Die Graubündner Kantonalbank (GKB) hat in der „Ferienecke der Schweiz“ eine monopolartige Stellung. Keiner kommt am Platzhirschen vorbei, wenn es um Hypotheken und KMU-Kredite geht.
Die Gewinne sprudeln. Wohin damit? In „Hollywood“-Werbung und Schalter-Palast. Der Umbau der grossen Halle am GKB-Hauptsitz in Chur geht jetzt los.
Einst waren dafür 5 Millionen vorgesehen. Nun sollen es 12 sein. Und weil Überraschungen zum Bauen gehören, können’s am Ende noch mehr sein.
„Das Projekt wird im bewilligten Kostenrahmen realisiert und sämtliche Entscheide des Projektteams zur Ausgestaltung der neuen Beratungszone werden im operativen Projektmanagement freigegeben“, sagt ein Sprecher der GKB auf Anfrage.
Im zukünftigen Prunkbau wird es ein Café geben, betrieben von den aufstrebenden Vicafe-Betreibern. Zu diesen habe GKB-Präsident Peter Fanconi einen persönlichen Draht, sagt ein Insider.
Eine heikle Nähe zu den neuen Kaffee-Baronen der Schweiz gebe es beim eigenen obersten Kapitän nicht, betont hingegen die GKB.
„Wir halten klar fest, dass Peter Fanconi nie VR der Firma Vivi Kola oder Vicafe war oder ist.“ Nur: Fanconi war „Gesellschafter“ der Vivi Kola, und zwar von 2016 bis 2019. Die Nähe war da.
Kurt Lambert, einer der Macher hinter der Erfolgsstory von Vicafe und Vivi Kola, war zudem weit oben bei der Harcourt, eine Zürcher Investment-Firma, zunächst als VR-Delegierter, dann von 2003 bis 2006 als Vize-Präsident des VRs.
Und wer übernahm im 2003 das operative Steuer von Lambert bei der Harcourt? Peter Fanconi. Der verkaufte die Finanzgesellschaft dann 2009 an die Zürcher Vontobel und wurde bei dieser Chef des Private Bankings.
Der Vorwurf, dass Fanconi Einfluss nehmen würde auf Entscheide, die das operative Management fällen müsste, hält sich hartnäckig. Verwiesen wird auf BlueOrchard, eine „grüne“ Finanzboutique, bei der Fanconi seit 2012 zuoberst steht.
Deren Produkte landeten im Rahmen von Anlagemandaten längst in den Depots der Private Banking-Kunden der GKB. Null Problem, meint der Sprecher.
„Die Auswahl von Drittfonds im Rahmen der Anlageberatung und der Vermögensverwaltung folgt einem stringenten Best-In-Class Prozess“, führt er aus.
„Dieser Prozess findet alleinig im GKB Investment Center statt. Werden Interessenkonflikte in diesem Prozess identifiziert, werden diese entsprechend professionell gehandhabt.“
Als Nächstes sind Finanzprodukte einer Firma namens Twelve Capital fürs Beratungsgeschäft der GKB geplant. Fanconi stehe den Chefs der Zürcher Boutique nahe, sagt die Quelle.
Auch hier folgt das Dementi aus Chur postwendend. Der Bankrats-Präsident habe „keine persönliche Beziehung zu Twelve Capital“.
Wie die Bank auf diese Aussage kommt, versteht keiner. Anfang Jahr erwarb die GKB einen Anteil an der Twelve: 30 Prozent gesprochen, eine strategische Grössenordnung. Verantwortlicher: Präsident Fanconi.
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Die beliebtesten Kommentare
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Dass dies hier auch einmal offen angesprochen wird:
Die Compliance bei der GKB lässt CH-Neukunden mit Domizil ausserhalb des Kantons und Schweizerbürger aus dem angrenzenden Ausland detaillierte Fragebogen ausfüllen. Darin sind Fragen enthalten zur politischen und gesinnungsmässigen Ausrichtung, zu Interessenbindungen, zu Wohnort, Berufen und politischer Ausrichtung der Kinder etc. Hart an der Grenze zu Persönlichkeitsrechten und Datenschutz.
Und beim eigenen CEO sind diese Massstäbe offenbar nicht relevant. Seine Interessenbindung zur EFG ist offenbar kein Thema.
(Herr Hässig: Verlangen Sie bitte den detaillierten Fragebogen der GKB, welcher von Neukunden mit CH Staatsbürgerschaft und Domizil Ausland zuhanden der GKB Compliance ausgefüllt werden muss. Die Fragen darin verstossen m. E. gegen den Datenschutz)
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Der Kunde zahlt’s – sofern man Kunde ist/bleibt.
