Swiss Banking lebt von Diskretion und Qualität. Umso wichtiger ist es, die zentralen Prozesse in eigener Hand zu behalten.
Genau in die andere Richtung deutet ein Deal, der vor der Tür stehen soll.
Die Raiffeisen soll die Trendcommerce, eine letzte Hinterlassenschaft von Pierin Vincenz, der AS Equity Partners verkaufen.
Die Finanzfirma mit Ablegern in Zürich und London hätte damit ein Nahezu-Monopol.
Ende 2021 kaufte sie für einen Fantasiepreis von gegen 400 Millionen Franken die SPS, eine Post-Tochter. Diese gilt als Platzhirsch im Firmen-Dokumenten-Druck.
SPS und Trendcommerce erledigen unter anderem den Print-out für Banken. Deren Konto-, Depot- und Steuer-Auszüge werden von den beiden Firmen erstellt und verschickt.
Gehen die zwei Unternehmen wie jetzt kolportiert zusammen, entsteht ein Gebilde, das für den Finanzplatz von zentraler Bedeutung ist.
Die UBS lässt ihre Kunden-Dokumente bereits heute von der SPS ausdrucken. Der entsprechende Vertrag läuft nächstes Jahr aus.
Dann könnte die Bank die alte CS-Druckkapazität im Backoffice Uetlihof nutzen. Doch ob das ins Konzept der maximalen Gewinnsteigerung der UBS-Leitung passt?
Vieles spricht dafür, dass die Superbank bei der SPS bleibt, die jetzt mit der Trendcommerce noch mehr Macht im Dokumenten-Ausdruck hat.
Wer hinter der Besitzerin AS Equity Partners steht, ist nicht klar. Laut einer Quelle sollen die wahren Eigentümer hinter zwei „Layers“ versteckt sein.
Wer kontrolliert den zentralen Dokumentendruck von Swiss Banking? Welche Daten landen wo? Wie sicher sind diese?
Die ZKB druckt ihre Dokumente noch selber aus, viele kleine Banken sind bei Mini-Druckereien.
Doch der Trend geht Richtung Scale, Grösse. Entsprechend landet immer mehr des Kuchens bei der führenden SPS respektive deren Besitzerin, einer Finanzgesellschaft.
Die Raiffeisen äussert sich nicht zur Frage, ob sie die Trendcommerce verkauft hat. An dieser hält sie eine Mehrheitsbeteiligung, der Rest verteilt sich auf die zwei Gründer und weitere.
Rund 40 Millionen soll die Raiffeisen respektive deren eigenes Private Equity-Vehikel Investnet für die gut 50 Prozent an der Trendcommerce einst inhingeblättert haben.
2023 wollte die Raiffeisen offenbar noch zu viel für die Trendcommerce. Die Rede ist von rund 15 Millionen. Ein Deal scheiterte.
Jetzt hat ihr offenbar die AS Equity Partners den gewünschten Preis bezahlt. Zum Nachteil der Schweiz? Das muss sich weisen.
Beim Verkauf der SPS Ende 2021 ging kein Raunen durch die Branche. Im Gegenteil, Bär Karrer, die Anwaltskanzlei der AS, rückte sich als Beraterin ins Rampenlicht.
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Die beliebtesten Kommentare
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Die nahe Geschichte hat uns gezeigt, dass Auslagern ausserhalb der Schweiz (Bankdaten, Gesundheitsdaten) ein absolut nicht kalkulierbares Risiko darstellt. Ein Schwachkopf der das noch nicht begriffen hat!!!
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Mokierer, die nahe Geschichte hat uns vorallem gezeigt, dass das Auslagern innerhalb der Schweiz ein absolut nicht kalkulierbares Risiko darstellt.
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hey boomers. ihr könnt eure bankbelege auch daheim ausdrucken👍😀🔥💪
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Wie machen das bloss alle anderen ausserhalb der Schweiz?
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Geht der Trend nicht zu Paperless? Lol. Ohne saftige Aufschläge gibts bei meinen Banken keinen Versand mehr…
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Preisoptimierung ist keine Geschäftsdoktrin. Sicherheit darf sowieso nicht wegen Preisoptimierung geopfert werden. Solche Manager sind keine Manager und gehören entsorgt.
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So ein Skandal wäre bei Loomit in Pattaya kaum möglich!
