„Mehr Staat oder weniger Staat?“ Um diese Frage zu beantworten, lässt sich die Menschheit sogar zu Revolutionen und Kriegen hinreissen. An der Berliner Mauer wurde auf Menschen geschossen. Diese Mauer trennte zwei Wirtschaftssysteme voneinander: Marktwirtschaft und Kommunismus. Die Extreme lauten: Nur der Staat alleine leitet die Volkswirtschaft versus der freie Markt alleine soll entscheiden.
Welches der beiden Wirtschaftssysteme ist nun das bessere? Die Geschichte hat gezeigt: Die Marktwirtschaft. Der Kommunismus ist gescheitert, weil in diesem System die Anreize zur Arbeit verloren gehen. Aber die reine Marktwirtschaft ist ebenfalls untauglich. Unzählige Beispiele verdeutlichen, dass diese zu Ausbeutung der Menschen führen kann. Wenige profitieren, aber das Gemeinwohl leidet.
Welches ist also die beste Variante? Wann und wieviel soll der Staat eingreifen?
Entscheidend ist, dass ideologische Barrieren beseitigt werden. Es geht nicht um die Frage: Wer hat Recht? Es geht um die Frage, wie kann das Gemeinwohl gesteigert werden?
Dass die reine Marktwirtschaft gescheitert ist, zeigte sich während der industriellen Revolution in England. Das Fehlen von gesetzlichen Schranken führte zur Ausbeutung der Arbeiterklasse durch die Kapitalisten.
Das Pendel schlug in der Folge von einem Extrem ins andere. Es entstand der Kommunismus, der unsägliches Leid über die Menschheit brachte mit Millionen von Toten in der Sowjetunion und noch mehr in China. Heute ist diese Form der Wirtschaft nur noch in Nord-Korea zu finden, wo ein Volk auf diese Weise terrorisiert wird.
Welche Antworten liefert die Volkswirtschaftslehre auf die Frage, ob der Staat in die Wirtschaft eingreifen soll oder nicht? Auch hier zeigt sich einmal mehr, dass die Volkswirtschaftslehre unzählige Irrtümer beinhaltet und den Politikern falsche Direktiven gibt.
Beginnen wir bei der klassischen Schule.
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Gemäss klassischer Schule konnte es keine Arbeitslosigkeit geben. Die Argumentation lautete wie folgt: Im Falle einer wirtschaftlichen Depression mit hoher Arbeitslosigkeit soll der Staat keinesfalls eingreifen. Die Arbeitslosigkeit werde durch die „Selbstheilungskräfte des Marktes“ von selbst beseitigt.
Arbeitslosigkeit bedeute ein Ungleichgewicht auf dem Arbeitsmarkt. Die Marktkräfte von Angebot und Nachfrage würden nun von selber dafür sorgen, dass der Arbeitsmarkt wieder zu einem Gleichgewicht finde, wo es keine Arbeitslosigkeit gäbe.
In dieser Argumentation liegt einer der schwerwiegendsten Fehler der Volkswirtschaftslehre.
Dieser Sachverhalt ist hier grafisch dargestellt. Ich versuche, das hier in einfachen Worten zu erklären.
Um den Leserinnen und Lesern den Einstieg in die Problematik besser erläutern zu können, möchte ich zuerst mit einem einfachen Angebots- und Nachfrageschema für ein einfaches Gut wie Äpfel beginnen.
Die Leserinnen und Leser dürften schon einmal davon gehört haben, dass Angebot und Nachfrage auch grafisch dargestellt werden können: Ein einfaches Angebots- und Nachfrageschema für Äpfel sieht wie folgt aus:
Im Koordinatensystem wird die Achse nach oben (y-Achse, Nord-Achse, Ordinate) mit dem Preis für die Äpfel beschriftet und die Achse nach rechts (x-Achse, Ost-Achse, Abszisse) mit der Menge der Äpfel.
Die Nachfragekurve nach Äpfeln hat einen nach innen gekrümmten Verlauf von links oben nach rechts unten. Sie zeigt den Nutzen des Nachfragers für Äpfel und damit den Preis, den er zu zahlen bereit ist. Das erste Kilogramm Äpfel hat für den Nachfrager einen hohen Nutzen.
Aber je mehr Äpfel er kauft, desto mehr fällt der Nutzen pro zusätzlichen Apfel (Grenznutzen). Wenn eine Person beispielsweise ein Kilogramm Äpfel am Tag gegessen hat, so kann er sie bald nicht mehr sehen. Er ist nicht mehr bereit, einen hohen Preis dafür zu bezahlen. Der Preis fällt mit der Menge.
Umgekehrt sieht es für den Bauern, also den Anbieter, aus. Die Angebotskurve – sie entspricht der Kostenkurve – steigt von links unten nach rechts oben – also gerade umgekehrt als die Nachfragekurve.
Warum? Das erste Kilogramm Äpfel kann er gut pflücken, direkt ohne Leiter vom Boden aus. Seine Kosten sind tief.
Das letzte Kilogramm bedeutet jedoch einen grösseren Aufwand für ihn. Er muss die verbleibenden Äpfel, die im Baum hängen, herunterholen – die Leiter ständig umstellen. Er hat höhere Kosten, um ein Kilogramm zu pflücken. Deshalb steigt der Preis bei steigender Menge.
Der Markt entscheidet nun darüber, wie viele Äpfel gehandelt werden. Dort, wo Angebots- und Nachfragekurve einander schneiden, liegt das Gleichgewicht. Dort werden Preis und Menge bestimmt.
Angenommen, die Nachfrage nach Äpfeln falle, weil es eine gute Birnenernte gab und diese sehr fein schmecken und erst noch billiger sind.
Im Angebots- und Nachfragemodell für Äpfel verschiebt sich deshalb die Nachfragekurve nach unten respektive links, was dasselbe ist.
Resultat: Die Preise für Äpfel fallen und die Menge geht zurück. Würde der Preis oben bleiben, so hätte das zur Folge, dass ein Überschussangebot an Äpfeln entstünde. Es würden mehr Äpfel angeboten als nachgefragt.
Die Marktkräfte sorgen dafür, dass dieses Überschussangebot verschwindet und sowohl Apfelpreise als auch Menge fallen. Es kann ein neues Gleichgewicht entstehen.
Derselbe Sachverhalt liegt vor, wenn beispielsweise der Staat beschliesst, dass der Milchpreis über dem Gleichgewichtspreis liegen muss. In diesem Fall entsteht eine Milchschwemme oder ein Butterberg, wie ihn die Schweiz kannte, als der Bundesrat einen Mindestpreis für Milch festsetzte und damit scheiterte.
Oder wenn der Preis für VW zu hoch liegt, so können diese nicht verkauft werden. Das Werk produziert Autos für den Parkplatz vor der Fabrik. Das geht solange, bis die Preise für Volkswagen fallen und weniger produziert werden und diese Parkplätze sich wieder leeren.
Bis hierher haben wir ein Angebots- und Nachfragemodell für Güter betrachtet. Nun gehen wir über zu einem Angebots- und Nachfragemodell für Arbeit.
Wie sieht dieses aus?
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Im Koordinatensystem wird auf der Achse nach oben der Lohn abgetragen und auf der Achse nach rechts die Beschäftigung. Das Marktgleichgewicht bestimmt, wie viele Menschen zu welchem Durchschnittslohn arbeiten.
Angenommen, die Nachfrage nach Arbeitskräften sinke, weil das Produkt, das sie herstellen, weniger nachgefragt wird (Verschiebung der Nachfragekurve nach links). Dadurch entsteht ein Überschussangebot an Arbeitskräften. Es wird mehr Arbeitskraft angeboten als nachgefragt.
Die Marktkräfte bewirken nun, dass dieses Überschussangebot an Arbeitskräften beseitigt wird. Es werden Arbeitsplätze abgebaut und die Löhne fallen. Im neuen Gleichgewicht ist die Beschäftigung tiefer und die Löhne sind ebenfalls tiefer.
Nun kommen wir zum entscheidenden Fehler der klassischen Schule. Es ist dies wahrscheinlich einer der schlimmsten, wenn nicht gar der schlimmste Fehler in der gesamten Volkswirtschaftslehre überhaupt.
Von der klassischen Schule wird bis heute der Ausdruck „Überschussangebot an Arbeit“ als die „Arbeitslosigkeit“ bezeichnet. Das ist falsch.
Beim „Überschussangebot an Arbeit“ handelt es sich im Gegenteil um jene Arbeitskräfte in den Betrieben, welche „überschüssig“ geworden sind und deshalb entlassen werden.
Angenommen, die Nachfrage nach Volkswagen sinke, weil es bessere und günstigere Alternativen gibt. Aus diesem Grund entsteht ein Überschussangebot an VW, die auf den Parkplätzen vor der Fabrik sich stauen. Nun muss der Preis für VW fallen und deren Produktion gedrosselt werden, bis die überschüssigen VW verkauft sind.
Die Marktkräfte führen somit zu einem Abbau des Überschussangebots an VW. Analog fallen die Löhne der Arbeiter, und diese müssen Kurzarbeit leisten oder werden gar entlassen.
Das „Überschussangebot an Arbeitskräften“ bei VW meint als jene Arbeitskräfte, die nicht mehr gebraucht (nachgefragt) und deshalb entlassen werden.
Der springende Punkt: Die Beseitigung des „Überschussangebots an Arbeit“ führt keineswegs zu einem Abbau der Arbeitslosigkeit, wie das seit der klassischen Schule (vor über 120 Jahren) bis heute behauptet wird, sondern im Gegenteil zu einem Anstieg der Arbeitslosigkeit.
In der Grafik „Hauptfehler der Klassischen Schule“ stellt die Strecke A – B keineswegs die negative Bezeichnung „Arbeitslosigkeit“ dar. Im Gegenteil: Es handelt sich bei der Strecke A – B um jene Arbeitskräfte, welche in den Betrieben „überschüssig“ geworden sind und deshalb entlassen werden.
Der Fehler der klassischen Schule besteht also darin, dass der negative Ausdruck für die Beschäftigung, nämlich „Arbeitslosigkeit“, entlang der Achse mit der positiven Beschriftung „Beschäftigung“ abgetragen wird („Arbeitslosigkeit“ und „Beschäftigung“ sind inverse Begriffe).
Die Konsequenz daraus ist, dass die Marktkräfte die Arbeitslosigkeit nicht beseitigen, wie die klassische Schule, die Neoklassiker und die Monetaristen bis heute behaupten. Vielmehr bewirken die Marktkräfte einen Anstieg der Arbeitslosigkeit – also das Gegenteil.
Keynes – oberflächlich wie oft – hat diesen entscheidenden Fehler der Klassik nicht erkannt, sondern die irrige Behauptung aufgestellt, der Grund für die anhaltende Arbeitslosigkeit während der grossen Depression liege darin, dass die Löhne nicht fielen.
Seine Heilmittel waren dann andere, ebenfalls schwerwiegende Fehler, wie das Märchen von der angeblichen „Geldschöpfung“. Die Zentralbanken müssten einfach „billiges Geld“ herstellen.
Dabei interpretierte Keynes Geld als Aktivkredit der Zentralbank anstatt umgekehrt als Passivkredit (siehe „Die SNB und das Märchen von der Geldschöpfung“ oder „Und sie geht doch Konkurs„).
Genauso trügerisch sind dann die Theorien von Keynes, der Staat müsse einfach die gesamtwirtschaftliche Nachfrage ankurbeln und so die Arbeitslosigkeit bekämpfen (angebliche Multiplikatortheorie; angebliches IS-LM-Modell). Zu diesem Zweck könne der Staat Löcher ausgraben und dann wieder zuschütten lassen – Hauptsache, es werde Arbeit geschaffen.
Das Tragische an all diesen oberflächlichen und irreführenden Theorien ist, dass sie möglicherweise das Entstehen des 2. Weltkriegs begünstigt haben.
Warum? Der Fehler der Klassik führte dazu, dass man der grossen Depression hilflos gegenüberstand und nicht entgegenwirkte unter dem Motto „Laissez faire“. Man meinte, die Marktkräfte würden die Arbeitslosigkeit von selbst beseitigen.
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Tragisch ist auch, dass Keynes insofern Recht hatte, dass Nachfrageankurbelungen dann von Nutzen sind, wenn dadurch die gesamtwirtschaftliche Produktivität verbessert wird. Das sagte Keynes zwar nicht, und er meinte es nicht einmal.
Möglicherweise hat sein Gedankengut aber einen Einfluss auf Hitler gehabt. Diesem wird hie und da zugutegehalten, er habe die am Boden liegende Wirtschaft angekurbelt durch den Bau von Autobahnen und durch die Aufrüstung. Das entspräche teilweise der Theorie von Keynes.
Aber nur teilweise. Denn hätte man beim Bau der Deutschen Autobahnen beispielsweise alle 300 Meter eine unüberwindbare Fallgrube eingebaut, so hätte das noch mehr Arbeitskräfte zum Bau benötigt.
Die Nachfrage nach Arbeitskräften wäre noch grösser gewesen, die Wirkung nach Keynes wäre noch grösser. Aber diese Autobahnen wären dann unbrauchbar gewesen und hätten die gesamtwirtschaftliche Produktivität Deutschlands nicht verbessert.
Diese Überlegungen verdeutlichen, dass der Bau der deutschen Autobahnen die Wirtschaft nicht ankurbelte, weil er eine Nachfrage nach Arbeitskräften auslöste, sondern weil die gesamtwirtschaftliche Produktivität Deutschlands dadurch verbessert wurde.
Aus diesen Überlegungen konnte der Bau von Kriegsmaterial niemals die Wirtschaft Deutschlands angekurbelt haben.
Zusammenfassend kann also festgehalten werden: Weder die klassische Schule noch die Neoklassiker noch die Monetaristen noch die Keynesianer noch die Post-Keynesianer können uns eine valable Antwort auf die Frage geben, was der Staat tun soll in einer Wirtschaftskrise.
Das gilt sowohl für die Geldpolitik als auch die Fiskalpolitik. Bezüglich der Geldpolitik habe ich mich hier schon viele Male zu Worte gemeldet und auf die gravierenden Irrtümer der heutigen Volkswirtschaftslehre (Disziplin Geldtheorie) hingewiesen.
Ich habe diverse Male gezeigt, dass sowohl die keynesianische als auch die neoklassische Theorie von einer allmächtigen Zentralbank, die gottähnlich Geld schöpfen könne („Helikoptertheorie“ von Friedman), unrealistische Träumereien sind. Diese basieren auf einer Verwechslung von Zentralbankaktiven und -passiven, also von Vermögen und Schulden der Notenbank.
