Im Rückspiegel betrachtet hat es Deutschland ganz klar verschlafen, die Jahre der Niedrigzinsen und Negativzinsen zu nutzen, um sich günstig und teils sogar kostenlos zu verschulden.
Im Frühjahr hatte Bundesfinanzminister Christian Lindner bereits darauf hingewiesen, dass sich die Zinsausgaben im Bundeshaushalt deutlich erhöhen werden. Das sei Geld, das an anderer Stelle fehle. Er forderte, die Schuldenbremse weiter einzuhalten.
Im kommenden Jahr rechnet der Finanzminister nun mit 37 Milliarden Euro Kosten allein für Zinsausgaben. Das entspricht knapp 8,3 Prozent des gesamten Bundeshaushaltes.
Zur Veranschaulichung: Gegenüber 2021 ist das eine Verzehnfachung. Dabei sind noch nicht die sogenannten „Sondertöpfe“ wie der Klima- und Transformationsfonds oder die 100 Milliarden Euro für die Bundeswehr mit eingerechnet.
In den USA sind die Zinszahlungen auf die Staatsschulden mit 1 Billion Dollar schon der grösste Haushaltsposten; der hat erstmals die gigantischen Militärausgaben überflügelt.
In diesem Jahr muss der Bund mehr als 500 Milliarden Euro gemäss der eigenen Finanzplanung am Kapitalmarkt aufnehmen. Der Grossteil davon ist notwendig, um auslaufende Anleihen neu zu ersetzen.
Dazu muss man wissen, dass Anleihen eine Fälligkeit haben, die bei der Emission festgelegt ist. Doch anders als noch vor 3 oder 4 Jahren, verlangt der Kapitalmarkt mittlerweile höhere Zinsen.
So steht die zehnjährige Bundesanleihe mittlerweile bei mehr als 2,8 Prozent. Anleihen mit einer Laufzeit von 2 Jahren sind sogar schon bei über 3 Prozent.
Eine erhebliche Mehrbelastung also, die im Endeffekt der Bund zahlen muss.
Daher stellt sich berechtigterweise die Frage, wieso Deutschland nicht ähnlich gehandelt hat wie Österreich.
16 Prozent der österreichischen Schulden haben eine Fälligkeit von 25 Jahren oder mehr. 8 Prozent sogar eine Fälligkeit von mehr als 30 Jahren.
Ein genialer Schachzug war allerdings, als unsere Nachbarn im Jahr 2017 eine 100-jährige Anleihe emittierten (siehe Abbildung).
Der Zinskupon lag damals bei 2,1 Prozent. Zwei Jahre später hat man sogar noch einmal aufgestockt. Die Emissionsrendite belief sich zu diesem Zeitpunkt auf 1,17 Prozent.
Der österreichische Finanzminister sollte dafür eigentlich das Bundesverdienstkreuz erhalten.
Blickt man über den grossen Teich, so scheint sich der Markt mittlerweile langsam auf das Szenario einzustellen, dass die Zinsen länger auf hohem Niveau bleiben werden.
5 Prozent gibt es auf eine US-Staatsanleihe mit einer Laufzeit von 10 Jahren. Wer das noch vor wenigen Jahren prognostiziert hätte, den hätte man für verrückt erklärt.
Die Zeit der hohen Zinsen sei endgültig vorbei, hiess es noch 2021. Doch zwei Jahre später sieht die Welt ganz anders aus.
Sparer und Anleger haben sich zunehmend an „Higher for longer“ gewöhnt.
Einer der Hauptgründe für die stark steigenden Zinsen war vor allem die hohe Inflation. Die amerikanische Notenbank musste handeln und hat die Zinsen im Rekordtempo auf 5 Prozent angehoben.
Gleichzeitig hat die Fed die strengste geldpolitische Straffungskampagne seit Jahrzehnten durchgeführt (Quantitative Tightening).
Doch erstaunlicherweise zeigt sich die amerikanische Wirtschaft nach wie vor robust. Trotz der hohen Zinsen ist das BIP der USA im Sommerquartal um 4,9 Prozent gewachsen – die grösste Steigerungsrate seit knapp 2 Jahren.
An den Kapitalmärkten hat der rasante Zinsanstieg jedoch tiefe Narben hinterlassen. Was wir gerade am Anleihemarkt erleben, ist zweifelsohne ein historischer Einbruch.
Über Jahre hinweg haben die Notenbanken die Zinsen immer weiter abgesenkt und durch Quantitative Easing (lockere Geldpolitik), gigantische Summen Geld in den Markt gepumpt.
Dadurch hat sich bei den Bonds eine gigantische Blase gebildet, die nun die Luft ablässt.
Besonders deutlich erkennt man das am Chartverlauf des TLT-ETFs (siehe Abbildung).
Dieser beinhaltet langlaufende US-Staatsanleihen mit einer Laufzeit von mehr als 20 Jahren. Mitte 2020 hatte der ETF ein Hoch bei rund 170 Dollar erreicht. Danach ging es steil bergab bis auf rund 85 Dollar.
Ein Kursverlust von sage und schreibe 50 Prozent; und das auf vermeintlich sicheren US-Staatsanleihen, die eigentlich so gut wie Geld sind und zudem als risikolos gelten.
Man sieht, dass Deutschland durch das krampfhafte Festhalten an der Schwarzen Null es schlicht und ergreifend verschlafen hat, sich langfristig günstig zu verschulden.
Spätestens mit den Negativzinsen, hätte sich Deutschland mit Schulden vollsaugen müssen, bis zum Maximum.
Wir wären fürs Schuldenmachen sogar bezahlt worden. Damit hätte das Land von Grund auf erneuert werden können mit einer modernen und digitalen Infrastruktur.
Endlich hätte man den über Jahrzehnte entstandenen Renovierungsstau angehen können und wäre sogar noch dafür bezahlt worden.
Wir hätten dann neue und renovierte Schulen und Universitäten, eine sinnvolle Familienförderung, um die negative Demographie zu stoppen, Investments in eine digitale Zukunft mit einem europäischen Silicon Valley, einen Staatsfonds, um die Bürger in Zukunft an Wohlstandseffekten partizipieren zu lassen.
Jetzt ist der Zug leider abgefahren. Die Zinskosten werden in den kommenden Jahren eine deutliche Belastung für den Bund darstellen.
Gleichzeitig ist aber auch klar, dass mit Blick auf die enormen Schuldenstände, die man dank Lockdown-Politik, Ukraine-Krieg und historischer Fehlentscheidungen angehäuft hat, die Zinsen gar nicht lange auf diesem Niveau bleiben können.