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Der echte Skandal ist doch der seinerzeitige Verkauf der staatlichen Post-Tochter an die ausländisch beherrschte SPS. Absolut skandalös und man konnte kaum je darüber lesen. Danke Luky Luke fürs Aufdecken! Eine Frage sei erlaubt: wer hat eigentlich Interesse an einem so langweiligen eher schwach rentablen Bereich? Der Markt schrupft Jahr für Jahr. Geht es also um viel mehr als nur die Rendite? Wäre interessant zu wissen.
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Luki sollte ein paar Monate in die Ferien, viel Schlaues bringt er nicht mehr hin.
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Wenn das stimmt, dann muss der Staat intervenieren. Dass ausländische Investoren in der Schweiz Monopole in datensensitiven Bereichen an der Schnittstelel zum Bankgeheimnis errichten ist inakzeptabel.
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Welcher Staat? Frau Amherd oder doch lieber Herr Cassis? Bern oder Brüssel?
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Für die großen Banken zählt nur Kosten senken, da fliegt alles raus was wegoptimiert werden kann. Und bei den mittelgroßen fängt das auch schon an. Nun könnte man ja sagen, warum geht es nicht digital wo doch sowieso alles digitalisiert wird? Viele Behörden verlangen aber immer noch Ausdrucke direkt von der Bank.
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Das Problem sind nicht die Behörden. Wenn Du 80 sein wirst, wirst du die von dir so gedankenlos geforderte Digitalisierung noch selbst verfluchen.
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Ich fordere nicht „gedankenlos die Digitalisierung“, sondern stelle lediglich fest. Das mit den Behörden ist aber so, auch wenn das jeder unterschiedlich erlebt.
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@Marcus: Fair point.
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Lukas, als Szenenkenner weise ich fairerweise darauf hin, dass es im vermuteten Szenario nicht verwerflich ist, dass zwei Unternehmen im Zuge von Konsolidierung und Marktdruck zusammenfinden. Höchst bedenklich ist jedoch die absolute Monopolstellung, welche das neu entstehende Unternehmen einnehmen kann. Diese Position erlaubt es, eine Monopolrente im Schweizer Markt zu etablieren und abzuschöpfen, da keine parallel verfügbaren Kapazitäten vorhanden sind, um als Korrektiv einzuwirken. Wenn man bedenkt, dass sich im Schlepptau der SPS die UBS, die ehemalige CS und nun offenbar neu die Raiffeisen samt zahlreichen grossen Versicherungsunternehmen bewegen, ist das ungünstig für den hiesigen Markt. Wie du richtig feststellst, ist es höchst bedenklich, dass total geheim gehalten wird, wer hinter der AS Equity Partners Struktur steht. Gerade bei derart datensensitiven Bereichen darf man das aus Complianceüberlegungen nicht einfach so hinnehmen. Noch weniger bekannt ist, wer das Bündel künftig erwerben wird, wenn AS Equity ihren Anlagehorizont erreicht hat. Werden es dann Amis, Chinesen, Russen oder womöglich Araber sein, die diesen strategischen „Kanal“ mit indirektem Zugang zu höchstsensiblen Schweizer Daten kaufen? Bin gespannt und geschockt zugleich.
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a) Ist denn due UBS eine Schweizer Firma – wenn man mal nur das Aktionariat anschaut?
–> Also wo liegt jetzt denn das Problem mit dem PE bei SPS?
b) Die Frage lautet, unter welchem Regulator die Firma operiert. Und solange die SPS in der Schweiz ist, ist diese Frage klar beantwortet.
c) Keine Alternativen zu SPS – das stimmt definitiv nicht. Es gibt Mitbewerber, welche dies auch könn(t)en.-
Uuups. Düpiert. Touchéeeee. Ein Betroffener der beiden Gesellschaften versucht sich hier wohl um den Kragen zu schwafeln. Nö – darauf fallen wir nicht rein.
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zu (C) Nein die gibt es so nicht (Sicherheitsstandards usw.)
