Es gibt verschiedene Gründe, die Abzockerei-Initiative von Thomas Minder abzulehnen. So zum Beispiel die starre Zwangsjacke von zahlreichen Verfassungsbestimmungen, deren Umsetzung auf Gesetzesebene sehr kompliziert und zeitaufwändig wäre. Oder der Stimmzwang für Pensionskassen, der zu massiven Mehrkosten und zu Bürokratie führen wird, welche letztlich die Versicherten über tiefere Renten zu tragen hätten.
Lobenswert bei der Initiative ist allerdings ihre Zielsetzung. Tatsächlich ist es höchste Zeit, etwas gegen Entschädigungsexzesse zu unternehmen. Und es war anerkanntermassen der Druck der Initiative, aufgrund dessen sich das Parlament zusammengerauft hat und nun mit dem indirekten Vorschlag ein unheimlich striktes Aktienrecht präsentiert, das weltweit seinesgleichen sucht. Dieser Gegenvorschlag wirkt deutlich besser, gezielter und schneller als die Initiative. Letztere verhindert Abzockerei nicht, sie skandalisiert sie nur. Es bringt aber nichts, an der Urne einfach nur „ein Zeichen“ zu setzen; wir sollten vielmehr das Problem lösen.
Was passiert konkret bei Annahme der Initiative? Nehmen wir an, Unternehmen X hatte beispielsweise bisher eine Vergütungssumme von 30 Millionen. An der kommenden GV schlägt der Verwaltungsrat eine Vergütungssumme von 25 Millionen vor. Die Initiative verlangt eine zwingende jährliche Abstimmung über diese Summe. Wenn die Aktionäre dem Antrag des Verwaltungsrates zustimmen, ist der Fall klar. Aber was passiert, wenn die Aktionäre den Vorschlag ablehnen? Gilt dann der „Status quo“ – also die 30 Millionen vom Vorjahr? Oder gibt es gar keine Vergütungen? Braucht es eine erneute Generalversammlung?
Zudem können sich die Aktionäre nur zur Gesamtsumme äussern. Was können die Eigentümer tun, wenn sie mit der Mehrheit der Einzelvergütungen einverstanden sind, aber beispielsweise den Bonus des CEO oder des Verwaltungsratspräsidenten zu hoch finden? Dies zeigt vor allem eines: Die Initiative wirft zahlreiche ungelöste Fragen auf und liefert keine Antworten.
Genau hier liegt die grosse Schwäche der Vorlage, und genau deshalb wird sie der Abzockerei nicht wirkungsvoll entgegentreten können. Und genau hier liegt eine der grossen Stärken des Gegenvorschlags. Dieser verlangt nicht nur einen detaillierten und transparenten Vergütungsbericht. Er sieht vor allem auch vor, dass die Aktionäre ein Vergütungsreglement genehmigen. Dort können sie die Lohnpolitik ihres Unternehmens mitgestalten, Spielregeln definieren. Sie können – wenn sie wollen – eine Obergrenze festlegen; sie können – wenn sie wollen – Bandbreiten festlegen; und sie können insbesondere die Vergütungen an unterschiedliche Bedingungen knüpfen, beispielsweise vom Unternehmenserfolg abhängig machen.
Das ist eine echte Stärkung der Aktionärsrechte. Nur so können die Aktionäre auch auf die Gestaltung der Vergütungspolitik Einfluss nehmen. Bei der Initiative werden die Aktionäre darauf beschränkt, zu einer Gesamtsumme „ja“ oder „nein“ zu sagen.
Zusätzlich nimmt der Gegenvorschlag neu eine Rückerstattungspflicht ins Gesetz auf. Manager, die ungerechtfertigte Bezüge vornehmen, die beispielsweise in einem Missverhältnis zum Unternehmenserfolg stehen, können so in Zukunft zur Verantwortung gezogen werden – auch rückwirkend. Einen solchen Mechanismus haben wir in der Vergangenheit vermisst. Die Initiative bietet auch dazu keine Lösung.