Um es etwas überspitzt auszudrücken: Hätte Deutschland die Niedrigzins-Phase genutzt, um viel Geld zu günstigen Konditionen aufzunehmen, so hätten wir nun vermutlich Autobahnen aus weissem Marmor und öffentliche Design Toiletten.
Marc Friedrich gilt als Deutschlands erfolgreichster Sachbuchautor (6 Spiegel-Bestseller in Folge). Der Finanzexperte tritt auf als Redner, er gilt als Vordenker, Freigeist und Honorarberater.
Sein nächstes Buch trägt den Titel “Die grösste Revolution aller Zeiten – Warum unser Geld stirbt und wie Sie davon profitieren“.
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Die beliebtesten Kommentare
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Marc Friedrich ist ein storyteller, der weiss wie und wo man den frustrierten Bürger abholen muss.
Mit Sachkompetenz hat dies nichts zu tun. Aber viel mit Wirtschaftspopulismus.
Es gehört weiter zum Friedrich-Geschäftsmodell auf abweichende Faktenchecks nicht einzugehen.
Denn dann fällt der Vorhang endgültig und seine Fassade bricht in sich zusammen. -
Immer in Kriegs Zeiten sind Kriegs Anleihen hoch verzinst!
Irgendwie müssen Kriege ja finanziert werden! -
„Marc Friedrich gilt als Deutschlands erfolgreichster Sachbuchautor (6 Spiegel-Bestseller in Folge)“.
Helene Fischer gilt als Deutschlands erfolgreichste Schlager Sängerinnen. Trotzdem hör ich mir ihre Musik nicht an.
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Mark Friedrich vergisst etwas. Alle Personen und Institutionen die langjährige Bonds, vor dem Zinsanstieg, zu tiefen Zinsen gekauft haben, sitzen jetzt auf happigen Kursverlusten dieser Anleihen. Der Emittent kann sich ins Fäusten lachen, hat er sich doch rechtzeitig günstig verschuldet. Die Arschkarte haben die Käufer.
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Schön wenn das auch auf die BVG Einlagen Kapitalien „Umwandlungszinsen“ sich niederschlagen würde!???
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Ich habe Herrn Friedrich während der Eurokrise 2011/2012 bei einem Vortrag in Baden-Württemberg kennengelernt. Er arbeitet aus einem kleinen Wissensvorsprung gegenüber seiner Klientel heraus und zielt auf die Vermarktung seiner Publikationen und sonstigen Angebote zu seinem eigenen Vorteil ab. Es geht ihm nicht um die Sache, sondern um Breitenwirkung. Sein vorliegender Beitrag stammt aus der Schublade vom August diesen Jahres und ist heute in drei Punkten überholt: 1. Die Märkte preisen bereits Zinssenkungen in 2024 seitens der FED ein, damit sind etliche Ueberlegungen bzgl. Kursentwicklung etc. s.o. bereits hinfällig 2. Eine überbordernde Ausgabe von staatlichen Schuldpapieren mit Laufzeiten von mehr als 30 Jahren ist verfassungsrechtlich in D nicht zu machen. 3. Eine 2117 fällige Austria-Anleihe mit 0,85% Zinscoupon wird heute mit 40% des Ausgabekurses gehandelt. Rechnete man den Kaufkraftverlust durch die jüngste Inflationsentwicklung mit ein, so wäre der Wert noch geringer. Bei Fälligkeit in 94 Jahren ist das Papier aller Voraussicht nach komplett wertlos.Dies alles zeigt, dass Friedrich weder auf dem neuesten Stand ist noch tiefere Zusammenhänge begreift. Eher das Level eines Quacksalbers als das eines Medicus.
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Unaufhörlich geht die Welt unter. Gleich morgen, total sicher! Und jeder hofft darauf, es mitzuerleben, weil nach ihm ja sowieso nichts mehr Gescheites kommen kann. Reinste Hybris. Und ein gutes Geschäft. Dabei unterscheiden sich Friedrich, Faber und all die anderen Schauermärchenerzähler kaum von Shiva, den Grimm brothers oder Emmerich.
Friedrich sollte Wirtschaftsminister von Disneyland werden.
Only ducks will survive.
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Nun, die Deutschen haben immer noch das Gefühl, dass die Welt am deutschen Wesen genesen muss.Leider ist Deutschland im freien Fall und schadet Europa beträchtlich.
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Marc Friedrich:
„Im Rückspiegel betrachtet hat es Deutschland ganz klar verschlafen, die Jahre der Niedrigzinsen und Negativzinsen zu nutzen, um sich günstig und teils sogar kostenlos zu verschulden.“
die Verschuldung verschiebt die Macht weg von der Regierung die die Schulden anheuert hin zu den Eigentümern der Druckerpressen. Die Hand die das Geld gibt ist wichtiger als die Hand die das Geld nimmt, wie Napoleon Bonaparte es formuliert hat.
Die Stimmen die für neue Schulden auf Staatsebene plädieren handeln somit demokratiefeindlich.
Vom „Nutzen“ kann hier keine Rede sein, es sei denn Ihr Lebensunterhalt wird vom Drang der Regierungen zum Schuldenmachen finanziert.
Marc Friedrich:
„Im Frühjahr hatte Bundesfinanzminister Christian Lindner bereits darauf hingewiesen, dass sich die Zinsausgaben im Bundeshaushalt deutlich erhöhen werden. Das sei Geld, das an anderer Stelle fehle. Er forderte, die Schuldenbremse weiter einzuhalten.“dem Finanzminister Lindner kommt nicht in den Sinn die Schuldscheine der EZB zum Teufel zu jagen und stattdessen schuldenfreie Banknoten der Bundesprepublik zu drucken. Die US-Amerikaner kennen die schuldenfreien Banknoten, die im Auftrag und unter Aufsicht des US-Kongresses als „greenbacks“ im XIX Jahrhundert bekannt geworden sind. Sie sind nützlich gewesen weil deren Produktion und der Vertrieb durch die Regierung und nicht durch das Bankensystem erfolgt ist.
Ist die Währung nicht an Kredit gekoppelt fallen keine Zinsen mehr an. Dass der Minister Lindner sich mit den Schuldenmachern anzulegen bräuchte liegt auf der Hand. Also lieber weiterhin blechen und meckern.