Eine Notenbank kann nur etwas tun: Sie kann und soll die Wirtschaft mit einem allseits anerkannten und akzeptierten und stabilen Zahlungsmittel versorgen.
Dabei hat sie das durch die Geldemission aufgenommene Kapital in erster Linie in der eigenen Volkswirtschaft zu investieren, um diese anzukurbeln.
Punkto Fiskalpolitik möchte ich festhalten: Weder die Methode des „Laissez faire“ („Selbstheilungskräfte des Marktes“), noch die Behauptung, der Staat müsse einfach seine Nachfrage ankurbeln, sind tauglich; zumal letzteres zu horrenden Staatsdefiziten führen kann.
Was soll also der Staat tun bezüglich der Wirtschaftstätigkeit? Dazu möchte ich folgendes zu bedenken geben: Jede Ausgabe des Staates muss durch Steuern kurz oder langfristig finanziert werden. Es ist also entscheidend, dass der Staat produktive Projekte finanziert.
Wenn der Staat Steuern erhebt zwecks Ankurbelung der Wirtschaft, so müssen seine Projekte wirtschaftlich produktiver sein als jene Projekte, welche die Privatwirtschaft nicht tätigen konnte, weil sie mit dem dafür vorgesehenen Geld Steuern bezahlen muss.
Nehmen wir das Beispiel eines Stausees. Wenn der Staat Steuergelder erhebt, um einen Staudamm zu bauen, so kann pro eingesetztem Franken möglicherweise mehr Strom produziert werden, als wenn jeder einzelne Bürger auf seinem Dach ein kleines Windrad aufrichtet oder eine kleine Photovoltaik-Anlage betreibt. In diesem Fall lohnt sich die Steuererhebung, also das Zusammenlegen von Kapital durch den Staat.
Wenn aber der Staat Steuern erhebt und damit irgendein Luxusprojekt finanziert, das keinen wirtschaftlichen Nutzen hat, so ist das ein volkswirtschaftlicher Schaden, wenn die Privatwirtschaft mit diesem Geld produktiver gearbeitet hätte.
Die Richtlinie für Wirtschaftsankurbelung durch den Staat muss also sein, das durch Steuern erhobene Kapital produktiver einzusetzen als es die Privatwirtschaft mit dem Geld hätte tun können, wenn sie die Steuern nicht hätte bezahlen müssen.
Wenn der Staat die Arbeitslosigkeit bekämpfen will, so sollten die Kosten zur Schaffung eines Arbeitsplatzes nicht höher sein als der Ertrag des geschaffenen Arbeitsplatzes. Ansonsten wäre es klüger, das Geld dem Arbeitslosen direkt auszuzahlen.
Wohlverstanden, es geht hier immer um die Frage der Wirtschaftsankurbelung. Es kann in Einzelfällen angezeigt sein, bei Menschen mit einer geistigen oder körperlichen Behinderung oder seelischen Belastung Hilfe zu leisten, die sich aus finanziellen Überlegungen nicht lohnt, aber aus humanitären Gründen gerechtfertigt ist.
Hier geht es um die Frage, was der Staat generell tun kann, um eine allgemeine Wirtschaftskrise zu bekämpfen.
Es gibt bis heute keine einzige valable Theorie.
Mein Vorschlag deshalb: Staatliche Ankurbelungen machen nur dann Sinn, wenn die relative Produktivität innerhalb der Volkswirtschaft dadurch verbessert wird.
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Die beliebtesten Kommentare
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@Marc Meyer:
Ich bin mit Ihren 2 Argumenten völlig einverstanden.Gut, wer bin ich schon der das beurteilen könnte; ich bin kein Wirtschafts-Wissenschaftler und weise auf dem Papier sozusagen sehr wenig Kompetenz aus, mit Ausnahme von etwas Kompetenz in Buchhaltung. Also meine Meinungen hier beruhen auf bescheidenem Selbst-Studium.
Was ich aber kritisiere liegt in diesem Zitat von Ihnen:
– „Jede Ausgabe des Staates muss durch Steuern kurz oder langfristig finanziert werden.“
Gerade im Fall von Krise/Rezession muss der Staat Investitions-Projekte, die natürlich die Bedingungen Ihres 2. Arguments erfüllen sollten, diese kurzfristig mit Neu-Schulden finanzieren und erst später, oder langfristig diese Schulden über Steuern bedienen. Anders kann der Staat keinen neuen Impuls für die Wirtschaft setzen, die es übrigens dringend benötigt in solch einer Situation.Dafür will ich 2 Gründe nennen:
1. Es gibt möglicherweise einen weiteren Fehler in der Neo-Klassik oder Volkswirtschafts-Lehre was das Sparen und Investieren betrifft. Denn die geht davon aus, dass Investieren Sparen voraussetzt. Aber das führt dazu, dass am Ende bestenfalls nichts Neues hinzu kommt, denn wenn man zuerst spart, reisst man ein Loch in der Nachfrage auf, denn Sparen bedeutet ja ‚weniger konsumieren als produzieren‘, um es dann mit der anschl. Investition wieder zu stopfen, im besten Fall, denn da kommt noch ein erschwerender Umstand hinzu, was dann den 2. Grund betrifft, aber dazu später.
Und in bezug zu Ihrem Zitat, dass diese Investitionen kurzfristig nur über Steuererhöhungen zu finanzieren wären, spricht dasselbe Prinzip aus, eben zuerst sparen, dann investieren. Aber mit der erhöhten Steuerlast werden die Wirtschafts-Teilnehmer weniger nachfragen bzw. konsumieren, und der Staat ersetzt soz. diese Nachfrage oder Konsum mit seinen höheren Ausgaben, aber eben die Summe ist Null, kein Wachstum.
Hingegen verschuldet sich der Staat neu ohne unmittelbare Steuererhöhung, gibts für die Wirtschaft einen positiven Impuls und Wachstum. Mit anderen Worten; zuerst verschulden um zu investieren und dann sparen.
Wie im Finanz-System, zuerst entsteht der Kredit und dann das Spar-Guthaben, gut, ich weiss natürlich, dass dies zeitgleich entsteht bzw. gebucht wird, doch vielleicht verstehen Sie worauf ich hinauswill …2. Grund: Ich nenne es mal das irgendwie psychologische Prinzip:
Posivite bzw. negative Erwartung.
Positive Erwartung für die Wirtschafts-Teilnehmer (in 2 Gruppen unterteil) wie Arbeitnehmer/Lohnarbeiter wären folgende: Erwartung von Lohnerhöhung, relative Arbeitsplatz-Sicherheit, neue Möglichkeiten. Für Unternehmen/Arbeitgeber wäre positive Erwartung von höheren Umsätzen, Gewinn, neue Märkte und Möglichkeiten
Kurz gesagt, wenn die Wirtschaft wächst und floriert soz., herrscht eine allg. positive Erwartung, und in einer Krise/Reszession übernimmt eher die negative Erwartung das Ruder.Und in diesem Sinne, wenn man in solch in einem Umfeld wie Krise und negativer Erwartung, zuerst spart bzw. Steuern erhöht, verschlimmert man unmittelbar die Erwartungs-Haltung der Wirtschafts-Teilnehmer, die dann noch mehr sparen und konsolidieren und das heisst wiederum, weniger konsumieren als produzieren, und wenn alle weniger konsumieren wird man auch weniger produzieren, was zu einer deflationären Abwärtsspirale führt.
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Aufruf
In der heutigen Nationalökonomie wird gelehrt (an Universitäten und an Schulen), dass es für den Staat zwei Möglichkeiten gibt, einer allfälligen Arbeitslosigkeit zu begegnen:
1. Gar nichts tun. Die Marktkräfte werden die Arbeitslosigkeit von selbst beseitigen.
2. Nachfrageankurbelung durch den Staat. Diese würden dann im Ausmasse eines Multiplikators die Wirtschaft ankurbeln.
Diesen beiden Theorien gegenüber argumentiere ich wie folgt:
1. Der Marktmechanismus führt nicht zu einem Rückgang der Arbeitslosigkeit, sondern zu einem Anstieg der Arbeitslosigkeit (bei Überschussangebot an Arbeitskräften).
2. Staatliche Wirtschaftsankurbelung macht nur Sinn, wenn die Staatsinvestitionen produktiver sind als die Privatinvestitionen.
Es muss doch in unserem Lande Menschen geben, die sich für das Thema interessieren.
Über eine konstruktive Diskussion hier bezüglich dieser beiden Punkte würde ich mich deshalb sehr freuen.
Mit freundlichen Grüssen
Marc Meyer
P.S.
1. Bitte keine anonymen Beiträge (solche können von mir leider nicht mehr berücksichtigt werden).
2. Allfällige konstruktive Beiträge kann ich aus Zeitgründen erst in 1 Woche wieder beantworten.
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Sehr geehrter Herr Dr. Meyer,
Ihrem verzweifelten „Weck“ – Aufruf in allen Ehren, müssten Sie schon die Begriffe präziser definieren, bevor Sie eine Diskussion dieses Kalibers lostreten.
Ein Blick auf die Geschichte der Wirtschaft könnte die vielen von der Geldpolitik verursachten Krisen und deren Hintergründe aufdecken. Deshalb ist eine Untersuchung der ökonomischen Zusammenhänge am Beispiel der Wirtschaftsgeschichte in der VWL nicht erlaubt und einst bekannte historische Werke und Schulen werden totgeschwiegen. Statt um historische Erfahrungen geht es nur um Modelle, von denen die klassischen und neoklassischen Modelle die Absatzkrisen ganz grundsätzlich leugnen, während die angeblich keynesianischen Modelle in der VWL eine dreiste Verdrehung des wirklichen Keynesianismus und eine gezielte Täuschung der Studenten und des Publikums sind – auch Sie, werter Herr Dr. Meyer haben dazu beigetragen mit Ihrer dilettantischen Begriffdefinitionen die nunmal von zentraler Bedeutung sind!.
Bis heute werden an den Universitäten die Fälschungen und Irreführungen der Gegner von John Maynard Keynes als keynesianische Modelle gelehrt, vor allem das IS-LM-Modell der sogenannten Neoklassischen Synthese von Hicks und Samuelson. Die meisten Studenten glauben wirklich, sie hätten mit dem völlig absurden IS-LM-Modell die Lehren von Keynes studiert, und wollen sich nie mehr näher mit dessen Theorien und originalen Schriften beschäftigen, was genau das Ziel der Professoren war.
Mit den bis hier angeführten Punkten wäre der VWL-Modellbau bereits als restlos widerlegt und erledigt zu betrachten, gäbe es im Kapitalismus so etwas wie eine ehrbare Wissenschaft. Es gibt diese aber nicht und Sie sollten sich noch etwas Zeit für einige Details des ganzen Schwindels der VWL-Professoren nehmen.
Fazit: Sind es tatsächlich Fehler der Nationalökonomie? Gibt es überhaupt, sowas wie ein handlungsfähiger Staaat?
Damals wie heute wurde nur den Eingeweihten der Geldpolitik klar, dass die darin geforderte Preissenkung eine brutale Deflationskrise als Mittel zu ihrer Durchsetzung erfordern würde. Schließlich waren die Löhne und Preise zu halbieren, was dann mit der Großen Depression bis 1931 tatsächlich gelang, wie Keynes später zeigen konnte, der diese Politik in den 20er Jahren noch zu verhindern suchte.
Beste Grüsse
Der Praktiker@heckly, Danke!
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unwissende hat viel gelernt, gerade durch die sehr einfache und ausführlichen Erklärungen und daraus resultierenden Folgerungen. des Herrn Praktikers. dieser gesamten Text wäre nicht so geschrieben worden ohne dr. meyers Überzeugungen. Ich danke deshalb an dieser Stelle ,dem Kampfgeist der Parteien, da ich jetzt verstehe. und dem Herrn Praktiker mich anschliesse.
Liebe Grüße epigenetik1. -
@ Leserinnen und Leser
In eigener Sache
Aus Zeitgründen wird es mir leider in den nächsten Tagen nicht möglich sein, Kommentare hier zu lesen und zu kommentieren.
Würde mich über eine allfällige konstruktive Diskussion in der Zwischenzeit dennoch freuen.
Freundliche Grüsse
Marc Meyer
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@Anonyme Kommentatoren
Bitte an die anonymen Kommentatoren
Darf ich die anonymen Kommentatoren hier höflich bitten, diese Gesprächsrunde zu verlassen.
Leider missbrauchen anonyme Kommentatoren hier den Schutz ihrer Anonymität und torpedieren eine konstruktive Diskussion.
Bitte nur noch Kommentare zu diesem Thema schreiben, wenn Sie mit ihrem persönlichen Namen dazu stehen.
Besten Dank
Marc Meyer
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Sehr geehrte Damen und Herren
Einige Zeit war interessant diesen Blog, mit vielen unterschiedlichen Beiträgen zu lesen. Ebenfalls waren die Standort Beiträge spannend und lehrreich. Unterschiedliche Auffassungen und Meinungen, interessante Themen.
Jede einzelne Person bewegt sich innerhalb der eigener Denkweise, Ideologie und Wissenstand. Das ultimative und das absolute Wissen gibt nicht, ebenso hat niemand die universelle Wahrheit gepachtet. Man kann die Teilnehmenden mittels Wissen und Argumentation ÜBERZEUGEN, aber es bleibt jedem selbst überlassen wieviel er mitnehmen möchte oder kann! Schwieriger wird es, wenn man die anderen ÜBERREDEN oder ÜBERTÖNEN will, wie bei einer Stammtischdiskussion.
Wenn man so dünnhäutig ist, dass man mit anderen Meinungen nicht umgehen kann oder diese nicht akzeptieren kann, dann sollte man keine Kommentare oder Beiträge schreiben. Toleranz und gegenseitiger Respekt ermöglichen eine sachliche und intelligente Debatte, persönliche Beleidigungen und moralisches Fingerheben sind fehl am Platz!
In diesem Sinne wünsche ich uns allen geistreiches Debattieren und interessante Gedankanstösse!
Freundliche Grüsse
Klare Worte-
@Klare Worte
Besten Dank für ihre Worte, die ich teilweise unterschreibe. Nur teilweise.
Erstens:
Sie schreiben, früher habe es interessante Themen gegeben. Ich möchte Sie darauf hinweisen, dass es bei meinem Thema darum geht, wie die Arbeitslosigkeit vom Staat her bekämpft werden kann. Ich denke, das ist ein interessantes Thema. Es kommt eben auch darauf an, was die Kommentatorinnen und Kommentatoren daraus machen.
Zweitens:
Sie geben Ihrer Unzufriedenheit Ausdruck, dass es nicht sein kann, wie am Stammtisch andere zu UEBERTOENEN.
Ich gebe Ihnen Recht.
