Sabine Keller-Busse ist eine der wenigen Schweizer Top-Bankerinnen. Die promovierte Ökonomin leitet als Chief Operating Officer (COO) das ganze Backoffice der UBS Schweiz.
Nun erleidet Keller-Busse einen empfindlichen Rückschlag. Ihr Mann fürs Marketing, Thomas „Tom“ Ackermann“, ist Geschichte. Im Februar hat Ackermann seinen Letzten bei der Grossbank.
Ackermanns Abgang erfolgt rasant. Vor Weihnachten wurde er dem 120-köpfigen Marketingteam Schweiz mitgeteilt. Nur zwei Monate bis zum Ausscheiden sind für solche Kaderpositionen wenig.
Vorausgegangen waren Interventionen in der Geschäftsleitung des UBS-Bereichs unter Chef Lukas Gähwiler. Diese verliefen zuungunsten von „Lovely“ Sabine.
Aushängeschild Keller-Busse hatte mit Ackermann einen forschen Kadermann, der mehrere Kaderleute in die Flucht geschlagen hatte. Das sorgte für rote Köpfe.
Der Chef der Segmente und Regionen, mit über 50 Leuten das grösste Team innerhalb von Marketing Schweiz, ging ebenso wie der langjährige Marketingleiter für Privatkunden.
Die Abgänge wurden zum Thema in der Geschäftsleitung der UBS Schweiz, als sich die Zukunft Ackermanns stellte. Dieser war nach einem Skiunfall handicapiert.
Es stellte sich die Frage einer Auszeit. Laut Insidern sprachen sich mehrere Mitglieder der Geschäftsleitung Schweiz dagegen aus.
Diese sollen darauf gedrängt haben, dass Ackermann statt einem Timeout die Bank ganz verlassen sollte, sagen mehrere Gesprächspartner.
Dem Druck habe Schweiz-CEO Lukas Gähwiler am Ende nachgegeben, behauptet eine Quelle. „Gähwiler hat sich mit dem Entscheid gegen Ackermann über Keller-Busse hinweggesetzt“, meint der Insider.
Offiziell handelt es sich um eine gütliche Trennung. „Nach 11 Monaten Rekonvaleszenz musste ich Prioritäten setzen“, sagt Ackermann. „Priorität haben die Gesundheit und das kaputte Bein.“
Sein schnelles Ausscheiden habe nichts zu bedeuten. „Wenn in so einem Fall eine rasche Trennung möglich ist, dann umso besser.“ Zudem sei sein Bereich „gut aufgestellt“.
Keller-Busse und Ackermann sind enge Vertraute. Sie verbrachten gemeinsame Zeit bei Erzrivalin Credit Suisse.
Bei der CS-Privatbankentochter Clariden Leu leitete Ackermann das Marketing, Keller-Busse war im Mutterhaus zuständig für einen Teil der Retail-Region Zürich.
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Das war für Keller-Busse noch nicht die absolute Spitzenposition. Die Managerin mit Sankt-Gallen-Doktorat und McKinsey-Partnerschaft drängte es weiter nach oben.
In den Medien hatte es Keller-Busse bereits verstanden, sich mit Frauen und Karriere in Szene zu setzen. „Da liegen Talente brach, die wir dringend brauchen“, meinte die 2-fache Mutter 2006 in der Bilanz.
2008 gelang ihr der Sprung von McKinsey-Beratung ins CS-Front-Business. Privat liefs ebenfalls geschmiert. Sie und ihr Mann, der Schweiz-Chef von IBM, bauten ein Haus mit Pool an der Goldküste.
Richtig durchstarten konnte Keller-Busse 2010. Kaum war Lukas Gähwiler, ein bis dahin wenig bekannter Kreditkontrolleur der CS, neuer UBS-Schweiz-CEO, zog er Keller-Busse nach.
Gähwiler machte Keller-Busse zu seiner wichtigsten Vertrauten, verantwortlich für die ganze „Fabrik“ seines Bereichs.
Der neue UBS-Spitzenmann lobte Sabine Keller-Busse in den höchsten Tönen, obwohl diese zuvor erst 2 Jahre im Banking verbracht hatte. Keller-Busse zeichne sich durch strategisches Können aus.