Wie Deutsch ist das …Marc Friedrich:
„In den USA sind die Zinszahlungen auf die Staatsschulden mit 1 Billion Dollar schon der grösste Haushaltsposten; der hat erstmals die gigantischen Militärausgaben überflügelt.“
die Zinszahlungen der alten Schulden werden von den neuen Schulden finanziert. Das nennen wir die Schuldenspirale. Die Spirale der Schulden endet in Zahlungsunfähigkeit oder in der Hyperinflation. Dass die Wähler nicht Mal das Ende des Zahlungssystems frei nach eigenem Ermessen wählen dürfen … erstaunt.
Marc Friedrich:
„Der österreichische Finanzminister sollte dafür eigentlich das Bundesverdienstkreuz erhalten.“
die Anleihen des Staates sind nichts anderes als die Versprechungen des Staates einen Anteil an Steuereinnahmen zu veruntreuen. Die Steuern wiederum werden angeblich eingetrieben um den Staat zu finanzieren und nicht die privaten Kapitalgeber zu bereichern.
Insofern sind Staatsschulden ein privatisiertes Zinsgeschäft mit dem Staat in der Rolle des Schuldeneintreibers.
Sie wollen dafür die Bundesverdienstkreuze unter den Verdächtigen der Privatisierung der Steuereinnahmen verleihen ?
Echt jetzt ?Marc Friedrich:
„Ein Kursverlust von sage und schreibe 50 Prozent; und das auf vermeintlich sicheren US-Staatsanleihen, die eigentlich so gut wie Geld sind und zudem als risikolos gelten.“
Das Schuldeneintreiben als „Risikolos“ einzustufen kann nur derjenige der noch nie in seinem Leben Schulden eingetrieben hat.
Marc Friedrich:
„Man sieht, dass Deutschland durch das krampfhafte Festhalten an der Schwarzen Null es schlicht und ergreifend verschlafen hat, sich langfristig günstig zu verschulden.“
Über Prioritäten beim Ausgeben des geliehenen Geldes entscheidet der Gläubiger. Das weiss jeder der einen Kreditantrag gestellt hat. Eine Regierung wie die Deutsche entscheidet dann nicht eigenständig wohin mit den Waffenlieferungen – entweder schickt sie dorthin wo die anonymen Geldgeber es sich wünschen oder es wird kein Kredit als „Sondervermögen“ für die Bundeswehr erteilt.
Sie sind also für die Versklavung der Deutschen Bundesregierung ?
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Herr Friedrich hat nur die halbe Wahrheit ausgesprochen. Kein Wort davon, dass Österreich viel höher (in % vom BIP) verschuldetet ist als Deutschland. Auch weist Österreich ein schlechteres Schuldenrating auf und muss daher für neue Schulden einen höheren Zins bezahlen als Deutschland.
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Es sind nicht (nur) die „Roten“, die Frau Moser gewählt haben, sondern auch die vielen Bürgerlichen wie ich, die lieber alles andere wählen als SVP. Die SVP ist für viele gemässigte Bürgerliche nicht mehr wählbar. Egal ob Mann oder Frau.
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fed-Schuldscheine mit Geld gleich zu setzen ist typisch für die totale Systemfakegeldverdummung. Es handelt sich um bedruckte Zettel.
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„Im Folgenden finden Sie jede Währung der Globalen Reserve und die zusammenfassenden Umstände im Zusammenhang mit dem Untergang ihres Status als solche.
Seit 1450 gab es sechs große Perioden der Weltreservewährung.
Portugal (1450–1530)
Spanien (1530–1640)
Niederlande (1640–1720)
Frankreich (1720–1815)
Großbritannien (1815–1920),
Vereinigte Staaten (1921-???)“Bildhaft: Globale Währungsimperien
VBL-Foto
VON VBL
SAMSTAG, NOV 18, 2023 – 23:20
Bildhaft: Globale Währungsimperien
Ein Kommentar zur Vermögensverwaltung
Verfasst von GoldFix ZHhttps://www.zerohedge.com/news/2023-11-18/pictorial-global-reserve-currency-empires
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Ja und Freibier für alle.
Sonst erträgt man den Blödsinn nicht. Schreiben sie doch besser Kinderbücher.
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Gerade im IP sind wir durch Deutsche Klugscheisser massiv geschädigt.
Wieso können Deutsche nicht in deutschen Foren über die Dummheit Deutscher Bürger herziehen?
Danke für Ihr Verständnis.
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Genau das machen sie und dann geht es zur Sache mit Wutbürger!
…Wieso können Deutsche nicht in deutschen Foren über die Dummheit Deutscher Bürger herziehen?…
Dann werden Parteien und Politiker zusammengebügelt wie jetzt gerade.
Dagegen warten Schweizer, das ihre Schlaf Politiker sich bewegen und Probleme lösen. Was haben sie bisher umgesetzt außer Quatschen was man machen muss, NICHTS!Strom -und Gasmangellage Master Rösti verzapft nur Sülze was Verträge betrifft, die von EU keine Genehmigung erhalten. Schwätzen von Bil. Verträge 3 und EU Null Kommentar dazu. Erstaunlich! Die alten Verträge gehen gerade nach und nach in die Tonne.
Dann reden Politiker, das EWR eine Möglichkeit ist. Müssen bloß alle Länder zu stimmen was sehr unwahrscheinlich ist nach Schweizer Kapriolen in vielen Bereichen. Botschafter Schweiz hat auch schon gesagt, das es eher nicht der Fall sein wird.
Sollte Schweizer 2 Jahre nach Abbruch kapieren, das Schwexit schon im einschlagen auf Raten ist. Arbeitslatzverlagerung läuft schon gut Richtung EU.
Lieber reden wir mit Klugscheisser wie mit Vollidioten, die nur dumm da sitzen und warten das was passiert! Das ist Schweizer Nationalsport der Politiker, HOFFEN und dann warten auf Granateinschläge!
Schweiz hat EU „Massiv“ mit Steuerabschöpfung geschädigt und das kot.. EU Klugscheisser tierisch an!
…massiv geschädigt…
Andere Bereiche wie Munition, Panzer und Kleptokraten Unterstützer kommen noch dazu!
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Noch ein nordischer Klugscheißer…
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Ja, guter Artikel , aber auch die Schweizer Eidgenossenschaft hat geschlafen , auch wir hätten eine 100 jährige Anleihe für Null oder mit minuszins herausgeben können .
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Frage ist: Wer kauft solch eine Anleihe in der heutigen Konstellation?
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dumm ist wer die 100 Jährigen Obligationen gekauft haben (Österreich, Republik 2,1% – AT0000A1XML2) die sind nur noch 75 Euro Wert – kosteten 2012 noch über 200 EUR. in 100 Jahren ist das sicher fast nichts mehr Wert. es ist generell dumm Staatsobligationen mit langen Laufzeiten zu kaufen schon wegen der Inflation
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Unpopuläre Meinung:
Die grossen Räuber müssen die Zentralbanken rekapitalisieren. -
“Die grösste Revolution aller Zeiten – Warum unser Geld stirbt und wie Sie davon profitieren“.