Die Initiative schiesst deshalb an ihrem eigenen Ziel vorbei. Sie ist abzulehnen. Denn der Gegenvorschlag ist keinesfalls eine Kompromisslösung; er ist DIE Lösung.
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Nun haben wir es. Glasklar. Hoffentlich wird Minder nicht übermütig oder unverschämt. Der gute Sieger ist der bescheidene Sieger. Die Leistung von Minder war einmalig. Einer gegen fast alle. Dieser Triumph sollte Minder nicht durch Unbedachtheiten verderben.
Seine Gegner waren allerdings von Hochmut, Arroganz und mangelnder Bodenhaftung geprägt. Besonders schlecht hat Econonmiesuisse, die Verband der Hochfinanz, abgeschnitten. Freut einen.
Dann auch der Kampagne-Führer, der Präsident der BDP und NR Landolt. Dies freut besonders, denn er vertritt eine Partei, die auf verräterischem Tun mit einer BRätin von zweifelhafter Moral gründet. Und er selber ist nach einer eher unrühmlichen Zeit bei einer Kantonalbank nun bei der Grossbank, in welcher die Schweizer Bevölkerung in Geiselhaft ist, als Lobbyist gelandet. Und wenn ein solcher noch NR ist, dann stellt sich rasch heraus, dass sie zwar immer schwätzen, sie würden alles zum Wohl des Volkes unternehmen, doch in Wirklichkeit wollen sie, wie die „Abzocker“, nur profitieren. Es ist zu hoffen, das das Glarner Wahlvolk ihm die Quittung erteilen wird, die er verdient hat.
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Mit den Kann-Normen des Gegenvorschlags läuft alles gleich ab wie bisher. Es wird der Anschein erweckt, als ob sich etwas ändere. Gier und Stimmenkauf kriegen Sie nicht auf dem „Vereinbarungsweg“ in den Griff. Herr Landolt hat in der Arena die Frage aus seinem Argumentarium (das mir mittlerweile vorliegt) gestellt: wie wollen Sie dies verhindern? Herr Landolt, diese Frage können Sie immer bringen und sie ist zudem falsch gestellt. Wir stimmen vollständig überein, dass kriminelle Energie nicht aus der Welt geschafft werden kann. Aber mit Ihrem komplizierten Gegenvorschlag kann weiterhin durch Stimmenkauf das Vergütungsreglement auf die rein pekuniären Interessen des Managements/VR abgestimmt werden. Vordergründig als Vereinbarung…dies ist fies.
Die Frage ist viel eher, mit welcher Massnahme sie eher unterbunden werden kann. Hier ist die Antwort: NUR MIT DEN MUSS-NORMEN DER MINDER INITIATIVE. Wenn Sie eine Einbahnstrasse mit Kann-Vorschriften signalisieren, ist die Unfallhäufigkeit eben höher als wenn Sie dies durch eine Verbotstafel tun. Genau darum geht es. Alles andere wäre naiv und Augenwischerei. -
Mit dem Gegenvorschlag werden auch in Zukunft die Traktanden im Sinne des VR durchgesunken. Grund: Die stimmrechtsrelevanten Aktienpakete liegen a) bei Fonds, b) bei Vorsorgeeinrichtungen (Pension Funds) und c) bei Anlagestiftungen. Im Vorfeld der GV werden diese „Stakeholders“ jeweils „konsultiert“, um das Terrain für die GV vorzubereiten. Meistens stimmen diese Institutionen (Stakeholders) für die Anträge des VR. Um dies etwas „abzusichern“ werden oft Gegengeschäfte eingefädelt: z.B. kulante Finanzierungszusagen, Zeichnung von Fondsanteilen, einvernehmliche „Meriten“ vorgenommen und Vorab-Informationen über die Firma abgegeben (kann dann „front running“ lukrativ machen….)
