Die Basler CIC, eine Tochter der grossen französischen Crédit Mutuel, wird durchgeschüttelt. Nach Bekanntwerden der Entlassung der beiden obersten Chefs am Hauptsitz zeigt sich nun:
Das ist nur die Spitze des Eisbergs.
Dessen wahre Dimension liegt in St.Gallen. Und ist riesig.
Es geht um zweistellige Millionenkredite für einzelne Immobilien-Vorhaben, bei denen die Investoren kaum Eigenkapital einschossen.
Umgekehrt konnten die CIC-Banker, welche die Hypo-Kredite sprachen, Gratis-Ferien auf der griechischen Kykladen-Insel Santorini machen – im Luxusresort.
Oder auch mal in Thailand, mit der ganzen Familie im Schlepptau.
In den Fokus gerät der Chef der CIC-Niederlassung in St.Gallen. Auch der wurde kurz vor Weihnachten vom Verwaltungsrat der CIC in Basel stante pede vor die Tür gesetzt.
Beim St.Galler Niederlassungsleiter handelt sich um einen langjährigen Kollegen des CEOs der CIC in Basel. Die zwei Banker waren zuvor bei der Migros Bank.
Thomas Müller, wie der CEO heisst, wechselte dann 2010 zur CIC als neuer Chef. 2017 holte er seinen Migros-Bank-Kollegen für die frisch eröffnete Filiale in St.Gallen.
Zum wichtigen Kunden wurde ein Schweizer griechischer Abstammung. Der betreibt in der Ostschweiz ein eigenes Baugeschäft und investiert in Rendite-Immobilien.
Laut Schätzungen beläuft sich sein Reich an Rendite-Objekten auf über 100 Millionen Franken. Privat lebt er in einer Villa an der Zürcher Goldküste.
Bei der CIC erhielt der „Grieche“ hohe Kredite für seine Vorhaben. Teilweise soll die Belehnung 100 Prozent betragen haben. Das würde gegen die Vorschriften der Finma verstossen.
Hinter der hohen Belehnung würden Gutachten liierter Schätzer stecken, sagt eine Quelle. Die Mieteinnahmen hätten auf nicht nachvollziehbaren Kalkulationen basiert.
In einem Fall habe die CIC St.Gallen ein Bordell in St.Margrethen finanziert. Dieses sei für die interne Belehnung in ein Restaurant umfunktioniert worden.
St.Gallen gilt innerhalb der CIC Schweiz als jene Niederlassung, die in den letzten Jahren am stärksten gewachsen ist und die höchsten Gewinnzuwächse erzielt hat.
Dank dem vielen Cash der CIC St.Gallen konnte der Immo-Tycoon ständig neue Renditehäuser und Grundstücke erwerben. In der Regel erfolgten nach dem Kauf sofort grosse Umbauten.
Den Auftrag erhielt die eigene Baufirma. Die Arbeiten verliefen offenbar schleppend. „Es kam ständig zu Verzögerungen“, sagt ein Gesprächspartner.
Der „Grieche“ besitzt mehrere Firmen. Ob er bei allen der tatsächliche Besitzer ist, wollte er nicht sagen. Auf eine Email-Anfrage reagierten er respektive seine Hauptfirma nicht.
Laut mehreren Auskunftspersonen liess sich der Chef der CIC St.Gallen wiederholt vom „Griechen“ einladen. Bevorzugter Ort war ein Hotel auf Santorini eines Freunds des Ostschweizer Bau-Löwen.
Die Rede ist auch von Couverts mit Cash drin. Es gilt Unschuldsvermutung.
Die CIC ist seit längerem im Bild über den Verdacht, dass in St.Gallen hohe Kredite gegen persönliche Annehmlichkeiten gesprochen worden sein könnten. Sie hatte Hinweise von aussen erhalten.
Trotzdem blieb die Spitze in Basel lange untätig. Im Frühling 2022 gab es nach einer ersten Untersuchung durch die eigene Compliance lediglich einen Verweis für den St.Galler Chef.
Im Herbst schickten die Informanten der CIC-Spitze ein ganzes Dossier. Sie drohten mit dem Gang zu den Behörden.