„Vor sechs Jahren basierten die russischen Exporte nach China zu über 98 Prozent auf Dollar. Anfang 2020 sind es nur noch 33 % auf Dollar, 50 % auf Euro und 17 % auf eigene Währungen. Und wichtig ist, dass Russlands Exporte in hohem Maße energie- und rohstoffbasiert sind, was den Kern des Petrodollar-Systems trifft.
In ähnlicher Weise zeigt der Artikel, dass auch die russischen Exporte nach Europa zunehmend auf dem Euro basieren. Vor sechs Jahren beliefen sich die russischen Exporte nach Europa auf 69 Prozent auf Dollar- und 18 Prozent auf Eurobasis. Jetzt sind sie zu 44 % auf US-Dollar und zu 43 % auf Euro basierend.
Außerdem berichtete Bloomberg bereits 2019, dass Russland ähnliche Ergebnisse auch mit Indien erzielt hat, mit einem bemerkenswerten Rückgang von fast 100 % der Exporte auf nur 20 % der Exporte, die in Dollar bepreist werden:
Es ist nicht das erste Mal, dass so etwas versucht wird. Im Jahr 2000 begann Saddam Hussein, Öl zu verkaufen, das in dem neu geschaffenen Euro gehandelt wurde. Ein paar Jahre später marschierten die Vereinigten Staaten in den Irak ein und entfernten Hussein von der Macht, weil der Irak angeblich Massenvernichtungswaffen besitze. Diese Behauptungen stellten sich als unwahr heraus, und der Irak verkaufte schnell wieder Öl in Dollar.
Es ist umstritten, inwieweit die Entscheidung des Irak, Öl in Euro zu verkaufen, bei der Entscheidung der USA, in den Krieg einzutreten, eine Rolle spielte, aber was man sagen kann, ist folgendes. Es gibt keinen Mangel an böswilligen Diktatoren auf der Welt, aber das ist der Diktator, für den wir 4.500 amerikanische Soldatenleben und 2 Billionen Dollar an US-Geldern ausgegeben haben, und das ohne auf die Zerstörung auf irakischer Seite einzugehen.
Es gibt eine ausführliche Rede des damaligen Abgeordneten Ron Paul vor dem Kongress im Jahr 2006 über den Irak und den Euro und allgemeinere Themen über das Petrodollar-System in Bezug auf die US-Außenpolitik, einschließlich der Politik gegenüber Venezuela und dem Iran. Obwohl er eine umstrittene politische Figur ist, denke ich, dass es sich lohnt, mit dieser Rede vertraut zu sein, unabhängig davon, auf welcher Seite des politischen Spektrums jemand steht.
Wenn jedoch Großmächte wie China, Russland und Indien beginnen, Dinge außerhalb des Dollar-basierten Systems zu bepreisen und ihre Währungen für den Handel zu verwenden, in einigen Fällen auch für Energie, können die USA realistischerweise nicht militärisch intervenieren, sondern nur mit Sanktionen, Handelsstreitigkeiten und anderen Formen des geopolitischen Drucks.
Der jüngste Hotspot waren mehrere Runden und die Androhung von US-Sanktionen gegen Unternehmen, die an der Nord Stream 2-Pipeline von Russland nach Deutschland beteiligt sind, die, wenn sie fertiggestellt wird, das russische Gasversorgungssystem nach Europa stärken würde. Sowohl die Exekutive als auch die Legislative der Vereinigten Staaten sind auf dieses Projekt fixiert. So warnten mehrere US-Senatoren in einem Brief vor „vernichtenden und potenziell tödlichen rechtlichen und wirtschaftlichen Sanktionen“ gegen den deutschen Hafenbetreiber, der an dem Projekt beteiligt ist. Deutsche Regierungsvertreter haben sich dagegen gewehrt und erklärt, solche Sanktionen bedrohten die europäische Souveränität.
Ein weiterer Krisenherd sind die US-Sanktionen gegen den Iran. Europa, Indien und China haben alle Handelsbeziehungen mit dem Iran und wollen mit ihm Handel treiben, und alle sind große Energieimporteure, während der Iran ein Energieproduzent ist.
Europa hat 2019 INSTEX gegründet, eine Zweckgesellschaft zur Umgehung von US-Sanktionen gegen den Iran. Das Vehikel erleichtert den Handel außerhalb des SWIFT-Systems und außerhalb des Dollar-Systems im Allgemeinen. Es wurde erfolgreich getestet, aber kaum genutzt. In ähnlicher Weise hat Indien seit langem konstruktiven Handel mit dem Iran, trotz religiöser/kultureller Unterschiede, die oft zu Problemen zwischen Indien und seinem Nachbarn Pakistan und zu territorialen Streitigkeiten in Kaschmir führen, aber die iranisch-indische Handelspartnerschaft wurde im Jahr 2020 aufgrund einer Kombination aus US-Sanktionen und COVID-19 eingeschränkt. China hat auch eine Reihe von strategischen Energiepartnerschaften und Handelsabkommen mit dem Iran, aber die US-Sanktionen zusammen mit COVID-19 haben auch die Handelssituation des Landes beeinträchtigt.“
Das Ausfransen des globalen Währungsreservesystems der USA
Veröffentlicht am 2. Dezember 2020-
Da gibt es nur 2 Probleme. Lyn Alden. Diesem Typen würde ich nie etwas glauben. Wenn der in den Spiegel schaut lügt er sich schon wegen seines Geschlechtsteils an.
2. Wenn man aus dem Dollar raus will – in welche Währung will man rein? In den Yuan? In den Rubel? Darauf setzen, dass die über 1 Milliarde Inder schon alles haben und plötzlich nichts mehr importieren? Oder den Euro? Alles Nieten neben Amerika. Nur Amerika hat DIE Armee, nur Amerika hat keinen miesgelaunten Nachbarn mit einer Armee, Amerika ist die Heimat von allem was mit Internet zu tun hat, Öl-Nettoexporteur und noch viel anderes. Wenn ich aus dem Dollar rausgehen WÜRDE, dann sicher nicht in die Urgesteine Russland China oder Europa, die haben entweder die Eier oder das Geschick für sowas grosses nicht und daneben einen Rattenschwanz an Problemen der den Amerikas klein aussehen lässt. Die Wahrheit ist – der Dollar wird totgesagt, aber eine Alternative zu ihm gibt es nicht. Wenn nur mal eben die amerikanische Flotte in die Häfen einfährt und einen Moment die Sicherheit der Meere nicht mehr garantiert ist es vorbei mit Handel, da kann jeder noch so viele Rohstoffe und Fabriken haben wenn es keine sicheren Seewege mehr gibt sind sie alle wertlos.
