Die Postfinance erlebte eine triste Woche. In Bern zeichnete sich ab, dass sie sich die erhoffte Volllizenz abschminken kann.
Keine Hypotheken, keine Firmenkredite – einzig wie bisher über den Umweg mit Partnerbanken. Wie also weiter?
Eine Antwort ergibt sich aus einer grossen Personal-Operation. Alle Kundenberater sowie ausgewählte Hotline-Leute müssen bis Jahresende ein Zertifikat nach SAQ auf dem Pult haben.
Das bedingt, dass Hunderte von Postfinance-Frontleuten und Angestellte im Service-Center des Gelben Riesen eine schriftliche Prüfung bestehen.
Hintergrund sei, dass sich die Postfinance-Chefs so den Spielraum verschaffen würden, sich bei einer nächsten Abbaurunde leichter von Mitarbeitern trennen zu können, meint eine Auskunftsperson.
Wenn einer die Prüfung nämlich nicht bestehe, so sei dessen Verbleib in der Zentrale in Bern und draussen in den Filialen gefährdet.
„Die Zertifizierung ist für Kundenberaterinnen und Kundenberater in den Filialen und wenige telefonische Beraterinnen und Berater im Customer Center erforderlich“, bestätigt eine Sprecherin der Postfinance auf Anfrage die Bildungsoffensive.
500 der 3’600 Postfinance-Angestellten würden den Lehrgang mit abschliessender Prüfung absolvieren. „SAQ-Zertifizierung entwickelt sich zum Standard im Banking.“
„Die Kundenberaterinnen und Kundenberater werden entsprechend ausgebildet, extern zertifiziert und regelmässig rezertifiziert.“ Was aber, wenn jemand durchfliegt?
„Die Zertifizierung wird für die Arbeit in der Kundenberatung vorausgesetzt“, so die Sprecherin. „Alle unsere Kundenberaterinnen und Kundenberater werden in der Vorbereitung auf dies Prüfung unterstützt und begleitet.“
Und dann: „Bei Nichtbestehen kann die Prüfung wiederholt werden.“ Wie oft, bleibt offen.
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Die beliebtesten Kommentare
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Kundenperspektive: Die Zertifizierung ist gut.
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Auch den Raiffeisen Beratern * würde eine Schulung und entsprechende Basic Zertifizierung mehr als nur gut tun.
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Beamte zertifizieren ist schwer möglich
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Mir wäre es lieber das die mal schauen dass sas onlinebanking und die app dazu richtig funktionieren.Ich kann weder im e banking noch in der app die aktuellen bewegungen dea laufenden monats verfolgen, mir wird immer nur der April angezeigt und ich bin beileibe kein noob.
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Doch, sie treffen die Definition von „Noob“ erstaunlich exakt.
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Bei anderen Banken hat diese „Zertifizierung“ bereits stattgefunden.
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Mein lieber Lars, bei CH Banken und nicht nur bei CS ist es normal, jedes 2. Jahr eine Prüfung ablegen.
Das hat nichts zu tun mit Aktienkurs, wo haben Sie studiert ?
Als Koch passiert es eigentlich jeden Tag, darf ich es Ihnen genau erklären ? -
Die Postfinance macht das einzig Richtige. Verstehe nicht, was dieses Thema im IP soll.
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Jetzt ist klar, wieso die PostFinance AG weder elektronisch noch telefonisch erreicht werden kann und auf Brief ebenfalls nicht reagiert – alle in Weiterbildung. Ironie off.
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Dieser SAQ ist absoluter Mist und Zeitverschwendung. Ich hab den bestanden..na und?? Als RM im Private Banking muss ich NICHT wissen, wie ich eine M&A Operation durchführe, oder den Aktienwert einer Firma berechne mit zig Formeln. Ich muss auch keine Bondpreise berechnen oder listen von Aktien erstellen. Ich bin Kunden -und nicht Anlageberater oder Vermögensverwalter. Dann muss eine Bank auch nicht eine Horde von Klugscheisserischen Investment Consultants/Advisors haben, wenn ich als „psuedozertifizierter“ RM plötzlich das auch noch machen muss!
Fakt ist: jemand verdient sich dumm und dämlich mit diesem Witzsystem!-
Lieber Herr, als RM sind Sie verantwortlich, passende Lösungen für Ihre Kunden zu finden. Mit Chf 180.000.— jährliches Lohn ist Ihr Lebensniveau ziemlich hoch, 2-3 Tage pro Jahr am studieren werden Ihres Leben nicht ändern !
