Die Erneuerung des Finanzplatzes Schweiz muss mit neuen Gesichtern erfolgen. Deshalb sind es die jungen Banker, die erst kürzlich die Hochschulen verlassen haben, welche den neuen Stil des Vertrauens im Umgang mit Bankkunden vertreten und praktizieren können.
Der Umbau des Finanzplatzes Schweiz wird noch Jahre dauern. Jetzt sitzen die Bankiers hinter den juristischen Schutzwällen, welche sie – oft nutzlos – aufgebaut haben. Sie warten auf die Strafaktionen der amerikanischen Justiz, welche sie Milliarden Franken kosten werden. Ist dieser US-Sturm vorbei, werden die EU-Staaten bereit sein, dem Finanzplatz ihre Rechnung zu präsentieren. Der Sturm aus Brüssel wird dann noch einige Institute wegfegen, die wir heute auf sicheren Beinen glauben.
Diese Zeit ist günstig für die jungen Bankiers, denn Krisenzeiten sind immer auch Lernzeiten. Wer diese politischen und wirtschaftlichen Attacken auf den Finanzplatz exzellent versteht, hat den Marschallstab für künftige grosse Aufgaben in der Tasche. Wie die Erfahrung gezeigt hat, wird man in sogenannt sicheren Jahren guter Konjunktur, wie Bankier Hans J. Bär in seinem Buch geschrieben hat, „fett und faul“. Nur in mageren Jahren erwacht der Überlebenstrieb, wird die Lernbereitschaft gesteigert und wächst der Hunger auf neuen Erfolg.
Natürlich sollen daraus nicht „Wölfe an der Bahnhofstrasse“ entstehen, wie es im Augenblick ein US-Film mit Leonardo DiCaprio zeigt. Im Gegenteil: Wer jetzt jünger als 45 Jahre ist und seinen Job mit Begeisterung gut meistert, hat schon die Hälfte des Erfolgs geschafft. Es wird leider nicht zu vermeiden sein – so wie in anderen Branchen -, dass man lernen muss, in komplizierten Strukturen zu leben, die Entscheidungsprozesse nicht erleichtern. Es wird auch nicht zu vermeiden sein, dass man hie und da auf Vorgesetzte stösst, die nicht jene neuen Kompetenzen haben, die ein erneuerter Finanzplatz zu Recht verlangt. In solchen Situationen gilt es, Energie und Geduld in einer guten Balance zu halten.
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Extrem wichtig wird die Fähigkeit, in globalen Teams zu arbeiten. Wer einmal mit einem Inder, einem Argentinier und zwei Südafrikanern zusammen in einem Team war, weiss, was dies bedeutet. Diese Ausländer in der Schweiz haben oft mehr „drive“, als wir es gelernt haben oder gewohnt sind. Kommen dann noch die weiblichen Überflieger ins Team, muss jeder Schweizer lernen, Charme und Kompetenz miteinander zu verbinden. Keine Schweizer Uni lehrt dies.
Die Fähigkeit, in wechselnden Teams zu überleben oder vielleicht sogar deren Führung zu übernehmen, wird nur übertroffen von einer anderen, die nicht geringer einzuschätzen ist: derjenigen, mit Bankkunden umzugehen. Hier liegt die allergrösste Chance für junge Banker. Wer mit Unternehmens-Managern zu tun hat, wird rasch feststellen, dass auch dort die junge Generation eingezogen ist.
Das ist ein riesiger Vorteil, denn diese gut ausgebildeten Jungstars sprechen die Sprache des Erfolgs. Es geht darum, gemeinsam ein Ziel zu erreichen. Schwierig wird es im allgemeinen erst dann, wenn es gilt, die Honorare auszuhandeln. Diese hohe Schule des Erfolgs verlangt einiges an Training, Selbstbewusstsein und Glaubwürdigkeit. Dieser Punkt darf man keinesfalls vernachlässigen, denn die Jahreseinkommen der jungen Banker werden heute und in Zukunft mehr denn je vom messbaren Erfolg abhängig sein.
Wer anspruchsvollen Privatkunden dienen will, hat eine der schwersten Aufgaben überhaupt; denn diese Kunden sind erfahren, aber auch oft unsicher, haben nicht selten viel Geld verloren bei den Banken und fragen sich, ob ihr Bankberater etwas taugt. Diese neue Schwelle des Misstrauens gilt es mit Fleiss, Talent und Höflichkeit zu überwinden. In der Schweiz gibt es Zehntausende vernachlässigter Privatkunden, die einen Berater ihres Vertrauens suchen. Wer diesen Zugang schafft und Leistung anstelle leerer Worte aus den volkswirtschaftlichen Abteilungen liefert, hat eine grosse Karriere vor sich.
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Wäre seine Bildung bzw. Ausbildung so gross und komplett wie seine grenzenlose Einbildung, dann müsste man ihn zur Kenntnis nehmen, so aber dürfen wir ihn ruhig ignorieren. Scheidet der übermächtige Vater dereinst einmal aus, dann könnte die Firma schnell schliessen, denn die jungen sind kaum der Schatten des grossen alten Mannes.
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ich glaube nicht, dass alt oder jung, mann oder frau den utnerschied macht. so blöd sind die kunden ja nicht. die frage ist, welche idee und welches konzeopt verkauft wird. innovation ist das einzige, was hilft und nicht der alte wein in neuen schläuchen. dazu ein interview mit dem innovartionsmanager der bank austria.
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Ein aufgeblasener Wichtigtuer – ganz de Bappe. Nur ist letzterer wenigstens mit Intelligenz ausgestattet.
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ein Bubi gibt anderen Bubis Anleitungen…
dieser Artikel passt gut zum Standard von IP. -
Hat selber keine Ahnung und lebt von Vaters Namen. Auf solche Artikel kann man getrost verzichten!
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Stupider Artikel. Elfenbeinturm-Schwärmereien aus der Konserve. Innerhalb der Schweizer Banken findet keine Erneuerung statt, sondern es herrscht eine Stimmung des Zerfalls und der absoluten Orientierungslosigkeit. Verantwortliche Manager wissen auf dem Gipfel ihrer Inkompetenz nichts weiter zu tun als ihre eigene Position mit allen Mitteln zu erhalten, opfern dafür jegliche Interessen von Kunden und Mitarbeitern. Neukunden gibt es schon lange keine mehr, talentierte Studienabgänger sollten dieser Ausschlachtung fernbleiben.
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je mehr über diese angebliche Überlegenheit der Frauen im Business geschrieben wird, desto misstrauischer werde ich. Man versucht einfach, ein neues Klischee zu installieren, dahinter ist gar nichts, im Gegenteil wäre ich jetzt bei einer Vorzeige-Beraterin doppelt misstrauisch – warum wurde die angestellt, aufgrund von Charme und Anmut oder was? Man tut den Frauen mit dieser Anbiederung keinen Gefallen. Im übrigen sieht Peter Zwygart das wohl richtig. Neue Ideen gibt es in diesem klima auch keine mehr. Alle Banken extrapolieren in die Zukunft mit gemächlichen Änderungen, nur keine Aufregung. Wenn ich eine Bank gründen würde, wäre das die Survival-Bank of Switzerland, mit allen Services für den Ernstfall.
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Stupider Artikel. Elfenbeinturm-Schwärmereien aus der Konserve. Innerhalb der Schweizer Banken findet keine Erneuerung statt, sondern es herrscht eine Stimmung des…
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