Für Keller-Busse zahlte sich der Wechsel aus. War sie bei der CS erst Managing Director, stieg sie bei der UBS ins Group Managing Board auf. Damit gehörte sie zum Machtzentrum der Grossbank.
Nur wenige Monate später war es an Keller-Busse, einen Vertrauten von der alten Arbeitgeberin für eine Schlüsselposition bei der UBS zu engagieren. Im 2011 holte sie Tom Ackermann.
Auch für Ackermann bedeutete der Wechsel einen steilen Aufstieg. Von der mittelgrossen Clariden Leu, die dem Untergang geweiht war, zu Marktführerin UBS – das war mehr als wohl erhofft.
Ackermann packte an. Die neuen UBS-Kampagnen und Auftritte der Bank kamen an.
Umstritten war Ackermanns Führungsstil. „Alles drehte sich nur um ihn“, meint eine Vertrauensperson.
Auf Facebook publizierte Ackermann den neuen Cayenne Turbo, zeigte sich auf seiner Harley, lud zum Rating von Blondinenwitzen ein.
Auch sein Krückendasein nach dem Skiunfall wurde mit den Sozial-„Freunden“ geteilt, ebenso wie seine Liebe zur Blasmusik.
Dass er in seiner Zürcher Landgemeinde für die SVP kandidierte, erschien hingegen in den traditionellen Medien.
Sogar Bloomberg zitierte Ackermann. „Schwingen bedeutet das Herz Schweizer Tradition“, erwies ihm das Weltmedium zum Auftritt am Eidgenössischen die Ehre.
Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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ist das interessant, was sich gewisse Leute in der Anonymität des Internets sagen trauen. Dünnbrettbohrer, Laubsägeler, no Name usw. Ich möchte mal gerne Wissen, wer diese Poster sind, arbeiten die in der Geschäftsleitung, sind das Personlchefs oder vielleicht doch nur ganz einfache Neider und ewige Besserwisser, die mit ihrem Leben so wahnsinnig zufrieden sind, dass sie sich über andere Leute so auslassen können oder auch müssen.
Bin ich froh, dass ich mit dieser Finanzwelt nichts zu tun habe, wo es scheinbar nur die Welt der Postings gibt, direkt jemanden ins Gesicht sagen, würde es sich wohl keiner trauen….Schöne neue Welt…
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All diese Managerdarsteller, die sich irgendwo in einer eigentlich virtuellen Welt installieren können und dann auch noch komfortabel dafür bezahlt werden. – Ein Werber hat ‚mal gesagt: 50% der Werbung ist wirkungslos und verpufftes Geld. – Ich weiss nur nicht welche 50%. – Nun, beim Bankpersonal wüsste man i.d.R. eigentlich, welche 50% überflüssig sind. – Und dennoch können sie sich immer wieder lange halten.
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Wenn ich Kommentare unten lese, war Ackermann ein Laubsaegeler, d.h. man wird Ihn nicht vermissen… also guter Entscheid.
Busse ist nur auf COO Posten da Sie Körner Buddy ist aus McK Zeiten (auf der CS hat Sie es ja nicht sehr lange ausgehalten und auch nicht wirklich einen Footprint hinterlassen).
Selber habe ich übrigens nichts gegen McK, im Gegenteil kenne sehr viele gute Leute (auch wenn Sozialkompetenz nicht unbedingt die Hauptstärke ist der McK Leute). Leider musste ich aber feststellen (und sorry jetzt… ist nur meine persönliche Beobachtung) dass leider Kombination Frau und McK normalerweise nicht wirklich funktioniert, weiss auch nicht warum.
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Der Fisch stinkt immer vom Kopf, und da ist Frau Killer-Böse. Vorzeigefrau? Ich lach mich schlapp.
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Busse soll ‚mal ‚was zeigen, als sog. Vorzeigefrau! 🙂
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Der Krug geht bekanntlich zum Brunnen, bis er bricht – dieses vorläufige Ende von Acki war somit vorauszusehen. Denn wo wenig Bildung und fehlender Stil und Selbstüberschätzung trifft, sind die Stolpersteine nie weit. Aber sehen wir es positiv: Ein Problem weniger für die UBS!