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Weshalb ist eine kurzfristige Finanzierung gefährlich? – „Wenn Schulden mit kurzfristigem Kredit finanziert werden, kann das lange Zeit gutgehen. Aber wenn Probleme auftreten, dann verschärfen sie sich schnell und werden enorm. Ein Beispiel ist Simbabwe. Präsident Robert Mugabe hat fast zwanzig Jahre lang Geld gedruckt, ohne grosse Probleme. Dann ist alles explodiert und hat in Hyperinflation geendet.“
Somit existiert eine Obergrenze für die Notenbankbilanz, aber wir wissen nicht, wo sie ist? – „Wenn ich sage, es gebe keine Limite, dann trifft das einerseits zu. Doch an einem bestimmten Punkt, wenn die Lage der Regierung prekär genug ist, treten sehr schlimme Nebenwirkungen wie Hyperinflation auf. Ich sage schon seit einiger Zeit, dass ich mir Sorgen mache um Japan.“
Wo liegen die Gefahren für Japan? – „Der Staat hat ein jährliches Defizit von etwa 5% und einen Schuldenstand von 230% des Bruttoinlandprodukts. Jetzt braucht es nur noch ein kleines Problem – zum Beispiel schnelleres Wirtschaftswachstum: Wenn dann die Zinsen steigen, nimmt der Schuldendienst sprunghaft zu. Dieser Nachteil wäre erdrückend gegenüber dem Vorteil eines höheren nominalen Wirtschaftswachstums. Solche Probleme sind also nicht nur hypothetisch, die Besorgnis ist nicht unberechtigt.“
William White: «Notenbanken können nicht zurück»
Wir befinden uns auf völlig unbekanntem Territorium», sagt der ehemalige Chefökonom der Bank für Internationalen Zahlungsausgleich (BIZ) in Basel. Wohin die unkonventionelle Geldpolitik führt, wisse niemand.
Philippe BéguelinPubliziert: 30.12.2016, 09:30
Zitat des Autors: „Doch erstaunlicherweise zeigt sich die amerikanische Wirtschaft nach wie vor robust. Trotz der hohen Zinsen ist das BIP der USA im Sommerquartal um 4,9 Prozent gewachsen – die grösste Steigerungsrate seit knapp 2 Jahren.“
Dazu folgende Aussagen:
„Die Stärke der US-Wirtschaft liegt in den Verbraucherausgaben, die in den letzten vier Quartalen auf Jahresbasis um durchschnittlich 2,3 Prozent gestiegen sind. Das entspricht etwa dem Trend vor der Pandemie. Im Vergleich dazu sind in der Eurozone die realen Verbraucherausgaben um 0,2 Prozent gestiegen – vor der Pandemie lag der Trend bei 1,6 Prozent –, im Vereinigten Königreich gingen die Verbraucherausgaben um 0,7 Prozent nach oben, gegenüber einem Trend von 2,1 Prozent.“
Wird die US-Wirtschaft weiterhin so widerstandsfähig bleiben?
Die US-Wirtschaft hat sich in diesem Jahr als unglaublich robust erwiesen. Wie erklärt sich diese Widerstandsfähigkeit und wie lange kann sie anhalten?
Kommentar von: Karen Ward
am 26.10.2023 – 08:00 Uhrzu Japan:
„Aus Sicht des Währungsstrategen James Malcolm von der UBS ist der geldpolitische Kurs der Zinskurvenkontrolle, den die (japanische) Notenbank seit 2016 verfolgt, mit dem jüngsten Beschluss praktisch gestorben. Er werde zwar noch bis zum Ende der Negativzinspolitik weiter betrieben. Danach könne die Notenbank ihn ersetzen, etwa durch ein Mindestziel für Anleihenkäufe, um Renditeausschlägen entgegenzuwirken.“
Bank of Japan tätigt ausserordentliche Anleihenkäufe
Die japanische Notenbank interveniert am Anleihemarkt, um einem Anstieg der Renditen japanischer Staatspapiere entgegenzuwirken.
Veröffentlicht am 01.11.2023 – 11:51 Uhr
Sie kündigte am Mittwoch umfangreiche ausserplanmässige Anleihenkäufe an. Die Rendite zehnjähriger japanischer Staatsbonds war zuvor um 0,02 Prozentpunkte auf 0,970 Prozent und damit auf das höchste Niveau seit Mai 2023 gestiegen. Nach der Mitteilung änderte sich das Bild: Die Verzinsung ging auf 0,960 Prozent zurück. Die Rendite der fünfjährigen Staatsbonds hatte zuvor auf 0,480 Prozent zugenommen – das höchste Niveau seit 2011. -
Interessant ! Was ist mit den Pensionskassenvermögen und und Leistungen künftiger UND laufender Pensionen??? Was mit der Auffanggesellschaft die ebenfalls über Jahre von 0 Null Zinsen gut gelebt hat und den Vermögenseigentümern (Einzahler und Pensionäre) ihren Anteil an den Renditen mit der irreführenden Minuszinsgeschichte verweigert hat??? Man fertigt die Menschen mit 0 Zins Gschichtli ab und kassiert verschwiegen Renditen. Im gleichen kürzt man Rentenleistungen und lässt sich demokratisch das Renteneintrittsalter erhöhen. Ei wie listig…
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«Higher for longer» tönt wie Musik in meinen Ohren. Leisten, Sparen und Investieren beginnt sich wieder zu lohnen. In den letzten 15 Jahren hat profitiert, wer Gratis-Kredite hebelte oder verkonsumierte. Auch den auf Gratis-Geld gebauten Zombie-Startups weint keiner nach. Die 15 Jahre Tiefzins sind der Grund für die Verpeiltheit der Generation Z… back to work bros ans sis!
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Nichts von dem wäre passiert. Deutschland kann weder Flughäfen (Berlin) bauen, noch Bahnhöfe (Stuttgart) noch Konzerthäuser (Hamburg). … was geht sind Korruption (Cum-EX, Maskendeals, etc). …und sicher würden Polen und Griechenland wieder Reparationszahlungen fordern.
….also nichts verpasst. -
Anders ausgedrückt, wer Arbeitete hat dafür bezahlt und wer eine Rente hat muss wieder Arbeiten gehen.