Dass die Wirtschaftsverbände, inkl. der Pensionskassenverband den Gegenvorschlag unterstützen liegt daher auf der Hand: Oft wird dann noch als Alibiübung „Ethos“ vorgeschoben, um dem „Volk“ kundzutun, dass man schon zum Rechten schaue, derweil die Mehrheitsverhältnisse zum voraus feststehen. Es geht hier nicht um Neid, sondern um Fair Play.
Diese Mauscheleien können mit dem Gegenvorschlag nicht verhindert werden. Dagegen können sie durch die Verbotsgesetzgebung der Minder-Initiative immerhin zum grössten Teil abgefangen werden. Daher gibt es nur eine Alternative: EIN JA ZUR MINDER-INITIATIVE! -
Die Schweizer sind ein Volk von Neidgenossen. Da muss nur der Nachbar einen Fiat mit einer stärkeren Motorisierung haben, ist das schon ein Problem. Ich bin auch gegen Abzocker, aber deshalb müssen wir unseren Wirtschaftsstandort nicht schädigen. Wir sind alle davon abhängig. Deshalb – trotz Vasella, Clariant, CS und UBS – werde ich ein NEIN rein werfen am 3.3.13.
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Ich hoffe, dass Sie beim reinwerfen nicht treffen werden 😉
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Für mich ist der Martin Landolt von der BDP=SVP light ein Sprecher oder Lautsprecher der Banken nichts anderes.Habe mein JA für die Abzocker Initiative schon lange eingelegt. W.Grämer Niederurnen
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@beobachter
Naiv sind eher Sie, wenn Sie glauben, dass mit der Annahme der Minderinitiave auch nur ein Franken weniger abgezockt wird…
Naiv sind Sie auch, wenn Sie glauben, dass Sie und ich als normale Steuerzahler nicht die Zeche für das teure und unnütze Gesetz zahlen werden. Glauben Sie mir mein Freund: Den Reichen tut das nicht weh, aber uns schon… -
@beobachter
…Mag sein, dass der Stimmenkauf zu 90% verhindert wird mit der Minderinitiave (das wäre noch zu überprüfen). Der Punkt ist aber, dass Sie damit noch lange nicht die Abzockerei besiegen. Die Aktionäre in der Schweiz können nur einen Teil (einen wichtigen Teil und die Aktionärsrechte sollten auch gestärkt werden, da bin ich schon einverstanden) dazu beitragen. Sie haben aber keinen Einfluss auf Tochterfirmen, Joint Ventures, offshore Strukturen und was es noch alles gibt. Es ist ein Leichtes für internationale Firmen Wege zu neuen Entlöhnungen zu finden. Und deshalb frage ich Sie noch einmal: „Warum wollen Sie ein Gesetz das viele Nachteile hat (Kosten, Standortschwächung, etc.), wenn Sie Nichts, wirklich gar Nichts dafür bekommen?“ Es erinnert mich ein wenig an die Ausschaffungsinitiave (nicht dass ich diese gut finde, nota bene). Man hat der SVP gesagt, dass die Initiative niemals durchgesetzt werden könnte. Das Volk hat trotzdem in „trötzeliger“ Manier ja gesagt und die Konsequenz? Kein Einziger wurde bis heute gemäss der Initiative ausgeschafft. Mit dem Gegenvorschlag sähe das wahrscheinlich anders aus. Deshalb zum wiederholten Mal: Wir haben schon zu viele Gesetze. Wir brauchen kein Neues, das nichts nützt und viel kostet. NEIN ZUR MINDERINITIATIVE!
