Alle grossen Firmen haben die Frauen als Aushängeschild entdeckt. Nachdem sie ihre Verwaltungsräte verweiblicht haben, folgen nun die Topbesetzungen im operativen Management.
Dabei zeigt sich, dass die Beförderungen für die höchsten Steuerfrauen direkt in die Karriere-Sackgasse führen.
Statt ihnen Verantwortung für Frontbereiche zu übergeben, setzen die Multis ihre Topfrauen an Stabsstellen. Dort sind sie zwar bekannt und arbeiten viel, doch ein nächster Sprung nach ganz oben ist praktisch ausgeschlossen.
Typisches Beispiel der Pseudo-Beförderung ist Sabine Keller-Busse. Die Frau, die von McKinsey über die Credit Suisse zur UBS kam und dort das Schweizer Backoffice leitete, wurde vor kurzem zur neuen Personalchefin gekürt.
Keller-Busse ist damit zumindest in der Schweizer Hemisphäre des globalen Finanzkonzerns die operativ höchste Frau. Ihre Wahl wurde von der UBS gross angekündigt und in weiten Kreisen begrüsst.
Doch Keller-Busse ist damit zur fleissigen Arbeitsbiene verdonnert. Sie muss einen Bereich auf Vordermann bringen, der nach turbulenten Jahren eine starke Hand brauchen kann.
Keller-Busse wird der Job zugetraut. Sie rapportiert direkt an UBS-Chef Sergio Ermotti und hat Zugang zur obersten Führung.
Dort mitentscheiden darf sie nicht. Die Frau, die mit 2 Kindern und einem langen Aufstieg für Frontjobs in Frage gekommen wäre, ist fürs Erste in einem gut klingenden Hinterhof-Depot abgestellt.
Das zweite Beispiel, wie Schweizer Finanzmultis Frauen fördern oder nicht, liefert Isabelle Welton. Die Mangerin war vor einiger Zeit als Schweiz-Chefin des IT-Riesen IBM abgelöst worden und suchte eine neue Chance.
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Diese gab ihr “Zürich”-Chef Martin Senn. Der Topshot, der unabhängige Geister wie den Ex-Armee-General Ulrich Zwygart lieber nicht hochkommen lässt, machte Welton nach einem Probelauf von ein paar Monaten als Stabschefin zur neuen, weltweiten Personalchefin.
Im Unterschied zu UBS-Personalfrau Keller-Busse darf Isabelle Welton bei ihrem Boss Senn in der Konzernleitung sitzen. Damit scheint Welton der grosse Karrieresprung geglückt zu sein.
Zweifel sind auch bei ihr angebracht. So hat Weltons Vorgänger auf dem Stuhl des Personalchefs, ein Amerikaner namens Tom White, den Personaljob freiwillig abgegeben.
White, der für Senn die Affäre um den Freitod des Ex-Finanzchefs und des folgenden ruppigen Abgangs von Präsident Josef Ackermann bewältigte, zog es an die Front.
Ein typisches Muster. Während die Frauen in den grossen Finanzkonzernen nur in den Soft-Bereichen Personal und Stab das Rennen machen, wechseln Männer vom Backoffice an die Front.
Die Regel wird bestätigt durch Ulrich Körner. Körner, ein Deutscher mit Zweitpass Schweiz, wollte schon immer mehr – mehr Real Business.
Bei der Credit Suisse, wo er nach seiner McKinsey-Zeit steil nach oben gelangte, blieb er stecken. Nach seiner Zeit als Schweiz-Chef sollte Körner unter dem neu gewählten CEO Brady Dougan einen Job mit Auslandbezug übernehmen.
Körner ging von Bord und wurde im 2009 von Notretter Oswald Grübel zu dessen Chief Operating Officer Operating Officer in der UBS-Konzernleitung.
Der Name ist Programm: Der COO muss das reibungslose Funktionieren eines Grossunternehmens hinter der herausgeputzten Front-Fassade sicherstellen.
Ein mühsamer Job, bei dem es um Kosten und Prozesse geht.
Körner aber sah sich zu Höherem geboren. Endlich bot ihm UBS-Chef Ermotti die Gelegenheit dazu. Seit Anfang Jahr verantwortet Körner das weltweite Asset Management der Grossbank.
Die Reihe mit Männern an die Front und Frauen aufs Abstellgleis kann fortgesetzt werden mit jemandem, der einst zu den 50 höchsten Managern der Credit Suisse zählte.
Die Rede ist von Britta Häberling, die für die CS das Marktgebiet Zürich leitete, bevor sie rekonvaleszent wurde.
In ihrer Abwesenheit veränderte sich die Hackordnung. Als sie aus dem Zwangsurlaub in die Bank zurückkehrte, wurde ihr keine Karriere-Alternative geboten, sondern sie landete im Pool der Abgebauten.
Schliesslich fand Häberling im kleinen Universum von Beat Wittmann eine neue Aufgabe. Sie leitet Wittmanns Dynapartners, ein Assetmanager, der Grosses vorhat, bisher aber wenig zustande gebracht hat.
Häberlings Fall ist insofern symptomatisch, als er einen markanten Unterschied zwischen den Geschlechtern in Spitzenfunktionen aufzeigt.
Während Häberling bei der CS auf der Abschussliste landete, kriegte Rolf Bögli, der Intimus des grossen Hans-Ulrich Meister, immer wieder einen neuen Topjob.
Interessant ist Regina Kleeb. Die Spitzenfrau der Zürcher Kantonalbank wechselte vor kurzem von einem Stabsjob im Private Banking in den Produktebereich. Dort wurde soeben ein neuer Chef gekürt.