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Falls das dem Autor nicht bekannt sein sollte, das ist ein Schweizer Blog mit Fokus auf Finanzthemen in der Schweiz. Oder hat Luki das inzwischen auch vergessen und wie üblich copy/paste gemacht?
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Zitat: „Blickt man über den grossen Teich, so scheint sich der Markt mittlerweile langsam auf das Szenario einzustellen, dass die Zinsen länger auf hohem Niveau bleiben werden.“
Nein, Herr Friedrich. Falls sie es nicht bemerkt haben: die US-Indizes (wie z.B. der Dow Jones) sind in den letzten 2 Wochen raketenartig nach oben geschossen, weil der Markt jetzt damit rechnet, dass die Zinsen schneller und stärker fallen werden, als bisher angenommen. -
„Hätte Deutschland die Niedrigzins-Phase genutzt, um viel Geld zu günstigen Konditionen aufzunehmen, so hätten wir nun vermutlich Autobahnen aus weissem Marmor und öffentliche Design Toiletten.“
Und noch viel mehr Inflation.
Es gibt nichts gratis, jemand bezahlt immer. -
Das Geschriebene ist natürlich Blödsinn. Dazu ein Link, der vor ein paar Monaten hier geschaltet worden ist :
https://www.finanzen.net/anleihen/nrw0mp-nordrhein-westfalen-land-anleihe
Abgesehen davon : Wäre die Bundesdeutsche Regierung dem Rat von Hr. Friedrich zuvorgekommen, so bin ich der festen Ueberzeugung, dass das billige Geld unterdessen im Sozi-Sündenpfuhl verprasst worden wäre.
Der Artikel strotzt nur so vor Wunschdenken! Mit Verweis auf den Link ist davon auszugehen, dass die Deutsche Intelligenzia eher auf Landesebene zu suchen ist.
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Kippt Deutschland, kippt diese EU. Eine gute Nachricht!
Ansonsten. „Schaffä, schaffä, Häusle bauä“ war Mal. Heutzutage wird man angepisst, wenn man keine Schulden machen will. Das zeigt wie traurig weit es gekommen ist mit den alten Industriestaaten (Westeuropa, Nordamerika, Japan). Der Schein ist Sein. Das kann eh keine 100 Jahre mehr gut gehen. Von daher haben es die Ösis gut gemacht. Mit der 2. Säule haben sie es ähnlich sehr gut gemacht. Und wir (Schweiz) haben Scheisse gebaut. Die Ösis haben clever und sehr Weitsichtig die Volkverarschung 2. Säule an der Urne abgelehnt (und die 1. Säule ausgebaut) und wir haben die Volksverarschung 2. Säule äusserst naiv angenommen. Fazit: Bei gleichem Geld; am Ende des Tages hat auch dort jeder Ösi mehr im Portemonnaie als jeder Schweizer. Und der Staat spart erst noch Geld.
By the way; Schulden machen, das lehrt man schon seit Jahrzehnten an der HSG und Co.
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Auch langjährige Schulden müssen zurückbezahlt werden. Klar eine Chance wurde verpasst. Gleichzeitig fehlte anscheinend das Vertrauen in die eigenen Kräfte das Geld irgendwann zurückzuzahlen.
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Die Zinsen vollführen einen dead cat bounce. Wir wünschen uns sehnlichst die guten alten Zeiten zurück. In 12 Monaten sind die Zinsen wieder deutlich tiefer, wenn auch die letzten gemerkt haben, dass die Teuerung nicht inflations-, sondern angebotsbedingt, bzw. kriegsgetrieben ist. Allerdings werden bis dann viele bedeutend ärmer sein als heute.
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Frontrunning
„Das Frontrunning ist ein Anglizismus, der im Börsenhandel das Ausnutzen des vertraulichen Wissens um die Handelsstrategie des Auftraggebers (vor der Durchführung der in Auftrag gegebenen Wertpapierorder) durch den Vertreter des ausführenden Instituts zum eigenen Vorteil bezeichnet.Beispielsweise führt eine große Kauf-Order auf engen Märkten zu einem überproportionalen Preisanstieg des betroffenen Werts. In diesem Wissen kann ein Börsenmakler vor einem solchen großen Kaufauftrag zuerst für das Eigenhandelskonto Werte kaufen, um vom Preisanstieg der nachfolgenden Order zu profitieren (und steigert so bereits den Preis zu Ungunsten des Mandanten). Wird der private Auftrag zeitgleich erteilt, spricht man vom Spezialfall des Parallel Running.“
https://de.wikipedia.org/wiki/Frontrunning
Home
Anleihen
Österreich, Republik
Österreich-Anleihe: 2,100% bis 20.09.2117
Österreich-Anleihe: 2,100% bis 20.09.2117
67,83 %
+0,33
+0,49 %
17.11.23
SCGP
Berlin
Düsseldorf
Frankfurt
Hamburg
Hannover
Lang & Schwarz
München
Stuttgart
Tradegate
Baader Bank
Gettex
Ste Generale
Wien
Quotrix
WKN
A19PCG
ISIN
AT0000A1XML2https://www.finanzen.net/anleihen/a19pcg-oesterreich-anleihe
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Goldstandard
„Einige Goldinvestoren glauben, dass die Länder zu einem ähnlichen System wie vor 1944 zurückkehren werden, bei dem die Zentralbanken große Mengen an Gold lagern und ihre Währungen damit decken.
Während kein Land zu diesem Zeitpunkt freiwillig auf einen Goldstandard zurückgreifen würde (da er seine Fähigkeit einschränkt, große Defizite zu machen und die Geldmenge zu erhöhen, und dem derzeitigen Anreiz zuwiderläuft, schwache Währungen zu haben, um im Welthandel wettbewerbsfähig zu sein und Handelsüberschüsse zu erzielen), könnten sich einige Länder in Krisenzeiten an ihn wenden, um eine Währung in einer Inflationsphase zu stabilisieren. wenn etwas kaputt geht.
Letztes Jahr erklärte die niederländische Zentralbank, dass Gold verwendet werden könnte, um ein zusammengebrochenes Finanzsystem zu besichern und neu anzufangen.
Aktien, Anleihen und andere Wertpapiere: Alles birgt ein Risiko. Wenn etwas schief geht, können die Preise fallen. Aber Krise hin oder her, ein Goldbarren hat immer einen Wert. Zentralbanken wie die DNB haben daher traditionell viel Gold auf Lager. Schließlich ist Gold der ultimative Notgroschen: der Vertrauensanker für das Finanzsystem. Wenn das gesamte System zusammenbricht, wird das Goldangebot eine Sicherheit für einen Neuanfang bieten. Gold gibt Vertrauen in die Stärke der Bilanz der Zentralbank. Das gibt ein sicheres Gefühl.