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@sigi Weisskopf
Ihre Naivität spricht Bände: Wenn Sie meinen, der Gegenvoranschlag würde die Mauscheleien beenden, dann sind sie a) noch nicht mit den Mechanismen im institutionellen Geschäft vertraut oder vertreten b) blauäugig die Meinung des Gegenvoranschlags, der die Mauscheleien nach wie vor zulässt. Nur ein Verbot schiebt den Riegel; dieses ist umsetzbar wie andere Gesetzesänderungen auch. Glauben Sie noch immer an die Selbstbestimmungskräfte des Marktes? BVK war nur die Spitze des Eisbergs; es folgen Fortsetzungen… die wahrscheinlich ihr naives Denkschema übersteigen…
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@sigi Weisskopf
Die Umsetzung kostet Sie als Steuerzahler nicht mehr und nicht weniger als die Umsetzung der übrigen Gesetze, denen Sie ja auch – und ohne dieses Argument – schon zugestimmt haben. Diese Kosten sind im Verhältnis zum volkswirtschaftlichen Gewinn (weil dann die Gewinne in den Unternehmen verbleiben und re-investiert werden und nicht in privaten Säcken verdunsten) weit geringer.
Von Umsetzungskosten sind dagegen die börsenkotierten AG’S – und nur um diese geht es – betroffen. Es werden dann aber im Gegenzug mehr Investoren in Firmen investieren, die dadurch nachhaltig Gewinne zum Wohle der Firma erwirtschaften; Gewinne, die nicht durch Boni UND MANAGEMENT-ABZOCKEREI aufgefressen werden. – ES GEHT NICHT UM NEID, SONDERN UM FAIR PLAY. Das Argument der Kosten ist bloss ein Argument der Gegner, damit sie wie bisher weiter wursteln können. Und was Herr Blocher über Kostenfolgen bei seiner Ems Chemie erzählt hat, ist eine reine Schutzbehauptung, der Sie und andere offenbar – aus Naivität – auf den Leim gegangen sind. Daher umso mehr: ein kräftiges JA zur MINDER INITIATIVE! -
so so… ein einfaches Gesetz, um ein komplexes Problem zu lösen und schwupp… sind alles brave Menschen, es gibt keine Gier mehr und auch keinen Neid… die Gewinne bleiben in den Unternehmen und werden reinvestiert (auf keinen Fall wird versucht werden das Gesetz zu umgehen)… mehr Investoren für die Firmen (welche Firmen, wenn wir weiter unserer Regulierungswut freine Lauf lassen, gibt es bald keine mehr in der Schweiz)… kosten tut das ganze Nichts (es gibt ja sovieles in der Welt, das nichts kostet)… Was für eine heile Welt. Und das alles nur dank einer klitzekleinen, einfachen Initiative!
Ich glaube langsam beginne ich zu verstehen, dass ich hier der Naive bin. Sie hingegen haben wirklich den totalen Durchblick!Ach wären doch nur alle Menschen soo gescheit wie Sie, Chapeau! -
@sigi Weisskopf
Lieber Sigi Weisskopf: nur mit der Ruhe: Wenn Sie kriminelle Energie zu 100% verhindern wollen, müssen Sie auf den Mond oder besser Mars. Ihr Argument greift falsch: Die Frage ist, mit welchem Vorstoss die Mauscheleien besser reduziert werden können. Da ist halt die Verbotsgesetzgebung von Minder im Vorteil, denn mit dem Gegenvorschlag können nach wie vor Stimmen leichter „gekauft“ werden und somit die Vergütungsreglemente sozusagen in eigener „Regie“ mit den Interessen des (in diesem Falle abzockerischen Managements) in „Übereinstimmung“ gebracht werden…Anscheinend wollen Sie das so. Dass diese Lösung den Status quo nur vordergründig ändert, scheint Ihnen entgangen zu sein. Daher: Ich stimme für einen Vorschlag, der den Stimmenkauf zu 90% reduziert und nicht für den Gegenvorschlag, der den Stimmenkauf nach wie vor zu 100% zulässt. Ich nehme an, dass Sie auch in Wertpapiere investiert sind (zumindest z.B. über ihre PK), dann liegt der Entscheid auf der Hand:
Der 3. März wird zeigen, welche Variante das Volk vorzieht. Bonne chance!