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Lieber Klartext – „C“ ist klar falsch! Ihr werdet zum uneingeschränkten Monopolisten. Mit der UBS im Kundenportfolio, Trendcommerce im Handtäschli und vermutlich neu auch die CS (nach der traurigen Integration Teil von UBS), dürfte der CS Üetlihof im Jahr 2025 schliessen. UBS unter Ermotti war immer schon ein Fan davon, den zentrale Dienste und den Einkauf über Chain IQ abzuwickeln, um Longterm-Buddy Chisullo (man kennt sich von UBS bestens) mit Ex-EY-Amigo Stalder Marcel im Werkzeugtruckli, mit Ambitionen zum Floaten an der Börse munkelt man in der Szene. Auslagern auf Teufel komm raus, auch wenn nachweislich kein Stutz gespart wird und der Kunde besser fahren würde, wenn er direkt mit den Anbietern ohne teuren Zwischenlayer verhandeln würde. Das ist meine Prognose als Marktkenner. Zu den heutigen drei Gross-Playern SPS, Trendcommerce und CS-Üetlihof gibt es in der Schweiz und Lichtenstein schlicht keine Alternative. Ab 2025 sind alle unter einem Dach bei SPS vereint. Wir wissen, dass ihr die Preise anheben werdet. Der Rest der Banken- und Versicherungsbranche in der Schweiz und Liechtenstein ist in heller Aufregung und prüft Alternativen. Noch beunruhigender wäre es, wenn 2026 das Gesamtkonstrukt SPS – wie es ein Schreiberling kolportiert – abgestossen wird. Schon heute seid ihr auslandbeherrscht und versteckt euch hinter einer doppelten Trust-Struktur. Der Grund: totale Verschleierung der Principal-Ownership. Ich halte diese komplett anonymisierte Fremdbeherrschung vorliegend für höchst problematisch.
Ist doch klar, dass so ein datennahes Konstrukt auch für staatsnahe Käufer, gerade aus dem arabischen Raum oder Festlandchina, höchstinteressant wäre. Dass es eher um Daten als um den reinen Transaktionsdruck und das Inputmanagement geht verdeutlicht der seinerzeit komplett wahnsinnige Transaktionspreis. Wir erinnern uns: im Dezember 2021 zahlte AS Equity Partners Lohnodn den wahnwitzigen Preis von 375 Millionen Franken für die Posttochter SPS. Dass in der Schweiz keiner der Chefbürokraten auf die Idee kommt, dass hier die Hoheit über höchstvertrauliche Datenkanäle, wenn auch nur indirekt, vertickt wird … ist schon faszinierend. Alles durchwinken. Schon damals bei der Post – wo es völlig unbedenklich war, ein so zentrales Datenkanalinstrument an eine komplett verschachtelte PE in London zu vertickern. Faszinierend. Als kleiner Hinweis an ALLE: Ihr kauft zu teuer ein – ob über SPS oder Chain IQ.
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Die SPS hat den 3 grössten Outsourcer in der Schweiz, Avalog Outline aufgekauft und Besitz nun 100% der Aktien von Trendcommerce dem zweitgrössten Outsourcer der Schweiz.
Im ersten Schreiben an die Trendcommerce würde schon klar erwähnt dass bei zukünftigen Angeboten die Preise abgesprochen werden.
Somit gibt es für grosse Outsourcing Aufträge, keine Alternative mehr und die SPS/Trendcommerce kann in Zukunft die Preise nach Lust und Laune gestalten.
Wenn die WECO hier nicht einschreiten, ist Sie nur noch eine Farse.
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Als PE Akteur gehe ich davon aus, dass die „Braut“ also SPS mit der kleineren Trendcommerce in der Handtasche fit for sale gemacht werden soll. Der Anlagehorizont einer PE aus London – wie es die AS Equity Partners bekanntlich ist – geht selten über einen Analgehorizont von 7 Jahren hinaus. Oft wird bereits nach 5 Jahren abgestossen. Das wäre dann im Zeitraum 2026 bis 2028!!! Und genau das ist vorliegend höchst bedenklciht. Es geht um den indirekten Zugang ja sogar die Hoheit über höchstsensible Daten wie Bankauszuge, Portfoliostatements, Krankenkassen und Versicherungsbelege von Inländern etc.. Da müsst die WEKO und der Datenschützer viel genauer hinschauen.
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Luky Pönsch Luke hat wieder zugeschlagen! Die Gerüchte halten sich tatsächlich seit einiger Zeit. Es ist davon auszugehen, dass SPS und Trendcommerce im Zuge eines möglichen Zusammengehens in ihre Einzelteile zerlegt würden. SPS hat ziemlich sicher ausreichend Kapazitäten um den Tend-Schuppen zu absorbieren .. aber was passiert mit dem Traditions-Standort in St. Gallen?