-DNB, 2019, übersetzt ins Englische
Vor einigen Jahren begann die indische Zentralbank damit, im Namen der indischen Regierung staatliche Goldanleihen auszugeben. Dabei handelt es sich um Staatspapiere, die auf Gramm Gold lauten. Sie zahlen niedrigere Zinsen als normale indische Staatsanleihen, weil sie das Währungsrisiko eliminieren. Der Vorteil der Regierung besteht darin, dass sie Kredite zu einer niedrigeren Rendite aufnehmen können. Der Vorteil der Anleger besteht darin, dass sie eine konservativere Anlage erhalten, die an den Goldpreis statt an die indische Währung gebunden ist, und eine positive Rendite auf das Goldengagement erzielen können.
Unabhängig davon, ob Währungen jemals wieder im weitesten Sinne durch Gold gedeckt werden, können Zentralbanken Gold als Reservewährung in jeder Art von globalem Währungssystem halten, wie z. B. dem oben erwähnten dezentralen Energiepreissystem oder neben digitalen Währungskörben.“
Das Ausfransen des globalen Währungsreservesystems der USA
Veröffentlicht am 2. Dezember 2020 -
„Im Jahr 1844 schrieb der US-amerikanische Schriftsteller Ralph Waldo Emerson, dass Eisenbahnschienen der Zauberstab seien, mit dem sich die schlummernde Energie in Land und Wasser zum Leben erwecken ließe.
Emerson erkannte, dass das Eisenbahnnetz das wirtschaftliche Potenzial seines Heimatlandes deutlich steigern konnte. Wie wir heute wissen, hatte er damit in vielerlei Hinsicht recht.
Das Eisenbahnnetz schuf Verbindungen – zwischen geografisch weit voneinander entfernten Orten der Vereinigten Staaten, aber auch zwischen den Kapitalmärkten des Landes. Die Notwendigkeit zur Finanzierung dieses beispiellosen Großprojekts veränderte das Finanzsystem der Vereinigten Staaten von Grund auf und nachhaltig.
Europa steht heute an einem ähnlichen Scheidepunkt.
Wir hatten es in letzter Zeit mit einer Reihe tiefgreifender wirtschaftlicher Schocks zu tun und sind robust aus ihnen hervorgegangen. Das reale BIP liegt nur 2 % unter dem Wert, von dem wir Ende 2019 ausgegangen waren.
Allerdings stellen sich uns einige neue Herausforderungen, deren Finanzierung eine Mammutaufgabe sein wird.Heute möchte ich darüber sprechen, wie uns diese Mammutaufgabe gelingen kann und insbesondere darauf eingehen, was zu tun ist, damit die europäischen Kapitalmärkte dieses Unterfangen besser unterstützen.
Ich werde darlegen, dass die Kapitalmarktunion in diesem Kontext unverzichtbar ist, wir aus zwei Gründen bis dato aber keinen Fortschritt gemacht haben.
Erstens: Wenn wir uns Beispiele aus der Geschichte vor Augen führen, ist offensichtlich, dass die Voraussetzungen für die Entwicklung der Kapitalmärkte in Europa noch nicht vorhanden sind. Insbesondere gab es bislang kein gemeinschaftliches Projekt, das als Anker für die Kapitalmarktunion hätte dienen können. Dies ändert sich nun aber.
Zweitens: Möglicherweise haben wir bei der Integration in Ermangelung eines solchen Projekts zu sehr auf einen Bottom-up-Ansatz gesetzt. Ich denke, dass wir ganz neu an die Kapitalmarktunion herangehen müssen – wir brauchen einen Wandel nach dem Vorbild Immanuel Kants.
Kant führte ein grundlegendes Umdenken in der Philosophie herbei, indem er postulierte, dass nicht die Welt unsere Wahrnehmung schafft, sondern vielmehr unsere Wahrnehmung – das Produkt unseres menschlichen Geists – bestimmt, wie wir die Welt erleben. Diesem Gedanken folgend können wir auch ein grundlegendes Umdenken bei unserer Herangehensweise an die Kapitalmarktunion erreichen, sodass sie maßgeblich zur Finanzierung der laufenden Transformationen beitragen kann.“
Die Kapitalmarktunion neu denken
Rede von Christine Lagarde, Präsidentin der EZB, anlässlich des Europäischen Bankenkongresses
Frankfurt am Main, den 17. November 2023https://www.ecb.europa.eu/press/key/date/2023/html/ecb.sp231117~88389f194b.de.html
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Na also, geht doch…Dass es auf Inside Paradeplatz wieder mal seit langem einen Artikel mit viel Fleisch am Knochen hat, finde ich erfreulich!
Gut gibt es Leute, die über die tägliche links-rechts Polemik, EU hui oder pfui, SNB good or bad, etc… hinaus denken und handeln.
Und so verpasst man halt vor lauter Problem-Bewirtschaftung und Verharren in althergebrachten Denkmustern sich bietende Chancen…. -
Nach gleicher Logik hätte z.B. Benko sich noch mehr verschulden müssen..schlussendlich führt dies nicht zu nidrigeren Zinsen sondern zum Kollaps durch Hyperinflation !
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Unsere Finanzministerin in Tschechien war etwas weniger genial als ihre Kollegen in Österreich. Sie legte Ende 2021 CZK-Staatsanleihen mit 5 Jahren Laufzeit mit variablem Zinsatz gemäss offizieller Inflationsrate auf. Meine Frau kassierte im ersten Jahr über 15% Zins. Der Clou dabei ist, dass die Zinsen thesauriert werden (können, aber nicht müssen) und dann der neue Gesamtbetrag voll verzinst wird. Obwohl die CZK gegenüber dem Euro und dem CHF etwas verloren hat, wäre das auch für Ausländer eine Top-Investition gewesen. Die Anleihen waren innnerhalb weniger Tage ausverkauft…
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Auch die Schweiz hat dies verschlafen. Damals hätte man z.Bsp. 10-jährige Bundesanleihen zu 0.3% (oder weniger) auflegen können – wäre weggegangen wir warme Weggli (Anlagenotstand Penkas usw.). Wozu? Investitionen in Infrastruktur (Bahn, Auto, Cargo sous terrain…), Energie (Netzausbau – auch letzte Meile, bestehende KW, Solar, Wind, Geothermie…), Ausbildung & Forschung (trotz Horizon u.dgl.). Aber wer denkt schon wirklich langfristig. Staatsverschulung? 100 Mrd. mehr und wir wären immer noch Weltmeister gewesen und: hätte vielleicht den CHF leicht geschwächt (eher ein Vorteil).
