Hat die UBS-Spitze der „Finanz und Wirtschaft“ (FuW) schwere Konsequenzen angemahnt? Die Spitze nicht, aber der oberste Schweizer Medienmann im Finanzkonzern respektive dessen Team.
Die griffen sofort zum Hörer, nachdem die bekannte Wirtschaftszeitung letzte Woche eine „heisse“ Story zu UBS-Connections in China ins Netz gestellt hatte.
Und dann nach nur einer Stunde wieder offline stellte. Bei Anklicken landet man jetzt auf der Homepage www.fuw.ch/. Dort stand heute früh ein Interview mit zwei Fondsmanagern.
„UBS betreibt heikle Geschäfte mit sanktionierten Militärkonzernen in China“, hatten die Redaktoren des Blatts, das zur Tamedia von Verleger Pietro Supino gehört, am späteren Freitag Nachmittag getitelt.
Die Bank zähle zusammen mit ihren „Joint Ventures“ zu „den grössten Investoren von chinesischen Rüstungskonzernen auf der US-Santionsliste“, stand in der Legende.
In der Zusammenfassung schrieb die FuW, dass die von Amerika belangten Firmen „unter anderem Militärgüter für Chinas Armee“ herstellen würden.
Dies wiederum würde bei „Fachleuten“ Alarmlampen zum Leuchten bringen; sie warnten „vor erheblichen Reputationsrisiken und möglichen Sekundärsanktionen für UBS“.
Die Bank wird wiedergegeben mit dem eigenen Standpunkt, wonach „die Investitionen (…) rechtmässig“ seien und die US-Vorschriften „erfüllen“ würden.
Die FuW-Story habe „mehrere grobe Schnitzer“ gehabt, sagt eine Quelle im Umfeld der UBS. „Die Chefetage des Medienhauses hat dann von sich aus entscheiden, die Story im Online zu entfernen.“
Im Print erschien sie am Samstag ebenfalls nicht.
Ein Sprecher der UBS reagierte gestern Abend nicht auf eine Anfrage. Ein Email an den Chefredaktor der FuW ebenfalls von gestern Abend blieb bisher unbeantwortet.
Die UBS zählt zu den Banken, die in Asien einen starken zweiten Heimmarkt aufgebaut haben. In China schafften es die Schweizer mittels Joint Venture früh, eine Konzession zu erhalten.
Das Gleiche hatte die CS erreicht. Vereinigt unter einem Dach ist die UBS zu einem Player im Reich der Mitte geworden.
Das könnte den USA ein Dorn im Auge sein. Warum der Artikel aber bei Ermotti und Co. für rote Köpfe gesorgt haben soll, ist nicht einleuchtend.
Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Der Irrsinn der CH-Banker scheint ohne Ende weiterzugehen…zu blöd, um zu kapieren, dass das nicht gut kommt? Artikelnote 5, gut.
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Kann man sich sehr gut vorstellen das es so gelaufen ist. Und wenn es tatsächlich so war, ist das Verhalten der „Finanz und Wirtschaft“ umso schlimmer zu bewerten. Der kritische Journalismus ist ja sowieso schon fast tot, aber sowas wäre der endgültige Sargnagel.
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UBS hat massive Probleme beim lösen der CS Altlasten in den USA. U.A mir dem Dept of Labor.
https://www.finews.com/news/english-news/64769-ubs-us-pension-funds-exemption
Dazu kommen die pendenten Steuerfälle und das Aushandeln eines DPA.
Solch ein Artikel ist da sicher nicht hilfreich.
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Die Geschichte war extrem dünn. Kleine UBS-Tochtergesellschaften die Minderheitsbeteiligungen an Vehikeln hatten, die wiederum teilweise an sanktionierten Produzenten von Überwachungskameras und Panzern beteiligt waren. Das „Recherchekollektiv“, das diese Geschichte „verkauft“ ist suspekt…
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Achtung Verschwörungstheorie: Die Amis werden der UBS über kurz oder lang den Stecker ziehen (diese Geschichte scheint wie geschaffen dafür). Damit gedroht haben sie wohl schon länger, oder weshalb glaubt ihr denn, will unser Bundesrat die Schweiz immer näher an die Nato heranführen? Aber wie gesagt, ist bloss eine Verschwörungstheorie….
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Das ist aus chinesischer Perspektive zutreffend:
Um Leit Ung. -
Ich hoffe, die Geschichte stimmt nicht. Falls doch, stehen weder die UBS noch die FuW gut da…
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Genau so läuft das – es sind die widerlichen Spiele der Mächtigen; diese Machenschaften ziehen sich als roter Faden durch unsere globalisierte Welt und führen schliesslich zu einem massiven Vertrauensverlust in unsere Strippenzieher von Politik, Industrie und Hochfinanz.
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Sergio und seine GEB Kumpels führen extern wie intern ausschliesslich mit Druck und Angst. Und natürlich Geld. Etwas anderes kennen sie nicht. Sie kaufen sich bedingungslose Loyalität der nächsten Führungsebenen. GEB-1 und GEB-2 sind reine Ausführungsgehilfen. Inhaltslos, dafür sehr gut bezahlt.
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Streisand Effekt. Jetzt weiss es jeder. Und jeder weiss, dass da Fleisch am Knochen ist.
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Sergio war ja bereits vor vielen Jahren der Grund für einen langjährigen Inserateboykott der UBS gegen die FuW. Das wollte das Blatt wohl dieses Mal verhindern. Ob der Schuss nicht nach hinten los geht, wenn die grösste Schweizer Bank einem Medium vorschreibt, was es (nicht) zu schreiben hat, ist eine andere Frage…
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FuW knickt ein – jämmerlich. Was ist nur los mit der 4. Gewalt? – Scheint nur noch bei IP zu funktionieren.
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Herr Haessig
Gestern Abend war Sonntag!
Sie scheinen ein falsches Bild Ihrer eigenen Wichtigkeit zu haben um bereits am Montag morgen eine Antwort zu erwarten; oder es geht wie zuletzt meistens um Clicks.
Wie billig -
Die FuW hat Kuros im Dezember 2023 bei 3 Franken zum Kauf empfohlen, jetzt steht die Aktie bei 25. Fast 1000% in 11 Monaten. Durch welchen Aktientipp wurde man dann dank IP reich? Liefern sie mal fundamentale Aktienempfehlungen wie die FuW Herr Hässig!
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Ich glaube, da hat jemand das Konzept von IP nicht verstanden.
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Diesen Text lese ich zum x-ten Mal auf IP. Die FuW publiziert nur Aktieneinschätzungen, jede Ausgabe ist voll davon, ca. 90% „Kaufen“. Da ging auch vieles den Bach runter. Pierer, Meyer Burger etc. etc. Wer sein Geld in Small-Cap-Wetten investiert, hat die Kontrolle über sein Leben verloren. Ruhig schlafen, Bitcoin kaufen.
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Tja, und da redet ihr alle munter von Rede- und Meinungsfreiheit.
Che dolce!🤣 -
So läuft es, und die 80% Lemmingmasse der obrigkeitshörigen Massmedia-Newsleser denken täglich stolz, sie würden über die Wahrheit informiert. George Orwell würde sich im Grab umdrehen, wenn er denn könnte.
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Dran bleiben, danke.
Dran bleiben, danke.
FuW knickt ein - jämmerlich. Was ist nur los mit der 4. Gewalt? - Scheint nur noch bei IP zu…
Sergio war ja bereits vor vielen Jahren der Grund für einen langjährigen Inserateboykott der UBS gegen die FuW. Das wollte…