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Die Minder-Initiative schadet der Schweiz, dem Finanzplatz und den Steuerzahler. Was heisst jedem. Das sollte jedem in den Kopf gehen, der eins und eins zusammen zählen kann. Ich bin gegen „Abzockerei“, aber so kriegen wir das nicht gelöst. Man sollte mal das Emotionale weglassen und einen ruhigen Kopf bewahren. Jeder der Ja stimmt wird bei Annahme der Initiative in spätestens zwei Jahren sich dazu Gedanken machen müssen. Und dannzumal sage ich dann nur: selbst schuld.
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@Banker – nicht mit einem Wort können sie begründen weshalb die Initiative der Schweiz schaden sollte. – Was der Schweiz schadet ist diese Selbstbedienungs-Boni-Mentalität der Topkader. Weshalb, kann man vielleicht Ihnen nicht erklären, sozial intelligentere Menschen und weniger auf Geld fixierte Menschen wissen das.
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100% richtig banker!!! und nochmal, peter kühnis: es geht nicht um emotionen wie neid, etc. sondern um eine sinnvolle lösung, denn auch sie und ich werden die mehrkosten mit ihren steuern berappen, deshalb: minder initiative NEIN!
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@Sigi Weisskopf – es hat mit Neid wenig zu tun wenn man sich dagegen stellt dass das ganze soziale Gefüge in der Schweiz den Bach runtergeht.
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@peter kühnis. Jeder ist gegen die Abzockerei und auch gegen das Auseinanderbrechen des sozialen Gefüges – logischerweise! Es nützt aber nichts, wenn wir ein neues Gesetz in der Verfassung verankern, welches nichts bringt, weil a) nicht kontrollierbar und b) nicht ausgereift und c) hohe Kosten verursachend. Auf der Pro und Contra Liste haben wir bei diesem Gesetz viele Contras und keine realen Pros (Nur „Wunschdenken“ Pros)! Deshalb ist es abzulehnen.
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Wenn Sie ja wissen wie nicht, warum machen Sie dann keinen Gegenvorschlag?
Die Abzocker sind gar keine Unternehmer sondern simple Lohnbezüger welch keinen eigenen Franken riskieren—–!
Einzelfälle sind es auch nicht. Am Bonitopf, welcher mit Schuldengeldern gefüllt wurde—, laben sich immerhin 65000 Personen.
DENK NACH -
@paul schroo
ICH habe nachgedacht! Sie auch??? am bonustopf „laben sich vielleicht 65000 menschen.“ Davon bekommen 63000 menschen schätzungsweise CHF 5000, vielleicht CHF 10000 oder auch mal CHF 50000. Ist das abzockerei? Sie sind ein typischer vertreter von denen, die alles glauben, was in der zeitung steht. Alle banker (die meinen sie wahrscheinlich, wenn sie von bonus schreiben,oder?) verdienen millionen und alle bekommen soo viel bonus. Haben sie keine bekannten, die auf der bank arbeiten? Fragen sie die doch mal wieviel sie verdienen. Die meisten leute da verdienen normale löhne! Und noch einmal: Neid ist ein schlechter ratgeber und es geht bei der abstimmung nicht um einen „bonitopf“ und wenn sie mir schon den ratschlag „DENK NACH“ geben, sollten sie das selbst auch beherzigen: Sie wollen also ein gesetz in der verfassung verankern, dass die anderen vielleicht 2000 Menschen(?) die am bonustopf hängen bestraft? Das wird mit der Iniative nicht gelingen, da die grossfirmen hunderte von möglichkeiten haben, das geld in einem anderen land und über eine andere firma oder sonstwie auszubezahlen! Dafür sind Sie bereit, standortvorteile zu opfern, erhöhte revisionskosten für alle firmen in kauf zu nehmen, erhöhte kosten beim staat zu akzeptieren, was widerum vom steuerzahler bezahlt werden muss (darüber werden Sie dann in zukunft wieder jammern!). Und auf der anderen seite bekommen Sie gar nichts… Was für ein toller deal… DENK NACH!
