Die Credit Suisse-Führung mit Thomas Gottstein und seinen vier wichtigsten Managern leistete sich am Dienstag an ihrem Investorentag in London ein paar Spässchen.
Er flicke das Private Banking, seine Kollegen würden ihre Bereiche reparieren, so der neue Private-Banking-Chef Francesco De Ferrari auf der Bühne.
Die Nonchalance passt zur obersten Crew des schlingernden Finanztankers. Während dieser kippt, reissen ihre Captains Witze.
Massiv Kosten sparen, Steuer herumreissen, Gambling-Teil abtrennen, Fokus auf alte Schweizerische Kreditanstalt? Iwo, wozu auch?
Lieber noch weiter Boni kassieren und schauen, wo’s einen hintreibt.
Man reibt sich die Augen. Hier schwadroniert eine Führung von „Übergangsjahr“, „gut positioniert“ für Aufschwung, „bereit für neue Risiken“, während der Kahn am Absaufen ist.
Jedenfalls leckt er – nach unzähligen Torpedoeinschlägen: Arechgoes, Greensill, Mosambik, Bermuda, Genf, Bellinzona, you name it.
Die Lage ist katastrophal. Sie kommt im Aktienkurs zum Tragen. Ein CS-Titel kostete gestern 5 Franken 60 Rappen. Die ganze CS war für unter 15 Milliarden zu haben.
Ein Schnäppchen, nicht? Bis jetzt langt keiner zu. Vermutlich kreisen die „Haie“ aus Übersee, bis die Bank noch günstiger zu haben ist. Dann beissen sie zu und zerreissen das Gebilde.
Derweil drehen Gottstein & Co. Däumchen. Die Bank leistete sich einen eigenen Sprachendienst mit 70 ausgebildeten Dolmetschern, Übersetzern und weiteren Spezialisten.
Bei einem vorsichtig geschätzten Aufwand inklusive allen weiteren Kosten wie Bonus, PK, Büro etc. kostet eine Stelle 150’000 Franken im Jahr.
Macht 10,5 Millionen.
Die CS wollte zunächst die Grössenordnung nicht dementieren, inzwischen sagt sie, der Umfang des Sprachdienst sei noch etwa halb so gross wie die gemeldeten 70 Leute, entsprechend wären auch die gesamten Aufwände dafür geringer.
„Als globales Unternehmen verfügen wir über einen Sprachdienst, der sowohl interne Fachkräfte wie auch externe Übersetzer umfasst“, sagt ein CS-Sprecher auf Anfrage. „Dieses hybride Modell schafft uns optimale Flexibilität und Kosteneffizienz.“
Dass die Bank nicht sparen würden, stimme nicht. „Die Credit Suisse hat unter anderem bekannt gegeben, über die nächsten Jahre Kosten im Umfang von 800 Millionen Franken zu senken, davon 200 Millionen Franken in diesem Jahr.“
„Im Vordergrund stehen dabei Einsparungen durch den Einsatz von Technologie und Prozessoptimierung.“
Viel? Nicht wirklich angesichts der horrenden Zahlen. Gemeint sind nicht jene im umstrittenen Trading, sondern in der Vorzeigedivision Private Banking – da, wo die CS eine Perle sein sollte.
Gemäss einer Folie von Dienstag haben sich die Einnahmen in der weltweiten Vermögensverwaltung in der Zeit von Januar bis März des laufenden Jahres fast halbiert.
Gleichzeitig sind die Kosten um rund 50 Prozent hochgeschnellt. Unter dem Strich führte das im ersten Quartal 2022 zu einem effektiven Minus von über 300 Millionen Franken, verglichen mit einem Gewinn von über 1 Milliarde im 1. Quartal von 2021.
Delta: -1,3 Milliarden. Eine Weltreise – nach unten.
Und was tut die Führung? Was machen Gottstein, seine Divisionsleiter? Wo steckt der neue Präsident, Axel Lehmann? Wo überlegen sich seine Kollegen im VR?
Da steuert eine stolze Bank Richtung Eisberg, und alle schauen zu, keiner schreit auf, niemand greift durch.
Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Zunageln, Schlösser wechseln und retten was noch zu retten ist. Sonst werden auch noch die Topfpflanzen in Boni umgewandelt.
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70 Dolmetscher und keiner kann diese Bank verstehen. Wurde bereits ein Eintrag ins Guinness Buch beantragt?