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was solche Leute wie TA auslösen ist, dass sich gute Leute verabschieden und die ewigen Ja-Sager bleiben….Hauptsache der Bonus stimmt.
Pech für UBS.. -
Ich lese hier immer nur HSG, McKinsey, CS, UBS, deutsche Nachnamen, italienische Nachnamen, amerikanische Nachnamen… ob’s reichen würde, nach diesen Kriterien die Knall-Chargen rauszuschmeissen und schon wäre Morgendämmerung? Einen Versuch wäre es wert… kann jemand eine Liste ziehen?
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Na ja, bei McKinsey würde ich Ihnen folgen. Bei den anderen Kriterien gibt es sowohl „Knallchargen“ – wie Sie es nennen – als auch redliche Schaffer und echte Achiever und nicht nur Manager-Darsteller.
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TA war schon zu CS Zeiten ein selbstverliebter Profilierungssüchtiger, der viel unternahm, um seine Karriere voranzutreiben…
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Acki wird keine Lücke hinterlassen. Seine Mentorin auch nicht.
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Bussi, bussi, lieber Tom!
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…nun ist auch Frau Keller-Busse (sowas von austauschbar wie 95% aller UBSler) in den Fokus von IP geraten. – Hat die Hasenjagd schon begonnen?
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Lieber ein Ende mit Schrecken als ein Schrecken ohne Ende.
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Dann kann er ja nun Cayenne Turbo fahren, sich dabei Blondinenwitze erzählen und die dann auch gleich selbst ranken, Zeit hat er ja jetzt. Wenn es nach und nach die Selbstdarsteller erwischt, wird die UBS wieder eine richtig sympatische Bank…
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@ Observer: Um sinnvoll Witze zu erzählen, braucht es mindestens zwei. Observer, helfen Sie A. aus der Patsche und machen Sie der UBS Führung bitte einen Vorschlag, wer zum Cayennefahren noch freigsestellt werden könnte.
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Ackermann ist no name…. nicht wichtig. Busse… wurde die nicht eher von Koerner geholt, der hat Sie doch dannzumal bereits bei CS installiert.
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Genau, alte McKinsey-Bekanntschaft.
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Ja ja – wenn Du Ihr vertraust endest schnell im Keller und hast danach die Busse!!!
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T. Ackermann war schon zu Leu-Zeiten ein Dünnbrettbohrer.
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Dem kann ich nur beipflichten. Gebohrt hat ‚Tom‘ in der Tat auch zu Leu-Zeiten jeweils sehr, sehr dünne Bretter. Als er dann endlich kündigte und zur ZKB wechseln wollte, haben die Kantonesen einen Rückzieher gemacht. CEO Nützi, die gute Seele, hat ihn dann wieder in den Schoss der Clariden Leu-Familie aufgenommen. Man mag es ihm gönnen.
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Muss er jetzt die Harley oder den Porsche Cayenne Turbo verkaufen ?
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Verteilt die Sabine eigentlich immer noch Gummibärchen aus der grossen Packung bei Begrüssung in den Assessment-Tests oder war das nur bei McKinsey so?
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Was ist mit Lego spielen? oder macht das Ihr Mann bei IBM.
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A propos Lego: So sieht etwa ihr Haus in Zumikon aus. – Allerdings etwas überdimensioniert und etwas zu grau.
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Ne, jetzt verteilt sie keine Gummibärchen mehr. – Jetzt arbeitet sie mit solchen.
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Strange things are happening!
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Zu kleine Nummer? Muss man den Ackermann kennen?
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Bah !
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„Priorität“ hatte schon immer nur „die eigene Gesundheit“ des Thomas Ackermann.
Na ja, bei McKinsey würde ich Ihnen folgen. Bei den anderen Kriterien gibt es sowohl "Knallchargen" - wie Sie es…
...nun ist auch Frau Keller-Busse (sowas von austauschbar wie 95% aller UBSler) in den Fokus von IP geraten. - Hat…
Acki wird keine Lücke hinterlassen. Seine Mentorin auch nicht.