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Auch die SPS hat nicht die Kapazitäten um dieses Volumen an einem Jahresende an den 2 Standorten zu verarbeiten
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Die Standorte werden womöglich konsolidiert und dann geschlossen.
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Hört mir doch mit dieser unsäglichen Bauernbank Raiffeisen auf.
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Bericht gelesen, oder ist Lesen zu viel verlangt?
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Das riecht streng nach SMG.
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Nachdem ein ungenügender VRP der RB nach dem anderen nur Geld verbrannt hat und es sich alle in ihren Stühlen bequem gemacht haben wurde der Laden für ein Trinkgeld verkauft.
In die Röhre haben alle geschaut, insbesondere die anderen Aktionäre. Viel wurde anfangs versprochen, ausser viel Spesen (auf den Zähler der RB Legionäre) und hohe Löhne für das Management hat aber nichts rausgeschaut.
Expansionen in die Türkei und in die welsche Schweiz inkl. einem viel zu grossen (und trägen) Beraterstab haben nichts gebracht und jetzt muss auch noch Vincenz den Kopf hinhalten. Nein … das haben alle anderen verbrochen, aber nicht der Pierin.
Da ziehen gewisse Leute mit grosser Klappe nur den Hals aus der Schlinge. Und wieder habt ihr ein gutes Geschäft in den Boden geritten. Das kann man in der Zentrale sehr gut.
Schade für die Mitarbeiter, die werden jetzt dafür büssen müssen.
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Wenns stimmt was Du sagst – wieso habt ihr keine anverwandten Mitbewerben zum Mitbieten angefragt? SPS ist nun wirklich der schlechtestmögliche Partner gerade auch für Raiffeisen. Euer Laden in St. Gallen wird abgeholz und euch wird in den kommenden Jahren die Gebühren hochgeschraubt. Das ist so klar wie das Amen in der Kirche. Braucht wenig Fantasie. In der Branche heisst es, die Verkäufer wollten zu viel für den Schuppen und nun schreibst Du hier Trendcommerce gehe für ein Trankgeld weg. Ja was stimmt denn nun? Und mich nimmt Wunder wie angesichts der problematischen Fremdbeherrschung durch die ungünstige Private-Equity-Schachtelstruktur künftig die absolute Sicherheit der Datenkanäle garantiert wird? Da gebt ihr doch das Gold aus dem Hause?! Sorry aber das ist übelste Spinnerei und gefährlich. Stell dir vor die Schünesen oder Araber kaufen das Gebastle en bloc. Wäre doch fantastisch oder?!!! …..
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das dürfen sie gerne mal die Herren Hinz und Kunz bei RB fragen. KMUC als Mehrheitseigner ist immer seinen eigenen Kurs gefahren und darum hats auch nie richtig funktioniert. Vieles wurde in den Sand gesetzt, insbesondere EBIT, viel EBIT. Gemäss Informanten musste RB (von der Finma aus) die Beteiligung KMUC/Trendcommerce loswerden. Und weil der Laden überschuldet ist (wegen Missmanagement der neuen Eigner) gab es nicht viele Interessenten die den verlangten Preis bezahlen konnten. Dieser war notabene vor einem Jahr oder so genau die hälfte…
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Wo ist das Problem soll die FINMA vorgeben das man die SPS und die Trendcommerce nicht mehr verwenden darf weil nicht im Inland und unseren Gesetzen untergeordnet. Wo ist hier der Datenschutzbeauftrage der Schweiz? Wieder in Bern am pennen? Ist schön wenn rauskommt das die Daten an Dritte weitergeleitet werden dann werde ich persönlich die Bank einklagen.
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Da hättest du aber früher die AGBs deiner Bank lesen sollen.
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Diskretion und Qualität gibt es bei Scheizer Banken nicht. Das war einmal vor vielen Jahren.
Der echte Skandal ist doch der seinerzeitige Verkauf der staatlichen Post-Tochter an die ausländisch beherrschte SPS. Absolut skandalös und man…
Lukas, als Szenenkenner weise ich fairerweise darauf hin, dass es im vermuteten Szenario nicht verwerflich ist, dass zwei Unternehmen im…
Preisoptimierung ist keine Geschäftsdoktrin. Sicherheit darf sowieso nicht wegen Preisoptimierung geopfert werden. Solche Manager sind keine Manager und gehören entsorgt.