Wenn literarisch unbefleckte Menschen von einem Buch hören, das „In Trubschachen“ heisst, könnten sie annehmen, es handle sich um ein Heimatbuch. Um das Portrait eines Dorfes mit all seinen Facetten.
Und wenn sie weiter hören, dass es sich dabei aber um einen Roman handle, denken sie möglicherweise an einen Heimatroman, in der Art, wie sie ihn aus Kioskheftroman kennen.
Und jetzt wollen Leser bei dem, was der Autor dieses Romans neuerdings bei Inside Paradeplatz schreibt, erkennen, dass es sich bei ihm um einen Anhänger der Wokeness-Bewegung handeln muss.
Really? Woke in Trubschachen?
Im tiefsten helvetischen Hinterland. Im Emmental. Dort, wo das Entlebuch beginnt.
Das Hinterland des Kantons Luzern.
Im schweizerischen Hillbilly-Land? Da, wo die meisten Menschen die Ansichten der rechtskonservativen Volkspartei teilen, die nicht zuletzt dank ihnen zur grössten Partei des Landes geworden ist.
Is this possible?
Ist es möglich, dass dort ein Schriftsteller lebt, der von der Wokeness-Ideologie infiziert worden ist? Sich mit ihr identifiziert?
Mit diesem neusten Auswuchs der sich als progressiv empfindenden extremen Linken mit ihrem Political Correctness-Imperativ und ihrer Cancel Kultur?
Mit diesem ideologischen Konstrukt, das in Form einer Art schnell abhängig machenden synthetischen Politdroge nun als Allheilmittel gegen alle Übel in der Welt propagiert wird.
Als das Universalmittel, mit dem jegliche soziale Ungerechtigkeit und jede Diskriminierung zum Verschwinden
gebracht werden kann.
Als das Wundermittel, mit dem alles Böse, das es auf der Welt je gegeben hat, wieder gut gemacht werden kann und mit dem auch dafür gesorgt werden kann, dass solche Dinge in Zukunft nie mehr geschehen werden, wenn es denn nur von allen Menschen regelmässig eingenommen würde.
Damit endlich alle Menschen auf der Welt im ewigen Frieden zusammenleben können.
Ein schönes Ziel, wie man der Bewegung durchaus zugutehalten könnte. Wie man ihr konzedieren könnte. Eine gute Absicht. Ein guter Vorsatz.
Wenn es da nur den Weg zur Hölle nicht gäbe. Und sein ewiges Pflasterungsproblem. Die Frage, womit der Weg denn nun gepflastert werden soll. Und wenn es da nicht auch noch den bösen Nachbarn gäbe, der sich weigert, das Mittel diszipliniert einzunehmen.
Das alte Problem aller Politik, die das „Heil“ der Welt im Auge hat. Aller politischen Parteien, die eine geheilte, eine heile Welt schaffen wollen. Oder jedenfalls sagen, dies tun zu wollen.
Die Crux aller Weltheil-Bewegungen.
Die bösen Nachbarn, die sich weigern, das Mittel einzunehmen, das sie wach halten würde. Die Medizin, die sie dazu bringen würde, unablässig wachsam zu sein. Auf der Lauer. Auf der Hut. Auf dem Quivive. Woke.
Die bösen Mitmenschen, die sich weigern, einen Index für richtige Sprache und korrektes Verhalten zu akzeptieren und nicht einsehen wollen, dass das Woke-Sein das einzig Wahre ist.
Die darauf beharren, die Woke-Bewegung kritisieren zu dürfen und Diskussionen über sie in Gang zu bringen, und es in Kauf zu nehmen bereit sind, von der Bewegung als „politisch Unkorrekte“ blossgestellt zu werden.
Weshalb, von der Woke-Bewegung her gesehen, gegen diese Leute natürlich auch die strengstmöglichen Sanktionen ergriffen werden müssen, da deren wirkliches Ziel gar nicht die Kritik, sondern die Zerstörung der Bewegung sei.
Todfeinde. Der Inbegriff des Bösen. Unmenschen, mit denen man nicht diskutieren darf, sondern die man mit allen Mitteln, die einem zur Verfügung stehen, bekämpfen muss. Deren man sich entledigen, die man erlegen, die man niederstrecken muss. Ausrotten.
Und dazu hat man zum Glück jetzt auch endlich eine Waffe zur Verfügung, wie es sie bisher noch nie gegeben hat und die in Schlagkraft und Reichweite, auf den psychischen Bereich übertragen, in ihrer Effizienz beinahe der einer Atombombe gleichkommt.
Ein wunderbares Werkzeug, um zu spalten und Kettenreaktionen auszulösen und mit wirkungspotenzierenden Algorithmen dafür zu sorgen, dass man immer auf der Siegerseite steht.
