich weiss was heute in der Allianz-Suisse abgeht, einfach nur sehr beschämend und das Gegenteil von seriös. Was sich da die GL leistet, und in welcher Blase die leben, mit entsprechender selbst weih Beräucherung. Und erst wie die das Abzocken. Man sollt das ganze Gesoggse (die gesamte GL der Allianz-Suisse plus ihre fast genau gleich, sau-teure Entourage) ersatzlos abschaffen. Würde niemand merken und alle Sparziele für Jahrzehnte wären über Nacht erreicht. Ich unterschreibe nichts mehr, wo Allianz darübersteht, und ich weiss Haar genau wieso. Da hast sich ja die CS etwas Tolles einfallen lassen. Du meine Güte. Ich dachte die CS will aufräumen.
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Ich sags ja schon lang, die Firma in (noch) gesunde und kranke Teile aufsplitten, die gesunden Teile der UBS oder sonst wem verhökern, den kranken Teil sterben lassen. CS ist sowieso „Geschichte“.
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Logo bezahlt die CS auch Löhne wenn Sie politische Aemter bekleiden, es spielt echt keine Rolle ob sie im Geschäft oder in der Politik Blödsinn machen oder rumplappern.
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Wer noch CS Aktien kauft ist selber schuld.
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Wolfram Peters als Schuldigen des Allianz Debakels hinzustellen greift zu kurz. Denn das Problem lag bei „Yet the investors argue in their lawsuits that the collapse of the Structured Alpha Funds was the result of Allianz deviating from its stated strategy of providing protection against market falls with put options.“
D.h. es war nicht Peters Schuld, der das Debakel bei Allianz verursacht noch als Risk Controller zu verantworten hat, sondern es waren die Fund Manager, welche sich nicht gegen mögliche Verluste via Put Optionen absicherten. LH sollte zuerst gut recher hieren und prüfen, bevor jemanden zum Sündenbock stempelt, der es nicht verdient. Ip ist daher gut beraten, nicht voreilig und schnell zu schiessen !! -
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Die CS holt sich Schlüsselleute,
an denen niemand sich erfreute. -
Der Mann passt wie die Faust aufs Auge zu neuen CS. Er ist Deutscher, weiss wie man Fehler macht und freut sich sehr auf den Bonus. Super Wahl to the highway to hell.
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Damit passt Herr Peters doch ganz hervorragend zum Unternehmen.
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Ein anständiger Banker mit Charakter passt niemals zur CS.
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Bei der CS herrscht „Management by Blue Jeans“: An jeder wichtigen Stelle eine Niete …
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Peters wurde bei der Allianz gefeuert.
Wer stellt den so jemanden ein?
Totalversagen. Wenn holen die noch?
Peters muß wieder weg -
Jetzt tut doch nicht so!
Der Portugiese verzapft sogenannten Corporate Bullshit. Der bestenfalls wenig mit der Realität zu tun hat. Und schlimmstenfalls rein gar nichts.
Was den Wolfram angeht: Wenn er da bei der Allianz ein bischen unerschrocken gehandelt hat, dass erfüllt er doch alles Anforderungen bestens!
Ausserdem: Wolfram
– ist ein weissglänzendes Schwermetall hoher Dichte,
– wird bereits bei sehr geringen Verunreinigungen spröde
– ist das chemische Element mit dem höchsten Schmelz- und Siedepunkt
– wird als Glühwendel in Glühlampen verwendet.
(Quelle: Wikipedia)Also: Er hat Gravitas, ist dicht aber spröde, lässt sich nicht so schnell weich kochen und ist eine Leuchte. Was wollt Ihr noch mehr?
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Das zeigt, dass das Problem nicht nur ein CS Problem darstellt, sondern quer durch alle Finanzinstitute latent vorhanden ist. Die Exponenten erhalten, grosse Boni, wenn der Gewinn erzielt wird, nicht auf der Gesamtbank, sondern in ihrem Bereich. Solche Gewinne sind aber nur erzielbar, wenn man Risiken eingeht. Kommt es gut, streicht man ein. Kommt es nicht gut, hat eine Person, die Regeln verletzt, man kooperiert mit den Behörden und trennt sich von dieser Personn. Diese zieht dann weiter.
Die dichten Regularien sind vor allem da, um die Bankchefs zu schützen bzw abzuschotten und nicht um die Risiken an sich zu verhindern. Wer hat schon den Durchblick bei all diesen Reglementen und wer weiss genau, was da drin steht und wer hat sie vor Augen, wenn er Geschäfte tätigt. Mache Gewinne und lass Dich nicht erwischen ist die Devise. Damit ist der Bonus keine Belohnung, sondern Entschädigung für das persönlich eingegangen Risiko.
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Das dürfte so in etwa stimmen. Man hat den Eindruck, besonders bei der CS der letzten Jahre, dass man als Amerikaner oder Deutscher versucht, da einen guten Managementjob zu angeln mit entsprechendem Lohn, deutlich höher als im Herkunftsland, und dann lässt man’s drauf ankommen. Baut man shit, so hat man doch einige Jahre schön kassiert, fliegt raus und findet meist wieder einen Dummen (VR, CEO), der einem anstellt. Das gelingt, man muss nur gut auftreten und geschliffen schwätzen. Alles halb so schlimm.
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Somit war es nicht Wolfram Peters Schuld. IP sollte dich bei Peters für diesen Rohrkrepierer entschuldigen.
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Zitat NZZ: „Die neue Strategie [der CS]: weiterwursteln“.
Einmal mehr bestätigt.
CS: strong sell!
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Das passt doch, CS pflegt und lebt da wirklich eine Kultur.
Alle erfolgreichen machen es so, in der EU predigt Ursula van der Leyen auch Umweltschutz und steigt danach in Ihr Privat Jet für 47km.
Die Compliance wird mit CO2 Risiken, Gendersprache Frauenquote und anderem Schmarren sich beschäftigen.-
das mit den 47km war einfach rin zwischenstopp auf einem längeren flug.
ich halte von vdL auch nichts. von sinnvollen argumenten aber sehr viel.
der zwischenstopp ist vdl nicht vorzuwerfen. da gibt es gewichtigere Dinge – wie bspw. alles andere.
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Und wer war der Täter bei Allianz? Scheint mir hier wieder einmal um eine Vorverurteilung à la Hässig zu sein. Nur hässlich ….
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Niemand war’s und niemand hat davon etwas gewusst, am wenigsten das Management.
So wie immer halt.
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Denen ist wirklich nicht mehr zu helfen. Jeden möglichen Fehler machen sie sofort, jetzt halt der Tennisspieler mit dem Golfer. Bonus ist ja sicher!!
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Logo die nehmen auch Bonus auf den Strafen. Umsatz ist Bonus relevant. Drum machen Sie weiter und Golfstunden zählen doppelt.
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erinnert an die deutsche bank und ihren kulturwandel. leere worte predigen und gleichzeitig mit anshu jain den bock zum gärtner machen. so wird das nichts mit der CS.
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Wie macht man einen Kulturwandel, wenn man keine hat? Kultur, meine ich.
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Das passt doch, CS pflegt und lebt da wirklich eine Kultur. Alle erfolgreichen machen es so, in der EU predigt…
Zitat NZZ: "Die neue Strategie [der CS]: weiterwursteln". Einmal mehr bestätigt. CS: strong sell!
Habe mal bei der Allianz gearbeitet. Mein lieber Mann, was dort abgeht. Münchner Filz, schlimmer als Sekunde Kleber. Würde bei…