Die Schweiz verkommt zur Wildwest-Wirtschaft. Chefs lassen ihre Mitarbeiter im Glauben an gute Zeiten.
Kommt’s dann zum Hammerschlag, lassen sie ihre Angestellten im Regen.
Weltbild, eine Verkaufskette für Bücher und Magazine, hat letzte Woche ihre eigenen Bücher deponiert.
Die Anstrengungen, nach dem Konkurs des deutschen Mutterhauses den Ableger in Helvetien zu retten, waren gescheitert.
Die 120 Schweizer Angestellten sahen sich vor 5 Tagen vor dem persönlichen Aus. Für die drei Viertel des Monats August, während denen sie in den Shops am Tresen standen, gibts null Stutz.
Lohnzahlung? Sorry, fällt ins Wasser. Kasse leer.
Aber hey, das Arbeitsamt hilft weiter. Einfach beim RAV melden, und schon wird das Leben wieder leicht.
Unternehmertum wie aus der Steinzeit.
Arbeitgeber werden asozialer
Im Tessin führt Bally zu neuen Tiefen. Die einstige Topmarke hat unter ihren jüngsten Eigentümern einen Sinkflug in Concorde-Manier erlebt.
Komplett abgehobene Investitionen in eine Marke, die keiner mehr wiedererkannte, Luxus-Schlitten fürs Kader vor dem Firmensitz in Caslano.
Und dann vor zwei Wochen die News aus dem Nichts: Ein Hedgefund aus Übersee übernimmt den ganzen Laden.
Heuschrecke im Anflug – das verspricht in der Regel nichts Gutes für die Arbeiter. Die müssen um Job und Existenz bangen.
Wissen, wie’s mit der Traditionsfirma und den Arbeitsplätzen weitergeht, tun sie nichts. Es gebe „absolut null Infos“ von den Verantwortlichen, sagte ein Insider letzten Freitag
Der CEO, der die Bally an die Finanzfirma verkaufte, ist derweil irgendwo. On Holiday, ist aus der Sonnenstube zu vernehmen.
So geht das heutzutage in der vermeintlich sozialen Eidgenossenschaft: Die Chefs legen Pleiten der Extraklasse hin, dann machen sie sich erst mal aus dem Staub.
Die Botschaft an die Truppen: Schaut doch selber, seid ja erwachsen genug.
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Die beliebtesten Kommentare
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Es geht so vieles den Bach runter. Ist doch egal, es gibt ja keine Konsequenzen für die Verursacher. Stauseen werden ins Ausland verschachert, Schigebiete, Wohnungen, Politik samt Politikern, Nationalismus, es geht immer weiter.importiert werden noch mehr Probleme, viele sogenannten Fachkräfte, Dreck,Verbrechen,Lasten für die Steuerzahler. Auch hier gibt es keinen Stop. Bedauernswerte Zukunft
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Bei Marina Rinaldi läuft z.Zt. eine ähnliche Sauerei ab mit den Angestellten. Langjährige Mitarbeiterinnen werden unter Vorwand in die Zentrale gelockt, um dann dort von sofortiger Kündigung zu erfahren. Inkl. Schlüssel abgeben und Knebelklausel bezl. Kündigungsfrist unterschreiben.
Eine Dr*cksbude (bezl Führung) durch und durch, welche unfähige Weichenstellungen direkt auf die untersten Stufen abwälzen.
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Zu Bally kann ich nichts sagen. Bei Weltbild ging der Mutterkonzern in Deutschland in die Insolvenz. Wieweit dies Weltbild Schweiz wusste, ist uns allen nicht bekannt. Sie haben aber zumindest versucht, dass Schweizer Geschäft zu retten. Dies ging leider nicht. Wenn die Unternehmung die Bilanz deponieren muss, werden die Geschäfte von den Betreibungsbeamten versiegelt. Es darf nichts mehr aus den Geschäften genommen oder verkauft werden, keine Rechnungen, Mieten oder Löhne bezahlt werden. Die Restware wird dann von den Liquidatoren verkauft. Was in der Kasse übrigbleibt, geht zuallererst an das Personal (privilegierte Forderung). Abzüglich des erhaltenen Arbeitslosengeld. Das kann aber Jahre gehen.
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Das ist so typisch Schweiz. Niemand in führeder Position musste jemals für sein Tun, die Veranwortung tragen. Es ist egal, ob Wirtschaft oder Politik. Zur Not hat man den Steuerzahler.
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Sehr richtig! Aber das scheint heutzutage gängige Praxis zu sein das die Menschen immer asozialer werden, egal ob im Beruf oder Privat, ob kleine, mittlere oder große Firma.