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was ich von einer partei halte, deren gründung auf verrat basiert, ist nicht druckreif. dasselbe gilt für meine meinung von vertretern dieser partei.
was mich etwas beunruhigt: es scheinen sich sehr viele leute bei einer solchen abstimmung davon leiten zu lassen, was dieser oder jener interessens- oder branchenvertreter oder lobbyist gesagt oder geschrieben hat. selber zu lesen, sich zu informieren und mit eigener brainpower zu einer stimmigen konklusion zu kommen, ist offenbar nicht mehr en vogue.
wundern wir uns also nicht über die folgen des 3.3.13! quo vadis, helvetia?
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Herr Landolt ist für mich ein typischer Interessenvertreter der Bankenlobby in Bern. Seine Arroganz und verachtende Art gegenüber dem Normalenverdienenden Bürger hilft wahrscheinlich der Abzockerinitiative, und dafür möchte ich Ihm danken.
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Dass sich der Pensionskassenverband durch economiesuisse für dessen rein pekuniäre Interessen instrumentalisieren lässt ist ein trauriges Kapitel Schweizer Sozialgeschichte.
Die Pensionskassen vertreten soziales Kapital, das den Destinatären gehört. Die Bahauptung, die Annahme der Minder-Initiative verteure die Verwaltungskosten ist unwahr und unbelegt. Was damit verhindert werden soll, ist die Aktionärsdemokratie. Die Aktionäre müssten dann endlich einmal als mündige Geldgeber anständig behandelt werden und deren Interessen – nicht nur als Alibiübung – von Gesetzes wegen umgesetzt werden. Davor haben die Wirtschaftsverbände, inkl. der Pensionskassenverband Angst; denn dann sind diese Mauscheleien endlich so nicht mehr möglich. -
Herr Landolt ist für mich unglaubwürdig: vergleichen Sie Mimik und Gestik in der Arena.
Er ist von der UBS und indirekt von den Wirtschaftsverbänden „bezahlt“, damit er deren Interessenlage vertritt, die heisst: Weiter mit den Alibiübungen (vgl. Konsultativabstimmungen) und das Volk für dumm verkaufen!- Sauhäfeli – Saudeckeli…. -
was mir wirklich nicht einleuchten will ist wie ein UBSler darauf kommt andere zu bekehren. die UBS ist der inbegriff der abzockerei, notabene eigentlich faktisch ein staatsbetriebauch mit selbstbedienungs mentalität. seit jahren bedient sich das management und seine lakaien und weist jahr für jahr riesige verluste aus. gleichzeitig muss die SNB immer noch den ganzen müll der UBS hüten. landolt ist teil davon! an unglaubwürdigkeit nicht zu übertreffen.
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Die Initiative ist für Pensionskassen nur ein Problem, wenn Sie weiterhin so anlegen wie heute. Wenn die PKs ihre Anlagen weniger diversifizieren (mit 10 verschiedenen Aktien ist schon 80% des Diversifikationspotentials ausgeschöpft), dann haben sie genügend Ressourcen, sich um ihre Anlagen zu kümmern.
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Martin Landolt ist mir seit er der BDP beigetreten ist, suspekt und für mich so oder so unglaubwürdig – wohlveratnden als Liberaler gesprochen (nicht etwa dass die FDP oftmals glaubwürdiger agieren würde!). Ich mag einfach Politiker nicht, die aufgrund einer Partei gross geworden sind und diese danach wechseln. Die Gründer der BDP sollten sich einmal vor Augen führen welche mittel- und langfristigen Kosten und Schäden sie der Schweiz zugefügt haben. Die Bestätigung von Widmer-Schlumpf als BR allein muss mit Milliarden beziffert werden, denn sie hölt die Glaubwürdigkeit des Finanzplatzes der Schweiz systemetisch aus. Es reicht schon, dass die Banken grosse Fehler getätigt haben, und eine Regierung sollte die Schäden mildern und nicht ohne Not noch vergrössern durch einen progressiven Aktionismus.