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Wieso liest man hier regelmässig Artikel von ausländischen Autoren? Es Gäbe doch auch genug schreibgewandte Schweizerinnen und Schweizer?
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Den Artikel muss man sich auf der Zunge zergehen lassen!!!
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Wer hat es geschnallt???
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Auf der einen Seite, DAS zurecht, gegen die Nullzinspolitik die Geldmenge treibend wirkt wettern und gleichzeitig bedauern, das nicht mehr Schulden heisst noch mehr Geld für Schulden geschöpft wurde.
(Wo sollte den das Kapital sonst aufgetrieben werden?)
Und noch etwas. Jeder der zum NULL oder Mini Zins Geld auf 20 oder 100 Jahre in eine Geldblase, die inflationär wirkt investiert, ist ein Dummkopf. DENN anstelle eines Real Zinses kann er sich dann jeweils Ende Jahr, über die Kapital Wert Verdunstung freuen.
Warum ist der M. Friedrich sooooo erfolgreich mit seienen Weisheiten?
Simpel einfach, die Bewunderer sind noch um einiges naiver und dümmer!
Mit seiner Predigt vom Resetten des Finanzsystems, hat dieser Held längst klar offenbart, das er im Grundsatz, von solider Ökonomie so gut wie null Ahnung hat.
Wünsche allseits schönen Sonntag, ich habe Bauchschmerzen vor Lachen. -
Hinterher ist man immer schlauer und auch Sie sind 2 Jahre zu spät. In den letzten Jahren konnte jeder der Augen hatte sehen, dass existierende Schulden für bis zu 32 Cent zum € gekauft werden können (NRW0M9, NRW0MP). Es ist außerdem falsch zu behaupten, Deutschland hätte sich nicht langfristig verschuldet, vergleichen Sie wiederum obige Anleihen, die über 100 Jahre laufen und um 0,95 % verzinst wurden. Die deutsche Finanzverwaltung emittiert unterschiedliche Laufzeiten und hat wesentliche historische Emissionen zu Höchstkursen aufgestockt und damit von den Käufern noch Geld gekommen, also hohe Profite eingefahren. Dazu gibt es Emissionen der Bundesländer, die unterschiedliche Strategien verfolgen. Alle aktuellen Emissionen müssen hoch verzinst werden und Deutschland zahlt immer noch weniger Zinsen als Österreich oder besonders Italien und Frankreich, weil es eine bessere Bonität hat. Ob das so bleibt bei den aktuellen Amateuren in der deutschen Politik wird sich zeigen. Sie haben keine Ahnung und es ist zu hoffen, dass sich die Leser dieses Blogs nicht von Ihnen verdummen lassen. Übrigens: die langlaufenden Bonds gewinnen gerade an Wert und sobald die Zinsen steigen sind dort riesige Geschäfte zu machen. Ihre Kommentare sind 2 Jahre zu spät, ich habe auf die Problematik mehrmalig in meinen Kommentaren hingewiesen, meine Positionen sind auch schon gedeckt, jetzt gilt es zu warten. Von Friedrich lernen heißt Geld verlieren lernen. Und wer meint den Zinssatz der Zukunft zu kennen, vor dem sollte man wegkaufen
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LOL. Russland hat die „sanctions of hell“ und wird dieses Jahr rund 75Mia positiv abschliessen. Der „Westen“, allen voran die USA und Deutschland, haben sich unnötig verschuldet um einen Krieg zu finanzieren der von Anfang an niemals auch nur den Hauch einer Chance hatte. Und sich dabei vom besten Energielieferanten abgenabelt und eine Rezession verursacht. Ideologische Verblendung, Inkompetenz und Dummheit haben nun mal ihren Preis. LOL
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Bravo!
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Anstatt hier hätte hätte Sparerzins zu verzapfen, wäre es angebracht, einmal unser System zu hinterfragen. Der Markt für Anleihen ist hunderte mal grösser als jener der Aktien. Die Welt ist aktuell mit dem 2,5fachen der globalen Wirtschaftsleistung verschuldet. Soll das ein Finanzsystem sein? Alle lügen sich selber und gegenseitig in die Taschen, so sieht es aus. Nie, einfach gar nie werden diese Schulden je zurückbezahlt werden, das ist die Wahrheit. Und da kommt ein Friedrich und rät noch dazu, den künftigen Generationen sogar den Zins vorenthalten zu sollen. Das kann es nicht sein. Die Bieridee von Nullzins oder gar Negativzins verdanken wir ja vorwiegend den Zentralbanken die der Politik in die Hände spielen mussten. Und nun haben sie ihr Pulver verschossen, verhindern das was im Kapitalismus essentiell ist damit er funktioniert. Der KONKURS.
Zur Erinnerung Herr Friedrich. Der Zins ist eine Risikoprämie für die Gefahr, dass der Schuldner zahlungsunfähig wird. Nun würde mich noch interessieren, wer überhaupt so einen Schrott wie eine Tiefzins-Anleihe kauft. Eine Anlage die kaum das Risiko verzinst und die Wahrscheinlichkeit der Rückzahlung auf die Länge äusserst gering ist. Das können nur Staaten sein welche auf Rechnung ihrer Bürger sich selber à gogo verschulden. Die ganz schlauen Länder nennen es dann für ihre Bürger „Sondervermögen“ statt Schulden.
Dass in so einem System alle einfach mitmachen weil es funktioniert, weil ein Ponzi (oder ein Benko😅) auch lange funktioniert, ist eine bittere Erkenntnis. Um es zu stoppen müssten Risikozins und Konkurs wieder angewendet werden, aber das wird nicht passieren und darum kommt der Kollaps leise auf die Jungen zu.
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Herr Friedrich
Was haben Sie vor 3 Jahren empfohlen?
Hindsight is easier than foresight
Gerade im IP sind wir durch Deutsche Klugscheisser massiv geschädigt. Wieso können Deutsche nicht in deutschen Foren über die Dummheit…
Nichts von dem wäre passiert. Deutschland kann weder Flughäfen (Berlin) bauen, noch Bahnhöfe (Stuttgart) noch Konzerthäuser (Hamburg). ... was geht…
Anders ausgedrückt, wer Arbeitete hat dafür bezahlt und wer eine Rente hat muss wieder Arbeiten gehen.