Ich habe überschlagsmässig zusammengezählt, wer wieviel geschrieben hat. Alle Kommentatoren zusammen haben rund 70‘000 Anschläge. Davon Der Praktiker allein 63‘000 (!).
Ich selber habe zudem 11‘000 Anschläge; gebe aber zu bedenken, dass gerade Sie und andere mich kritisierten, ich sei nicht ausführlich genug und ginge auf die Kommentare nicht genügend ein. Zudem gebe ich mir die Mühe, auf alle Kommentar einzugehen. Das führt dazu, dass ich mich hier oft melde.
Trotzdem hat Der Praktiker fast sechsmal (!) mehr geschrieben als ich hier und etwa neunmal mehr (!) als alle übrigen Kommentatorinnen und Kommentatoren zusammen.
Wenn Sie also schreiben, man solle andere nicht UEBERTOENEN, dann fände ich es fair und korrekt, dass Sie Namen oder Pseudonyme erwähnen, wer denn die anderen UEBERTOENE.
Drittens:
Sie schreiben,
Zitat:
„Toleranz und gegenseitiger Respekt ermöglichen eine sachliche und intelligente Debatte, persönliche Beleidigungen und moralisches Fingerheben sind fehl am Platz!“
Zitat Ende
Auch hier schreiben Sie nicht, wer wen beleidigt.
Sie haben den guten Vergleich mit dem Stammtisch gebracht. Es ist in der Tat so:
Ich bin am Stammtisch von Herrn Hässig und habe das Thema „Bekämpfung der Arbeitslosigkeit“ durch den Staat gewählt – meine Wahl mit meinem Namen plus einen Standpunkt-Beitrag.
Nun haben sich einige an den Stammtisch gesetzt. Eine Überzahl hat jedoch eine schwarze Gesichtsmaske übergestülpt. Man darf nicht wissen, wer sie sind. Sie stehen nicht zu Ihrem Wort und Namen.
Und nun werde ich von insbesondere einem Vermummten auf übelste beleidigt.
Kann man jemanden übler beleidigen, als wenn man ihn mit „Dem Führer“ vergleicht? Oder man habe Wahnvorstellungen, Paranoia usw. – notabene alles hinter der schwarzen Maske hervor.
Dazu noch törichte Geschichten wie kugelsichere Westen gegen Buchungsätze und dergleichen.
Dazu noch endlose Tiraden gegen das Bankensystem, das es zu verstaatlichen gäbe (Stichwort Vollgeld).
Untermauert noch mit revolutionäre Parolen wie, Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit usw. gegen die Banken.
Das alles war nicht mein gestelltes Thema, sondern mein Standpunkt-Beitrag hier wird missbraucht von einem Chaoten und seinen Anhängern (er sei „Kult“ wurde ihm bestätigt).
Klare Worte (auch sie unter der Maske):
Sie geben hier den Saubermann und schreiben, wie eine richtige Diskussion zu laufen habe. Warum haben Sie denn als Vermummter diesen vermummten Chaoten bisher den Rücken gestärkt?
Ich selber bin von der Diskussion bisher auch enttäuscht.
Der einzige Lichtblick bisher war ein Kommentar von Klaus Kastner, der zu seinem Namen steht und hier die Diskussion um die Frage erweiterte, wie Hitler denn die Arbeitslosigkeit zu schnell beseitigen konnte.
Nochmals: Das Thema ist interessant und brisant. Ich würde mich über konstruktive Beiträge zum Thema freuen.
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Lieber Klare Worte,
Sehr geehrter Herr Breni,
Sehr geehrter Herr Schmid,
Lieber Züribänker,Vielen Dank für Eure Eingaben, in welchen u.a. ihr meine Beiträge zu würdigen wisst.
Diese Zusammenhänge die ich basierend auf dem Standpunkt des Herrn Dr. Marc Meyer versucht habe in verständlicher Weise zu übermitteln, sind aus der Vogelperspektive zu verstehen. Schritte die in eine selbstbestimmte Zukunft einer möglichst breiten Bevölkerung zu vermitteln, ist mein Ziel. Ich greife Herrn Dr. Marc Meyer im Lichte seiner bewussten Irreführung des Publikums schonungslos an. Dennoch meine ich NICHT den Menschen, sondern die von ihm eingenommene Geisteshaltung.
Einzelne Menschen besitzen stets eine vielschichtige Psychologie und einzigartige Biografie. Wenn ich daher oftmals von Bankern, kapitalistischen Unternehmern oder Mitgliedern der Elite spreche, so verstehe ich darunter stets die sozialen Rollen und nicht die dahinter stehenden Personen. Diese Menschen werden in diesen unseligen Rollen oftmals nämlich selbst zu Opfern – wie Herr Dr. Marc Meyer auch selbst erfahren musste.
In vielen Fällen fallen sie dem oberflächlich, dogmatischen Bildungssystem zum Opfer und finden sich danach in einer Rolle wieder, in welcher sie erst nach Jahren ihrer Berufspraxis erkennen, wie sinnlos oder gar schädlich ihre berufliche Tätigkeit ist. Viele der Betroffenen überlegen dann ernsthaft einen Ausstieg (z.B. Jobwechsel oder völliger Rückzug in eine alternative Wirtschaft). Andere dieser bedauernswerten Mitmenschen sehen für sich keinen besseren Ausweg, als mit gespaltener Seele in ihrer systemkonformen Tätigkeit zu verharren, da z.B. das Wohlergehen ihrer Kinder vom kontinuierlichen Geldfluss abhängt, den sie nur auf diese Art und Weise aufrechterhalten zu können glauben. All jenen Menschen gilt meine uneingeschränkte Sympathie und Unterstützung.
Eine pseudo-wissenschaftliche Disziplin, wie die Nationalökonomie in der als oberstes dogmatisches Ziel die individuelle Bereicherung als Selbstzweck verkündet wurde, kann schon aus rein logischen Gründen keine nennenswerten Beiträge zum Gemeinschaftsnutzen mehr erbringen. In diesem akademischen Umfeld wurde und wird seit Jahrzehnten finanzielle Abhängigkeit von Geldgebern jedweder Art dankbar und freudig akzeptiert. Im Gegenzug erfolgt der freiwillige Verzicht auf eine unabhängige Meinung als entscheidendes Merkmal der wissenschaftlichen Eliten dieser Fachbereiche.
@Züribanker,
Sie schreiben Zitat:
Und zudem wäre es hilfreich, wenn Sie den Unterschied zwischen Marktversagen und Staatsversagen qualitativ und quantitativ aufzeigen könnten.
Zitat Ende.
Herr Dr. Meyer hat Ihnen seine Sichtweise unterbreitet.
Ich erlaube mir Ihnen meine Meinung zu schildern:
Herr Dr. Meyer irrt!
Das alles hat mit Regulierungsversagen und Staats- oder Marktversagen nichts zu tun. Es ist Politikversagen.
Die Politik hat den tief greifenden Wandel in der Finanzwirtschaft aktiv beschleunigt. Aber offenkundig hat in der Politik niemand begriffen, was man in den vergangenen Jahren mit der gezielten Deregulierung der Finanzwirtschaft angerichtet hat. Man hat nicht begriffen, dass man ein Casino geschaffen hat, welches mit Marktwirtschaft nichts mehr gemein hat.
Der Staat hat niemals in der Geschichte einen konkreten Spielraum gehabt.
Herr Dr. Marc Meyer schreibt Zitat:
Diesbezüglich vertrete ich ebenfalls die Ansicht, dass Hitler nicht „reinen Keynesianismus“ umsetzte.
M.E. müssen noch folgende Gründe mitgespielt haben:
A) Grosse Infrastrukturprojekte, welche die gesamtwirtschaftliche Produktivität verbesserten (Autobahnen).
B) Finanzierung durch konfiszierte jüdische Vermögen.
C) Verschuldung und vorgesehene Rückzahlung mit Kriegsbeute.
Der Kommentator „Zueribanker“ regte an, Staatsversagen und Marktversagen noch in die Diskussion mit einzubeziehen.
Zitat Ende.
@Züribanker, vergessen Sie alles, was Sie bisher über die Weltwirtschaftskrise zu wissen glaubten. Sie war nicht die Folge des Börsenkrachs 1929 und sowohl die Wirtschaftswissenschaftler als auch die Politiker und Journalisten wussten sehr genau, wie die Geldpolitik eine deflationäre Depression sofort beenden kann, wenn das gewollt ist.
Politiker, Journalisten und Ökonomen wussten auch, dass die Depression von der Geldpolitik absichtlich verursacht wurde. Schließlich war offen im britischen Parlament schon 1918 diskutiert worden, wie man nach dem Kriegsende die Löhne und Preise wieder senken wollte. Den Beteiligten war auch klar, dass die Löhne und Preise nicht von selber sinken würden und dass Notenbanken nicht einfach die Geldmenge verringern können.
Die Deflation der Löhne und Preise nach dem Krieg musste mit einer mörderischen Wirtschaftskrise auf den Märkten durchgesetzt werden, deshalb konnte man auch nicht gleich zum Kriegsende damit beginnen. Die kriegführenden Staaten hatten fast alle den Goldstandard ausgesetzt und der automatische Mechanismus des Goldstandards, der bei steigenden Preisen und Löhnen oder aus anderen Gründen abfließendem Gold eine Absatzkrise und Massenarbeitslosigkeit bewirkt, musste erst durch die Rückkehr zum Goldstandard wieder in Kraft gesetzt werden. Diese Rückkehr zu einem globalen Goldstandard dauerte bis zum Jahr 1928, als sich auch Frankreich wieder diesem Währungsmechanismus anschloss.
Selbstverständlich wollten alle Spekulanten von der Großen Depression noch extra profitieren und ihre Aktien rechtzeitig zu Höchstkursen verkaufen. Das war der eigentliche Grund für den Boom an der Wallstreet und die aufgeregte Berichterstattung der Presse, mit der das Publikum zum Kauf dieser Aktien verleitet wurde, bis die Hausse 1929 durch die Zinserhöhungen der FED beendet wurde.
Mit der Börsenspekulation hatte die Notenbank eine gute Ausrede für die kräftige Erhöhung der Zinsen, die nicht nur die Börsenkurse in den Keller trieben, sondern die ganze Weltwirtschaft. Wie man die Zinsen nach dem Börsencrash schnell wieder senkt, um eine Rezession der Wirtschaft zu verhindern, wäre die nicht gewollt gewesen, war selbstverständlich jedem Notenbanker bekannt. Man hatte jetzt aber mit dem Goldstandard einen Vorwand, die Zinsen nicht zu senken, musste man doch einen Abfluss der eigenen Goldreserven ins Ausland ständig verhindern, indem jedes Land seine Zinsen noch höher hielt als die anderen Staaten.
Ich vermisse das und noch vieles mehr in den Voten des Herrn Dr. Marc Meyer. Sein Standpunkt ist aus wissenschlaflicher und publizistischer Sicht gesprochen; eine grosse Schlamperei!
Die tagesaktuellen Probleme der Realwirtschaft drängen die Suche nach den Ursachen der Finanzkrise in den Hintergrund. Die Finanzkrise wird darüber hinaus zur willkommenen Möglichkeit zur Vertuschung wirtschaftspolitischer Fehlentscheidungen herangezogen. Auch deshalb ist es notwendig, die öffentliche Diskussion wieder auf den Kern der Finanzkrise zu lenken. Ideologische Auseinandersetzungen, wie Sie immer wieder Herr Dr. Marc Meyer führt, sind Nebelbomben! Sie tragen nur zum Erhalt des status quo bei, eröffnen aber keine breite Diskussion um Lösungsperspektiven.
Herr Dr. Meyer behauptet, ich sei auf keinen einzigen Punkt seiner Fragen eingegangen. Ich denke, Argumente gegen diese Behauptungen sind völlig überflüssig im Lichte meiner Beitrgen. Selbstverständlich, überlasse ich es den Leserinen und Leser sich eine autarke Meinung darüber zu bilden.
Beste Grüsse
Der Praktiker -
Lieber Praktiker
ich zitiere Sie:
Selbstverständlich wollten alle Spekulanten von der Großen Depression noch extra profitieren und ihre Aktien rechtzeitig zu Höchstkursen verkaufen. Das war der eigentliche Grund für den Boom an der Wallstreet und die aufgeregte Berichterstattung der Presse, mit der das Publikum zum Kauf dieser Aktien verleitet wurde, bis die Hausse 1929 durch die Zinserhöhungen der FED beendet wurde.
Ende.
Als Laie verstehe ich nicht, weshalb Zinsen, Arbeitslosigkeit und Geldpolitik so eng miteinander verknüpft sind?
Ich wünsche noch einen angenehmen Tag.
Walter Breni
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Kurze Zusammenfassung und Bitte an die Leserinnen und Leser
Zur Diskussion stehen hier insbesondere zwei Hauptargumente:
1. In der Volkswirtschaftslehre werden zwei Begriffe miteinander verwechselt: Einerseits „Überschussangebot an Arbeit“ und andererseits „Arbeitslosigkeit“.
Diese beiden Begriffe sind nicht identisch, wovon die Volkswirtschaftslehre ausgeht, sondern invers.
Wenn also die Marktkräfte das „Überschussangebot an Arbeitskräften“ beseitigen, so fällt dadurch die Arbeitslosigkeit nicht, sondern sie steigt.
Oder anders formuliert: Die vielbeschworenen „Selbstheilungskräfte des Marktes“ bauen die Arbeitslosigkeit nicht ab, sondern vergrössern diese.
Dieser Fehler ist zentral und muss richtiggestellt werden. Er ist mitverantwortlich u.a. an der grossen Wirtschaftskrise des vergangenen Jahrhunderts und ist somit indirekt am Ausbruch des 2. Weltkrieges.
2. Die Arbeitslosigkeit kann durch den Staat nur bekämpft werden, wenn die staatlichen Investitionen produktiver sind als die privaten Investitionen. D.h. die gesamtwirtschaftliche Produktivität muss – wenn es um Wirtschaftsankurbelung geht – durch den Staat verbessert werden.
In der nachfolgenden Diskussion wurde, (vom Kommentator Klaus Kastner), auf die Frage eingegangen, wie es möglich war, dass Hitler in so kurzer Zeit Vollbeschäftigung erreichte. Herr Kastner postete freundlicherweise ein Interview mit Altkanzler Helmut Schmidt, wo dieser u.a. auf diese Frage eingeht.
“Ich wiederhole es: Deutschland von 1933 bis 1936 war der erste Fall von gelungenem Keynesianismus, allerdings in einem Land mit geschlossenen Grenzen, mit Zwangswirtschaft, mit Preis- und Lohndiktat”.
http://www.zeit.de/2010/08/Gespraech-Helmut-Schmidt-und-Fritz-Stern-Vorabdruck
Diesbezüglich vertrete ich ebenfalls die Ansicht, dass Hitler nicht „reinen Keynesianismus“ umsetzte.