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Nun? Der Staat verteilt Geld um, tausende Gewerbler und Arbeiter hängen daran, in diesem Fall für einen Neubau bei dem halt eben mal nicht gespart wird. Es werden auch Alters- Pflegeheime und etliches sonstiges staatliches mit permanenten Renovationen vergoldet…
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Naja; die Urner haben ja auch ihren Palazzo Protzi am Bahnhof. Eine Scheusslichkeit sondergleichen.
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Eine Bank ohne Kasse, das Kerngeschäft wird abgegeben. Der Bankleiter steht in der Schlange, draussen vor dem Geldschein-Automaten, es dauer und dauert, nun endlich der Bankleiter kommt mit den Noten herein. Es wird groszügig auf 10.00 CHF aufgerundet, da kein Münz mehr vorhanden ist??? Gute Nacht am Sechsi, die Retourkutsche wird kommen. Jetzt können die kleinen Banken wieder aufholen!!!
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Können Sie nicht selber am Bancomat anstehen? Heieiei – voll die digitale Entwicklung verpennt!
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Was er baut ist mir gleich.
Kritisch ist das Doppelmandat EFG und GKB. Das ist untragbar.
Früher war das bei der GKB ein klassisches no go.
Heute offenbar kein Problem.
Warum? -
Die GKB macht das, was die ZKB schon seit Jahren macht.
Was ist daran sonderbar? Darf sie das nicht tun nur weil sie in einem Gebirgskanton ist?
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Schlechter als der CEO der BKB ist der Bündner allemal nicht. Viva
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Säuhäfeli – Säudeckeli. Auch im malerischen Calandatal.
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Das fragwürdige Geschäftsgebaren des Peter Fanconi ist ein Fall für die Aufsichtsbehörde.
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Bin ich auch der Meinung. Die GKB darf sich im Bereich Reputation von Präsident, Bankrat und CEO nichts, aber auch gar nichts leisten. Wer auf mehr als einer Hochzeit tanzt oder auch nur ansatzweise zu Abzockerei und Wichtigtuerei neigt, hat bei dieser Bank nichts zu suchen. Es gibt genügend tüchtige, anständige Bündner, für die der Respekt gegenüber den Kunden und deren Wohlergehen das Wichtigste sind.
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Ja, der Pierin könnte es machen.
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Fanconi ist ein Verbandelter, wie er im Buche steht. Nicht mehr lange und er wird über seine eigene Geltungssucht und Gier stolpern.
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Wenn ich an die einst vertrauenswürdige GKB denke, kommt mir das Augenwasser. Und warum die Gewinne angeblich sprudeln, müsste genau untersucht werden. Dass das mit kompetenter Arbeit der Banker zu tun hat, ist nicht so klar.
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Der Fanconi passt natürlich zu dieser Feld-, Wald- und Wiesenbank. Und im Kanton Graubünden lässt es sich natürlich gut Leben mit den Finanzausgleichszahlungen- Es ist wie mit dem Kanton Wallis – schlisst diese beiden Almosenkantone endlich aus der Eidgenossenschaft aus, dann können sie ihre Infrastrukturzahlungen an Ihre Würdenträger endlich selbst bezahlen!
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@Watchdog: Meinst du damit den Ständerat Schmid?
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Und im Bankrat (oberstes Organ der GKB) sind von 7 Mitglieder gleich 3 Juristen, darunter eine kantonsfremde Rechtsanwältin aus der Überall-Kanzlei Kellerhals Carrard. Der kluge Mann baut vor.
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Fanconi und der Össigarch René Benko sind ja ebenfalls dick im Geschäft.
Das passt nicht zu KMU und Hypotheken, das ist Glitzer, Glamour und Bling Bling und passt zu einer Kantonalbank wie zu viel Schminke im Alter.
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Bei der Bündner KB hat sich eine himmeltraurige Kultur eingeschlichen.
Ruvercap war nur der traurige Höhepunkt.
Fanconi mit seinen Interessenkonflikten – Doppelmandat EFG und GKB – ist untragbar. -
Klotzen und protzen anstatt zu sparen.
Die Hochmut kommt vor dem Fall des Bündner Geisbockes! -
Wo wird eigentlich nicht gemauschelt und beschissen?
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Es gibt sehr gute alternativen zur Bündner KB.
Für mich persönlich kommt dieses Institut nicht in Frage. -
Säuhäfeli – Säudeckeli
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Heute braucht kein Mensch mehr einen Bankschalter.
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Aber scheinbar eine Café Theke.