Erst jetzt gingen die internen „Fahnder“ der CIC, möglicherweise verstärkt durch Spezialisten der Zentrale aus dem Crédit Mutuel-Mutterhaus, den Hinweisen auf den Grund.
Am 21. Dezember schlugen sie zu. Der Verwaltungsrat entliess per sofort den CEO, dessen Vize, den Chef St.Gallen sowie einen Betreuer des „Griechen“.
„Wir bestätigen, dass wir Unregelmässigkeiten in unserer Filiale in St. Gallen festgestellt haben“, bestätigt eine Sprecherin der CIC Basel auf Anfrage.
„Es wurden umgehend Massnahmen eingeleitet, um die Situation zu regeln und die Geschäftstätigkeit der Niederlassung in St. Gallen zu schützen.“
„Die Bank CIC (Schweiz) AG unterstreicht ihr uneingeschränktes Bekenntnis zu ethischen Werten und Verhaltensregeln, auf welche sie alle ihre Tätigkeiten ausrichtet.“
Die Vorkommnisse legen eine Selbstanzeige bei der Finma und möglicherweise bei der Justiz nahe.
„Wir haben Kenntnis von den Wechseln im Management der Bank“, sagte ein Sprecher der Bankenaufsicht in Bern. „Wie üblich in solchen Situationen stehen wir mit der Bank in Kontakt.“
Die Staatsanwaltschaft in St.Gallen meinte, es sei keine Strafanzeige eingegangen. Ebenfalls nicht am Ermitteln ist die Bundesanwaltschaft.
Die Justiz in Basel wollte mit Bezug auf die „Strafprozessordnung“ keine Stellung nehmen.
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Die beliebtesten Kommentare
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News
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„In einem Fall habe die CIC St.Gallen ein Bordell in St.Margrethen finanziert. Dieses sei für die interne Belehnung in ein Restaurant umfunktioniert worden.“
Und warum zeigt dann das Bild mit der Unterschrift „Aus Bordell wird Beiz“ ein Gebäude an der Poststrasse in ST.GALLEN? Einfach noch ein nettes Bildli gebraucht oder schlechte Recherche? Und warum verschwinden solche Fehler jeweils ganz klammheimlich?
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@ Kaufmann: Sie können ja selber googeln, da Ihnen das Bordell “Rio” persönlich überaus wichtig zu scheinen ist…
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Im Linkedin Profil von diesem Müller steht geschrieben „lic oec HSG“. Hmmmm… schon wieder so einer!
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Die Frage ist, wieviele solche „Griechen“ und Nichtgriechen gibt es im Immogeschäft Helvetiens und wieviel werden sich die Banken schlussendlich ans Bein streichen müssen?
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Naja Couverts mit Cash drin sind in der Baubranche (und Gastro) doch normal.
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Eigentlich ja gute Nachrichten, und positiv auszulegen für die CIC. Die Erkennung von Fehlverhalten funktioniert, und dass das verantwortliche Management mit direkten Verbindungen zum CEO nichts unversucht lässt, um das eigene Fehlverhalten zu vertuschen, ist ganz normal. Darum dauert es eben etwas länger, bis es Konsequenzen gibt. Dass es aber intern funktioniert hat, zeugt davon, dass die Kontrollfunktionen alles in allem funktionieren. Das muss man mal festhalten
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Luxusressort. Sollte wohl eher luxusRESORT heissen.
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Klugscheiser oder Klugscheisser, Sie dürfen wählen!
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…der Thomas Müller. Ein Wolf im Schafspelz.
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Erstaunlich wie sich Kaderleute kaufen lassen – dachte immer die Schweiz sei auf dem Korruptionsindex auf den vorderen Rängen – tja Gier und Banken eine scheinbar nicht kleinzukriegende Symbiose – anscheinend kennen Banker weder Moral/Ethik noch Anstand (solchen Leuten übergibt man sein Vermögen zur Verwaltung?) …
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Es ist halt schon so;
Wenn über Kryptos geschrieben von den Kommentar schreibenden kann nicht genug Dreck Geschleudert werden.
Wird von Gaunerei, dreck Geschäft und und Geschrieben.
Wie man liest ist es halt bei Gewissen Banken nicht anders, Gaunerei, Dreckgeschäft, und das geht an die Substanz.