Kleeb konnte sich Chancen ausrechnen, nicht zuletzt, weil sie als Gotte eines seiner Kinder familiär eng mit ZKB-CEO Martin Scholl verbunden ist.
Doch Kleeb musste – zumindest vorläufig – Daniel Previdoli, einem Manager mit langer UBS-Vergangenheit und grossem Machthunger, den Vortritt lassen.
Wie UBS-Keller-Busse wird auch ZKB-Kleeb von Insidern als fähige Managerin beschrieben.
Warum sie trotz aussichtsreicher Stellung den Sprung nach ganz oben nicht schaffen, ist ein Zeichen dafür, dass es mehr braucht als Einsatz und Können.
Nämlich Machtinstinkt.
Naja, bei so manchen sog. “Managerinnen” kann man ja regelrecht dankbar sein, wenn sie auf das Level zurück gestutzt werden, das ihren Fähigkeiten entspricht. Nicole Pauli als Chefin der 1000 Personen starken CS-Produkteküche (ISP) war ja eher ein schlechter Scherz als die Erlösung. Als Abteilungsleiterin macht sie dafür jetzt einen halbwegs ordentlichen Job. Ich hoffe es kommt niemand auf die Idee, sie wieder zu befördern…
Das Thema ist eigentlich zu banal um in dieser Form abgehandelt zu werden! Frauen dürften sich nun mal besser für gewisse Stabsfunktionen eignen, (im speziellen HR) denn ihre “soft factors” sind offenbar besser ausgebildet. Nicht jede Spitzenfrau schafft es bis zur Spitze, dies gilt schliesslich auch für Männer! Seilschaften entscheiden oft, aber vielleicht nicht bei Frauen! Und schliesslich, was sollen diese ewigen Positionskämpfe? Die Scheidungsquote in den Teppichetagen ist extrem hoch, aber das spielt ja für einen ehrgeizigen Emporkömmling keine Rolle, nur die Karriere zählt. Wenn der Bonus für zwei oder drei Frauen reicht, ist ja alles in bester Ordnung!
Muss man in solchen Grossbanken nur Beziehungen haben oder ist es auch noch ratsam zu arbeiten, um aufzusteigen. Der Kunde bezahlt alle Machtkaempfe mit zu hohen Gebuehren. Bei den Onlinebanken hoert man nichts von Machtkaempfen und die Gebuehren sind sehr viel tiefer als bei den Banken.
Quotenfrauen – nein Danke! (gilt übrigens auch für Männer). Und nur weil Sie Gotte ist der Kinder vom CEO. Da widersprechen Sie sich aber massiv, Herr Hässig (oder wer auch immer den Artikel geschrieben hat); ich zitiere:
“Kleeb konnte sich Chancen ausrechnen, nicht zuletzt, weil sie als Gotte eines seiner Kinder familiär eng mit ZKB-CEO Martin Scholl verbunden ist.”
Wenn das Ihr Ansatz für Beförderungskriterien von Frauen ist, dann sollten Sie keine Artikel mehr über Vetterliwirtschaft schreiben. Ich masse mir nicht an, über Qualifikationen zu schreiben, jedoch sollten Sie nur gleiche Qualifikationen vergleichen; unabhängig, ob Frau oder Mann, ob Götti oder Gotti, ob brav angepasst oder nicht.
What a waist of time to read such mediocre information and even to expose such content online… Looks like someone had clearly a big lack of inspiration Again…Isn’t it supposed to be about Finanznews in Zurich instaed of gossip stories about women never making it top the top ?? What a shame.
I did. not understand what You were trying to say. Somehow confusing………
Ich versteh kein Wort…
No wha’ts confusing is the author’s mind and point of view in this article. Sorry that you didn’t get my comment, seems clear to me. Have a good day though.
Also ganz so stimmt das nicht. Die CS sucht händeringend Frauen, die so ein Aufgabe schultern können und würden, und vielleicht auch noch präsentabel ist.
Es gibt eher zu wenig von denen.
Die CS nimmt Bewerbung vermutlich auch in diesen Zeiten entgegen.
Die CS hat doch schon die “Schwulen- und Lesben-Bänkerin” (Pam-Bang!) in der KL.
ja stimmt, aber wie bei den meisten in Liga ist nicht klar was sie eigentlich machen oder der Firma bringen. Pam ist vielleicht etwas speziell , weil sie offenbar ein Naturtalent darin ist unsichtbar zu sein und man nur Mit Hilfe von Privatdetektiven herausbekommen kann,in welchem Büro oder auf welchem Abstellgleis sie sich gerade versteckt oder versteckt wurde. Aber der Autor des Artikels hat insofern Recht, als dass Frauen im Banking wenig erreichen können.
schon etwas wunderlich diese ganze Angelegenheit.
Wieviel Gerede und zwischenmenschliche Irritationen sind nötig, um in einer rezessiven Branche die paar Kröten zu verdienen, die es dort noch zu verdienen gibt?
Lieber LH, haben Sie etwas noch ans Märchen geglaubt, dass nur die Besten und Wägsten bzw. Fähigsten an die Spitze kommen? Es ist doch sehr oft gar so, dass die besten Schauspieler, Schaumschläger, Schleimer und “Politiker” die besten Positionen besetzen und nicht die wirklichen Leistungsträger, die von solchen “Vorgesetzten” (nicht “Führern”)nur ausgenutzt werden (z.T. immerhin gut bezahlt).
…und das gilt ebenso für Männer wie für Frauen. – Bei Männern wohl noch eher mehr, da sie keinen Frauenbonus haben.