Mit schönen Menschen meine ich nicht das Heer an Soldaten und Soldatinnen, bewaffnet mit falschen Wimpern, falschen Brüsten, falschen Hintern und Lippen oder Zähnen.
Mit gegeltem Haar, Hochwasser-Hosen, lackierten Schuhen, Sonnenbrillen auf dem Kopf, Markenmode oder Hipster-Frisur und -Bart.
„Schönheit findet im Auge des Betrachters statt“: Ja, ich denke schon. „Schönheit ist individuell, je nach Geschmack“: Ja, das wohl auch.
„Je nach Kulturen, Zeitalter und Weltgegend ist Schönheit unterschiedlich“: Ja, auch das mag stimmen.
Dabei finde ich folgendes Zitat wesentlich treffender: „Schönheit gibt es nicht, Schönheit offenbart sich, sie wird entdeckt.“
Denn ich möchte auf etwas anderes hinaus. Darf ich Ihnen sagen, welches die schönsten Menschen waren, die ich im Leben gesehen habe?
Sie entschuldigen, dass ich das aus Sicht des Mannes tue, mich also eher auf das weibliche Geschlecht konzentriere, wohl wissend, dass vice versa Gleiches gilt.
Nein, die schönsten Menschen in meinem Leben waren nicht die BlingBlings, diejenigen, die sich aufputschten mit Haargel, topmodischer Kleidung und perfektem Aussehen – dabei aber innerlich leer und verloren waren.
Schönheit und wundervolle Momente gaben sich die Hand: So beobachtete ich einmal eine junge Mutter mit ihrem Baby im Kinderwagen.
Sie war nicht mit ihrem Handy beschäftigt, sie rannte auch nicht und sie war auch nicht damit beschäftigt, gesehen zu werden. Sie konzentrierte sich zu hundert Prozent auf ihr Kind.
Sie war wunderschön anzusehen. Sie hatte eine Ausstrahlung voller Leben, Glück und Erfüllung, sie strahlte aus, dass sie genau dort angekommen war, wo sie hinwollte.
Im Himalaya, in Nepal, begegnete ich einst einem Lama, einem alten Mann. Seine Aura war umwerfend, auch er strahlte Gleiches aus wie die junge Mutter: Er war angekommen.
Er war dort angekommen, wo sein Leben ihn hingeführt hat, dort, wo er sein wollte. Dort und nirgendwo sonst.
Er war erfüllt, die Gläubigen sagen, er war im Licht. Und so war er für mich ein unheimlich schöner Mensch.
Ein anderes Mal sah ich meiner Frau zu, wie sie sich vertieft in ihre Malerei kniete. Lebhafte Augen, lebendige Sinne, Leben pur. Sie liess sich nicht ablenken in ihrer Malerei, die sie vollständig erfüllte und fesselte.
Jeder Mensch, der erfüllt ist, der dort angekommen ist, wo er im Leben hinwollte, strahlt etwas aus, das ihn für mich unheimlich schön, das ihn einzigartig macht.
Und dann sind da natürlich auch noch die persönlichen Gefühle, meine Frau fand ich vom ersten Augenblick an die schönste Frau der Welt.
Was haben diese Beispiele gemeinsam? Zwei verbindende Elemente: Erfüllung und Liebe.
Ein erfüllter Mensch, ein vollständig bei sich angekommener, erfüllter Mensch, sei es eine junge Mutter, ein Mönch oder eine Malerin, strahlt entschiedene Schönheit aus.
Zudem: Die Liebe macht blind, sagt man. Das mag stimmen, wem sagen Sie das.
Aber die Liebe ist eben auch pures Leben, höchste Erfüllung eines Daseins. Alles ist Liebe, und es ist das stärkste Band der Menschheit. In Liebe erkennt man Schönheit, ohne Wenn und Aber.
Die Schönheit ist der Glanz der Wahrheit (Platon)
Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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In the eye of the beholder .
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Gestern Valentinstag, bald Weihnachten. Und?
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Sorry IP, die Schulaufsätze dieses Schreibers sollten nicht durch Eure Qualitätskontrolle durchgewinkt werden. Das Thema ist OK, aber bitte mit mehr Tiefgang!
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Sehr schön formuliert und es entspricht zu 100% der Tatsache…
Vielleicht gibt Ihr Artikel noch vielen Menschen zu denken und sie reflektieren sich selbst, wo sie in ihrem Leben „stehen“ und ob sie „richtig stehen“…Danke für diesen positiven Artikel…
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Beim Anblick von Presta löscht es mir schon ab. IP wird täglich schlimmer und macht mich hässig.