M.E. müssen noch folgende Gründe mitgespielt haben:
A) Grosse Infrastrukturprojekte, welche die gesamtwirtschaftliche Produktivität verbesserten (Autobahnen).
B) Finanzierung durch konfiszierte jüdische Vermögen.
C) Verschuldung und vorgesehene Rückzahlung mit Kriegsbeute.
Der Kommentator „Zueribanker“ regte an, Staatsversagen und Marktversagen noch in die Diskussion mit einzubeziehen.
Diesbezüglich bin ich allerdings der Ansicht, dass dies den Rahmen einer Diskussion hier sprengen würde, obwohl auch diese Gesichtspunkte natürlich interessant wären.
Ferner wurde von weiteren Kommentatoren u.a. der Begriff „Staat“ zur Diskussion gestellt. Oder es wurde auch propagiert, dass das Geldsystem in staatliche Hände gehöre usw.
Solche Diskussionspunkte gehen m.E. viel zu weit und zielen an meinen beiden Kernargumenten vorbei.
Ich wäre also allfälligen weiteren Kommentatorinnen und Kommentatoren dankbar, wenn Sie auf die zentralen Punkte dieses Standpunktbeitrages eingehen würden.
Ich finde, diese sind wichtig und sollten einmal diskutiert werden. Das ist der Grund für meinen Standpunkt-Beitrag hier.
In eigener Sache noch:Aus zeitlichen Gründen wird es mir in den beiden nächsten Wochen kaum mehr möglich sein, allfällige Kommentare zu lesen und zu beantworten. Ich bitte um Verständnis.
Mit freundlichen Grüssen
Marc Meyer
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Herr Doktor Marc Meyer,
Blickt man auf die Liste der oben genannten Leitlinien, so drängt sich die Frage auf, ob Sie die Darlegungen von @Praktiker und anderen Lesern, überhaupt gelesen und verstanden haben?
Darf ich Sie fragen, worum es überhaupt Ihnen geht?
Sie konfrontieren, Sie kritisieren, Sie weichen aus, einfach damit Sie ja auch ihr Gärtchen behalten können, und Sie Ihre Meinungen einfach als unwiderlegt selbst hervorheben können.
Es ist unglaublich festzustellen, wie Sie nach Gütdünken, dass verstehende, deutende und strukturierende Wahrnehmen je nach Situation einfach beideite lassen. Ich habe kein Interesse auf Polemik aber es ist offensichtlich, dass Ihre Denk- und Fühlstrukturen so aufgebaut sind, dass sobald Ihre Weltanschauung, Wissen, Denkstil angetastet/widerlegt werden, es Ihnen zutiefst nicht mehr um die Sache geht, sondern um Ihre ganz persönliche Geltung und Selbsterhöhung!.
Ich wünsche Ihnen einen weiterhin schönen Nachmittag.
Freundliche Grüsse
Walter Breni -
@Walter Breni
Sehr geehrter Herr Breni
Besten Dank für Ihre guten Wünsche.
Auch Sie spielen auf meine Person ohne fachliches Argument.
Tatsache ist: Ich habe hier einen Standpunkt Beitrag geschrieben. Die Hauptpunkte dieses Beitrages sind:
A) Verwechslung der Begriffe „Überschussangebot an Arbeit“ und „Arbeitslosigkeit“.
B) Will der Staat die Wirtschaft ankurbeln, so muss er langfristig produktiver investieren, als das die Privatwirtschaft getan hätte.
C) Es geht um die Frage, wie Hitler die Arbeitslosigkeit so schnell ankurbeln konnte. War das Keynesianismus?
In seinen gefühlten Dreivierteln Textbeanspruch in der Diskussion hier zu meinem Standpunkt-Beitrag ist der anonyme „DerPraktiker“ leider immer noch nicht auf diese zentralen Punkte eingegangen.
Oder können Sie mir in Kürze hier mitteilen, wie „DerPraktiker“ zu den obigen drei Argumenten steht?
Ich habe beim Praktiker diesbezüglich nichts oder nicht viel gefunden (den Titel würde er ändern, soviel ist mir geblieben). Es sind ja auch Schreibwüsten, mit denen er die Diskussion hier zubetonieren will. Eine Zumutung für Leserinnen und Leser – Nicht wahr?
Im Grund geht es dem Praktiker um etwas ganz anderes: Er predigt hier eine Art populistischen „Neo-Kommunismus“.
Die „Bösen Banken“ und das „Arme Volk“, das über die Zinsen ausgebeutet wird. Ist das nicht ein einfach gestricktes Denkschema? Auch ich bin übrigens gegen den herrschenden Bonus-Missbrauch. Aber deshalb kann man nicht das ganze Bankwesen „verteufeln“ – und das ist auch nicht das Thema hier.
Mein Thema hier ist die Bekämpfung der Arbeitslosigkeit durch den Staat.
Der anonyme „Der Praktiker“ propagiert hier auch ein verstaatlichtes Geldsystem. Das ist eine neue Form von Kommunismus, denn es gäbe am Schluss nur noch die Nationalbank. Wenn Sie einen Kredit wollen, dann müssen Sie zur Nationalbank.Der Praktiker kann oder will nicht begreifen, dass diese Vollgeld-Theorie einen fundamentalen Irrtum aufweist: Geld ist kein Aktivkredit des Geldemittenten, sondern ein Passivkredit.
Nun möchte er auf Umwegen zurück in diese Diskussion. Darauf läuft sein ganzes, Credo hinaus.
Ich zitiere seine letzten Zeilen hier (11. Oktober 12Uhr19):
Zitat:
„Wir müssen erkennen, dass wir ein neues System brauchen, und dieses neue System muss zwangsläufig von einem demokratisch legitimierten Geldsystem ausgehen. Es gehört, in den Händen des Volkes! Keine Regierung oder Staat, schon gar nicht in den Händen eines privaten Bankensystem!“
Zitat Ende
Sie sehen, worauf Der Praktiker hinaus will.
Dann noch sein letzter Satz:
Zitat:
„Soll die Menschheit in Zukunft ihre Versorgung mit Gütern und Dienstleistungen auf der Basis von Gleichheit, Freiheit und Brüderlichkeit sowie in Harmonie mit allem Leben auf diesem Planeten betreiben oder indem nach wie vor Werte in knapper (und künstlich verknappter!) Materie vermutet werden, woraus durch Sparzwang, Konkurrenz und Krieg in einer Mangelwirtschaft zunächst die Umwelt und danach die Menschheit selbst zerstört wird?.
Zitat Ende
Diesen letzten Satz verstehe ich nicht. Was will er genau? Zudem ist das auch gar nicht das Thema meines Standpunkt-Beitrages. Bei mir geht es um die Bekämpfung der Arbeitslosigkeit durch den Staat – nicht um eine Revolution bei den Banken analog der französischen Revolution.
Da ich es bin, der den Standpunktbeitrag geschrieben habe, möchte ich hier über meine obigen, konkreten Argumente bezüglich Bekämpfung der Arbeitslosigkeit diskutieren. Ist doch legitim? Und auch wichtig – oder?
Der Praktiker sollte selber einen Standpunkt-Beitrag schreiben. Dann müsste er aber klarer strukturieren und seinen Namen bekanntgeben…
Mit freundlichen Grüssen
Marc Meyer
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@Der Praktiker
Sie sind ein Narr!
Denken Sie darüber nach auf St. Chrischona.
Alle Ihre bisherigen Beleidigungen mir gegenüber auf Inside Paradeplatz wie von „der Führer“ über „Paranoia“, über „Wahnvorstellungen“ bis „Erbsenzähler“ usw. zeugen von einem unglaublichen Hochmut Ihrerseits.
All diese Beleidigungen tragen Sie vor im Schutze der Anonymität – Sie sind ein Feigling!
Fachlich sind Sie bisher in Ihren unzähligen, endlosen Kommentaren, die Sie mit Vorliebe zuoberst platzieren, noch nicht einmal konkret auf eines meiner Hauptargumente eingegangen.
Ich gebe mir Mühe und versuche, Ordnung in die Volkswirtschaftslehre zu bringen.
Und Sie? Was tun Sie?
Sie benutzen meine Standpunktbeiträge, um als anonymer und billiger Trittbrettfahrer Ihre widersprüchlichen chaotischen Thesen endlos hier vorzutragen.
Schreiben Sie doch selber einen Standpunktbeitrag. Dann müssten Sie aber zu Ihrem Namen stehen und den verleugnen Sie ja.
Und noch etwas: Unterstehen sie sich, mich persönlich „unter vier Augen sprechen zu wollen“, wie Sie das auch schon ankündigten.
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Sehr geehrter Herr Dr. Marc Meyer,
es ist mir eine Ehre, dass Sie mich wieder auf netter Art und Weise ansprechen! Ich befinde mich gerade im Dorfkern der wunderschönen Gegend bei Riehen. Ich trage eine kugelsichere Weste die vorallem von Buchungssätze und der Volkswirtschaftlehre à la Marc Meyer schützen soll. Ich weiss nicht, ob die Weste ausreicht; vielleicht brauche ich einen Panzer!
Sie versuchen Ordnung zu halten? Wo? In Ihrer selbstgebastelten pseudo-Wissenschaft und Geldtheorie??
Sehr geehrter Herr Markus Schmid, eigentlich wollte ich zum Thema nichts mehr schreiben; da auf Ihre Eingabe jedoch, Herr Dr. Marc Meyer mit erneuten abstrusen Nicht-Argumente um sich gewütet hat, erlaube ich mir kurz meine Überlegungen auszuweiten.
Ich weiss nicht, ob ich mich darüber freuen muss, dass meine Beiträge „Kultstatus“ erreicht haben, da es die Themen sind die uns bewegen sollten, und nicht der Personen Kult.
Herr Dr. Marc Meyer ist sehr schlampig mit seinen Vokabeln. Er schreibt Zitat:
“Mehr Staat oder weniger Staat?” Mein Vorschlag deshalb: Staatliche Ankurbelungen machen nur dann Sinn, wenn die relative Produktivität innerhalb der Volkswirtschaft dadurch verbessert wird. Marktkräfte und so weiter und so fort…
Zitat Ende.
Herr Dr. Meyer argumentiert ohne den Begriff „Staat“ und „relative Produktivität“, sowohl aus betriebs,-wie auch volkswirtschaftlicher Sicht, näher zu definieren. Unglaublich, aus wissenschaftlicher Sicht!
Es scheint unbestritten, dass betriebswirtschaftlicher Nutzen automatisch zu volkswirtschaftlichem Wohlstand führt, so die Mainstream Floskeln!.
Diese, unter Systemvertretern, stille Übereinkunft hält in ihrer Beschränktheit einer Überprüfung jedoch nicht stand. Es ist geradezu zu einem Kernproblem marktwirtschaftlich organisierter Industriegesellschaften geworden, dass betriebswirtschaftlich unverzichtbare Maßnahmen volkswirtschaftlich immer weniger zu tolerieren sind. Dieses Problem wird deutlich, wenn man wesentliche Charakteristika und Zielsetzungen betriebs- und volkswirtschaftlichen Handelns einander gegenüber stellt.
Unternehmen haben es im globalen Wettbewerb mit anderen Anforderungen zu tun als Staaten. Unternehmen erarbeiten neue Produkte und Dienstleistungen, um Marktanteile zu erringen und eine angemessene Rendite zu erwirtschaften. Hierzu müssen sie bessere Produkte und Dienstleistungen kostengünstiger als ihre Wettbewerber anbieten. Also steigern sie ihre Effizienz, senken die Kosten und reduzieren den Personalbestand.
Versucht man, diese Strategien und Maßnahmen auf Volkswirtschaften zu übertragen, – mit publizistischem Großeinsatz empfehlen Politiker, Korrupte-Wissenschaftler Pseudo-Publizisten und Berater immer wieder, ganze Nationen oder gar Kontinenten wie eine AG fit zu machen für den globalen Wettbewerb, – so wird ein unüberbrückbares Dilemma offenbart.
Welcher Bundesrat, Premierminister, Ministerpräsident, Bundespräsident, welcher Bundeskanzler, Minister, welche Regierung kann einen Staatsbürger entlassen, damit die verbleibenden es wirtschaftlich besser haben?
Wie soll die Bevölkerung,der Personalbestand der Nation AG, sozialverträglich abgebaut werden? Wie soll ein auf sein nationales Territorium beschränkter Nationalstaat seine Aktivitäten globalisieren?
Haben Sie etwas in dieser Richtung von Herrn Dr. Marc Meyer je gelesen?
Mein Zitat als Antwort an @Klare Worte von gestern den 10.Oktober 2014,
Im Wettbewerb von Volkswirtschaften geht es nicht um Marktanteile sondern um private Investitionen, geht es nicht um Kosten senken, sondern darum, die verfügbare Kaufkraft zu erhöhen, geht es nicht um die Maximierung von Privateinkommen, sondern um die Optimierung des Volkseinkommen. Schließlich geht es im Wettbewerb von Volkswirtschaften auch nicht um survival-of-the-fittest, sondern auch um Kooperation, Solidarität, Verantwortung und uneigennützige Hilfeleistungen. Doch diese gibt es im neoliberalen Menschenbild nicht.
Zitat Ende.
Vor einhundert Jahren waren mehr als zwei Drittel der Bevölkerung mit der Produktion von Nahrungsmitteln beschäftigt, heute reichen zwei Prozent, um uns alle mit Lebensmitteln im Überfluss zu versorgen. In den USA nähert sich der Anteil der in der Industrie Beschäftigten an der Gesamtbeschäftigung der 10-Prozent-Marke. Trotzdem nimmt die dortige Industrieproduktion Jahr für Jahr um etwa zwei Prozent zu.
Der Anteil der Industrie an der Wertschöpfung und der Beschäftigung geht zurück, nicht aber deren Output.
Im globalen Wirtschaftssystem gibt es nur einen endlichen Bedarf an produzierender Arbeit. Dieser wird bedingt durch den wissenschaftlich-technischen Fortschritt immer mehr durch Maschinen abgedeckt. Es werden nur wenige Menschen gebraucht, um die Produktion für alle zu gewährleisten. Wissenschaft und Technik werden uns zwingen, die Grundlagen wirtschaftlichen Handelns neu zu definieren. Die Grundlage jeder Wirtschaftsform ist Knappheit, nicht Überfluss.
Es geht darum, Wertschöpfungssysteme, in denen dank neuer Technik der Produktion ein immer geringerer Anteil zukommen wird, im nationalen ebenso wie im globalen Rahmen so zu gestalten, dass sich wieder alle an der Wertschöpfung beteiligen können und Entfaltungsmöglichkeiten haben.