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Die Pensionskassen sollten die Stimmen im Sinne der Destinatäre abgeben. Bis jetzt haben sie auf Berater gehört, die Teil des Systems sind und im Auftrag der Wirtschaftsverbände handeln. Neuerdings hat sich auch noch der Pensionskassenverband mit den Interessen der Wirtschaftsverbände solidarisiert. Dies mit Geld, das Ihnen nicht gehört, sondern den Destinatären.
Würde endlich im Sinne der Destinatäre abgestimmt, die – zumindest im Beitragsprimat – auch de iure Eigentümer ihrer angesparten Gelder sind, dann würde endlich Aktionärsdemokratie herrschen und die Arroganz des Managements an den GV (die ohnehin nur Abstimmungsstatisten benötigen) gebrochen. Davor haben die Wirtschaftsverbände inkl. der Pensionskassenverband wie auch die schöngeistige “Ethos“ Angst. Ihre bisher gehegten stillen Kreise würden dann empfindlich gestört… -
Ich denke, Martin Landolt ist als Präsident der BDP und Lohnempfänger bei der UBS nicht prädestiniert um über die Abzocker-Iniative zu sprechen.
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„Stimmzwang für Pensionskassen“ stimmt so nicht. Schon jetzt können die PK’s ihre Stimmen vertreten lassen und explizit zu einzelnen Traktanden Stellung nehmen. Dies ohne Mehrkosten. Im übrigen ist dies dann auf dem Verordnungsweg praktikabel zur regeln.
Die Angstmacherei wegen Mehrkosten der PK’s beruht auf einer stillen Absprache mit den Wirtschaftsverbänden, weil die Angst besteht, die „systemischen Verfilzungen“ (PK-Verwalter wissen, was ich damit meine) könnten durch die Annahme der Initiative durchbrochen werden. Auch Ethos macht jetzt plötzlich mit und wird damit zum Gehilfen dieser unheiligen Allianz. Fazit: eine Hand wäscht die andere!-
Glasklar erkannt Bravo!
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Ist die Haltung von Ethos verwunderlich? Viele PKs sind doch Kunden von Ethos und seine Kunden muss man pflegen!
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Sorry aber hat er das geschrieben oder hat ihm das Arbeitgeber UBS diktiert?
Landolt ist nicht glaubwürdig als UBS-Mann, was haben sich die Gegner der initiative da überlegt ihn als Komiteechef zu nehmen?
Das wird ein Fiasko geben für Economiesuisse im März bei der Abstimmung, meine Prognose.
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@jcf – Ihre Verschwörungstheorien sind veraltet und gehören in die Weltwoche.
EWS liess sich in den Bundesrat wählen und wurde von der SVP (deren Vertreter weit mehr hasardieren und gefährlich wären) ausgeschlossen. Basta. Schnee von gestern.Hier ging es lediglich um die Argumentation von Martin Landolt, die erstaunlich unausgegoren illiberal und „bankenlastig“ ist.
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und trotzdem muss ich jcf zustimmen.
Das hat gar nichts mit Verschwörungstheorie zu tun, sondern das ist ein Fakt:
Frau EWS hat ihren BR-Sitz ertrogen und die eigene Partei schamlos angelogen.
Peter Kuehnis bringt es auf den Punkt: Herr Landolt ist nicht glaubwürdig, seine Argumente Angstmacherei und Verdrehen von Tatsachen.
Es gibt nur eine Lösung: Ja stimmen; die Herren haben es selber verbockt!
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Jaja. Dann geht die Schweiz halt ein weiteres Mal unter, wie schon so oft in den letzten paar Jahren. Ich habe vor einer Woche ein fröhliches JA eingeworfen und sehe der Abstimmung gelassen entgegen. Die Wirtschaftslobby hats dieses Mal gründlich verbockt.