Ein Werkzeug, mit dem man jede Menge an Shitstorms entfachen und die Gegner tonnenweise mit Dreck zudecken kann. Mit dem man die Feinde jederzeit an den Pranger stellen oder einen Bann über sie aussprechen kann.
Ein Instrument, mit dem man Protestaktionen, Demonstrationszüge und Besetzungen von Gebäuden organisieren und jede Menge an eingängigen Parolen und Schlagworten in Umlauf bringen kann, die sich bestens als Massen-Schrei-Vorlagen eignen.
Denn der grosse Vorteil dieses Werkzeugs ist, dass es über ein immenses Ansteckungspotenzial verfügt, das noch schneller wirkt als dies bei Epidemien und Pandemien der Fall ist, die durch echte Viren ausgelöst werden.
Und da die Schlagworte und die Schlagargumente einem eigene Denkanstrengungen und eine mühsame Aneignung von Geschichtskenntnissen ersparen, werden sie in der Regel auch unbesehen, ohne Prüfung und ohne Bedenken, unreflektiert überall automatisch aufgenommen und roboterhaft weiterverbreitet.
Was wiederum den Vorteil hat, dass man sich seiner eigenen Ignoranz nicht zu schämen braucht.
So dass zum Beispiel auch eine relativ kleine Zahl von Studenten ganze Universitäten terrorisieren und die Professoren dazu zwingen können, nur noch von ihnen als politisch korrekt empfundene Lerninhalte zu unterrichten.
Und auch Schauprozesse können so problemlos veranstaltet werden, bei denen es von den Schlagworten dann nicht mehr weit bis zu den Prügelstrafen ist, und irgendwann könnte, wenn nötig, sogar wieder auf die Guillotine zurückgegriffen werden.
Auf die zu Beginn der französischen Revolution erfundene, auch nationales Rasiermesser oder die Kurzmachende genannte Tötungsmaschine, die auf dem Höhepunkt der Revolution unter der Diktatur des zwölfköpfigen Wohlfahrtsausschusses zum Dauereinsatz gekommen ist, als das Ziel der Revolution die Errichtung eines „Tugendstaates“ geworden war.
Im Namen der Gerechtigkeit, die zu einem Selbstgerechtigkeitswahn geworden war, hatten den Göttern der Wohlfahrt und des Wohlstands wieder Menschenopfer gebracht werden dürfen.
Obwohl für das Erkennen solcher geschichtlichen Zusammenhänge die Woke-Bewegung möglicherweise noch zu wenig woke ist.
So wie sie anscheinend auch die frappanten Ähnlichkeiten nicht sehen kann oder will, die zwischen ihren Aktivitäten und jenen Aktivitäten bestehen, die im Iran durch die Moralpolizei und durch Belehrungs-Patrouillen ausgeübt werden und in der Türkei durch eine uniformierte und bewaffnete Nachbarschaftspolizei.
Ganz abgesehen davon, dass in Saudi-Arabien Enthauptungen bei Massenhinrichtungen immer noch mit dem Schwert durchgeführt werden.
Okay. Aber was heisst das nun für diesen Schweizer Schriftsteller, der einen Roman mit dem Titel „In Trubschachen“ geschrieben hat?
Ist er nun ein Anhänger der Woke-Bewegung? Oder ist er das nicht?
Wir könnten doch einmal im Internet nachsehen. Vielleicht gäbe es da etwas dazu zu finden.
Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Wenn man schon keine Ahnung hat, bitte einfach wieder auf den eigenen Namen konzentrieren: InsidePARADEPLATZ…
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Zu viel Schnaps geso..en?
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Den Begriff „woke“ benutzen v.a. SVP-Kreise und ähnlich gestrickte Ewiggestrige. Die anständigen Bürger sprechen nicht so.
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Wie jetzt, das Entlebuch beginnt in Trubschachen? Ich empfehle den Besuch in einer Memory-Klinik und um Himmels Willen eine unbefristete Schreibkarenz.
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Einmal mehr eine erstaunlich schlecht geschriebene Ode an sich selbst.
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„Im tiefsten helvetischen Hinterland. Im Emmental. Dort, wo das Entlebuch beginnt.
Das Hinterland des Kantons Luzern.“Das esch Chabis. Würde mich nicht wundern, wenn die Entlebucher Bauern nach diesem Artikel wieder mal nach Luzern stürmen. Entlebucher sind Entlebucher, keine Hinterländer so wie wir Willisauer.
