Der Deal hat das Zeug zum Symbol für den Niedergang. Das geht aus der Information der IHAG-Truppe am Montag hervor.
Da eröffneten die Chefs der vom zuvor verkündeten Ende der 75-jährigen „Bührle“-Bank verblüfften Truppe, dass die Mehrheit keine Stelle mehr hat.
50 der 75 Mitarbeiter werden entlassen, ein paar davon retten sich in Frührente – auch keine Freude.
Vom VR und der Geschäftsleitung der IHAG haben sich praktisch alle bereits aus dem Staub gemacht.
Abgehauen. Mit gefüllten Taschen.
Zurück bleibt die Bodentruppe. Nur gerade 25 der Crew schaffens rüber zur Käuferin Vontobel.
Der Tages-Anzeiger hatte als Erster darüber berichtet.
Die Vontobel hat für die nach einer Asset-Schmelze im 2023 noch übrig gebliebenen 3 Milliarden einen unbekannten Preis bezahlt.
Die 25 IHAG-Mitarbeiter setzen sich zusammen aus Kundenberatern und Backoffice-Staff. Eine Kerntruppe kümmert sich dabei um einen einzigen Kunden.
Gratian Anda.
Das ist der Besitzer der IHAG Privatbank. Es handelt sich um den Sohn des bekannten Pianisten Géza Anda und dessen Frau Hortense Anda-Bührle.
Die gehört zum engsten Bührle-Clan. Sie kam vor 98 Jahren als Tochter des deutschen Waffenschmids Emil Georg Bührle zur Welt. Vor 10 Jahren verstarb sie.
Sohnemann Gratian Anda erbte ein Milliardenvermögen. Dieses liess er hauptsächlich von den Cracks in der eigenen IHAG verwalten.
Eine Bank als verkapptes Family Office. 1,5 Milliarden soll Gratian Anda bei der IHAG haben, so die Information am Montag ans Personal.
Das viele Geld geht nun ebenfalls zur Vontobel. Bleibt es dort? Wie lange?
Die anderen 1,5 Milliarden stammen von unzähligen Vermögenden aus ganz verschiedenen Märkten.
Das macht es der Vontobel schwierig: Der Asset-Deal könnte sich als Rohrkrepierer entpuppen.
Die Zürcher Familienbank hat Erfahrung darin. Die Finter-Übernahme vor 7 Jahren war am Ende ein Trauerspiel.
Auf Fragen äussert sich Vontobel nicht. Bei der IHAG meint eine Sprecherin zu den 50 Überflüssigen:
„Aktuell vorgesehen ist, dass Vontobel 25 Mitarbeitende übernehmen wird. Zudem übernimmt Vontobel die drei Lernenden der IHAG.“
„Im Rahmen des Sozialplans wird es sicher auch noch zu einer noch nicht festgelegten Zahl von Frühpensionierungen kommen.“
Kommentare
Kommentieren
Die beliebtesten Kommentare
-
Milliarden geerbt und nur Beizer im Kopf – schlimmer geht’s kaum.Artikel Note 5 – gut.
-
Überlege mir nach Venezuela auszuwandern – im Gegensatz zur Bananenrepublik Schweiz gibt es da wenigstens Bananen.
-
Auch wenn es nicht zum Thema gehört, aber von Gewächshäusern haben sie noch nie was gehört???
-
-
Grüezi Herr Lukas Hässig. Sie schreiben oft so komische Mischungen zwischen deutsch und englisch, z.Bsp. hier im Titel: „Crazy IHAG: 50 jobless …. „Bührle Erben.“ Was bedeutet das genau ?
-
Wer bis jetzt noch bei der IHAG angestellt war, hat ohnehin die Kontrolle über sein Leben verloren. Da kommt jede Hilfe zu spät, inklusive der des RAV.
-
And andersrum kommentiert ihr etwa „die Ratten verlassen das sinkende Schiff“ wie bei der CS. Haltet beim RAV doch einfach die Klappe und macht EUREN Job richtig. Arbeitssuchende sind Kunden und keine Holzkisten!
-
-
Klar will Vontobel nur die Frontleute. Auch die fliegen dann in 1-2 Jahren. Vontobel macht immer wieder solche unrentablen Zukäufe, mal mit mehr und mal mit allen Mitarbeitern. So verdient man kein Geld für die Besitzer. Leider sind die zu doof!
-
-
living circle? der letzte Reiche der hier portraitiert wurde und der seine Firma in Grund und Boden rammte hatte doch den avobis circle. was die alle mit den kreisen wollen? xD
-
Vielleicht hat Vontobel die Liegenschaft Bleicherweg 18 miterworben. Allenfalls doch gutes Geschäft, who knows.
-
Entspricht doch wunderbar BlackRock, Vanguard und ihres Gehülfen State Street. Und wer mischelt da alles mit?!?
-
Aus den Kommentaren könnte man teils meinen, dass bei der Käuferin Vontobel alles nur Dubeli seien. Besserwisser „wissen“ halt alles ganz genau und als einzige richtig.
-
Da bin ich voll mit dir. Ich bin immer wieder beeindruckt über die geballte Kompetenz bei den Kommentarschreibern, welche gar die schier unermessliche Fachkenntnis von Herrn Hässig (O-Ton: Boulevard ist die Königsdisziplin des Journalismus) übersteigt.