Persona Käuflich sondergleichen.
Wenn es bei den Kryptos wieder einmal einen Gauner erwischt hat geht das im allgemeinen nicht so an die Substanz.
Zur erinnerung; Es gibt auch in der Krypto Community top seriöse Unternehmen.
Dasselebe bei den Banken. -
Wie soll ein durch und durch korruptes Finanzsystem rechtschafende, aufrichtige Menschen anziehen?
Blender, Narzisten, Kriminelle – nirgendwo wird die Dichte an Menschen mit Persönlichkeitsstörungen wohl höher sein als im Finanzumfeld…
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Rechts-Schafe-nde findest Du nur hier..was Narzisten sind, wissen wohl auch nur die 30 Armleuchter, die Deinen Schrott auch noch liken.
Aber Hauptsache einmal mehr eine ganze Branche mit x-tausend rechtschaffenden Personen in den Dreck ziehen. Kann die Justiz bitte mal vorwärts machen und diesen Schundblog schliessen?
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( Kann die Justiz bitte mal vorwärts machen und diesen Schundblog schliessen? )
Nicht dieser Blog sollte Geschlossen werden.
Sondern die Mist Kommentare nicht veröffentlich werden.
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Alle validablen Banking und Immobilien Skandale der letzten Jahre kommen aus der Ostschweiz.Auch die HSG ist ja dort domiziliert.
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….und die Olma nicht vergessen!
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Und der FC St. Gallen…
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Bank Wegelin – alles und ganz weg
Raiffeisen – Vinzenz weg
CIC – bald weg
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Ich dachte es handelt sich um einen Schweizer Investor. Warum ständig „Grieche“? Luki möchtest Du die Wahrheit verdrehen, wie der Blick – wenn man deinen Auslassungen noch glauben darf?
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So aufmerksam wie sie sind ist es ihnen sicher nicht entgangen dass es sehr viele Personen gibt die zwar ein schweizer mit pass sind aber ursprünglich aus einem anderen land stammen.
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Es vergeht kein Tag, ohne dass Machenschaften einer Bank und/oder eines Bänklers hier nicht aufgedeckt werden. Seilschaften, Couverts, Absprachen, Betrug also, das ganze Programm….
Dafür darf sich die Gesellschaft bei Lukas Hässig dankbar zeigen!Bänkler, (fast) Alle sind sie Raubritter und stopfen sich selbst die Taschen, dafür den Kunden Tag täglich über den Tisch ziehen…
Was für eine wiederwertige Gilde, diese Bänkler…
Und doch, es gibt sie noch, die guten Banker aber, sie sterben aus, leider!
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Ich lebe noch! – Was sind Sie von Beruf (Sie dürfen davon ausgehen, dass ich dann nicht den gleichen Kommentar über Ihre Zunft schreibe)
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Henry Ford:
„Würden die Menschen unser Banken- und Geldsystem verstehen, hätten wir eine Revolution noch vor morgen früh.“Lässt zwei Schlüsse zu:
1. Bankangestellte wissen, wie kriminell ihr handeln ist. Dann sind sie einfach nur kriminelle.2. Sie wissen es nicht, dann haben sie keine Ahnung von ihrem „Geschäft“.
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Einfach kurz für euch eher Eingeschränkte: es gibt in der Schweiz wohl weit über 100’000 Personen, die auf einer Bank arbeiten. Weit über 90% sind kleine Fische, die jeden Tag ihr Bestes geben und nicht im Traum an irgendwelche krummen Geschäfte denken. Und ihr Vollhirnis („wiederwertig“)nehmt euch das Recht, diese Zehntausenden in einen Topf mit den schwarzen Schafe der Branche zu werfen, sie zu diffamieren und persönlich zu beleidigen. Ihr glaubt wahrscheinlich auch noch an den Storch und dass im Sport nur bei den Velofahrern gedopt wird.
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Selten solchen Schwachsinn gelesen.
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Die Spar und Leihkasse Thun ging in den 90 er Jahren bankrott. Warum?
Ein Netzwerk von kriminellen Bänker innerhalb der Bank, hat sich mit Immobilien verzockt. Soweit ich mich erinnern kann, gab es damals noch keine Einlage Versicherung die 100’000 Franken pro Konto vergütete. Viele Kunden verloren ihr ganzes Vermögen. Nur zur Erinnerung.