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„Das gute Aussehen bestimmt nicht, wen wir lieben, sondern die Liebe bestimmt, wen wir gut aussehend finden.“ — Friedrich Nietzsche
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Ist doch auch eine Kunst, trotz vieler Schilder und guten Ratschlägen nirgends anzukommen. 😂😂
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Nawalny war schöner als Putin.
Das musste er mit dem Leben bezahlen.-
Was für ein doofer und überflüssiger Beitrag.
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„Manchmal hält man alle Asse in der Hand – doch das Leben spielt Schach.“
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Jolanda wo bist Du?
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Toilette im Untergeschoss…
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Lieber Herr Presta, gratuliere. Wunderbarer Text. Wenn ich so durch die Stadt gehe, so sehe ich massenhaft Menschen, die nirgends angekommen sind, schon gar nicht dort, wo sie sein möchten – weil sie gar nicht wissen, wohin sie eigentlich ankommen wollen.
Es ist nämlich gar nicht so einfach, zu wissen, wo die Erfüllung liegt. Man wird ein Leben lang kondotioniert, um es nicht zu erkennen, es nennt sich Hamsterrad. Wenn man es dann erkennt, ist es oft viel zu spät.-
Jovialität ist nichts anderes als verlogene Überheblichkeit.
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Angekommen ist man erst mit dem Tod. Bis dahin gilt: Der Weg ist das Ziel.
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Wer unsere Träume stiehlt, gibt uns den Tod.
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Lieber Herr Presta
Wow.
Es gibt noch Menschen, die das sehen können. Sogar auf einer Seite wie dieser.
Ich bin mir sicher, das Sie mit diesen Ihren Zeilen hier, einigen Menschen starke Schmerzen zufügen werden. -
Ich fühle mich jedes Mal wie im Paradies wenn ich die Drehtüre bei UBS Opfikon erblicke. Man ist fast schon fast erstarrt wenn man dann die Leute drinnen erblickt und denen zuhört. Man fühlt sich endlich angekommen.
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Hoffe die Drehtüre bei Ihren jeweiligen besuchen beim RAV klemmt nicht.
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Das Auge des Neiders sucht überall.
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Jaja, beim Konsum von Fliegenpilzen ist etwas Vorsicht geboten. Beim nächsten Mal besser mit der Hälfte versuchen
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Von der Schwerkraft des Seins, löst uns die Leichtigkeit der Liebe.
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Das haben Sie sehr schön gesagt. Aber wie wäre es mit:
Vor der Popanz der Monstranz, macht des Papstes Schwanz einen Voodoo-Tanz.
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Beautiful.
Unexpected on IP, thus, even more satisfying.
libertas perfundet omnia luce
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Sed sol lucet omnibus et omnibus tecum viventibus silentium livor indixerit, venient qui sine gratia sine offensa iudicent…
(Seneca d.Ä., ex principium rationis sufficientis) -
@Gusti
Das jemand auf IP Seneca (Epistulae morales ad Lucilium)zitiert hätte ich nicht erwartet… -
Für Gusti, oder pro Gusto
Siquis in hoc artem populo non novit amandi,
Hoc legat et lecto carmine doctus amet.
Arte citae veloque rates remoque moventur,
Arte leves currus: arte regendus amor.
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Ich bin kurzsichtig, verliere altershalber viel von meinem grauen Haar, mache mir überhaupt nichts aus Mode und latsche mit O-Beinen durch die Gegend. Ich bin zufrieden mit mir. Bin ich schön? Im weitesten Sinne: Ja!
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Anmeldung fürs Altersheim nicht vergessen, es gibt eine lange Warteliste.
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Kein Problem, wenn die Kohle stimmt.
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Auch der IQ lässt mittlerweile zu wünschen übrig.
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Gemäss der Aussage des kleinen Prinzen (Antoine de Saint-Exupéry) bei der Pflege seiner ‚kümmerlichen‘ Rose: ‚On ne voit clair qu‘ avec le coeur.‘
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Schönheit braucht einen Zeugen.
Ich bin kurzsichtig, verliere altershalber viel von meinem grauen Haar, mache mir überhaupt nichts aus Mode und latsche mit O-Beinen…
Gemäss der Aussage des kleinen Prinzen (Antoine de Saint-Exupéry) bei der Pflege seiner 'kümmerlichen' Rose: 'On ne voit clair qu'…
Von der Schwerkraft des Seins, löst uns die Leichtigkeit der Liebe.