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Die Zertifizierung ist vor allem ein sehr gutes Geschäft für den Zertifizierer und keine Garantie, dass dadurch eine bessere Qualität bei der Beratung erreicht wird.
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Kann man auf die eine Weise sehen oder anders. Was ähnliches wurde mal in einem anderen Staatsbetrieb durchgezogen, da sassen dann für die Abnahme des Mündlichen auch ganz modern eine weibliche Liebschaft und der neue Vorgesetzte in der Jury. Bewertungen im Stil von „wirkte sehr nervös“ oder „trug kein Anzugsjacket“ reichten dann aber doch nicht ganz, um Entlassungen zu begründen.
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Über Sinn und Unsinn der Beraterzertifizierung kann man geteilter Meinung sein. Ob die Kundschaft mit einem Berater, der zwar zertifiziert ist, aber keinerlei Empathie für das Gegenüber aufbringt, glücklicher wird, sei dahingestellt…
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Ist doch positiv, wenn da jemand seine Mitarbeiter marktfähig hält. Ich sehe da das Problem nicht.
Die Spekulation, dass jemand bei nicht bestehen die Anstellung verliert ist Schwachsinn. Gerade bei grossen Staatsbetrieben ist es wahrscheinlicher, dass man die Arbeitnehmer intern vermittelt. Andere wählen die Frühpension. Kündigung von Seiten des Arbeitgebers ist bei solchen Unternehmen wirklich das letzte Mittel… -
Politisch wird Postfinance die Flügel gestutzt, denn da sind sich alle Schweizer Banken einig, zusätzliche Konkurrenz von dieser Seite wollen sie nicht. Wettbewerb, zum Beispiel bei Depotgebühren, ist doch nicht ein Zeichen der freien Marktwirtschaft, sondern bösartig und gemein.
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Und wieso müssen ein paar Angestellte weg? Wohl um sie durch jüngere und günstigere und womöglich noch durch zugewanderte zu ersetzen? Das übliche miese Spielchen nun auch bei Postfinance?
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Eine sinnlose Zertifizierung, man sieht ja was die HSG-Absolventen nach ihrem Abschluss alles so „können“…
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Ein Zertifikat macht noch keinen qualifizierten Berater und im Weitern gibt es mit grosser Sicherheit bereits heute mehr Berater als Kunden, welche eine Beratung benötigen. Ehrlicher wäre, von zertifizierten Abzockern zu sprechen. Aber eben auch in diesem Punkt gilt es zu beachten, dass man nicht den Sack schlägt und den Esel meint. Für mich ist schon lange klar und das gilt für fast alle Finanzdienstleister: Es gibt die Berater „arme Schweine“, welche einen Job suchen und auch nötig haben und es gibt die „grossen Schweine“ in den Geschäftsleitungen, welche sich auf Kosten der Mitarbeitenden und der Kunden den Hals vollstopfen. Ich wünsche mir, dass diese einmal an ihrer Gier qualvoll und langsam ersticken werden.
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Hoffe auch die Vorgesetzten müssen diese simple Basic Zertifizierung absolvieren und bestehen.
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Auch den Raiffeisen Mitarbeitern würde die genannte Zertifizierung guttun.
Die Mehrheit arbeitet Teilzeit und hat vom Finanzwesen wenig bis keine Ahnung. -
Wofür braucht denn dieser Laden Postfinance Berater? Vielleicht intern für die abgehalfterten Leader des FVAK (Förderverein für abgewrackte Akademiker-Karrieren – ehemals SP Schweiz) wie Levrat und Konsorten? Oder für die Entscheidungsträger, welche alle 3 Monate eine „Weiterentwicklung“ des Protals veranlassen, welche jedesmal eine Verschlechterung darstellt? Oder für die Idioten, welche entschieden haben, dass der Poststempel nicht mehr auf die Briefmarke, sondern links daneben pltziert wird und die eigentlich Briefmarke mit dem unsäglichen Werbestempel für die Briefmarkensammler wertlos gemacht wird? Usw., usw., usw. …
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„Wir basteln uns ein Argument“, diese Spielchen gab es schon vor 50 Jahren. Alles wiederholt sich.
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Das war unter der Ära Brunner auch bei der CS der Fall. Gestandene Berater mit langjähriger Erfahrung und Zugehörigkeit mussten nach nicht bestandener Zertifizierung der Pult räumen.
