Die mächtige Rega, der Luftrettungsdienst der Schweiz mit über 2,2 Millionen Gönnern, die regelmässig ihre Jahresgebühr bezahlen, ist ebenso zum Wachstum verdammt wie jede Bank und jeder Grosskonzern.
Mit einem Image fast so gross wie das der einstigen Swissair, ist sie der Stolz der ganzen Schweiz und die Hoffnung eines jeden Schweizers, im Ernstfall von ihr nach Hause in das heimische Spital geflogen zu werden.
Jetzt aber hat sie in aller Stille den Luftkampf um die Flug- und Rettungsrechte im Kanton Wallis eröffnet. Ihr Gegner ist die nicht weniger bekannte Air Zermatt, die seit Jahrzehnten zusammen mit der Air-Glaciers jedes Jahr tausende von Menschen aus dem Walliser Hochgebirge holt und in die Kliniken der ganzen Schweiz fliegt.
Die Zürcher Rega ist mit 14 Flugbasen in der Schweiz ein Riese neben der Air Zermatt, die im Wallis über vier Basen verfügt. Obwohl die Rega im Geld schwimmt, wie Kenner der Verhältnisse bestätigen, braucht sie mehr Einsätze, um ihre Rentabilität zu sichern.
Sie hat im Wallis einen Gegner, der ebenfalls mit allen Wassern gewaschen ist: Philipp Perren, den Gründer und langjährigen VR-Präsidenten der Air Zermatt. Er kämpft, wie Wolodimir Selenskyi in der Ukraine, gegen einen übermächtigen Gegner.
Perren stellt infrage, ob die Rega über ein ausreichendes Dispositiv für alle Landesteile verfügt. Im Kanton Graubünden habe sie nur einen Helikopter im Engadin im Einsatz und normalerweise einen in Untervaz.
Im Vergleich zur Air Zermatt im Wallis mit vier Twins und bis zu sechs zusätzlichen einmotorigen Helikoptern im Rettungsdispositiv sei dies wenig. Deshalb müsse die Rega im Engadin im Ernstfall auch Rettungshelikopter aus Bozen oder Meran einfliegen.
Der Kampf der selbstbewussten Zermatter Piloten um ihren heimischen Markt, der weltweit für seine rasche und präzise Rettungsarbeit bekannt ist, nimmt an Härte zu. So hat der Zermatter Kurdirektor Daniel Luggen im „Zermatt Inside“ dazu aufgerufen, Walliser Rega-Gönner, das sind über 50’000, möchten ihre Gönnerschaft aufkündigen.
Im Wallis wird argumentiert, man solle die einheimischen Gesellschaften unterstützen, denn von diesen werde man schliesslich auch gerettet. „Im letzten Jahr wurden im Wallis rund 3’500 Rettungen durchgeführt, nur 16 davon flog die Rega“, argumentiert Air-Zermatt-Präsident Philipp Perren.
Das einheimische Flugunternehmen rettet nicht nur die Skifahrer und Berggänger. Es fliegt auch die Kühe und anderes Vieh vom Berg herab ins Tal, wenn der Schnee zu früh kommt. Es transportiert Baumaterial in die Höhe, wohin kein anderes Transportmittel kommt.
Die Air Zermatt versorgt die Berghütten und Bergrestaurants. Sie bietet Rundflüge an, nicht nur rund um das Matterhorn. Auch auf das Heliskiing will man nicht verzichten, denn damit können die Piloten wertvolle Flugstunden absolvieren, die den Passagieren noch mehr Sicherheit bringen.
Wie sehr die Air Zermatt mit dem Wallis verwachsen ist, zeigt die enge Zusammenarbeit mit den Walliser Ärzten und Spitälern. Ein Pool von 30 Ärzten steht zur Verfügung, um jederzeit in den Einsatz zu gehen. Dazu kommt weiteres Gesundheitspersonal, das auf dem Markt verfügbar ist.
In diese in Jahrzehnten gewachsene Struktur will nun die Rega eindringen, will wichtige Teile des Marktes übernehmen. Das ist eine direkte Bedrohung der Marktfähigkeit der Air Zermatt und Air-Glaciers.
Auch leistungsmässig sehen sich die Walliser überlegen. Wer Gönner ist, muss keine Ambulanzen bezahlen. Wer Nutztiere auf den Alpen hat, kann sie von den eigenen Piloten ins Tal bringen lassen.