Eine Firma kann insolvent gehen, eine Firma kann auch verkauft werden ein ganz normaler Vorgang, aber die Mitarbeitenden so dastehen zu lassen, einfach mal die Zahlungen einstellen und nicht erreichbar zu sein, das ist richtig schlechter Stil!
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Als Leser, welcher Bally nur als als Marke kennt, und Weltbild gar nicht, komme ich hier nicht draus, trotz zweimaligem lesen.
„Man“ soll anscheinend schon wissen, was der Zusammenhang zwischen Bally und Weltbild ist.
Das ist kein guter Journalismus, wenn der Autor Grundlegendes einfach voraussetzt.
Es könnte wirklich sein, dass auf IP zunehmend schludrig hingeworfene Artikel erscheinen, es muss halt jeden Tag was „Neues“ kommen. Bin froh, dass ich Adblocker verwende…-
Der Zusammenhang besteht nur darin, dass beide Managements im entscheidenden Moment sagen „Leckt mich“ und verschwinden. Billigstes Verhalten.
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Sie sind nicht in der Schweiz aufgewachsen, oder?
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Es könnte etwa so erklärt werden „Bally, ein Hersteller von Lederwaren“ oder „Weltbild, ein Händler von Medien“… ohne hier eine Wertung oder Nationalität zu beschreiben. Man kann den Hauptsitz noch dazu geben, oder den derzeitigen Hauptbesitzer, oder letzten Eigentümer oder die Gründerfamilie aber das wird dann zu viel…
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Weltbild – was? – kein Geld mehr für die Angestellten? – kann doch bei der katholischen Kirche geholt werden, deren x Bistümer mal bei dessen Gründung mit von der Partie waren
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Hier läuft doch seit Monaten die Werbung von Temu.
Produkte von Bally oder Weltbild sind doch genau das Beuteschema von den Chinesen. Die Leser hier sollten solche Zusammenhänge auch bilden können und Lukas Hässig einmal die Schlagzeilen über Meyer-Burger aufnehmen. Das Thema heisst China.
Das hat nun mal Folgen wenn die Leute immer dem billigsten Geschrei nachlaufen.
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Haargenau! Eine Frage bei der Gelegenheit: wenn ich diese Temu-Hützeranzeigen etwas mühsam (kleines Kreuzchen) wegklicke und dieses „Feedback“ beantworte, z. Bsp. „Anzeige unangemessen“, Herr Google bedankt sich dann immer artig, nützt das überhaupt etwas, oder bringt das eher das Gegenteil? Weiss das jemand?
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Hallo Jan und warum China nun Schuld daran haben, wenn Bally einfach meilenweit von einem definierbaren Image entfernt ist? Bally hätte locker das Potenzial sich als nicht wegzudenkende Topmarke zu positionieren (als „Rolex“ in ihrem Stammbereich mit entsprechender Marge) aber sicher nicht Powerpointfreaks aus den Zertifikätlifabriken (Lädeli an Bestlagen ohne entsprechende strategische Kommunikation/Produkte kann nicht funktionieren.. Aber die R’s haben halt zuviel Geld und zuwenig Menschenkenntnis, leider. Schade ums Potenzial.
Aber mit Temu hat das definitiv gar nichts zu tun.
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Kein Wunder – bei all den Austritten aus der Kirche – no money no honey. Dabei ist die katholische Kirche der grösste Grundbesitzer weltweit ist… Das Verhalten ist ja wirklich christlich…
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https://www.inclusivecapitalism.com/about/
frage mich halt schon wer da wem die Ehre erteilt. Die Rothschilds und deren Anhang im Photo oder der Vatikan als Vertreter der Christilchen Kirche. Die Aufzählungen in der Seite sind in der Tat gigantisch, vor allem bei den Finanzkenndaten, sonst eher Belanglos.
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Ich Glaube immer noch an „der Glaube versetzt Berge“ im Sinne von etwas aufbauen, etwas Leisten und Erschaffen, erkenne da aber in der Moderne nicht so wirklich viel Bewegendes oder pilgern die Menschen von Übermorgen in die Asphalt- und Betonwüsten, Steueroasen oder Yachthäfen um sich zu erbauen?
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Weltbild. Sehr merkwürdig. Hat jemand mehr Infos was da wirklich passiert ist? Gabs eine Gläubiger Betreibung?
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Also mein Chihuahua 🐶 weiss diesbezüglich gar nichts..