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Nun ja, warum soll es bei „beruflichen“ Zertifikaten anders sein als bei denen die eine Impfung speichern. Zentral gesteuerte Rechte die nach Bedarf angepasst werden…
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Berater? Eher Verkäufer!
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Das Thema ist vom Regulator vorgegeben. Die Zertifizierung dient zum Schutz der Kunden. Der Berater muss nachweisen, dass er/sie die Materie versteht und beispielsweise warum man hochbetagten Menschen keine Hochrisikoprodukte andrehen darf. Und einmal unter uns: Wenn mein Banker mir die Zinseszinrechnung nicht erklären kann, dass ist das schlicht der falsche.
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wer von der CS führung hat ein solches zertifikat?
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…dient zum Schutz der Kunden wo doch das Ausfall- Verlustrisiko zu 100% bei denen bleibt… was also soll geschützt werden und wer schützt sich vor wem??
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Zinseszinsrechnung bei den heutigen Negativzinsen, frage mich gerade, wer hier eine entsprechende Schulung benötigt!
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Was bitte soll er Ihnen bei der Zinseszinsrechnung erklären? Zinsen gibt es eh keine.
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Unqualifizierte Berater braucht niemand. Darum ist diese Offensive zu begrüssen! Aber ob das reicht, ist eine andere Frage…
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@Gonzole
Qualifiziertes Personal ist kundenorientiert und pragmatisch flexibel. Mit theoretischem Kurzzeitgedächtnistraining fördern Sie die falschen Leute und investieren am falschen Ort.
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Diese Zertifizierungen haben echte Banken schon lange.
Und auch dort war es zu Beginn so – wer diese Prüfung nicht schafft, muss sich (intern oder extern) neu orientieren.Finde ich auch richtig so. Die Vorschriften und Reglemente etc. werden immer komplexer. Da reicht eine Beratung nach „Bauchgefühl“ oder „haben wir schon immer so gemacht“ oder „ist halt mein Stil“ schon lange nicht mehr. So kann ein unversierter Plauderi ganze Familien/Existenzen in den Ruin treiben.
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Also bisher waren diese BeraterInnen meist nicht wirklich gut (sehr anständig formuliert) ob es dank dem Test dann besser wird?
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Diese Erfahrung habe ich auch gemacht! Nun kleine Raiffeisen Bank und tiptope Beratung.Leider ist bei PF sehr viel im Argen! Die Berater sind nur die Spitze.
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SAQ ist absolut basic und daran sollte kein Finanzexperte scheitern…
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Bei der Raiffeisen im St.Galler Rheintal haben dies einige nicht geschafft…😢
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Bei der CS ist das ein ständiger Prozess. Und man sieht das Ergebnis am Aktienkurs.
Die ZKB hat auch damit angefangen. Herr Scholl geht und hält nicht mehr dagegen.
Tatsächlich gesteht sich die Führung mit solchen Weiterbildungstests ein, dass sie nicht führen kann und/oder nicht fähig ist. Dieser Testprozess erfährt zusätzlich ein Eigenleben. Die unbedeutende Personalabteilung spürt den Frühling und weit weg von der Praxis wird irgendwer mit den Prüfungsfragen beauftragt. Die ewigen fleissigen Schüler/innen sind dann die Besten. So „funktioniert“ Planwirtschaft. -
Naja, etwas Ausbildung fehlt tatsächlich in der Bankbranche.
Nicht jeder Typ von der Strasse kann mit Umbinden einer Krawatte in einen KuBe transformiert werden.
Schon recht das Ganze.
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Bei der Raiffeisen ist dies anscheinend möglich, beschäftigt werden vorwiegend Branchenfremde Teilzeithausfrauen und die Ehefrauen der Geschäftsstellenleiter.
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In welcher Branche sind Sie den tätig?
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Das stimmt überhaupt nicht. Die Mehrheit der Berater sind top ausgebildet. Sonst bewerben Sie sich doch einmal oder erkundigen sich einmal was die Anforderungen sind überhaupt einen dieser Jobs zu bekommen! Beim Management stimmt meine Aussage nicht. Dort bringen die Meisten die PS nicht auf den Boden.
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Unqualifizierte Berater braucht niemand. Darum ist diese Offensive zu begrüssen! Aber ob das reicht, ist eine andere Frage…
Das Thema ist vom Regulator vorgegeben. Die Zertifizierung dient zum Schutz der Kunden. Der Berater muss nachweisen, dass er/sie die…
Bei der CS ist das ein ständiger Prozess. Und man sieht das Ergebnis am Aktienkurs. Die ZKB hat auch damit…