Athanasios „Nik“ Lazanas schaffte es in die Hochglanz-Wirtschaftspresse – wenn auch gegen Bezahlung.
„Auf der Suche nach Raketen“, überschrieb Forbes.at vor zwei Jahren ein Porträt des Zürcher Finanzinvestors mit Herkunft Deutschland und Griechenland, der mit seiner Arclif-Gruppe Tech-Perlen aufspüre.
Dazu hätte die Zuger Wearable4you gehören sollen. Geplant war ein Börsengang.
Doch nun ist das Unternehmen, das mit Mikro-Elektronik die „Effizienz im Gesundheitswesen“ (Frankfurter Allgemeine) steigern wollte, im Konkurs.
Auf Anfragen reagiert Lazanas nicht. Tauchstation.
Das mag seinen Grund haben. Jedenfalls bestätigt die Zürcher Oberstaatsanwaltschaft, dass die Strafbehörde des Wirtschaftskantons Ermittlungen rund um die konkursite Wearable4you aufgenommen hat.
Allerdings will sie nicht auf einzelne Verdächtige und mögliche Zwangsmassnahmen eingehen. „Wir können einzig bestätigen, dass die Staatsanwaltschaft III des Kantons Zürich im Zusammenhang mit der Firma Wearable4you eine Untersuchung führt.
„Zu möglichen involvierten Personen und möglichen vorgenommenen Verfahrenshandlungen machen wir gestützt auf die Strafprozessordnung keine Angaben.“
Und: „Für mögliche beschuldigte Personen gilt die Unschuldsvermutung.“
Nik Lazanas gilt als umtriebiger Investor. Bei der 2015 gestarteten Zuger Wearable4you war er ab 2017 an Bord, zunächst als Delegierter des VRs, ab 2020 als dessen Präsidenten, seit Mai 2021 als einfaches Mitglied.
Ebenfalls zum VR des Start-ups in der vermeintlichen Boombranche eHealth gehört ein Ex-CS-Banker.
Interessant ist die Personalie des letzten Präsidenten des VRs. Es handelt sich um Hans Peter Vogt, der vor Jahresfrist das Zepter übernommen hatte – gleichzeitig mit einer neuen, wenig bekannten Revisorin.
Vogt war mit seiner Terra Oil, die in Albanien nach dem schwarzen Gold sucht, in Covid-Kredit-Schlagzeilen geraten. Mehrere Medien, darunter das Schweizer TV, berichteten von Fragen rund um den Blankokredit, garantiert durch den Steuerzahler.
Wenige Monate nach Vogts Machtübernahme bei der Wearable4you deponierte diese die Bilanz, der Richter eröffnete Ende April dieses Jahres den Konkurs über die Firma, die mit Gadgets den Gesundheitsmarkt erobern wollte.
Nun wird ein Strafverfahren rund um Verantwortliche der Firma publik. VR-Präsident Vogt reagierte gleich wie „Nik“ Lazanas auf Anfragen: gar nicht.
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Die beliebtesten Kommentare
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In Zug sind zu schon lange viele unseriöse Firmen angesiedelt und die Regierung tut nichts dagegen.
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Und immer taucht der Name Zug auf, wenn es um Fragwürdiges geht.
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jetzt verstehe ich , was ich in meinem Vermögensverwalterjob alles falsch mache und darum auch die FINMA besser als vorher.
Ich machte einen Betriebswirtschaftlichen Abschluss, arbeitete über 10 Jahre bei einer grösseren Privatbank und bin seit ca 15 Jahren Mitbesitzer einer Vermögensverwaltungsfirma, und betreue die meisten meiner Kunden seit 20 Jahren.
Ich muss mich jetzt von einem Anwalt der FINMA fachlich beurteilen lassen, wobei dieser FINMA Angestellte noch nie Kunden oder Portfolios gemanagt hat, ausserdem muss ich bei einem switch von Novartis auf Nestle Aktien einen 2seitigen Bericht schreiben und dann jedes Jahr neu prüfen lassen.Frage an die FINMA:
a) welche Firma hat mit welcher Zulassung Aktien von Wearable4you angepriesen/verkauft ?b) Was war die Ausbildung und das know how des Aktienverkäufers?
c) ich würde gerne die 2seitige Investmentempfehlung zugestellt bekommen, ähnlich wie Novartis/Nestle switch.
d) Wieviel war die prozentuale Portfoliobeimischung-Empfehlung des Verkäufers? Wenn in der Praxis höher bitte schriftliche Genehmigung des Käufers einholen.
e) Da solche Private Equity Skandale bereits öfters vorkommen, würde ich gerne den Abteilungsleiter der FINMA, dessen CV und seine Qualifikation in der private Equity Branche über 25 Jahren kennen.