Die politische Aufgabe besteht darin, Menschen, deren qualifizierte Arbeitskraft in der Produktion von Gütern nicht benötigt wird, in die Solidargemeinschaft zu integrieren. Diese Aufgabe schließt ein, dass moderne Nationalstaaten auch soziale Ziele verfolgen für alle in ihren Grenzen lebenden Menschen, gleich welcher Herkunft und gleich welchen Glaubens. Territorial gebundener Sozialschutz kann der Schlüssel zu marktwirtschaftlicher Öffnung werden.
Herr Dr. Marc Meyer schreibt Zitat:
Wenn der Staat die Arbeitslosigkeit bekämpfen will, so sollten die Kosten zur Schaffung eines Arbeitsplatzes nicht höher sein als der Ertrag des geschaffenen Arbeitsplatzes. Ansonsten wäre es klüger, das Geld dem Arbeitslosen direkt auszuzahlen.
Zitat Ende.
Vollkommen ignorant!
Herr Dr. Marc Meyer, aus Riehen blendet total aus, dass unsere Institutionen und Wertvorstellungen überwiegend aus der Zeit von Mangel und Not stammen. Diese Institutionen und Wertvorstellungen beruhen auf einer Warenverteilung bei knappem Angebot. Sie werden an der Verteilung des Warenüberflusses scheitern, welcher nach dem anstehenden weltweiten Einsatz moderner Produktionstechnik so reichlich produziert werden wird oder werden kann. Nachdem wir betriebswirtschaftliche Wertmaßstäbe für die Regelung der Produktion etabliert haben, ist es an der Zeit, entsprechende Wertmaßstäbe für die Güterverteilung zu erstellen. Solange uns keine alternative Bestimmung eingefallen ist, beschränkt sich die betriebswirtschaftliche Funktion des Arbeitsplatzes darauf, den Verbraucher mit Kaufkraft, (dazu muss er sich selbstverständlich verschulden!), auszustatten um menschliche Bedürfnisse als wirtschaftliche Nachfrage wirksam werden zu lassen. Ist die Arbeit erst einmal von der Produktion abgekoppelt, dann ist Arbeit betriebswirtschaftlich nicht mehr als eine Tätigkeit, die mit dem Gehaltsstreifen einen Verbraucher schafft.
Wir müssen erkennen, dass wir ein neues System brauchen, und dieses neue System muss zwangsläufig von einem demokratisch legitimierten Geldsystem ausgehen. Es gehört, in den Händen des Volkes! Keine Regierung oder Staat, schon gar nicht in den Händen eines privaten Bankensystem!
Soll die Menschheit in Zukunft ihre Versorgung mit Gütern und Dienstleistungen auf der Basis von Gleichheit, Freiheit und Brüderlichkeit sowie in Harmonie mit allem Leben auf diesem Planeten betreiben oder indem nach wie vor Werte in knapper (und künstlich verknappter!) Materie vermutet werden, woraus durch Sparzwang, Konkurrenz und Krieg in einer Mangelwirtschaft zunächst die Umwelt und danach die Menschheit selbst zerstört wird?.
Beste Grüsse
Der Praktiker -
@Der Praktier
Welch armseliger Tor Sie sind und bleiben.
Nur im Schutze der Anonymität wagen Sie sich, hier einem vermummten Chaoten gleich, übelste Beleidigungen, Schmutz und Dreck auf all jene zu werfen, die Ihre Meinung bezüglich Vollgeld-System nicht teilen.
Es ist offensichtlich: Sie sind ein gescheiterter Vollgeld-Initiant.
Sie stellen den Vollgeld-Initianten ein miserables Zeugnis aus.
Mit Leuten wie Sie wird diese Initiative erst recht scheitern.
Es scheint, ich habe diese Initiative gebodigt. Zu Recht („Vollgeld-Initiative: Lachnummer mit Emil“)
Sie sind ein schlechter Verlierer.
Marc Meyer
P.S. Sie haben immer noch keinen einzigen Punkt meiner Aussagen in irgendeiner Form widerlegt.
Viel Schaumschlägerei – sonst nichts.
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Herr Doktor Marc Meyer,
ich soll was? Auf Ihre Person spielen? Soll das ein Scherz sein?
Wenn es jemand gibt der die Zusammenhänge zwischen Staat – Wirtschaft – Produktivität – Arbeitslosigkeit in verständlicher Weise erklärt hat, dann ist es der @praktiker. Er hat ferner Begriffe von wentlicher Wichtigkeit näher definiert wie Staat und Grenzwertproduktivität eingebettet im Geldsystem.
Herr Meyer lassen Sie mir eines festhalten:
Sie sind ein Choleriker!
Und glauben Sie mir, ich bin geschult, um sowas zu behaupten! Ich stehe dazu mit meinem Namen und Vornamen, sowie mein aktueller Wohnort!
Einen weiterhin schönen Nachmittag.
Walter Breni
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@Klaus Kastner
Besten Dank für das höchst interessante Interview mit Helmut Schmidt.
Es scheint ungeklärt, wie es Hitler gelang, die Wirtschaft anzukurbeln.
M.E. müssen folgende Gründe mitgespielt haben:
A) Grosse Infrastrukturprojekte, welche die gesamtwirtschaftliche Produktivität verbesserten (Autobahnen).
B) Finanzierung durch konfiszierte jüdische Vermögen.
C) Verschuldung und vorgrsehene Rückzahlung mit Kriegsbeute.
Wenn Helmut Schmidt das als Keynesianismus bezeichnet, so bin ich mit ihm diesbezüglich nicht einverstanden.
Im Modell von Keynes werden die Staatsausgaben langfristig durch Steuern finanziert.
Mit freundlichen Grüßen
Marc Meyer
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Lieber Klare Worte,
Besten Dank. Ich setze hiermit, meinen letzten Beitrag zu diesem mit vollen Mythen und Falschdarstellungen, – und ganz persönlichen Verwirrungen, gespickten Artikel des Herrn Dr. Marc Meyer.
Eine exakte Definition von Begriffen ist eine unverzichtbare Grundlage für eine konstruktive Kommunikation. Stattdessen, ist dieser Artikel mit unglaublichen Ausführungen belegt, die den eigentlichen aufklärenden Charakter vernebeln.
Aus der Vogelperspektive werde ich versuchen Ihnen eine knappe umfassende Antwort zu geben. Ich bin im Detail zu Keynes und Wortklaubereien des Herrn Doktor unten punktuell eingegangen.
Stichwort: Staat!
Ich halte es für verfehlt, den Staatsbegriff für selbstverständlich zu halten, der schon immer irgendwie existierte. Es handelt sich wohl eher um ein Konzept zur Führung der Untertanen. Die beste wissenschaftliche ausführliche Analyse zum Thema Staat fand ich im Wiener Institut für Wertewirtschaft.
Staat leitet sich von Status (Stand) ab und beschreibt eine Art Ist-Zustand. Es geht also um den Erhalt eines Standes, der im Rahmen des Materialismus wohl einen Vermögensstand zementieren soll. Die unmittelbare Verbindung des Staates mit der politischen totalen Macht entwickelte sich erst im Laufe der Zeit. Man fabulierte lieber von einem Gemeinwesen (oder britisch Commonwealth), um die tatsächliche Herrschaft über die Menschen in geopolitisch definierten Gebieten zu verschleiern.
Fast alle historischen Rechtswissenschaftler definieren den Staat als menschliche Verbände in einer bestimmten räumlichen Region, in der gewisse Personen alle Macht an sich ziehen, um die Untertanen zu steuern. Daher auch der Begriff Steuern. Der Staat sanktioniert, also steuert, mit diesen willkürlichen Eingriffen in das Vermögen der im Staatsgebiet ansässigen Völker deren Verhaltensweisen.
Jetzt, fügen Sie das verzinste Schuldgeldsystem in dieser Konstruktion ein, – und schon kann man einige Schlüsse ziehen die die heutige Situation erklären.
Was der Erbsenzähler aus Riehen einfach ausblendet in seinen abstrusen Überlegungen, – und von den Büchern die er geschrieben hat, rede ich schon gar nicht -, ist dass immer mehr Menschen als Arbeitslose aus dem Wertschöpfungsprozess der Realwirtschaft ausgeschlossen werden und damit nicht zur Finanzierung des Staatshaushalts beitragen können. Die Steuergesetze sorgen dafür, dass Unternehmen und Kapitaleinkommen sich immer weniger an der Finanzierung der Solidargemeinschaft der Bürger beteiligen müssen. In dieser selbstverschuldeten Situation verbleibt dem Staat nichts anderes, als Leistungen für seine Bürger zu kürzen. Diese Kürzungen werden mit Blick auf die steigende Staatsverschuldung als unumgänglich dargestellt.
Als Begründung wird gerne die Verantwortung gegenüber kommenden Generationen angeführt. Diese dürfen nicht mit zu hohen Schulden belastet werden. Denn eine anwachsende Staatsverschuldung vertiefe die Gerechtigkeitslücke zwischen den Generationen, weil die Jungen die anwachsenden Schulden der Alten zu bezahlen hätten.
Dieses Argument hat trotz seiner populistischen Einfachheit keine sachliche Grundlage. Lasten und Nutzen aus der Staatsverschuldung werden immer von der jeweils lebenden Generation getragen. Staatsverschuldung stellt keinen Generationskonflikt dar. Die heutige Generation der Steuerzahler zahlt die Zinsen auf die Staatsschulden an die heutige Generation der vermögenden Kreditgeber. Die Zahlenden werden ihre Verpflichtungen an ihre Kinder weitergeben, genauso wie die Zahlungsempfänger ihre dadurch steigenden Guthaben an ihre Kinder vererben werden. Die durch die Staatsverschuldung verursachte Umverteilung von unten nach oben findet hier und heute, innerhalb der jetzigen Generation statt.
Die Staatsschulden sind Kredite (bedingt, durch dass herrschende Geldsystem), welche sich der Staat bei Vermögenden besorgt. Diese Forderungen gegen den Staat werden die Vermögenden nicht mit ins Grab nehmen, sondern an ihre Erben (überwiegend steuerfrei!) weiterreichen. Diese Erben profitieren also von den Staatsschulden und können von den Zinseinnahmen sorgenfrei leben. Gekniffen sind die Erben mitteloser Bürger, diese dürfen mit ihren Steuern die Staatsschulden und damit die Einnahmen der reichen Erben bezahlen. Nicht alt gegen jung, sondern arm gegen reich ist das Problem.
Wird die Staatsverschuldung weiter gesteigert, so wird dieses Problem in verschärfter Form an die nächste Generation weitergegeben. Die Frage, wer für die Staatsschulden aufkommen muss, wird durch die aktuellen Steuergesetze beantwortet. Diese lassen keine Zweifel aufkommen: Unternehmen und Kapitalbesitzer werden geschont, zahlen muss die Mehrheit der normal und gering verdienenden Bürger, ebenso wie Rentner, Arbeitslose und Pensionäre, denen wegen der desolaten Haushaltslage die Bezüge gekürzt werden. Die ständigen Steuererleichterungen der vergangenen Jahrzehnte für Unternehmen und Kapitaleinkommensbezieher haben diese Umverteilung enorm verstärkt. Bleiben die Steuerregelungen so wie sie sind, wird sich daran auch in kommenden Generationen nichts ändern.
Es steht außer Zweifel, dass es immer wieder Phasen gegeben hat, in denen staatliche Investitionsprogramme die Wirtschaft spürbar belebt haben. Staatliche Investitionsprogramme zur Ankurbelung der Wirtschaft sind bisher stets über Staatsschulden finanziert worden und das könnte in diesem Geldsystem nicht anders sein!. Nachhaltige Effekte sind allerdings nicht erzielt worden. Für dieses Defizit hat die Angebots-Theorie bisher keine überzeugende Lösung anzubieten.
Der Staat nimmt die von ihm benötigten Kredite am Kapitalmarkt auf und muss auf diese Kredite Zinsen zahlen. Mit seinen Zinszahlungen transferiert also auch der Staat immer neues Geld in das Casino Finanzwirtschaft. Dieser Transfer wird finanziert aus den Steuereinnahmen. Die Hauptlast zur Finanzierung der Staatsschulden liegt auf den Schultern der arbeitenden Bevölkerung, die mit ihrem Einkommen und ihrem Konsum dafür sorgen muss, dass der Geldfluss in die Finanzwirtschaft nicht versiegt. Die Staatsverschuldung ist ein nicht unerheblicher Beitrag zur Umverteilung von Bürgern mit geringen und normalen Einkommen hin zu Vermögenden, bei denen der Staat seine Kredite aufnimmt. Diese Umverteilung über Staatsschulden wird in der politischen Diskussion kaum thematisiert – und die Gründe sind offensichtlich, oder?
Im Wettbewerb von Volkswirtschaften geht es nicht um Marktanteile sondern um private Investitionen, geht es nicht um Kosten senken, sondern darum, die verfügbare Kaufkraft zu erhöhen, geht es nicht um die Maximierung von Privateinkommen, sondern um die Optimierung des Volkseinkommen. Schließlich geht es im Wettbewerb von Volkswirtschaften auch nicht um (survival-of-the-fittest), sondern auch um Kooperation, Solidarität, Verantwortung und uneigennützige Hilfeleistungen. Doch diese gibt es im neoliberalen Menschenbild nicht.
Diese Casino Mentalität verkennt, dass wertschöpfende Tätigkeit zu einem Zugewinn führt, der allen Beteiligten zu Teil werden kann. Wirtschaften kann nicht auf die Verteilung von Wohlstand reduziert werden. Wirtschaften ist das Erschaffen von Wohlstand. Das gilt auch für grenzüberschreitendes Wirtschaften. Der Import von Produkten aus Billiglohnländern ist aus der Sicht des importierenden Landes genau dasselbe, wie eine technologisch bedingte Produktivitätssteigerung oder eine Verlängerung der Arbeitszeit ohne Lohnausgleich. Ob der damit erzielte Produktivitätsfortschritt zu Arbeitslosigkeit führt, hängt entscheidend mit davon ab, ob es gelingt, für genügend Nachfrage nach Gütern und Dienstleistungen oder nach mehr Freizeit zu sorgen. Doch genau auf diesem Auge ist die neoliberale – und nicht nur die – Ideologie blind. Sie kennt keinen Konsum. Im neoliberalen Menschenbild ist kein Platz für menschliche Bedürfnisse nach Dingen wie Sicherheit, Teilhabe, Gerechtigkeit und Fairness oder gar Freizeit und Müßiggang.