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Haesslicher schlechter Kapitalismus… leading by example! Weltbild ist zudem eine Christliche Organisation… was ja heute auch nicht mehr zaehlt. Da wundert man sich dass Leute links waehlen…wenn auch als trotz
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Wenn es die Grossen vormachen wie zB. bei der Uebernahme der CS durch UBS, dass Tausende Direktoren ihre Titel und überhöhten Saläre behalten können, 14 Milliarden an Kapital das den Anlegern gehört, vom Bundesrat im Auftrag der UBS gestrichen werden dann machen es die etwas kleineren Firmen eben auch so. Dies ist die neue Zeit, wir haben ja all die ausländischen Manager ins Land geholt, den Grossteil der grösseren Firmen ins Ausland verkauft, siehe NZZ gestern. Dass diese keine Rücksicht nehmen auf die Befindlichkeit der Arbeitnehmer ist doch klar, der nächste Job im Ausland winkt ja meist schon und wenn die eigenen Taschen voll sind, ist ein Umzug auch nicht so schlimm denn der wird auf der Managementebene meist vom neuen Arbeitgeber bezahlt…..
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Es ist an der Zeit, die zweite französische Revolution zu starten und anschliessend gesunde, stabile Wirtschaftsregeln einzubringen, so wie China und Russland diese bereits längst haben:
– Recht auf Arbeitsplatz für jeden durch Planwirtschaft
– Enteignung, wenn jemand zu wohlhabend und/oder wirtschaftspervertiert wird
– Eliminierung demokratiefeindlicher Individuen, auch auf WirtschaftsbasisUnd vieles mehr. Die Zeit des Westens ist vorbei. Wir müssen endlich gesunde Werte implementieren und aufhören, uns von den Medien ständig belügen zu lassen.
MfG
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Die franz. Revolution im gleichen Atemzug mit China und Russland zu nennen … Vielleicht wären ein paar Geschichtslektionen von Vorteil.
Die Planwirtschaft und das sozialistische System haben nichts gebracht ausser Leid und Terror für die Bevölkerung und die (wirtschaftliche) Privilegierung einzelner weniger Personengruppen, die sich die Taschen gefüllt haben (und noch immer füllen). Das sind keine gesunden Werte, das ist reine Verachtung unter dem Mäntelchen „Sozialismus und Gerechtigkeit“.
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@Butterhödi
Sachlich antworten hat bei Ihnen keinen Zweck mehr…Zeitverschwendung…nehmen Sie einfach Ihre Medikamente wieder ein…danke
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Hier schon vor Jahren gefordert. GL und VR Mitglieder haben mit Ihrem Vermögen zu haften (z.B. Rückgabe von Boni und Teil ihres Gehaltes – mindestens). Dann wird es weniger Möchtegernmanager geben – weil der Geldregen nicht mehr automatisch sprudelt und mit dem Job auch Risiken verbunden sind! Und die Manager, welche sich den Job zutrauen und auch das Risiko als selbstverständlich mitnehmen, werden fachlich, sachlich das Unternehmen erfolgreich führen. Negativbeispiele gibt es genug CS, Winterthur Versicherungen, Migros und eben Bally bei letzteren haben die Möchtegernmanager jemals die schwachsinnigen Produkte gesehen, oder sind sie blind und haben zusätzlich geistige Geschmacksverwirrungen?!? Louis Vuitton wäre ein Beispiel wie man in dieser Liga es richtig macht!
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Ja, ja. Halt die Turnschuh Mänäger Generation. Eigene Taschen füllen und dann nichts wie weg. Darum die Turnschuhe und keine Krawatte mehr. (Wegem schnellen Rennen)
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Also die Bally-Gürtel waren mal sehr in bei den Rich Kids – so um die early 2000s …
PE heisst ja erst mal Kosten 30% runter, Produktion woanders hin und worst case nur noch store in store und online.
Kann mir den Turnaround nicht anders vorstellen als die CH-Löhne erst mal zu eliminieren.
Das können die Italiener die Italiener doch alle nebenan für günstiger, wie jetzt letztens berichtet im Dior Sweat-Shop ausserhalb von Milan:
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Neoliberalismus; Man dachte sich das es zu einer möglichst effizienten Kapitalverwertung kommt wenn alles, wirklich alles was irgendwie Profite bringt handelbar sein müsse. Alles was dem zuwiederläuft wird vernichtet. Marken, Standorte, Patente, Immobilien, Pensionskassenvermögen, Lizenzen, Urheberrechte und imer gerne gesehen, möglichst flexible Arbeits- & Sozialgesetze und Rentenkassen bereits zum geplündert werden, damit ja nichts im Weg steht.
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Es dauerte in Europa um die 30 Jahre, in den USA etwa 10 Jahre früher um den Niedergang derart systematisch einzuleiten. Aktionärskapitalismus, Shareholdervalue, Staat in der Badewanne, Eigenverantwortung und Selbstregulierung, Steuern auf dem Bierdeckel, FlatRate Tax, endlos kreative Finanzkonstrukte um staatliche Abgaben zu verhindern.