Doch die Rega schleicht sich an wie eine feindliche Truppe, die auf einen Überraschungssieg setzt. Sie hat Mitte Dezember kommuniziert, den Einzug ins Wallis zu prüfen.
Schon zwei Wochen früher, am 1. Dezember 2021, war aber bereits ein Stelleninserat für Piloten für die neue Basis Sitten aufgeschaltet.
Im Wallis ist eine neue Gönneraktion zur Rettung der heimischen Fluggesellschaft angelaufen. Bis Ende des Jahres will der Kanton entscheiden, wem künftig die Rettungsaufgaben übertragen werden.
In einem Jahr, im Mai 2023, wenn das neue Reglement greift, wird sich zeigen, ob die Walliser dem Angriff der Zürcher Rega gewachsen waren. Stösst sie im Wallis auf Ablehnung, ist ihre Binnenmarkt-Expansion gescheitert.
Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Die Walliser wieder!: Ūber REGA und die Ūsserschwiizer fluchen, Wölfe und Luchse illegal abschiessen aber vom Finanzausgleich NFA ( wo die 6-7 Üsserschwiizer Kantone finanzieren) am 2. meisten abkassieren, darin sind die Walliser gut. Typisch.
Eine Schande für die ehrliche Schweiz. -
Absolut unangebrachter Vergleich. Putin tötet Menschen – die Rega in diesem Zusammenhang zu stellen ist dumm, unprofessionel und zeigt auf welchem Niveau Sie denken und handeln.
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Werbe und PR Artikel sollten als solche gekennzeichnet werden!
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Air Zermatt endet noch wie die Swissair 😉
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Wieder typisch Stöhlker, nur noch mühsam wie immer.
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Wer die Walliser kennt weiss, wie die Geschichte ausgehen wird.
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Klaus J. Stöhlker ist Unternehmensberater für Öffentlichkeitsbildung in Zollikon… Oh my god, ein „Outside“ Artikel der schlimmsten Art, wen wollen Sie eigentlich beraten?
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Philipp Perren ist nicht der Gründer der Air Zermatt, sondern sein Vater Beat!
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Lago mio. Wie peinlich ist dieser Artikel. Die Rega hat 3.6 Mio Gönnerinnen und Gönner. Wenn Sie sich die Mühe nehmen und den aktuellen Jahresbericht lesen so hat sie sicher kein Rentabilitäts-Problem.
Get your facts straight. Das ist wirklich sehr beschämend was hier geschrieben wird. Gibt es auch noch so etwas wie einen Journalistenkodex auf dieser Seite? -
Mit den Wallisern ist nicht gut Kirschen zu essen, die wissen sehr gut
wie sie sich wehren können. Die REGA aus Zürich sollte sich daher sehr warm anziehen, um nicht in den Walliser Alpen zu erfrieren. Wenn sie klug ist, macht sie eine Markaufteilung mit den schlauen Walliser. Dies schont die Nerven und auch die Liquidität in der Kasse. Abgesehen davon, ist die Schweizer Wettbewerbsbehörde sowieso eine sehr weichgeklopftes Amt und nicht als gefährlich zu betrachten, die kann man leicht mit der Hilfe von Schweizern Parlamentarier ausschalten. -
Wer glaubt es gehe der Air Zermatt oder der Rega aus Menschenliebe Menschen zu retten, der glaubt auch noch an den Storch!
Es geht Beiden nur um möglichst viel Geld zu verdienen und sonst um gar nichts !! -
Das Matterhorn wird zerschmelzen wie das Käsefondue der Zermatter Gastronomen und das Finanzsystem der Banker. Dann wird auch in Zermatt wieder Ruhe einkehren.
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Die rega wird uns Schweizer erst dann gerettet haben, wenn sie über Brüssel Brandbomben am richtigen Ort abgeworfen hat.
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„Eidgenosse“:
Ihnen ist bekannt, dass das Internet kein rechtsfreier Raum ist.
Ihre Aussage „..Brandbomben am richtigen Ort…“ qualifiziert als Gewalt gegen eine Institution und kann mittels IP Adresse auf Sie detektiert werden.
tbf
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Soll ich gerettet werden,bin ich froh,wenn der Pilot jeden Felsen und jeden Lokalwind kennt.
Im Wallis sind das die Piloten,die auch tote Kühe und Zementsäcke transportieren.
Die Rega ist eine fette und faule Truppe. -
Sehr geehrter Herr Stöhlker
interessanter Artikel.