Lieber Klare Worte, solange es keine breite Diskussion über ein demokratisches Geldsystem und Alternativen hierzu gibt, werden alle pseudo-wissenschaftliche Theorien und politischen Lösungen reine Makulatur bleiben.
Übrigens: Diese Theorien, im Gleischritt mit der doppelten Buchhaltung, dienen einzig der Verschleierung!
Frage an die Runde:
1) Wieso verschuldet sich der Staat bei den Privatbanken, wenn doch in Wahrheit nur er selbst über das Monopol der Geldschöpfung, das er an die Zentral- und Geschäftsbanken delegierte, verfügt?
2) Wieso verschuldet sich der Staat überhaupt?
Es ist doch bizarr, dass er zuerst den Banken per Lizenz das Recht überträgt per Kredit „Geld zu erzeugen“, um sich dann bei ebendiesen Banken zu verschulden!
3) Wieso zahlt der Staat für seine Schulden auch noch Zinsen?
Ich wünsche Ihnen ein schönes Wochenende – und Bitte – wünschen Sie mir Glück für meine Pilgerfahrt nach Riehen – Chrischona…ich habe genügend Zentralbankgeld dabei, um nicht mit der Vorgehensweise des Herrn Dr. Meyer verwechselt zu werden. Na ja, sollte ich dennoch mit den Buchungsätzen der Tequilla Buchhaltung des Herrn Dr. Marc Meyer konfrontiert werden; gibts ja unmittelbar in der Nähe die hervorragende;
Reha – Chrischona – klinik!
Beste Grüsse
Der PraktikerP.S. @Sandra Niggli
Sehr verherte Frau Niggli,
entschuldigen Sie nochmals die Länge der Ausführungen aber auf Grund der Allergie die Sie gegenüber den Artikeln des Herrn Doktor entwickelt haben, habe ich mir gedacht, das dies möglicherweise ein Gegenmittel sein könnte. An einem Impfstoff arbeite ich noch…
Beste Grüsse
Ihr Praktiker-
Lieber Praktiker,
Ihre Ausführungen über hochkomplexen Themen, haben mittlerweile Kultstatus für mich erreicht, weil Sie sich nicht nur auf die Demaskierung von inhaltlosen Theorien und Gedankengänge beschränken, sondern konkrete Anregungen vermitteln selbst weiterzudenken.
Vielen Dank.
Mit freundlichen Grüssen
Markus Schmid -
@Markus Schmid, von Wallisellen
Ein fachliches Argument in Bezug auf meine beiden Hauptargumente:
a) Verwechslung zweier Begriffe
b) relative Produktivität
finde ich nicht.
Und Zeit für Torheiten und Polemik habe ich nicht.
mfG
Marc Meyer
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Lieber Praktiker
Besten Dank für Ihre bündige Antwort. Dieses Wissen sollte der breiten Masse zuteil werden, am besten schon im jungen Alter. Wenn man was verändern will, muss man sich von alten Mustern lösen. Dazu ist wichtig, dass man die Problematik von Grund auf versteht. All diese Ereignisse in den letzten Jahren zeigen auf, dass dieses System nicht funktioniert. Leider sind diese hochbrisante Themen in politischen Spielchen eingebunden und den Politikern gelingt mit populistischem Polemik die Aufmerksamkeit auf Nebenherde zu lenken. Trotzdem sieht man punktuell in verschiedenen Ländern, dass eine andere Denkweise und Auffassung sich bemerkbar macht, das ist sehr erfreulich und Erfolg versprechend.
Ich wünsche Ihnen eine erfolgreiche Pilgerreise und hoffe, dass Sie entsprechende Antworten auf Ihre Fragen finden.
Beste Grüsse
Klare Worte -
Sehr geehrter Herr Dr. Marc Meyer,
ich zitiere Sie:
a) Verwechslung zweier Begriffe
b) relative Produktivität
Ende.
Das ist doch absurd, @Der Praktiker, ist ja messerscharfgenau auf diese Begriffe detailiert eingegangen! Sie haben, wie @Praktiker zutreffend formuliert, nicht einmal den Begriff Staat näher definiert!!!
Polemik?
Herr Dr. Meyer, Sie haben ein grosses Problem, wenn es um eine sachliche Konfontation geht.
Nun gut, ich habe auch keine Zeit für Polemik. Die Leserinen und Lesern sollte inzwischen klar sein, worum es eigentlich bei Ihnen geht, bestimmt nicht, um die Wahrheitsfindung.
Guten Abend und mit freundlichen Grüssen
Markus Schmid -
@Markus Schmid von Wallisellen
Sehr geehrter Herr Schmid
Was behaupten Sie da?
Dieses Phantom, mit dem Pseudonym „Der Praktiker“, der im Schutze der Anonymität mich andauernd beleidigt, ist mit keinem Wort auf meine beiden Hauptkritikpunkte eingegangen.
Weder auf die Verwechslung der beiden Begriffe noch auf die Verbesserung der relativen Produktivität.
Wenn er den Ausdruck „Staat“ genau definieren will, so soll er einen eigenen Standpunkt-Beitrag schreiben und nicht als Trittbrettfahrer hier billig meinen Beitrag missbrauchen.
Dann müsste er aber seinen Namen bekanntgeben – und dazu ist er zu feige.
Und wenn Sie, als Markus Schmid von Wallisellen, diesem anonymen Chaoten mit Ihrem persönlichen Namen auch noch den Recht geben, so zeugt das nicht gerade von viel Intelligenz Ihrerseits.
Marc Meyer
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Sehr geehrter Herr Dr. Marc Mayer,
ich zitiere Sie:
Weder auf die Verwechslung der beiden Begriffe noch auf die Verbesserung der relativen Produktivität.
Wenn er den Ausdruck „Staat“ genau definieren will, so soll er einen eigenen Standpunkt-Beitrag schreiben und nicht als Trittbrettfahrer hier billig meinen Beitrag missbrauchen.
Dann müsste er aber seinen Namen bekanntgeben – und dazu ist er zu feige.
Ende.
Sie wollen Wissenschaftler sein?
Mit freundlichen Grüssen
Markus Schmid
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Lieber Herr Doktor Meyer
die Unterscheidung Markt versus Plan ist komplexer als Sie dies verkürzt und plakativ darstellen. In Ihrem Kontext wäre die Unterscheidung marktkonforme Massnahmen versus nicht-Marktkonforme Massnahmen angebracht. Und zudem wäre es hilfreich, wenn Sie den Unterschied zwischen Marktversagen und Staatsversagen qualitativ und quantitativ aufzeigen könnten. Dies mit der Bitte um kurze und prägnante Fassung. Besten Dank.
Mit freundlichen Grüssen
Zueribanker-
@Zueribanker
Besten Dank für Ihre Anregungen.
„Kurz und prägnant“ – das sind für mich Ihre entscheidenden Stichworte.
Wie will man so komplexe und dennoch extrem wichtige Zusammenhänge kurz und prägnant erklären?
Mein Standpunkt-Beitrag ist so schon eher zu lang. Wie lang würde dieser, wenn ich noch auf Staatsversagen usw. einginge?
Ich kann nicht davon ausgehen, dass die Leserinnen und Leser studierte Volkswirtschaftlerinnen und Volkswirtschaftler sind.
Und trotzdem haben sie politisch Gewicht. Es ist wichtig, dass sie verstehen.
Ich bin schon froh, wenn meine zwei Hauptbotschaften rüberkommen:
a) Der zentralste Fehler in der Nationalökonomie liegt in einem terminologischen Missverständnis: „Überschussangebot an Arbeit“ einerseits und „Arbeitslosigkeit“ andererseits sind nicht zwei identische, sondern zwei inverse Begriffe.
Wenn also die Marktkräfte das „Überschussangebot an Arbeitskräften“ beseitigen, so fällt dadurch die „Arbeitslosigkeit“ nicht, sondern diese steigt im Gegenteil.
Mit anderen Worten: Die sogenannten „Selbstheilungskräfte der Marktwirtschaft“ beseitigen die Arbeitslosigkeit nicht, sondern sie fördern diese.
Dass ein so lapidarer Fehler Wirtschaftskrisen und damit indirekt sogar einen Weltkrieg begünstigt hat, sollte nicht sein.
b) Im Falle von Arbeitslosigkeit kann der Staat diese bekämpfen – aber nicht durch sinnlose Arbeitsbeschaffungsprogramme.
Wenn der Staat eingreifen will, so müssen seine Investitionsprojekte relativ produktiver sein als jene der Privatwirtschaft. Die gesamtwirtschaftliche Produktivität muss durch Ankurbelungsmassnahmen des Staates verbessert werden – darf keinesfalls verschlechtert werden.
Das ist meine Botschaft hier.
Über Staatsversagen habe ich hier übrigens auch schon geschrieben im Zusammenhang mit dem Stimmverhalten der Pensionskassen an Generalversammlung (interessiert Sie möglicherweise als Banker).
Also, nochmals besten Dank für Ihre Anregungen – aber ich bin schon froh, wenn meine fundamentale Botschaft verstanden wird.
Freundliche Grüsse
Marc Meyer
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@Klaus Kastner
Besten Dank für das höchst interessante Interview mit Helmut Schmidt.
Es scheint ungeklärt, wie es Hitler gelang, die Wirtschaft anzukurbeln.
M.E. müssen folgende Gründe mitgespielt haben:
A) Grosse Infrastrukturprojekte, welche die gesamtwirtschaftliche Produktivität verbesserten (Autobahnen).
B) Finanzierung durch konfiszierte jüdische Vermögen.
C) Verschuldung und vorgrsehene Rückzahlung mit Kriegsbeute.
Wenn Helmut Schmidt das als Keynesianismus bezeichnet, so bin ich mit ihm diesbezüglich nicht einverstanden.
Im Modell von Keynes werden die Staatsausgaben langfristig durch Steuern finanziert.
Mit freundlichen Grüßen
Marc Meyer
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Lieber Herr Kästner,
@Dr. Meyer hat auf Ihre Eingabe folgende Antwort geliefert Zitat:
Im Modell von Keynes werden die Staatsausgaben langfristig durch Steuern finanziert.
Zitat Ende.
Das ist Unsinn!
Für alle diejenigen, die an den Universitäten sogenannte keynesianische Modelle und Theorien der VWL gelernt haben, muss ich wohl mit einer kleinen Aufklärung beginnen:
Das war alles nicht Keynes und hat mit den Erkenntnissen von Keynes nichts zu tun!
Damit hat die VWL ihr Ziel erreicht, unter Studenten wie Publikum die maximale Verwirrung zu stiften und für den ganzen Unsinn auch noch Keynes verantwortlich zu machen.
Keynes formulierte nur, was auch jeder Kaufmann wusste, der bei hohen Zinsen oder Deflation auf Investitionen verzichtet, dass die Investition mit Geldanlagen konkurriert, bei Deflation sogar mit Geld in der Kasse. Wer wird investieren, wenn Löhne und Preise fallen und Investitionen im nächsten Jahr billiger werden oder der Zins für Geldanlagen über der realen Rendite der Sachanlagen liegt?
Während die orthodoxen Ökonomen angenommen hatten, dass jeder Verzicht der Haushalte auf Konsum zu höheren Investitionen führt, zeigt die monetäre Betrachtung der Investition, das deren Rendite zu gering, bei Deflation sogar negativ sein kann, so dass die meisten Investitionen unterlassen werden.
Damit kommt es zu einer Produktionslücke und damit sinkenden Einkommen der Haushalte.
Keynes widerlegte die neoklassische Theorie, wonach es keine Absatzkrise und nur freiwillige Arbeitslosigkeit geben könne!
Und aus dieser Widerlegung, liess sich der eigentliche Zweck des Haushaltsdefizits der Staaten für die Überwindung der Krisen erkennen. Das Defizit des Staatshaushalts ermöglicht den Haushalten die gewünschte Ersparnis, verhindert zusätzliches Sparen am Konsum und sorgt für die Schließung der Produktionslücke.
Keynes agitierte als Spielverderber unter den Ökonomen, somit man ihm aus verschieden Kreisen den grössten Blödsinn unterstellt hat: Wie schon in den vorhergehenden Beiträgen gezeigt, sah er in der aus monetären Gründen unzureichenden Nachfrage die Ursache des Abbruchs der Investitionstätigkeit und der Kapitalverluste der Ökonomie und empfahl die Überwindung der Krise mit einer expansiven Geld- und Finanzpolitik.
Und jetzt kommen die Geldmengenproduktionsrechte in privaten Händen ins Spiel!
Herr Kästner, viele Menschen – und ein Großteil aller Ökonomen – sind fest davon überzeugt, dass die Marktwirtschaft ein wunderbar sich selbst regulierendes System ist, bei dem staatliche Eingriffe zumeist schädlich sind. Und das, glauben sie, gilt ganz besonders beim Geld. Dass es der Staat ist, der seit einigen Jahrzehnten mit Hilfe von Notenbanken Papiergeld produziert, wird gerade noch hingenommen. Man träumt aber davon, dass die Produktion dieses Geldes und seine Verteilung der Herrschaft ganz strenger Regeln unterworfen werden könnte, wodurch der Einfluss des Staates auf das von ihm geschaffene Geld ganz klein bleiben könnte. Wären die Notenbanken nur unabhängig von der Politik und strikt nur dem Ziel verpflichtet, den Geldwert jederzeit stabil zu halten, sei der Schaden zu begrenzen. Das halte ich für fundamental falsch, irreführend und grenzt in vielen Punkten an Lügen!.
Alle „guten“ Ökonomen würden den Glauben an unabhängige Notenbanken auch ergänzen mit dem Glauben, dass das Papiergeld zwar eine ganz nützliche Erfindung sei, aber im Grunde mit dem Erfolg der Marktwirtschaft als solcher nicht viel zu tun habe. Die Marktwirtschaft, würden sie argumentieren, bräuchte tüchtige Unternehmer und flexible Märkte, während das Geld höchstens wie das Öl im Motor ein notwendiges Schmiermittel sei. Auch das ist sehr hinterfragungswürdig und hat mit der Realität nichts zu tun!.
Die Aufteilung des Einkommens der Ökonomie nach der Grenzproduktivität von Kapital und Arbeit befriedigt den menschlichen Sinn für Gerechtigkeit und Logik. Der Sparer wird zur Mehrung des knappen Kapitals angehalten und der Arbeiter genau zum Grenzertrag für seine Mühe belohnt. Das Einkommen würde auf die beste Weise wie von höchster Hand gerecht und vernünftig verteilt:
Y = Kapitaleinsatz x Grenzertrag (Rendite) + Arbeitseinsatz x Grenzertrag (Lohn)
Die scheinbar so schöne und gerechte Formel erweist sich aber bald als bösartig: In Krisen erklärt die Lehre von der Grenzproduktivität, dass Arbeitslose nur freiwillig erwerbslos bleiben, weil sie mit einem dem Grenzertrag der Arbeit entsprechenden Marktlohn nicht zufrieden seien oder ihre individuelle Arbeitsleistung nicht mal den Marktlohn wert sei.