Da hoffe ich doch sehr, dass diese hochkompetenten Leute sich nicht hinter ihren Schreibtischen verstecken, sondern Verantwortung übernehmen und sich als Führungspersonen entsprechend exponieren und möglichem Druck aussetzen. Wäre doch schade, wenn soviel (Besser-)Wissen nicht genutzt würde. *Ironie off*
-
-
wenn tatsächlich soviele assets der familie
vorhanden sind, ist das unternehmerische
und verantwortungsvolle gebaren von
gratian anda umso peinlicher -
Das Storchen-Lokal von Gratian Anda sollte man in Zukunft meiden.
Völlig überrissene Preise, da passt eigentlich nur die Lage an der
Limmat. -
Der Fokus beim Eigentümer liegt bei seiner Familie, bei seiner Yacht und seinem Lifestyle. Verständlich nach den diversen Episoden.
-
Erfreulich, dass die Lernenden übernommen werden.
-
Immerhin konnte er sich das leisten. Andere Spiel Banker auf Kosten von Dritten.
-
Nachdem jetzt also die Details dieser „Übernahme“ bekannt wurden, kann man feststellen das Vontobel hier -mal wieder- Geld versenkt hat: Faktisch hat man nämlich ein „Family Office“ mit zu vielen Mitarbeitenden gekauft, die man jetzt teuer auf eigene Rechnung wieder loswerden muss.
-
Ist das so? Wer sagt, dass Vontobel die Kosten für den Abbau trägt (bei einem Asset-Deal nicht zwingend)? Und ohne den Kaufpreis zu kennen, ist eine Beurteilung der Transaktion schlicht nicht möglich. Im nächsten Finanzbericht wird der Preis ersichtlich sein.
-
-
Dieser Artikel informiert nicht wirklich. Das zeigen auch die Kommentare, in denen sich Verbitterung, Neid und ein niveauloser Tonfall zeigen. Es ist traurig, wie unsere Gesellschaft zerfällt.
-
Himmel Herrgott, Jesus und Maria, lieber Luki!
Bitte warne uns Leser doch vorher, dass nachfolgend ein Foto von Rendu kommt! Das ist ja schade um den Kaffee und das Gipfeli, welches nun nicht mehr da ist, wo es eigentlich sein sollte.
Bittebittebitte!
-
😂🤣
-
-
War das auch eines dieser Familienunternehmen, welches zukünftig dem Tode geweiht wäre, gäbe es eine Erbschaftssteuer?
-
Die IHAG vermisst eh niemand.
-
@Alfred: Ihre Weitsicht scheint nur bis zur eigenen Nasenspitze zu reichen. Das Schicksal der 50 entlassenen Mitarbeiter ist Ihnen offensichtlich egal. Immerhin haben diese Mitarbeiter Steuern erwirtschaftet und somit einen positiven Beitrag für die Gesellschaft geleistet. Nach einer gewissen Zeit werden diese Menschen die Arbeitslosenkasse und somit den Steuerzahler belasten. Das ist kein Win-Win, sondern ein Verlust für alle. Aber wie gesagt: Zuerst stolpert man über die eigene Ignoranz, bald folgt der Fall über die eigene Arroganz.
-
-
Was man verstehen muss, ist, dass in der Bank Arbeitende auch sehr teure Arbeitnehmer sind. Beim Banking geht hier die Rechnung halt nicht mehr auf. Siehe UBS mit nur noch steigenden Cost Ratio. Alles andere als profitabel, so dass man auf kreatives Accounting zurückgreigen muss.
-
Jeder hat sein Kreuz zu tragen im Leben, du bist nicht hässlich, bist nur zu arm.
-
Die 1,5 Milliarden Vermögen sollten pro Jahr um 3-5% Nettorendite abwerfen, was 45 bis 75 Millionen sind. Dafür schickt man gerne 50 Mitarbeiter in die Frührente oder Arbeitslosigkeit. Die alte Leier: Die Gewinne werden privatisiert, die Kosten sozialisiert.
-
Welchen Quark vergleichen sie denn da? Nettorendite für die Bank oder die Kunden? Mit 3 Mrd. Vermögen und 75 Angestellten wird mit allen Rechenkünsten niemals ein Cost-/Income-Verhältnis von 70 resp. wohl nicht mal 80 erreicht. Da ist die Liquidation der einzig richtige Schluss! Immerhin verbleiben 25 + 3 Arbeitsplätze, ansonsten NULL!
-
-
Der aktuelle IHAG CEO sollte gleich mit zu Vontobel und dort das dahin vegetierende Zweiergespann an der Spitze ersetzen!
-
Klassischer Erbenfall.
Kind erbt Milliardenvermögen und ist nicht in der Lage, Unternehmen erfolgreich zu führen, mind. ohne Manager.
Gratian Anda hat klar versagt. Hotels sind auch leichter führen zu lassen und lässiger.
-
War ja beim Denner-Erbe genau so😉!
-
Dass nsich nicht schämen solchen Un!sinn zu schreiben: Von Tuten und Blasen keine Ahnung, aber einfach mal losschreiben, anpinkeln gell. Zeichen heutiger Zeit des allgegenwärtigen, überall sichtbaren Niedergangs..
-
Die erste Generation baut auf, die Zweite verwaltet, die Dritte zerstört…
-
-
Umso geldgieriger (und unnötiger)
erscheint der Verkauf! -
wir suchen noch eisenleger, maschinenführer und einen polier (hochbau)
-
die bekommst du aus polen…
-
Klassischer Erbenfall. Kind erbt Milliardenvermögen und ist nicht in der Lage, Unternehmen erfolgreich zu führen, mind. ohne Manager. Gratian Anda…
Die 1,5 Milliarden Vermögen sollten pro Jahr um 3-5% Nettorendite abwerfen, was 45 bis 75 Millionen sind. Dafür schickt man…
Die IHAG vermisst eh niemand.