Die Rega umschreibt ihren Rechtsrahmen so:„Die Rega ist eine selbständige, private und gemeinnützige Stiftung. Mit ihren rund 3,6 Millionen Gönnerinnen und Gönnern ist sie fest in der Schweizer Bevölkerung verankert. Die Rega erbringt ihre Leistungen ohne Subventionen der öffentlichen Hand und politisch unabhängig. Ihre Ziele und die Grundsätze ihres Handelns sind in der Stiftungsurkunde festgesetzt.“
Leider ist es ein Kampf David gegen Goliath. Aufgrund der gesamtschweizerischen Verankerung verfügt die Rega – nicht nur in der Bergrettung – über ein weltweit einzigartiges innovatives digitales Netzwerk, sondern auch in der Repatriierung vom Ausland. Dies mit Verlaub auch aufgrund der doch stabilen Gönnerbeiträge.
Herr Stöhlker, zwei parallel operierende Bergrettungsorganisationen mit unterschiedlichen Systemen geht auf die Dauer so nicht.
Denkbar wäre dagegen eine stärkere Zusammenarbeit auf dem Gebiet der Bergrettung, wo die Air Zermatt/Air Glacier auch führend ist. Da ergäben sich Synergien. Dies würde dann allerdings auf eine viele engere Kooperation hinauslaufen, die möglicherweise auch rechtlich zu überdenken wäre. Dabei wäre auch die Finanzierung zu klären, bzw. der gemeinsame Auftritt etc.
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Es gibt wohl kein Thema, das dieser eingebildete Lackaffe nicht kennen will und schreibt auf Inside Paradeplatz ungehindert Stuss um Stuss.
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Ist das Matterhorn eigentlich eine stark verwitterte „Megastruktur“?
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Dieses Medium heisst Inside Paradeplatz. Nicht In the Sky above Zermatt.
Wie lange brauchen Sie eigentlich noch, um das endlich zu raffen?
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Artikel: „langjährigen VR-Präsidenten der Air Zermatt. Er kämpft, wie Wolodimir Selenskyi in der Ukraine, gegen einen übermächtigen Gegner“. Stöhlker mit dem Vergleich einmal mehr total bescheuert, mieser PR-Artikel.
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Ja, Ihre Frau ist Walliserin, wissen wir, Herr Stöhlker. Was hat diese (Nicht-) Story mit einem Finanzblog zu tun? Bitte schreiben Sie im Walliser Boten.
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Und wer holt die Walliser Touristen aus Spanien oder Thailand? Helis aus Zermatt? Die Rega-Mitgliedschaft kündigen, so dumm sind die 50’000 Walliser bestimmt nicht. Das ist eben die typische VS-Mentalität: Was rentiert, wird abgeschottet gegen aussen. Ist etwas unrentabel, sind die Üsserschwyzer da für Subventionen.
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Ei Dienscht ischt der anner wärt.
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Bin auch für die Helikopter-Rettung. Besten Dank an die Rega, Air-Zermatt und Air-Glacier für die Dienste.
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„…tausende von Menschen aus dem Walliser Hochgebirge…“ (Air Zermatt, pp). Air Zermatt veranstaltet vor allem Rundflüge INS Gebirge. Wo gibt‘s da Konkurrenz mit der Rega. Dieses führt ja Rettungsflüge durch. Wieder x eine Headline für die Füchse. Und das soll Jounalismus sein. Auweija
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KJS ist kein Journalist, er ist Zeilenproduzent zu allen Themen, auch von solchen die er nichts versteht. Seiner Herkunft geschuldet!
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Wie erlauben Sie es sich, einen Kommentar abzugeben ohne zu wissen, was die Air Zermatt tatsächlich leistet?
Sie geht immer mit Rettungsmännern und -Aerzten in’s Hochgebirge um Skifahrer und andere Berggänger aus Gletscherspalten zu retten. Ich habe als Mitarbeiterin im Skibetrieb alles selber gesehen. Air Zermatt sollte das Recht und die Ehre haben, nachwievor die Dienstleisterin zu bleiben im Wallis.
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„…tausende von Menschen aus dem Walliser Hochgebirge…“ (Air Zermatt, pp). Air Zermatt veranstaltet vor allem Rundflüge INS Gebirge. Wo gibt‘s…
Bin auch für die Helikopter-Rettung. Besten Dank an die Rega, Air-Zermatt und Air-Glacier für die Dienste.
Artikel: "langjährigen VR-Präsidenten der Air Zermatt. Er kämpft, wie Wolodimir Selenskyi in der Ukraine, gegen einen übermächtigen Gegner". Stöhlker mit…