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Aber leider ist da rein gar nichts um Staaten, Nationen, Identität und Standfestigkeit aufzubauen. Die einzigen die von diesem abartigen Konstrukt etwas haben sind die Eigentümer von Kapital, Vermögen, Investitionen die ihre Vermögen in Steueroasen gut geschützt wissen. All das wird vom Staat bis zum letzten geschützt.
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Alles andere nicht, den dazu fehlen mittlerweile die Unabhängigkeit von der globalisierten Oligarchie so wie die ebenso wichtige Unabhängigkeit der Einnahmen. Ohne diese machen nicht mal Abstimmungen, Wahlen einen Sinn. Was bleibt ist die endlose Auseutung und manigfaltiges für dumm verkaufen der hiesigen Arbeiter & Angestellten und deren Familien. -
Die Schweizer Tugenden sind alle den Bach runter als die angelsächsische Manager Kultur angekommen ist. Zu viele gewissenlose Typen in Führungspositionen, und die CH Gesetze sind auf ihrer Seite. Und dick kassieren. Für welche Verantwortung denn??
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Die Schweizer CEOS haben dass in St. Gallen auf gelernt wo die Ellbogenmanier beigebracht wird. Da muss man nichts in Angelsachsen holen. 😉
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Aber dafür immer noch 27 grad Wassertemperatur im Lago Lugano. Heute bislang noch bewölkt. LG aus Caslano.
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Mit oder ohne Blaualgen ?
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Jeder CS-ler der über seine Lage motzt, soll sich mal überlegen, was geschehen wäre, wenn er bei einem normalen KMU gearbeitet hätte.
Dann hätte er wie die Weltbild-Leute auf dem RAV nach einer Entschädigung nachsuchen können.
Aber eben, die Banker leben (wie die Staatsangestellten auch) in einer eigenen Welt. -
Gratuliere Ihnen Herr Hässig, Sie haben es auf den Punkt gebracht. Wie viele namhafte Firmen sind in den letzten Jahren durch sogenannte Manager in den Ruine getrieben worden. Denke Sie an die CS wo zu Grunde gewirtschaftet wurde. Hauptsache die unfähigen Manager bekommen hohe Bonus und eine Abfindung in Millionen höhe. Die Angestellten lassen sie im Regen stehen, Was ist das für eine soziale Schweiz??
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Warten wir mal ab und schauen, was schlussendlich mit der Migros passiert.
Das obere Kader sitzt weiterhin fest im Sattel und versucht es an anderen Posten erneut.
Wenn dann mal alles verkauft ist, ist wenigstens genug Geld in der Kasse für grosszügige Anfindungen -
Mittlerweile sitzen unfähige „ManagerInnen“ im Bundesrat und in den Bundesämtern und verscherbeln die Schweiz an die EU und NATO!
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So weich gebettet wie UBS-, CS- und Staatssngestellte verliert in der Schweiz niemand seinen Job.
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„Botschaft an die Truppen: Schaut mal selber, seid ja erwachsen genug.“
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Wenn eben 5 % der Belegschaft 30 % der Lohnsumme für sich beanspruchen, verbleibt halt nichts mehr in der Kasse. Dies ist das Ergebnis der neuesten Salärumfrage bei den grössten Schweizer Unternehmen. Absolut asozial; Egoismus pur. Die Reaktion wird postwendend in berechtigten Forderungen der restlichen 95 % der Mitarbeiter folgen.
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kommt mir bekannt vor. ist es nicht auf den Ämtern auch so …?
von was zahlt IP eigentlich seine IT-Spacken?
ach nein, sind ja nur billige Robots ohne Anspruch auf Lohn! -
Unternehmertum wie aus der Steinzeit. Lukas, das sind keine Unternehmer, sondern Manager. Die managen in erster Linie ihre eigene Kasse, für alles andere sind die anderen Verantwortlich. Ihr grosses Salär bekommen sie, weil sie angeblich die Verantwortung tragen, sich rechtzeitig aus dem Staub zu machen.
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Bei IP läuft es ähnlich: Nur Egomanan und Knallfrösche werden als Autoren auf IP zugelassen, die im Leben fast nichts erreicht haben, aber gerne alles andere mies finden und sich befriedigen können.
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Was sagte Erwin Müller, Besitzer
Müller Drogeriemarkt zu mir: Wenn ich den Manager nicht ständig auf die Finger schaue, machen sie nur Schei…! Genau so ist es!!
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Die Schweizer Tugenden sind alle den Bach runter als die angelsächsische Manager Kultur angekommen ist. Zu viele gewissenlose Typen in…
Gratuliere Ihnen Herr Hässig, Sie haben es auf den Punkt gebracht. Wie viele namhafte Firmen sind in den letzten Jahren…
Jeder CS-ler der über seine Lage motzt, soll sich mal überlegen, was geschehen wäre, wenn er bei einem normalen KMU…