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Sie scheinen den Unterschied zwischen Dolmetschern und Uebersetzern nicht zu kennen…
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Hmmm. Mal sehen. Die einen sind dumm,die anderen sind dümmer(spielt ja keine Rolle welcher von beiden, oder?). Und Sie sind der Oberschlaue. Ich übrigens bin der Oberdümmste wenn ich das nicht einmal richtig beantworten kann.
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Ich sah auch zu der Zeit Juden, die Weiber nahmen von Asdod, Ammon und Moab.
Und ihre Kinder redeten die Hälfte asdodisch und konnten nicht jüdisch reden, sondern nach der Sprache eines jeglichen Volks.
Und ich schalt sie und fluchte ihnen; und schlug etliche Männer und raufte sie; und nahm einen Eid von ihnen bei Gott: Ihr sollt eure Töchter nicht geben ihren Söhnen, noch ihre Töchter nehmen euren Söhnen, oder euch selbst.
Hat nicht Salomo, der König Israels, daran gesündiget?
Und war doch in vielen Heiden kein König ihm gleich, und er war seinem Gott lieb, und Gott setzte ihn zum Könige über ganz Israel; dennoch machten ihn die ausländischen Weiber zu sündigen.
Habt ihr das nicht gehöret, daß ihr solch groß Übel tut, euch an unserm Gott zu vergreifen und ausländische Weiber (sic!) zu nehmen?
Nehemia 13:23-27
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Die CS sagt schon seit zwanzig Jahren es ist ein Übergangsjahr, jedes Jahr!
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…„Im Vordergrund stehen dabei Einsparungen durch den Einsatz von Technologie und Prozessoptimierung.“…
Und wieder, wenn ein Top-Schrott nicht weiter weiss, dann muss es die Technologie richten. Wie weiss zwar keiner, aber man ist gut positioniert für weitere IT-Millionengräber.
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Die wissen eben, dass der Steuerzahler einspringen wird. Der Bundesrat wird es schon richten.
Also schön locker bleiben, es geht um nichts.
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10 Mio verpuffen in der Bank alle 90 Sekunden nur schon für die Bonis, wen kümmert dieses Wägelimünz?
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Mit 11000 Indern könne Sie doch die Schweizer entlassen. Dann kauf ich Aktien in einem Jahr. Ist eine coole Wette ob sie dann mehr als 1 Franken kosten oder weniger.
Ist es so schwer Managers einzustellen, die etwas vom Geschäften verstehen statt immer die aalglatten Krawattenträger mit einer Weitsicht von rund drei Jahren. -
Ja, die brauchts dort auch !
Auf einen arbeitenden IT-ler kommen dort 10 Inder, die nur “Yes, yes‘ sagen können und “No no‘ nicht verstehen.
Der Rest kommt aus Ländern, wo das Angebot für gekaufte Diplome und somit der zukünftige Mitarbeiter grad am Günstigsten ist. Und die sprechen halt sehr oft Sprachen, die man hierzulande nicht kann und die selbst keine Fremdsprachen können.
Aber irgendwer wird sich dabei ja was überlegt haben. Oder auch nicht.
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Es gibt doch genügend arbeitslose und obdachlose Leute mit Sprachkenntnissen. Oder irgendwelcher Ukrainerinnen. All diese könnten für 1’000 Franken Bruttosalär beschäftigt werden!
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Die CS hat auch rund 25 Arbeitszeugnischreiber im HR. Braucht es auch bei den Massen an Leuten welche diese Organisation verlassen. Trotz Standardformulierungen und Rechtschreibeprüfung schafft es diese Truppe nicht ein einziges Arbeitszeugnis ohne Schreibfehler zu erstellen.
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Mein Chihuahua benötigt noch eine Nanny! (ohne Dolmetscher)
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Das sind doch alles nur Erdnüssli im Vergleich zu anderen Havarien, oder der Selbsbedienungskultur innerhalb der Führung.
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Ich hoffe sie haben auch ein paar Transgender-Übersetzer angestellt. Sonst wäre das doch rassistisch.
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Die Balljungs sind bestimmt auch bei der CS auf der Lohnliste.
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Was ist denn mit den Kommentaren los? Eine Zeit lang ging’s gut, jetzt harzt’s wieder extrem.
Ein Lumpenartikel weniger, dafür die Kommentare regelmässig freischalten täte der Leserschaft sicher einen guten Dienst.