Die Grenzproduktivitätstheorie dient, wie wir seit Jahrzehnten erleben, der Umverteilung von den Arbeitern zum Kapital. Arbeitslosigkeit gilt immer als Beweis für überhöhte Löhne und sollte einmal die Beschäftigung steigen, bestehe Inflationsgefahr. Zur Zeit des Präsidenten Clinton fürchteten sich die Anhänger stabilen Geldes bereits unterhalb einer Arbeitslosenrate von 6,5% vor Inflation und forderten das Abwürgen der Konjunktur durch hohe Zinsen. Greenspan ließ die Arbeitslosigkeit in den USA aber bis auf 4% sinken, was ihm harte Kritik einbrachte.
John Maynard Keynes sah die Verteilung der Einkommen ganz klar als Machtfrage. Er war in den 1920er Jahren ein entschiedener Gegner des Goldstandards und warnte vor einer Politik des Niederbrechens der Löhne und Preise auf den Stand vor dem Krieg; die Deflation würde nur die Rentiersklasse begünstigen und die Wirtschaft schwer schädigen. Das gilt heute, nach Jahrzehnten niedriger Wachstumsraten und Massenarbeitslosigkeit mit sozialen Verwerfungen, auch für die Stabilitätspolitik seit den sogenannten Ölkrisen. Die Stabilitätspolitik hat selbstverständlich Auswirkungen auf die Mindestrendite für den Kapitaleinsatz in der Wirtschaft: Wer für Geld auf der Bank oder in Staatsanleihen durch die Stabilitätspolitik hohe Zinsen ohne unternehmerisches Risiko und ohne Sorgen um Inflation erhält, wird für riskante Investitionen in die Realwirtschaft satte Profite fordern. Die Gewinnaufschläge auf die Preise steigen zu Lasten des Anteils der Löhne. Die Löhne sollen auch den Kostenauftrieb der Preise durch die mit den Krisen gesunkene Auslastung und Produktivität sowie die hohen Gewinnforderungen der Investoren ausgleichen. Dazu steigen die Steuern und Sozialabgaben der Arbeiter mit allen Folgen der geldpolitisch inszenierten Krisen.
Für Keynes war die Verteilung des Einkommens der Ökonomie eine Frage der Politik und vor allem der Geldpolitik.
Beste Grüsse
Der Praktiker
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@Klare Worte
Besten Dank.
Wichtig ist mir, zu zeigen, dass die Arbeitslosigkeit nicht von selbst verschwindet
Beim Kommunismus fehlen die Anreize.
Faustregel:
Die relative Produktivität gilt es zu verbessern.
Freundliche Gruesse
Marc Meyer
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Lieber Klare Worte,
Sie schreiben Zitat:
In der heutigen Zeit steht Deutschland relativ gut aufgestellt da, wirtschaftlich gesehen besser als Frankreich. Beide Länder haben Probleme, wenn auch sehr unterschiedliche.
Zitat Ende.
Ist das wirklich so? Steht Deutschland derzeit wirklich besser da?
Herr Dr. Marc Meyer schreibt Zitat:
Wichtig ist mir, zu zeigen, dass die Arbeitslosigkeit nicht von selbst verschwindet
Zitat Ende.
Er fragt allen ernstes sowas ohne zuerst den Begriff „Staat“ näher zu definieren. Und das sollen wir ernst nehmen? Ich darf nocheinmal betonen, dass meine Kritik niemals den Menschen „Marc Meyer“ gilt!
Der Reihe nach:
Wirtschaft und Gesellschaft sollten stets dem Menschen (im Sinne eines freien, selbstbestimmten Individuums) dienen und niemals umgekehrt! Im Kommunismus ebenso wie im Kapitalismus wurden immer die Menschen an ein System angepasst!
Wieso gerade Deutschland auf einem Pulverfass sitzt und bei näheren Untersuchung es dem Land schlecht geht.
Mittlerweile besteht der weitaus größte Teil der Weltgeldmenge aus US-Dollar, da sie auch dem Yen, Euro und besonders im Yuan usw. die eigentliche Unterlegung bieten, die aus den Exportgewinnen resultierten.
Export- bzw. Außenhandelsüberschüsse sind also sehr gefährlich, denn sie bestehen nur aus wertlosem Papier (nicht einmal das, da Geld heute fast nur noch aus Bits und Bytes besteht). Deutschland ist also stolz darauf, wenn sie mehr Produkte ins Ausland verkaufen, als das wir fremde Produkte beziehen, obwohl alle Wirtschaftsteilnehmer nur anschreiben lassen, bzw. mit Geld bezahlen, was auf dasselbe hinausläuft.
Sollte man diese Versprechen nicht mehr einhalten können, was bisher immer(!) der Fall war, verlieren im Rahmen einer Währungsreform alle ihr Vermögen, während z.B. die deutschen Autos weiterhin im Ausland genossen werden können. Wer aber nur deshalb die währungspolitischen Maßnahmen, die in Deutschland seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs durchgeführt wurden, als Versailles 2.0 bezeichnet, verstößt auf jeden Fall gegen die Political Correctness.
Was steht hinter der Export-Ideologie?
Fakt ist doch eines: Wenn BMW, Siemens, Adidas usw. bei uns ABB, Novartis usw. viele Gewinne im Ausland machen, müssen diese Unternehmen die fremden Währungen wieder loswerden. Das funktioniert am besten, wenn man die Produktionsstätten gleich mit ins Ausland verlegt, denn die dortigen Angestellten können ja mit diesen Überschüssen bezahlt werden. Exportgewinne führen also zuerst einmal zu Arbeitslosigkeit in Deutschland -/ und auch bei uns. Viele deutsche/schweizer Produkte werden heute in USA, China oder Indien hergestellt.
Nun kommt der Einwand: „Aber in Europa haben wir doch eine gemeinsame Währung. Da können diese Aussagen doch nicht stimmen?“
Doch, dort stimmt es umso mehr, denn durch die absurde „Gleichschaltung“ völlig heterogener Wirtschaftsregionen durch den Euro haben die Konzerne nicht einmal das Risiko der Abwertung ihrer „Investitionen“ im Ausland. Das tragen nun die Steuerzahler der effizienteren Länder, indem sie durch Einzahlungen ins EU-System bluten müssen. Deutschland ist das Opfer Nummer Eins in dieser Währungs-Wucherung Euro.
Deutsche/Schweizer Unternehmen oder Global Player?
Ein weiterer großer Irrtum ist die Aussage, dass die deutschen/schweizer Bürger sich freuen sollten, wenn die hiesigen Unternehmen Gewinne machen.
Was für eine verwirrte Aussage. Was hat die „Deutsche Bank“ denn mit Deutschland zu tun, wenn es um Gewinne geht? Oder Daimler? Oder Novartis usw. Die Profite gehen an die Aktionäre (natürlich weniger an die kleinen Fondssparer) und die sind weltweit verstreut.
Machen wir es ganz einfach: Wenn der Euro vor allem etwas für Deutschland gebracht haben soll, warum ist dann dort die Armut so hoch gestiegen und viele tausend Kinder werden über Tafeln versorgt?
Das ist natürlich nicht nur eine Frage des Euros, sondern des gesamten ordnungsbedingten Globalisierungswahns, den man uns als „natürliche Entwicklung“ verkaufen will, in Wahrheit aber von der Vergabe der Geldmengenproduktionsrechte in privaten Händen initiiert wurde.
Verstehen Sie jetzt, lieber Klare Worte, weshalb die EURO-Anbindung? Verstehen Sie jetzt, weshalb Herr Dr. Marc Meyer sich irrt oder bewusst irren will?
Dass diese korrupte WWL – modellhaften Annahmen nicht annähernd der ökonomischen Realität entsprechen, habe ich unten kurz geschildert.
Arbeitslosigkeit:
Es tut mir leid, wenn ich mich ständig wiederhole. Wir brauchen wieder viele verschiedene Währungen für die vielen unterschiedlichen Mentalitäten! Das Geldsystem gehört wieder in die Hände der Bewohner eines Landes, nicht in Regierungshand und schon gar nicht in die der privaten(!) Geschäftsbanken und Notenbanken. Natürlich muss dieses gesetzliche Zahlungsmittel anders organisiert werden, wobei auch das Bodenrecht bearbeitet werden muss und wir ein bedingungsloses Grundeinkommen einführen sollten. Ich fabuliere hier nicht von einer Patentlösung (die übrigens nicht die meine ist, sondern von Silvio Gesell undüber 100 Jahre alt), für eine gerechte Welt, sondern von dem Versuch, eine positive Veränderung einzuleiten. Innerhalb der dann entstehenden Entspannung könnte man dann eine Wissenschaft entwickeln, die die Wirtschaft und die Politik im Grunde untersucht. Die monetäre Ökonomie gehört vermutlich als Jahrhunderte lang verfolgter Irrweg auf den Müll. Vielleicht sollte man einmal über eine Ressourcen-Ökonomie nachdenken…
Das ist ja alles Utopie? Wohl kaum!
Wir können natürlich auch so weitermachen wie bisher und immer wieder mit denselben Rezepten der neoliberalen und möchtegerne Doktoren und Professoren Versager diese Welt ein bisschen weiter an den Abgrund führen, bis… ja bis wohin eigentlich?
Vielleicht, bis eine alte indianisches Vorhersage in Erfüllung geht:
Zitat:
Erst wenn der letzte Baum gefällt, der letzte Fluss verschmutzt und der letzte Fisch gefangen ist, werdet ihr feststellen, dass man Geld nicht essen kann.
Zitat Ende.
Wozu ist eigentlich Wirtschaft da?
Um eine Bedürfnisbefriedigung! Wenn die Bedürfnisse befriedigt sind? Ich weise darauf hin, dass letztes Jahr die Staaten (Steuerzahler) 200 Mrd. Zinsen und Zinseszinsen entrichtet haben. Wer hat dieses Geld erarbeitet? Wohin ist das Geld? Was hat man mit ihm gemacht? Wir haben eine intakte Infrastruktur. Also wohin ist das Geld hin?
Sie ahnen es schon, oder?
Alles Gute und bis bald,
Der Praktiker -
Lieber Praktiker
Vielen Dank für Ihre Erläuterungen. Sie haben zwei Gedanken herausgepickt und Ihre Argumentation darauf aufgebaut. Mich würde aber auch eine Antwort auf das Ganze, als Gesamt interessieren. Geht das noch, bevor Sie pilgern?
Sonnige Grüsse
Klare Worte -
Sehr geehrter Herr Meyer
Vielen Dank für Ihre Antwort, leider finde ich sie nicht vielsagend. Wenn das so einfach wäre, hätte die reale Wirtschaft längst ein Problem weniger.
Oder ist der Sinn Ihres Artikels nur ein bisschen Philosophieren übers Thema? Genauso könnte ich die üblichen Bücher durchblättern.
Freundliche Grüsse
Klare Worte -
@Klare Worte
Meine Worte sind klar – glasklar sogar.
Der Hauptfehler der Nationalökonomie basiert auf einem terminologischen Missverständnis:
Überschussangebot an Arbeit und Arbeitslosigkeit sind nich identische, sondern inverse Begriffe.
Daraus folgt, dass die Beseitigung des ÜBerschussangebotes an Arbeit durch die Marktkräfte die Arbeitslosigkeit nicht beseitigt, sondern erhöht.
Zweitesns können Staatsinvestitionen die Arbeitslosigkeit nur verringern, wenn diese relativ produktiver sind.
So einfach n der Tat.
Dad finden Sie in keinem Buch ausser in meinen zwei Büchern
Arbeitslosigkeit – die grosse Verantwortung der Wirtschaftswissenschaft und
Geld – Eine Obligstion der Notenbank.
MfG
Marc Meyer.
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@Klare Worte
Sorry für Tippfehler.
Schreibe auf Smartphone.
MfG
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@Klare Worte
Und noch etwas, damit das klar ist.
Ihr Gegenargument „…wenn das so einfach wäre…“
Gilt bei mir nichts oder zumindest nicht viel.
MfG
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Lieber Klare Worte,
tja, habe soeben mit dem Gemeinderat von Riehen telefoniert und das pilgern nach Chrischona gestaltet sich sehr sehr kompliziert. Herr Dr. Marc Meyer ist natürlich eine Ikone in Riehen. Alle Lebensmittelhändlern, Restaurantbesitzer, Post, öffentliche Institutionen und dazugehörigen Personal, werden immer wieder mit der Situation konfrontiert, wenn sie mit Herrn Dr. Meyer geschäftlich interagieren – welche Zahlungsvariante sie wünschen, bzw. akzeptieren.
Mir wurde von „bösen Zungen“ offenbart, dass Herr Dr. Meyer immer wieder die Frage stellt:
Zitat:
„Wünschen Sie mit Zentralbankgeld oder elektronisches Geld bezahlt zu werden?“.!
Zitat Ende.
Das löst immer wieder Verunsicherung bei den Betroffenen aus.
Auf die Gegenfrage einer Kellnerin, ob für ihm auch eine Bezahlung mit Physisches Gold möglich sei, antwortete Herr Dr. Marc Meyer wie folgt:
Physisches Gold, das tatsächlich als Deckung verwendet werden könnte, ist schon seit Einführung des Mindestreservesystems zu wenig vorhanden, um dem Geld noch einen akzeptablen Wert verleihen zu können, deshalb dies unmöglich sei.
Hingegen, Geld die als Bits und Bytes in den Speichern der Computer existierten, wirkungsvoll seien, da laufend neue Geschäftsmodelle entstehen, deren tieferer Sinn lediglich darin besteht, solche Werte zu erzeugen und diese dann durch verschiedene Arten von Pyramidenspielen zumeist den Erfindern dieser Produkte bzw. ihnen nahestehenden Personen zukommen zu lassen.
Stellen Sie sich das Gesicht der armen Kellnerin vor?
Was er der ahnungslosen Kellnerin vorenthalten hat ist entscheind, nämlich:
Das es sich bei den Erfindern dieser Rechenspiele zumeist um Absolventen finanzwirtschaftlicher Bildungseinrichtungen handelte, wurden in der Regel mathematisch anspruchsvolle Formeln, deren Sinnhaftigkeit oder historische Entstehung Anwendern wie Kunden geflissentlich vorenthalten wurde, dazu missbraucht, sich das Geld der Steuerzahler und Anleger anzueignen.