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https://www.trubschachen.ch/
so schön! -
Naja, Herr Meyer, wenn das bisschen Protest an Unis für Sie schon „Terror“ bedeutet, dann haben Sie im ruhigen Trubschachen anscheinend noch nie wirklichen Terror erlebt, oder zumindest aus erster Hand echt Betroffener davon gehört.
Wie sagte doch Martin Luther King, sinngemäss: „Die schwierigsten Gegner befreienden Wandels sind die weissen Liberalen, die sagen: Ihr dürft schon protestieren, aber nicht so! Weil sie die Ordnung der Gerechtigkeit vorziehen. Um dann, nach erfolgreichem Protest, zu sagen, sie seien doch schon immer auf der Seite der berechtigten Kritik gestanden.“
Nelson Mandela zum Beispiel war anfangs des Widerstands gegen Südafrikas Apartheid auch im bewaffneten Kampf (Für Liberale also ein „Terrorist“). Und nach dem befreienden Erfolg waren dann plötzlich alle auf der „richtigen Seite der Geschichte“, auch die liberalen Konformisten… -
Auf den Punkt gebracht, Hr.E.Y. Meyer !
In einer zunehmend ideologisiert geprägten Umgebung bleibt früher oder später die Balance jener Eigenschaften auf der Strecke, welche für das Zusammenleben, zumindest in meinem Empfinden, essenziell ist : Herz und Verstand.
Ich stelle fest, dass objektive Behauptungen über Wirtschaft, Gesellschaft, Natur, oder auch menschlichem Körper, zunehmend nicht mehr von Emotionen isoliert betrachtet werden, sondern eben jenseits einer gesunden Balance, wie oben vermerkt.
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Völlig sinnlos
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Nein, zu anspruchsvoll für Y- und Z-ler. Was über drei Zeilen geht, überfordert die. Deshalb sind sie bei Tiktok & Co. Lieber Filmli und Bildli statt Text (Rechtschreibung und Grammatik: Fehlanzeige). Luki hat recht, IP darf sich nicht den Lesefaulen und -schwachen anpassen.
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Wenn ich Trubschachen höre, lasse ich mir mit Freude ein “Kambly Butterfly” auf der Zunge vergehen. Bin nicht woke, sondern älter
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Die Butterflies zergehen leider nicht mehr auf der Zunge. Andere Rezeptur, andere Konsistenz, anderes Format und andere Farbe. Finde ich persönlich sehr schade.
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In Trubschachin kenne ich nur die Kamblin. In der Fabrikladin kann frau sich gratis mit Guetslinnen vollfressen bis sie platzt.
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Ich würde es gut finden, wenn am Sonntag auf IP ein Abfalltag eingeführt wird, wo nur solchen Seich publiziert wird, und die Schreiber so niemand belästigen. An Wochentagen aber wie gewohnt nur gute Beiträge veröffentlich werden.
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Seich ist die richtige Bezeichnung!
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🚾
🚽
🙄Sofort runter spühlen!
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Also ich koche des öfteren im Wok.
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Wieder ein langfädiges Elaborat eines von LH auserwählten Plauderis.
LH hat sein Produkt innert einem Jahr in den mentalen Ruin getrieben.
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Die Speisen die es im „Hirschen“ gab, waren jedenfalls nicht woke. Ich kriege jedes Mal Hunger, wenn ich in Ihrem Roman lese…😎
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Bei „woke“ kann man eigentlich aufhören, zu lesen. Wer den rechten Kulturkampfbegriff benutzt, dem geht es nicht um eine ernsthafte Auseinandersetzung mit dem politischen Gegner oder dessen Ansichten. Auch dann nicht, wenn man den Begriff dazu benutzt, sich darüber zu beklagen, vom fein säuberlich gesuchten und ausgewählten Publikum ausgebuht zu werden, dem man selbst ein billiges Stöckchen hingehalten, weil man ja weiss, es anzutriggern. Das ist dann sozusagen in den Tantiemen als Schmerzensgeld enthalten.
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Ähnlich wie der linke Kulturkampfbegriff „rassistisch“? Interessante Analogie.
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Yew: Was rassistisch ist, ist vergleichsweise klar definiert, während woke halt alles ist, von dem du befürchtest, es könnte deine Privilegien in Frage stellen. Dein Kommentar macht deshalb auch nicht auf eine echte Analogie aufmerksam, sondern ist nur ein rechtstrolliger Whataboutismus.
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Aber „antriggern“, „rechtstrollig“ und „Whataboutismus“ (!) qualifizieren zu 100 Prozent zum Provokationsdoofsprech.
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Auch mit einem etwas höheren IQ, als geübten Leser, was will der Autor jetzt ausdrücken? Oder muss man in einem Geheimbund sein um seine Sprache zu verstehen?