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Erinnert irgendwie an die Stadt Zürich, welche sich „mit fremdem Geld“ deren 9(!!!) Velobeauftragte leistet.
Hochmut kommt bekanntlich vor dem Fall.-
Oder der Bund, der sich mit zweimal mehr als eine Milliarde 56’000 UkrainerInnen leistet.
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„To big to fail.+ Das zahlen wir dann wieder mit den Steuern, wenn der Staat eingreifen muss. Das Strafgesetz sollte revidiert werden, und die Misswirtschaft der bonustrunkenen Managern sollte endlich strafbar werden.
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Wieder? Wann hast Du das letzte Mal mit Deinen Steuern was für die CS bezahlt? Wieviel Steuern bezahlst Du denn überhaupt so?
Und ach ja….Jahrzehntelang hast Du Dich nicht beklagt, als mit den Steuergeldern der Banken die Finanzen der Kantone ausgeglichen wurden….sehr konsequent die Frau Fleig
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sollte, sollte, Frau Fleig. Dieses sollen müssen Sie regelkonform durchboxen, mit parlamentarischen Mehrheiten. Ich warte auf Ihren Erfolg dieser Ochsentour.
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CS just close your shop of horror
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“… alle schauen zu, keiner schreit auf, niemand greift durch”
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Warum braucht eine „globale Bank“ und ein „Diversity Vorreiter“ 70 Dolmetscher? Sind die CS Mitarbeiter der englischen Sprache nicht mächtig, und das auch noch in einer global agierenden Bank?
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England Language not understand in Mänägerlis. Staff members are good and understanding. Lool
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hoffentlich liefern die Dolmetscher bessere Qualität als die Übersetzer.
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Die Dolmetscher müssen ja den Shit übersetzen, der von oben kommt.
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Ich kann dieses ewige Schwadronieren der Obersten der CS nicht mehr hören. Doughan, Thiam und Gottstein hatten nun wirklich genug Zeit, die Bank von oben bis unten zu durchleuchten, Risiken jeglicher Art, nicht nur im üblichen, sondern auch im Compliance Bereich zu identifizieren und zu eliminieren, die Strategie der Bank zu überdenken und die notwendigen Anpassungen in die Wege zu leiten. Dem VR unter Rohner ist anzulasten, dass er als oberstes Führungsorgan über Jahre (!!!) nichts dergleichen gefordert hat und immer – wie die Geschäftsleitung – nur geredet und nichts auf die Beine gestellt hat. Die ehemals ehrwürdige, solide und weltweit respektierte Bank wurde seit der unseligen „Restrukturierung“ durch Rainer Gut im 1997, welche die Bank den angelsächsischen Investment Bankern ausgeliefert und dieses Fiasko zu verantworten hat, in Grund und Boden geritten. Mit immer noch sehr zweifelhaften Aussichten, wie der von Plattitüden nur so strotzende Investorentag leider wiederum bestätigt hat. Es ist zum Davonlaufen…..
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@Peter: endlich jemand ders geschnallt hat; genau es war R.E.G., seit diesem Zeitpunkt gings definitiv bergab; es ging aber schon vorher in die falsche Richtung. Ich selber wollte mich mit Bank-KV Ende 80-er Jahre bewerben, da wurde mir schon mitgeteilt, dass eigentlich nur Uni- (HSG etc.) oder ETH-Abgänger eine neue Stelle erhalten. Ich bekam damals eine Absage und bin heute froh, dass mich meine Beine nicht in diese Bank trugen…das Resultat sieht man jetzt von den sog. hochgebildeten und hochgelobten Mitarbeitenden (steht für alle MA’s und Expats, Diversities etc.;-)
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Die CS hat nicht einen grossen, sondern hintereinander mehrere – im Artikel erwähnte – mittlere Eisberge bereits gerammt und ist deswegen schon seit einiger Zeit am Sinken. Die Kapelle spielt inzwischen ununterbrochen und wird dies – wie bei der Titanic – auch bis zum Moment des Untergangs weiter tun.
Wer kann, sollte daher das Schiff wohl verlassen, bevor es zu spät ist…
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Fast: Die wirklich guten, die auch ausserhalb ihrer Komfortzone einen Job finden würden, sind schon längst abgesprungen. Die Kapelle begleitet nun die Schwachen/Faulen bis zum Ende…
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Und was ist, wenn es diese 70 Übersetzenden einfach braucht? Und wenn nicht, was ist die richtige Menge? 20? 30? 42? Ich glaube, 42 ist die korrekte Anzahl.