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Da ist man doch gleich an die Machenschaften in den 80er Jahren des letzten Jahrhunderts erinnert. Und am Ende dürfen die Eigenheimbesitzer die Suppe mit strengeren Vorschriften wieder auslöffeln…
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Müller konnte bei der Migros-Bank nicht dermassen agressiv auftreten, wie offenbar bei der CIC!
Er bekam nicht den Hals voll genug und offenbar fand er bei der CIC eine weniger konservative und (eine mit an Sicherheit angrenzender Wahrscheinlichkeit) laschere RisikoKultur vor – dass Müller bei der CIC so werkeln konnte, ist ein Versagen der Risikokultur, des Kreditprozesses der CIC und wo war die interne Revision, die externe Revision, die Finma?-
Das Vieraugenprinzip hat gut funktioniert. Ein zweites Visum wurde immer gesetzt. Steht nirgends das der zweite nicht blind oder korrupt sein darf…
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Micro-Coop und Blick sind die aller gröbsten Verbrecher gegen die Menschlichkeit ein Verbrecher Syndikat weltweit….._-((((( zum Koten
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@Fritz – haben Sie jetzt vor lauter Herzattacken nicht gerade den Artikel verwechselt?
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Die franz. Banken wissen, dass der Staat bei hohen Verlusten einspringt.
Daher kanns es „gut ein bisschen mehr sein“ für schnelle üppige Geschäfte.
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Die CIC fährt nicht nur in St. Gallen hart am Wind. In anderen Städten und mit anderen Tycoons das gleiche Spiel….
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Die CIC ist seit Jahren ein trauriges Kapitel. Mich erstaunt nichts von diesem Laden.
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Bereits früher hatte die franz. Bank mit ihrer schweizer Tochter BANQUE PASCHE (bzw. mit ihrem Ableger in Monaco) ein Probleme.
Eine sehr interessante – zuerst ZENSURIERTE – REPORTAGE hier:
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habe die Reportage angeschaut … sehr interessant.
Ein namentlich genannter CH-Banker macht eine erstaunliche Aussage über einen heissen Kunden mit 30 Mio.
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es ist allgemein bekannt dass die cic geschäfte finanziert hat welche von anderen banken abgelehnt oder gekündigt wurden.
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Sind die Boni schon so mager geworden das Banker einen Backshish verlangen?
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Das Strickmuster ist immer wieder dasselbe! Und die Wiederholungen werden bald weitere Pleiten ans Licht spülen.
👎Missachtung der tragbarkeits -Limiten,
👎 Verbandelungen mit Kreditnehmern
👎 Milieu – Abhängigkeit
👎 Bilanz – Aufblähung der GL
👎 wieder in der Ost-Schweiz
Beide ex Migrosbank 👎👎👎
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Das gab es in den 90ziger Jahren zu Hauf und das gibt es heute noch und nicht nur im biederen St . Gallen. Windige Hunde, blöde Schätzungsexperten plus dumme Banker gleich Maximal Verlust für die Bank. Da kann auch die Finma nicht viel dagegen machen. Denn gegen Dummheit schützt nichts
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Tipp an Finma: Analysiert mal alle „Rotlicht“-Finanzierungen. Die Revisoren wollen das nicht.
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Das ist Curant Normal, erstaunlich ist einzig das alle meinen es handle sich dabei um Einzelfälle so funkionierte das schweizer Wirtschaftsleben schon immer, wer hat dem wird gegeben und die anderen trottel sollen mal 10% harte Eigenmittel auftreiben. Der Bürger will es so, er ist ja der Soverän, der Suveräne Idiot möchte man safen
Es vergeht kein Tag, ohne dass Machenschaften einer Bank und/oder eines Bänklers hier nicht aufgedeckt werden. Seilschaften, Couverts, Absprachen, Betrug…
Müller konnte bei der Migros-Bank nicht dermassen agressiv auftreten, wie offenbar bei der CIC! Er bekam nicht den Hals voll…
Da ist man doch gleich an die Machenschaften in den 80er Jahren des letzten Jahrhunderts erinnert. Und am Ende dürfen…