Mit besten Grüssen
Selbstständiger Vermögensverwalter
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Die FINMA reguliert schon – siehe private equity Platzierungen,Credit Suisse, Raiffeisen, usw……
Die Frage ist nur was reguliert die FINMA ganz genau? -
Ach so läuft das bei der FINMA- wechsle jetzt vom Autoverkäufer zum Private Equity Spezialisten
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Wollte schon immer hart arbeitende Leute überwachen….früherer Möbelverkäufer
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FINMA hat sicher alles sauber angeschaut – darum der Crash, wie bei CS, Raiffeisen, CSS, IHAG, Collardi, Mocambique Kredite….
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Der FINMA Verantwortliche dachte es sei ein public equity investment und hat darum alles abgesegnet – Der FINMA Verantwortliche war HSG Abgänger und hat 6 Monate im legal bei der Raiffeisen und nachher 6 Monate in der CS Compliiance gearbeitet- alles klar?
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genauso läuft es
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Danke für den Lacher.
Als Frankfurter kann ich Ihnen sagen Herr Hässig, dass die Elitezeitung „Frankfurter Allgemeine“ eine Tageszeitung. Sie wird von der Frankfurter Allgemeine Zeitung GmbH verlegt, die sich zu 93,7 % im Besitz der Fazit-Stiftung befindet.
Elitezeitung 20 Minuten & Blick ;-)))) …. genial … weniger ist manchmal mehr.
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Alles Schaumschläger und Träumer. Und alles läuft immer Richtung Betrug. Grieche? Albanien? Passt ja alles zusammen. Die bringen nichts auf die Beine. Und immer nur Beschiss und Betrug am Schluss. Nichts Neues.
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Schreibt das etwa ein Ur-Schweizer? Nur damit ich mir sicher sein kann, dass Sie hier einen sarkastischen Witz gerissen haben, damit sich die dummen Bünzlis hier mit den zustimmenden Daumen wieder outen und wir alle lachen können.
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All die dubiosen Startups
Die in den letzten Jahren Pleite gemacht haben sind erschreckend. Dabei verlieren naive Investoren regelmäßig Geld. Und trotzdem wird investiert was das Zeug hält, wenn wieder so ein Wunder Startup aus dem Boden schiesst. Eine fundierte Analyse des Geschäftsmodels wird wohl nicht gemacht. Eine Lizenz zum Geld verlieren. -
„machen wir gestützt auf die Strafprozessordnung keine Angaben“ „Für mögliche beschuldigte Personen gilt die Unschuldsvermutung“. Angaben machen und sofort verfolgen, alles andere ist Mumpiz!!
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Was hat die Verfolgung von Straftaten mit der Pressearbeit der Polizei zu tun? Ach ja, und Mumpitz schreibt man mit am Ende tz!!!
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Grenzen auf für solche Halunken und Betrüger! Anstatt auf die kleinen EAM’s loszugehen, könnte man aber auch mal die richtig dreisten Betrüger kompromisslos an den Haken nehmen. Dazu würde etwas gesunder Menschenverstand schon ausreichen! Das wäre der Reputation des Schweizer Finanzplatzes sicher nicht abträglich! Aber im Moment ist die Schweiz das Eldorado für (oftmals ausländische!) Finanzbetrüger, die sich völlig ungestraft über alle Regeln hinwegsetzen können. Und das widerspiegelt sich in der Reputation des Finanzplatzes!
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Die Firma ist doch ein Heissluft Balon.
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Selber schuld wenn man auf diese Typen hereinfällt …
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Ex Banker und „Finanzjongleure“ haben noch nie ein Unternehmen zum Laufen gebracht. Da brauchts schon auch ein bisschen Können dazu.
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Zug zieht solche luschen Firmen an. Für die Regierung zählt die Menge, nicht die Qualität, das wird böse enden.
Alles Schaumschläger und Träumer. Und alles läuft immer Richtung Betrug. Grieche? Albanien? Passt ja alles zusammen. Die bringen nichts auf…
All die dubiosen Startups Die in den letzten Jahren Pleite gemacht haben sind erschreckend. Dabei verlieren naive Investoren regelmäßig Geld.…
jetzt verstehe ich , was ich in meinem Vermögensverwalterjob alles falsch mache und darum auch die FINMA besser als vorher.…