Die „NZZ am Sonntag“ war die grosse Antwort des altehrwürdigen Zürcher Verlagshauses auf die erfolgreichen Sonntags-Ausgaben von Ringier und Tages-Anzeiger-Verlag.
Nach einem Höhenflug ist die Sonntags-NZZ nun in ihrer Existenz als weitgehend eigenständige Zeitung bedroht.
Unter dem Namen „Assieme“ – „zusammen“ – ist eine interne Projektgruppe daran, die Kosten des Blatts radikal zu zerschlagen.
Ein erstes „Fusions“-Projekt unter „Seeblick“ wurde vor ein paar Jahren gestoppt.
Auf dem Spiel steht die Zukunft der „NZZ am Sonntag“ mit überwiegend eigenständiger, unabhängiger Mannschaft, wie aus Gesprächen mit Insidern hervorgeht.
Das Kommando bei Operation „Assieme“ hat der Chefredaktor der NZZ, Eric Gujer. Er gilt als Verfechter der Losung „2 Zeitungen aus einer Hand“.
Die 60 Mitarbeiter der „NZZ am Sonntag“ würden demnach neu grösstenteils für beide Zeitungen arbeiten.
Das hiesse:
Die Ressorts Wirtschaft, Hintergrund, Wissen, Kultur, sodann „Layout und Produktion“, die Bildredaktion und das Korrektorat gingen im grossen Maschinenraum der NZZ auf.
Das gleiche Schicksal hatte schon vor längerem den „Sport“ ereilt, wo die Journalisten seit Jahren für beide Medien schreiben.
Übrigbleiben würden in diesem Szenario von „Assieme“ gerade noch zwei der bisherigen Sonntags-Ressorts: „International“ und „Schweiz“.
Dahinter steckt die Überlegung, dass die „NZZ am Sonntag“ bei einem politisch eher links oder in der Mitte stehenden Publikum ankommt.
Die Überschneidung zwischen NZZ und Sonntags-NZZ in der Leserschaft liege nur bei 40 Prozent, sagt ein Gesprächspartner.
Eine Mini-Sonntags-Redaktion würde aber vor allem Geld sparen. Wie viele Jobs verloren gingen, wäre abzuwarten. Eine Sprecherin der NZZ reagierte gestern nicht auf eine Anfrage.
Die „Assieme“-Mitglieder unter Capt’n Gujer sind mit Volldampf an der Arbeit. Nägel mit Köpfen wollen sie im Herbst machen, sagen mehrere Auskunftspersonen.
Sollte „Shrinking-Sunday“ tatsächlich eintreten, bräuchte die „NZZ am Sonntag“ keinen Chefredaktor mit klingendem Namen.
Einen solchen trug Jonas Projer, den die Spitze kürzlich nach zwei erfolglosen Jahren abrupt absetzte. „Diesmal dürfte ein Interner das Rennen machen“, so ein Insider des Edelverlags.
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Die beliebtesten Kommentare
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ich hatte die auch mal abonniert. sie wurde aber über die jahre immer seichter und belangloser. irgendwann war schluss
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Bin ich der Einzige, den das Ganze an das (bisher noch immer nicht aufgearbeitete!) Desaster in der Bundesverwaltung namens Insieme erinnert?
Parallelen bzgl Unfähigkeit und Kadavergehorsam zwischen Beamten und Journalisten sind heutzutage ja kein Zufall mehr… -
NZZ am Sonntag ist schon seit einer gefühlten Ewigkeit nichts mehr wert. Habe das Abo schon vor 2 Jahren gekündigt.
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Nun reiten sie die NZZaS in den Tod. Totengräber sind ultraschwacher Felix Graf (zu dumm, das Potential von zwei unterschiedlichen Produkten zu erkennen) und leider Felix E. Müller, der Projer portiert und protegiert und damit den jetzigen Salat auf dümmste Weise angerichtet hat.
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„Sollte „Shrinking-Sunday“ tatsächlich eintreten,
bräuchte die „NZZ am Sonntag“
keinen Chefredaktor mit klingendem Namen.Einen solchen trug Jonas Projer,
den die Spitze kürzlich nach
zwei erfolglosen Jahren abrupt absetzte.“Nun, jetzt müsste noch der Klang
des Namens Projer
verspürt werden 🙂 -
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wie jemand der nur ein bisschen eigenständig denkt, all die Regierungssprachrohr MSM, nicht nur liest, schlimm genug, sondern auch noch so verrückt ist, dafür zu bezahlen.
Siehe widerliche Tigrillo und Höflinge Propaganda vor 2 Jahren.
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Die NZZ am Sonntag kam bei weitem nicht an die Qualität der NZZ heran. Ich habe die NZZ abonniert und lese sie gerne, nicht jedoch die NZZ am Sonntag. Diese braucht es im Markt nicht.
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Zusammenhang mit Paradeplatz/Finanzbranche? Keiner!
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Erkenntnis der Meinungsbildung durch manipulative und deshalb nicht weiterhin selbsttragende Medien? Keine.
Langsames Reden allein macht noch keinen Intellektuellen, höchstens einen Vertreter der ersten Gewalt in vierter Reihe.