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alter pfeifst du dir alles gleichzeitig rein?😳
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Woke – oder genauer: die von der postkonlialen Ideologie Wachgeküssten, es ist eine Ideologie des Selbsthasses und des Hasses auf alles Weisse (Freiheit, Demokratie, Mann, Frau, Vater Mutter, Heimat und Kapitalismus eingeschlossen) Und „woke“ heisst politisch lediglich „Sozialismus“. Dieser alte Mist, der nie funktioniert, aber arm macht, krank und unglücklich. Schauen Sie sich die Woken an: es sind schwächliche Emos, Zärtlinge, und oft „es bitzeli grusig“. Weil sie mit der Realität nicht zurecht kommen, postulieren sie, dass GEFUEHLE wichtiger seien. Und sich die Realität ihren Gefühlen unterwerfen MUSS. Armseliger geht es wohl kaum. Und Herr Meyer: Schreiben Sie bitte an Ihren Romanen weiter, Ihre Beiträge hier sind ja so anstrengend, spitze Feder geht anders. Aber bei den Literaturtagen unter Ihresgleichen werden Sie gewiss gefeiert, hier aber nicht! Hier ist Realität.
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Na basler, dabei ist doch woke der, der für alles jemanden anders verantwortlich macht?
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H.e.y. Meyer, lassen Sie sich mal untersuchen. Viel Glück!
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Wollen wir nicht alle zu den Guten gehören?
Die Anderen sind immer die Bösen, nur schon um die eigene Gruppe als die Guten zu vermarkten.
Es gibt halt Menschen, die denken, sie können selber nur gut da stehen, wenn sie andere Menschen schlecht machen.
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Lenin, Stalin, Mao, PolPot… sie waren zu ihrer Zeit auch alle „woke“. Das Resultat haben wir gesehen. Mehr als 120 Millionen Eliminierte „Unwoke“ im eigenen Land – und dazu war der eine oder andere noch ein Pädo. Hitler? Der war nicht „woke“. Der war ein Psychopath, ein absolut Irrer mit einem Drogenproblem. 55 Millionen Tote weltweit.
Also, alle diese Rattenfänger sind Massenmörder. Nur hatten die Linken mehr davon als die Rechten. UND: Links (und grün, was nicht besser ist, nur noch dümmer) ist heute wieder salonfähig, selbst wenn damit der 7. Oktober 2023 gefeiert wird von Jungen, denen man offenbar jede Klarsicht geraubt hat und die wieder Antisemitismus pflegen. Dass man von den Muslimen in ihren Reihen nichts Besseres erwarten kann, wissen wir seit den mörderischen Anschlägen in Paris, Madrid und überall sonst in Europa – es ist ja seither nicht besser worden mit Attentaten hier und dort.
Darum: Woke ist Serienmord. Nicht mehr und nicht weniger. Wer das unterstützt, wer die Demos für die Psychopathen der Hamas untersützt, unterstützt eine kriminelle Organisation. Den Strafartikel dazu haben wir. Wieso buchten wir solche nicht einfach ein? Oder werden vom Staat nur Corona-Gegner polizeilich überwacht und drangsaliert, weil sie sich staatlicher Willkür gegenüber widerständlich verhalten haben? Und was ist mit den Gewalttätern der Reitschule Bern, die Polizisten ins Spital befördert haben, ungestraft? Wären es Jung-SVPler gewesen, hätte man die Armee in Bern mit scharfer Munition schiessen lassen, denn der Staatsapparat ist längst unterwandert. -
Warum müssen Boomer sich immer so langatmig ausdrücken? Herrje.
Fakt ist jedenfalls, dass Woke gewonnen hat. Und das mit Recht. Denn es geht im Kern darum, andere zu akzeptieren, ohne sie zu verletzen.
Meine Generation hat das verstanden. Und eigentlich die Boomer ja auch. Bei ihnen hieß es nicht „Woke“, sondern „Anstand“.
Mit anderen Worten: nur ein paar Krakeeler unter den Boomern machen gegen Woke eine Welle.
Das ist schäbig. Das kann weg.
Platz da für Woke/Anstand!
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Anstand? Ich empfinde das als ziemlich übergriffiger Anstand.
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Woke und Anstand? Dass ich nicht lache! Wer die Hamas unterstützt hat keinen Anstand sondern ist ein Verbrecher! Platz da für Nichtwoke.
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Ich würde es gut finden, wenn am Sonntag auf IP ein Abfalltag eingeführt wird, wo nur solchen Seich publiziert wird,…
Wieder ein langfädiges Elaborat eines von LH auserwählten Plauderis. LH hat sein Produkt innert einem Jahr in den mentalen Ruin…
Völlig sinnlos