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Der Interessenskonflikt ist offensichtlich: GKB an Twelve beteiligt
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Twelve Capital war mal eine tolle Idee. Das Problem heute – AUM seit Ewigkeiten bei 4 Mia USD – liegt in der Führung, nähmlich beim grössten Aktionär Urs Ramseier. Dieser ist ein absolut unsicherer, komplexierter Mensch der um Anerkennung buuht. Da kommt der tolle Peter gerade richtig gelegen. Habe mit beiden eine längere professionelle Beziehung gehabt, die an Unprofessionalität schwierig zu überbieten war. Beide sehen alles nur durch Ihre rosa Brille. Was die anderen denken könnte Sie nicht weniger interessieren.
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Mit einem netten XX-Palast lässt sich gut PLaeri?
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La banque, c‘est moi…
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Es ist tatsächlich so, im Bü Bü Bündnerland fehlt es der GKB etwas an effizienten Mitbewerbern. Das sieht man auch an der etwas besseren Marge im Zinsdifferenz-Geschäft.
Es gibt aber andere Kantonalbanken, da ist diese Kennziffer noch höher. Der Flächenmässig grösste Kanton hat die tiefste Bevölkerungsdichte.. ist kleiner als der Thurgau oder Solothurn… das sollte den Bündnern vielleicht zeigen, dass *viel* nicht *gross* ist. Die Beteiligungen an der Limmat und diese Schalterhalle… immer dieser Griff zum „Welt-Geld“…
Andererseits: steht mal in diese einzigartige Schalterhalle der GKB… ein wunderbares Ding aus früherer Zeit…
Ein etwas devoterer Auftritt der Bank würde vielleicht in Zukunft heilend wirken – der Bank ging es in den letzten Jahren sehr gut und die Message „gegen aussen“ ist nicht zu unterschätzen. -
Wäre sehr schade, wenn die Kreativität und Umtriebigkeit von VRP Fanconi (PF) dereinst zum Problem für die geschätzte Bank im Steinbockland würde.
Der Bankrat ist gefordert, dieses zu verhindern und das Wirken (und Gebahren) von PF kritisch zu begleiten.
PV: Präsidiale Verfehlungen
PF: Pulver-Fass -
Und wie steht es mit den Freunderl-Aufträgen, die die ZKB Scholls platziert, gerade im Zusammenhang mit der niemals bewilligungsfähig gewesenen Seilbahn über das Seebecken…?
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Habe meine Banklehre bei der GKB in Chur absolviert und muss sagen, dass die GKB vieles richtig gemacht hat, ausser der damalige Entscheid, sich für Finnova als Core-Banking-System zu entscheiden, anstelle Avaloq. Im Kantonalbanken-Kontext gehört die GKB aufgrund einer sorgfältig ausgewählten Strategie unter der Berücksichtigung neuster Technologien und Trends zu den moderneren Kantonalbanken. Ein entscheidenden Faktor bzw. Katalysator ist dabei Peter Fanconi. Fanconi ist das beste, was der GKB passieren konnte. Er bringt das internationale Rüstzeugs mit, ist selbst Bündner, ein Modernisierer durch und durch und als Ex-Vontobel-MA gewohnt, Dinge anzupacken sowie integral zu denken. Gruss aus ZH.
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So oder ähnlich verteidigen manche einen bekannten Banker, der sich kürzlich vor Gericht verantworten musste.
Wer die Parallelen zwischen den Fällen nicht sieht, der ist blind, taub und völlig verblödet.
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Das IP Bashing gegen die GKB hört nicht mehr auf. Ich finde das sehr einseitig, diese Anschuldigungen gegen ihn hören nicht mehr auf. Franconi hat einen neuen Businessanzug gekauft und seinen Hund impfen lassen.
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Ich glaube besagte Impfung wurde versehentlich Dir verabreicht – was ich Fanconis vierbeinigem Freund gegenüber als ausgesprochen unfair bezeichnen möchte.
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Filz im Subvenziuns-Jäger-Kanton? Gibts doch nicht.
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Bünder KB???
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Die neuen Bankhäuser in der Schweiz werden alle zu Kaffeehäuser, wieso eigentlich?
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Nachdem der Bankkunde jahrelang mit allem Mitteln aus der Schalterhalle geekelt wurde, merkt man nun, dass es dort gar keine „Lauf“-Kundschaft mehr hat, denen man noch ein tolles Produkt andrehen könnte. Kaffee zieht immer und bringt Frequenz.
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Churer Bänker. Da gabs doch schon mal einen Grössenwahnsinnigen. Liegt wohl an der Bergluft.
Bei der Bündner KB hat sich eine himmeltraurige Kultur eingeschlichen. Ruvercap war nur der traurige Höhepunkt. Fanconi mit seinen Interessenkonflikten…
Der Interessenskonflikt ist offensichtlich: GKB an Twelve beteiligt
Die neuen Bankhäuser in der Schweiz werden alle zu Kaffeehäuser, wieso eigentlich?