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In welchem Namen denn schreibt hier der Herr NR BDP Landolt? Er hat doch 2 Auftraggeber: Die EWS und die UBS. Und, wer schützt denn die beiden Grossbanken UBS und CS?
Dass ein Vertreter einer Partei, die durch Verrat der EWS entstanden ist, so viel Gewicht im Land hat, ist nicht nur erstaunlich, sondern gefährlich
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Das ist nicht verwunderlich. Als Bankenvertreter kann er ja nicht anders! Aber es kommt schon so wie es muss!
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Es ist amüsant zu lesen wie ein Parteichef einer demokratischen Partei hier argumentiert: Unglaublich technokratisch und undemokratisch.
1. Die Argumentation von Mehrkosten bei Stimmpflicht der Pensionskassen: Herr Landolt, Pensionskassen vertreten Arbeitnehmer in der Schweiz und können durchaus Mehrwert schaffen wenn Sie sich einbringen. Hier zu drohen es würden tiefere Renten resultieren kann nur einem UBS-Mann einfallen. – Wir Schweizer schaffen ja nicht die Demokratie ab weil Sie uns quartalsweisen Abstimmungen Geld kosten.
2. Ein Wort zu den Boni: ein Bonus ist eine Vergütung für eine ausserordentliche Leistung,
respektive war es mal. Es ist zutiefst undemokratisch Menschen nicht gegen vertraglichen Lohn zu beschäftigen sondern über „Boni“ zu bezahlen. Machen Sie sich auch als UBS-Mann mal dieses Abhängigkeitsverhältnis bewusst. – Mit Annahme der Initiative würde eine UBS bei einem 2.5 Milliardenverlust nicht mehr in der Lage sein ebensohohe Boni zu vergüten.3. Firmenführer und Topmanager übernehmen mit ihrem Job eine gewisse Verantwortung für die sie bezahlt werden. Und diese Verantwortung haben sie zu tragen und sich so zu verhalten dass sie dieser gerecht werden. Beispiel: Libor-Skandal. Die UBS bezahlt 1.4 Milliarden Busse, keiner der Verantwortlichen wurde zur Rechenschaft gezogen für dieses Verhalten, sie wurden alle still „entsorgt“.
Es wird sicher kein Manager ins Gefängnis wandern weil eine Firma mal Verlust ausweist,
aber es soll kriminellem und fahrlässigem Verhalten ein Riegel geschoben werden.Ihre Ansichten Herr Landolt sind im Grunde zutiefst undemokratisch, und das vermeintliche Lob für die Initiative die sie bachab schicken wollen ist scheinheilig.
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Danke, Superkommentar.
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Wie bei allem in der Schweiz gibt es nur (faule) Kompromisse. Warum hat niemand das Format, etwas wirklich konsequentes Vorzuschlagen? Bei beiden Vorlagen (Initiative und Gegenvorschlag) vermisse ich wirkliche Massnahmen wie z.B. Trennung von Politik und Wirtschaft, doppelte Mandate (CEO & VR in einer Person etc.) Schade, dass man den Leuten bei beiden Vorlagen Angst machen muss, was passieren könnte, wenn man die eine oder andre Vorlage bevorzugt.
Somit bleibt mir nur eines zu tun: Ich setze ein Zeichen und stimme der Initiative von Herrn Minder zu!-
@Markus Amstutz: Die Abzocker-Initative ist vielleicht ein Anfang?
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Wie bei allem in der Schweiz gibt es nur (faule) Kompromisse. Warum hat niemand das Format, etwas wirklich konsequentes Vorzuschlagen?…
Es ist amüsant zu lesen wie ein Parteichef einer demokratischen Partei hier argumentiert: Unglaublich technokratisch und undemokratisch. 1. Die Argumentation…
Das ist nicht verwunderlich. Als Bankenvertreter kann er ja nicht anders! Aber es kommt schon so wie es muss!