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LH kommt mir vor wie Stöhlker, überall ein bisschen Dreck streuen.
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Wird Zeit. Über sieben Franken für einen Haufen Papier und viel vorgefertigter Schrott sind eine Zumutung. Wenn die NZZ am Sonntag noch mehr den Linken gefallen will, dann werden die Rechten dieses Blatt erst recht nicht mehr antun.
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Welche Medien informieren uns denn noch leicht rechts der Mitte? Eine ausgewogene Medienlandschaft sieht anders aus.
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Mattias Akeret der *Journalist*, der von Papa Blocher jede Woche Fragen erhält und dann mit grossen Armbewegungen wettert: Als ich noch Bundesrat war, war alles gut, heute sind nur noch die Linken da und machen alles falsch ……………………….
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Vor Corona hatte ich (zahlend) mehrere Zeitungen abonniert. Nachdem die alle versagt hatten und brav schrieben was Väterchen Staat vorgab, habe ich keine einzige Tages und Sonntagszeitung mehr. Und werde nie mehr eine dieser Mitläufer abonnieren.
Diese Abos, und es sind viele, die Zahlen belegen es, sind verloren.
Ist auch richtig so.
Ich erhalte heute kritischere, gegensätzlichere und fundiertere Informationen im Netz.
Ausnahme: Weltwoche mit ihrer herausragenden Partei- und Ideologie freien Politik von extrem weit Links (Biden bester Präsident der Geschichte) bis gut Bürgerlich. Bin ja nicht doof und brauche vorgekauter Blaseneinheitsbrei. Ich schätze die anregende breite Informationsspanne und werde dadurch als Leser ernst genommen.-
Keinen Schimmer von Politik. Biden wäre in der Schweiz mitte-rechts. Das hat mit links überhaupt nichts zu tun.
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ja, man merkt dass sie ihre „ideologiefreien“ 😉
Informationen aus dem Netz beziehen.
Wie wär’s mit einem Deutschkurs – lieber nicht aus dem Netz! 🙂 -
Biden ist ein Hardcore-Globalist auf dem Zug in ein sozialistisches Paradies. Nur kriegt er es halt selber nicht mehr mit. Aber um soviel zu sehen, müsste man verstehen, wer im .gov die Fäden zieht.
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„Bin ja nicht doof“ und „Weltwoche herausragend ideologiefrei“ im gleichen Abschnitt.
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Ja, die alte links-rechts-Schwäche, die auch vor Richtern nicht halt macht…
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Die Hauptsache, es gibt weiterhin eine gescheite Zeitung am Sonntag (und eine Alternative zu TA und Blick), mir ist es eigentlich wurscht, ob das ein eigenes Team oder das Team ist, welches auch die Tages-Zeitung unter der Woche produziert – der Inhalt zählt!
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Die NZZ muss nicht links und rechts. Die NZZ muss aber die Leute oberhalb des CH-Medianlohns mit vernünftiger Aus-/Einbildung abholen.
Das ist eine stabile Grösse in der Gesellschaft auch für alle MaFo und WEMF und sonstigen Guck-Guck-Erheber.
Und wenn es um Leadership geht, darf man auch vertieft über Leute schreiben die das effektiv beherrschen (Klopp Liverpool; Toto Wolf AMG-Mercedes; Mr. ROLEX J-F. Dufour). Statt die Züri-Zunft-Fründä oder allerlei „Nationalhelden der Falkenstrasse“ (alle Gähnweiler) zum nichtssagenden PR-Sprüchli-Interview einzuladen. Die erste Variante gewinnt Leser/User und Abos, die Zweite verliert sie wieder.
Asiemme ist ein richtiges Schreibtischtäter-Szenario mit dem Buchhalter in der Runde. Ohne Esprit – ohne Charme – ohne Performance: we will see. -
Die NZZ „am Sonntag“ ist ein klassischer Etikettenschwindel. Mit der NZZ hat dieses linksliberale Blatt, das von ehemaligen Tagi-Leuten unterwandert und usurpiert wurde, nichts zu tun. Eigentlich müsste es unbenannt werden in „TA am Sonntag“.
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Gut erkannt, als dieses Blättchen auf den Markt kam verwunderte mich sofort wie viele ex TA-Schreiberlinge dort untergekommen waren. Da war es schon vorbei mit dem Titel. Heute liest man das NZZ-Gedöns doch höchstens noch wenn sie gratis im Spital aufliegt.
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Ist ja wieder beispielhaft für die Schweiz. Die gute, alte NZZ, geführt von einem Nicht-Schweizer. Wo sind die bodenständigen und mutigen schweizer Talente?
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Ich kaufe grundsätzlich nur eine bürgerlich orientierte Zeitung, also keine NZZ.
Sonst muss die Zeitung gratis sein, wie 20Minutenbrunz oder SRF online.
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Vor Corona hatte ich (zahlend) mehrere Zeitungen abonniert. Nachdem die alle versagt hatten und brav schrieben was Väterchen Staat vorgab,…
Wird Zeit. Über sieben Franken für einen Haufen Papier und viel vorgefertigter Schrott sind eine Zumutung. Wenn die NZZ am…
LH kommt mir vor wie Stöhlker, überall ein bisschen Dreck streuen.