Christian Wenger gilt als mit allen Wassern gewaschener Jurist im reichen Zürich. Statt vor den Richtern zu plädieren, zelebriert er sein Können hinter den Kulissen.
Als Wirtschafts-Anwalt mit Spezialgebiet Firmen-Deals.
Jetzt steht Wenger vor einer Pleite der besonderen Art. Seine Trisport AG, welche die Markenrechte der Fitnessgeräte-Firma Kettler hält, hat alle Mitarbeiter entlassen.
Ihr Geschäft verramsche die Trisport einem Käufer, sagt eine Quelle. Es soll sich um die Fitshop handeln.
Wenger hatte zunächst nicht auf eine Anfrage von gestern reagiert. Heute früh nach Publikation bestätigte er dann:
„Das Geschäft wird an ein Unternehmen aus der Branche verkauft.“ Weil die „Verhandlungen“ noch liefen, könne er dazu „nichts sagen“.
Nur soviel: „Der Käufer braucht die Mitarbeiter nicht, weshalb sie bedauerlicherweise entlassen werden mussten.“
Für Wenger ist das eine Niederlage der Extra-Klasse. Sie wirft einen Schatten auf jene Erfolge, von denen jüngst die Rede war.
Als ausgebuffter M&A-Anwalt hatte der Zürcher 2020 die Globus-Warenhäuser für seine Auftraggeber an Land gezogen.
Der Wichtigste hiess René Benko. Der steht nach seiner historischen Pleite im Verdacht, alle über den Tisch gezogen zu haben. Es laufen Strafverfahren.
Wenger ist da fein raus, dank seines Tuns ist die Benko-Hälfte an Globus beim Co-Partner aus Thailand gelandet.
Doch der Tolggen kommt jetzt von Wengers privater Front, wo der Deal-Maker sein Talent auch für sich selbst nutzen will: als Privatinvestor.
Ende 2019, wenige Wochen vor dem Globus-Deal für Benko, hatte sich Wenger zusammen mit Partnern die Markenrechte von Kettler gesichert. Der bekannte Fitness-Geräte-Hersteller aus Deutschland war pleite.
Dies nach mehreren Rettungsversuchen in den Jahren zuvor. Wengers Firma Trisport AG wollte mit dem Kettler-Markennamen erfolgreich werden.
„Wie sich Kettler unter Trisport neu erfindet“, hiess es Anfang 2021, ein gutes Jahr nach dem Erwerb. Und weiter:
„Nach drei Insolvenzen kehrt der bekannte Sportgerätehersteller Kettler unter dem Dach von Trisport auf den Markt zurück. Eine neue, von den veränderten Kundenbedürfnissen inspirierte Produktgeneration soll Erfolg bringen.“
Jetzt ist Schluss, Wenger und seine Trisport reichen die Kettler-Marke weiter. Unter der Trisport-Webseite erscheint eine Fehlermeldung.
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Die beliebtesten Kommentare
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Wenger war ja übrigens auch VR-Mitglied und AC-Vorsitzender der von der FINMA sanktionierten ehemaligen Falcon Private Bank…
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Herr Hässig – Sie müssten sich mal Aurum Fitness anschauen. Sie haben auch mal dafür Werbung gemacht. Klassisches Pump and Dump – kleine Franchisenehmer in der Schweiz verloren alles und Grossinvestoren von UBS etc ist es egal.
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Das ist nicht seine einzige Pleite. Über sein Multi Family Office Verium hat er auch ein grosses blaues Auge mit Quickpac erhalten. Und wie war das genau bei der Falcon Bank?
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Ich nicht verstehen. Wnger kaufen Marke, nichts produzieren, nichts reparieren. Und trotzdem er Leute einstellen und wollen reich werden?
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Ausser für Herrn Wenger und seine Angestellten ist die Nachricht relevant für wen genau?
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Erinnert irgendwie an den gemischt Warenladen von Wunderwuzzi René Benko..
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Bänkler, Anwälte, Berater, versucht euch nicht als Unternehmer, es geht schief.
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Noch schlimmer sind die Juristen allerdings, wenn sie sich als Politiker probieren.
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Bänkler, Anwälte, Berater, versucht euch nicht als Unternehmer, es geht schief.
Das ist nicht seine einzige Pleite. Über sein Multi Family Office Verium hat er auch ein grosses blaues Auge mit…
Erinnert irgendwie an den gemischt Warenladen von Wunderwuzzi René Benko..