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Für 42 mussten Sie bestimmt Ihren Computer Mia Jahre lang rechnen lassen.
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Sprechen Sie westfriesisch, aragonesisch, burunge oder azeri? Beherrschen Sie die grosse Problematik des Dolmetschens; aus miserablen Zahlen zukünftigen Investoren Avancen machen? Melden Sie sich bei der CS. Sie sind unser Mann, Frau, Divers.
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Warum gibt es 3 Leiter aus Supportfunktionen und nur einen kaufmännischen Leiter? Wo sind die Leiter der anderen Betriebe, zB Körner, Meissner? Wo liegt der geschäftliche Fokus?
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Der geschäftliche Fokus ist im Eimer.
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Aus der ganzen Welt hagelt es Bussen, logo braucht es mindestens 70 Dolmetscher in dieser Bude!.…“😂
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Wenn der Kurs der Lotter Bank Aktie so zugelegt hätte wie Risikochef, Technologiechefin und Konzernchef an Gewicht, dann wäre er weit über 100 Franken.
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Der ganze Laden gehört systematisch und brutal zurück gebaut.
Man kann ganze Abteilungen mit Null Nutzen und nur Kosten (Diversity, andere Stabsstellen) auf Null zusammen streichen.
Es geht langsam schlicht ums nackte Überleben, da gibt es keinen Raum mehr für irgendwelchen Firlefanz. -
Die Muppet Show ist einen Scheiss dagegen!
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Wenigstens noch lustig die Muppet Show, was man von der Crash Suisse nicht sagen kann.
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Irgendwann geht der CS das Geld aus. Für 3. Quartal auch schon wieder eine Gewinnwarnung.
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Skandal! Ein grosses international tätiges Unternehmen beschäftigt Dolmetscher!
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Keine Ahnung, ob es den Dienst in dieser Größenordnung braucht. Auch Egal, denn ob IT, Gärtner oder Sprachdienste – das Muster ist immer dasselbe:
* Rates werden Jahr für Jahr gesenkt und haben schon längst die Schmerzgrenze überschritten.
* Kein vernünftiger Mensch arbeitet zu den Konditionen längerfristig.
* Zur Kompensation der mangelnden Qualität braucht es mehr Personal. -
Da sieht ja das Zürcher Sozialamt sogar wie ein Waisenknabe aus.
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Honteux,avais dit a CS Vevey que je ne pouvais me permet-
tre de perdre de l’argent!
Ecrit au CS Lausanne avec copie au CS Zurich aussi le 17.5.22 et jamais de reponse!
Vous appelez cela un suivi!!!
Tout le monde s’en fout!!!
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Herrliches Foto, die sitzen nach Gewichtsklasse und Gottschalk braucht auch 2 Dolmetscher, wenn er im Ausland Golfen geht. Das Schmierentheater geht weiter.
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Nur ? Bei den 29‘000 Informatiker aus aller Herren Länder ist das doch fast Bescheiden….
Wieviel von diesen 70 sind an Drogenschmuggel beteiligt ?
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Nur 70 Leute! Bitte ein Klacks im Verhältnis zur IT-Monstertruppe.
Das Wording ist im Banking oft äusserst wichtig. Ein falsches kann gerade im Hinblick auf die internationale Rechtswut verheerend teuer werden.
Im Gegenteil, der interne Profi-Übersetzungsdienst, spricht für die CS! -
Übergangsjahr seit 15 Jahren, ich frage mich welcher Übergang vom Regen in die Traufe?!
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„…eigenen Sprachendienst mit 70 ausgebildeten Dolmetschern, Übersetztern und weiteren Spezialisten.“
Übersetzere Dich doch selber
Ich kann dieses ewige Schwadronieren der Obersten der CS nicht mehr hören. Doughan, Thiam und Gottstein hatten nun wirklich genug…
Erinnert irgendwie an die Stadt Zürich, welche sich "mit fremdem Geld" deren 9(!!!) Velobeauftragte leistet. Hochmut kommt bekanntlich vor dem…
Wenn der Kurs der Lotter Bank Aktie so zugelegt hätte wie Risikochef, Technologiechefin und Konzernchef an Gewicht, dann wäre er…