Zu Ihrer Orientierung, lieber Klare Worte, Herr Dr. Marc Mayer war so eloquent in seiner Rethorik für einen ungedeckten Falschgeldsystem, dass der Eigentümer herbeiheilte, um ihn mitzuteilen, dass die Rechnung auf Kosten des Hauses geht!.
@Sandra Niggli,
Sehr verherte Frau Niggli,
vielen lieben Dank für Ihre Hinweise und Wünsche. Ich muss aber zugeben, dass eine gewisse Angst bleibt mich nach Riehen zu begeben ohne eine Berücksichtigung der Giralgeldschöpfung in der Strafprozessordnung! Stellen Sie sich vor, ich werde in Riehen mit der „Tequila Buchhaltung“ des Herrn Dr. Marc Meyer konfrontiert? Sie haben mir keinen Buchungsatz mit auf dem Weg geben wollen und mich sozusagen nach Riehen entlassen; quasi frei zum Abschuss!
Na ja, dennoch wünsche ich Ihnen einen schönen Abend.
Beste Grüsse
Der Praktiker
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Sehr geehrter Herr Meyer
Es ist bis heute nicht eindeutig erwiesen, das der Kommunismus per se schlechter ist, als die freie Marktwirtschaft. Auch im Kommunismus gab es gute Grundgedanken (was nicht heißt, das alles gut war), aber die menschliche Gier war stärker. Die Parteifunktionäre haben sich mit unsinnigen Zielvorgaben gegenseitig übertroffen. Die Pläne hat man erfüllen müssen, auch wenn das unmöglich war. Die frisierte Buchhaltung war Gang und gebe. Die Karriere funktionierte ausschließlich über die Parteilinie ( wie in China, nach wie vor), da kamen die menschliche Machenschaften ins Spiel. Wie Sie sehen, diese sind alle menschliche Faktoren.
Nun, zurück zum Thema. Das lässt sich sehr gut veranschaulichen, wenn man die Entwicklung von Deutschland und Frankreich (nach dem 2. Weltkrieg) verfolgt. In Frankreich ging und geht alles über den Staat. Die Banken wurden verstaatlicht, der Staat hat die Aufträge erteilt, die Finanzierung erfolgte über den Staat. Das hatte den Vorteil, dass man die Finanzen bündeln konnte und in gewissen Branchen kräftiger investieren konnte. Entsprechend waren gewisse Branchen, wie Elektrizität, Industrie etc. in Vorteil, andere hingegen, wie Telekommunikation, Autoindustrie in Nachteil. Es wurden großartige Projekte realisiert ( Concorde, TGV), die leider niemand gekauft hat. Die politischen Spielchen spielten auch da eine sehr grosse Rolle, die Aufträge wurden nach Gutdünken der Politiker vergeben, die Skandale wurden ziemlich gut vertuscht. Finanzierungen gingen über Liechtenstein (Alcatel), wohlgemerkt im Auftrag des Staates.
Nun zum Deutschland. Das Land hatte die amerikanische Kontrolle aber auch die finanzielle Hilfe. Sie wählten eine anderen Weg, mit weniger Staat. Mehr Konsens, mehr Gewerkschaftsverbänden. Aber auch bessere Produktivität, Investitionen in ausländische Märkte. Die Frage war: was erwarten die Kunden von unseren Produkten? So wurden die Produkte den Bedürfnissen des jeweiligen Landes angepasst ( entwickelt), entsprechend wurden sie sehr erfolgreich verkauft ( Autoindustrie). In der heutigen Zeit steht Deutschland relativ gut aufgestellt da, wirtschaftlich gesehen besser als Frankreich. Beide Länder haben Probleme, wenn auch sehr unterschiedliche.
Was meinen Sie Herr Meyer? Lässt sich Ihre Frage klar beantworten? Was ist nun besser, mehr oder weniger Staat?
Freundliche Grüsse
Klare Worte -
Sehr geehrter Herr Dr. Meyer,
ein interessanter Artikel! Vor allem Ihr Beispiel mit der Fallgrube auf Autobahnen hat mir gut gefallen. Was mich dazu verleitet, diesen Punkt zu vertiefen. Vorab – und um allfällige Missverständnisse zu vermeiden – ich hege nicht die geringsten Sympathien für irgendetwas, was die Nazis gemacht haben.
Es wäre schon interessant, einmal eine volkswirtschaftliche Analyse zu lesen, wie die Nazis so rasch die Vollbeschäftigung erreicht haben. Da kenne ich nichts. Einzig ein Interview mit Alt-Kanzler Helmut Schmidt (dem man gewiß keine Nazisympathien unterstellen kann) hat mir einmal etwas Einblick gewährt. Schmidt sagte, dass die Nazis bis 1936, bevor sie laut Schmidt mit dem Rüstungswahnsinn begonnen hatten, die klassische deficit-spending Politik höchst erfolgreich eingesetzt hatten. Er meinte damit, dass das deficit-spending sich in eine surplus-generating Situation gedreht hätte, wenn nicht… Schmidt ließ sich sogar zu folgendem Zitat verleiten: „Hätte man Hitler 1936 erschossen, dann hätte Schacht (Hilmar Schacht, Reichswirtschaftsminister) den Wirtschaftsnobelpreis bekommen“.
Jetzt möchte ich diesen Faden, rein theoretisch, etwas weiter spinnen. Angenommen, die Nazis hätte ihre ganze Rüstungsmaschinerie nicht aufgebaut, um Krieg zu führen, sondern um alle diese Waffen in den Rest der Welt zu exportieren. Hätte der Rest der Welt alle diese Waffen gekauft, dann hätten die Nazis möglicherweise die Welt finanziell erobert, statt sie mit Waffen zu zerstören. Was ist über diese Logik zu sagen? Wäre das nicht ein Argument, dass deficit-spending, wenn volkswirtschaftlich sinnvoll eingesetzt, erfolgreich sein kann?
Ich weiß schon, dass obiges Beispiel hinkt. Ohne die Ressourcen der eroberten Gebiete und ohne Zwangsarbeiter hätten die Nazis wohl nie so viel ‚Exportgüter‘ aufbauen können, aber es bleibt ein Beispiel, über das man nachdenken kann.
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@Klaus Kastner
Besten Dank für den berechtigten Gedankenanstoss.
Sie bringen zwei zusätzliche Argumente in die Diskussion.
A) Waffenexporte
B) Eroberter Wohlstand
Damit haben Sie Recht.
Im Keynesianismus sind dieseu Zusatzfaktoren aber m.W. nicht integriert.
Ein weiteres Argument ist wahrscheinlich, dass die Nazis judische Vermögen konfiszierten und damit Autobahnen und Armee finanzierten.
Was meinen andere Leser?
Nochmals besten Dank und freundliche Grüsse
Marc Meyer -
Lieber Herr Kästner,
Sie schreiben Zitat:
Angenommen, die Nazis hätte ihre ganze Rüstungsmaschinerie nicht aufgebaut, um Krieg zu führen, sondern um alle diese Waffen in den Rest der Welt zu exportieren. Hätte der Rest der Welt alle diese Waffen gekauft, dann hätten die Nazis möglicherweise die Welt finanziell erobert, statt sie mit Waffen zu zerstören. Was ist über diese Logik zu sagen? Wäre das nicht ein Argument, dass deficit-spending, wenn volkswirtschaftlich sinnvoll eingesetzt, erfolgreich sein kann?
Zitat Ende.
Hochinteressante Anhaltspunkte. Ich nehme mir die Zeit, um Ihnen und den interessierten Leserinen und Leser meine umfangreiche Gegendarstellung zu den Thesen des Herrn Dr. Marc Meyer zu unterbreiten. Sie und die Leserinen und Leser können dannach autark die Schlüsse ziehen, ob ich es bin der Unsinn schreibt, – oder unser vehrter Herr Dr. Marc Meyer.
Wir müssen an der Stelle einräumen, dass in den VWL-Modellen gemäß ihren Voraussetzungen und Annahmen die Ökonomie immer voll ausgelastet ist, so dass eine Belebung der Konjunktur nicht einmal durch Inflation möglich wäre. Weil die Modelle selbst bei einem fallenden Preisniveau keine Unterauslastung kennen, da die Ökonomie angeblich wegen der Profitmaximierung immer voll ausgelastet sein muss, ergibt sich die Neutralität des Geldes halt aus dem Trick der VWL, Geldvermögen und Schulden nicht zu kennen und Änderungen des Preisniveaus weder in Bezug auf die Geldvermögen und Schulden zu diskutieren, noch im Zusammenhang mit der Rentabilität von Investitionen. Bei Deflation haben wir nämlich einen womöglich drastisch erhöhten Realzins, bei Inflation einen womöglich negativen Realzins, aber sogar das IS-LM-Modell kennt einzig den Nominalzins und damit keinen Abbruch der Investition bei noch so schwerer Deflation. Dass bei einem Leitzins der Zentralbank von Null und schwerer Deflation real betrachtet Hochzinspolitik herrscht und sowohl die Investitionstätigkeit abwürgt wie den Konsum dämpft, diese Einsicht kann einen Doktor und Professor der VWL geistig gar nicht erreichen. Für ihn ist die Ökonomie immer voll ausgelastet und schafft Einkommen genau in der Höhe der Produktion, so dass dieses Einkommen gar nicht anders verwendet werden kann, als für Konsum oder Investition, eine andere Möglichkeit gibt es nicht, so dass die Produktion immer restlos verkauft werden kann und muss!
Das die menschliche Intelligenz beleidigende Geschwätz von einer langfristigen Neutralität des Geldes finden wir auch bei der Europäischen Zentralbank. Auch diese will unbedingt die Inflation bekämpfen, obwohl angeblich „a change in the quantity of money“ gar keinen Einfluss auf „real variables such as real output or unemployment“ hätte:
Ich zitiere: (siehe Link unten)
„It is widely agreed that in the long run – after all adjustments in the economy have worked through – a change in the quantity of money in the economy will be reflected in a change in the general level of prices. But it will not induce permanent changes in real variables such as real output or unemployment. This general principle, referred to as „the long-run neutrality of money“, underlies all standard macroeconomic thinking. Real income or the level of employment are, in the long term, essentially determined by real factors, such as technology, population growth or the preferences of economic agents.
http://www.ecb.europa.eu/mopo/intro/role/html/index.en.html
Zitat Ende.
Nach allen verheerenden politischen und ökonomischen Folgen der mit restriktiver Geldpolitik absichtlich inszenierten Weltwirtschaftskrise 1929-33 behaupten diese Figuren immer noch die langfristige Neutralität des Geldes, dass die Weltwirtschaftskrise also keine langfristigen Verheerungen zur Folge gehabt hätte. Dass diese korrupte Denke allem „standard macroenonomic thinking“ zugrunde liegt, ist ja eben das Problem mit den Krisen bis heute. Und diese falschen Dogmen finden tatsächlich bis heute weite Zustimmung, darauf können sich die Figuren des Zentralbankensystems berufen. Genau das muss sich ändern.
Herr Kästner, gerne weise ich auf ein zentrales Argument hin, welches von Herrn Dr. Marc Meyer einfach ignoriert wird, entweder weil er es nicht weiss, oder einfach weil es ihm nicht passt.
Der erste Weltkrieg hatte die Löhne und Preise um das Zwei- bis Zweieinhalbfache in den USA und in Großbritannien steigen lassen. Die reichen Rentiers fühlten sich durch die Inflation um einen Teil ihrer Kriegsprofite betrogen und die Rentiersklasse in GB und den USA war mit den (internationalen: also maßgeblich an der Kriegsfinanzierung Englands und Frankreichs beteiligten) Bankiers, die ihre Interessen vertraten, mächtig und skrupellos genug, um die Weltwirtschaftskrise zu dem Zweck zu inszenieren, die Löhne und Preise wieder auf das Vorkriegsniveau von 1913 herunter zu brechen.
Wie es ja schon 1918 ganz offen im Parlament diskutiert und in der Presse für die eingeweihten Kreise der herrschenden Klasse klar propagiert und angekündigt worden war.
Weil wir uns gerade in einer Zeit sehr niedriger Nominalzinsen befinden, muss ich kurz das Thema der Realzinsen behandeln, die in der Weltwirtschaftskrise 1929-33 wie auch seit Beginn der Eurokrise eine große Rolle spielten und für die Schweiz verherrende Folgen haben kann. Bei Nominalzinsen von beinahe Null sind viele Laien geneigt, der Geldpolitik eine expansive Wirkung zuzuschreiben. Dies ist ein gefährlicher Irrtum und leider sehr verbreitet.
Wenn Sie im Jahr 2010 in Spanien für einen nominal niedrig verzinsten Kredit Ihrer schweizer/deutscher/österreichischer Hausbank ein Haus am Strand erworben hätten, wäre das wegen des hohen Realzinses ein schlechtes Geschäft geworden. Denn die Hauspreise sind im Schnitt um 10% im Jahr gesunken. Diese 10% Preisverfall müssen Sie zum niedrigen Nominalzins ihres Immobilienkredits hinzurechnen, um den Realzins zu erhalten. In Zeiten niedriger Nominalzinsen sinken meist die Löhne und die Preise für Immobilien und andere Vermögenswerte, das ist real betrachtet Hochzinspolitik. Wer die Geldpolitik steuert, weiß das auch. Man weiß vor allem auch, dass das Publikum den Zusammenhang zwischen Deflation und hohem Realzins nicht sieht und nicht versteht. Daher wird in Zeiten der absichtlich verursachten Krisen mit allen Mitteln wie Sozialabbau und Deregulierung auf das Sinken der Löhne und Preise hingearbeitet.
Es geht bei der Güternachfrage für Investition und Konsum immer um den Realzins, die Summe von Nominalzins und der Preisänderung. Zum Beispiel führen sehr stark fallende Löhne zu einem entsprechend hohen Realzins, daher verstärkt sich eine Wirtschaftskrise durch sinkende Löhne. Eine Deflation, wie es sie von 1929 bis 1933 gab oder auch heute wieder speziell in den Euro-Krisenstaaten, ist also trotz nominal niedriger Zinsen eine in realen Größen betrachtete Hochzinspolitik mit verheerenden Folgen: Häuser oder Maschinen fallen mit den sinkenden Löhnen und der Deflation bei Rohstoffen im Preis und dieser Preisverfall war von 1929 bis 1933 mit mehr als 10% anzusetzen, die zum Nominalzins zu addieren sind. Die heute sinkenden Löhne und Immobilienpreise in Griechenland, Spanien oder Portugal sind ebenso jedes Jahr zum Nominalzins zu addieren, um die Ursache der verheerenden Wirtschaftskrise zu verstehen.
Für die breite Masse des Publikums bleibt die Krisenursache bei Deflation meist ein Rätsel: Sollte die Beschäftigung bei sinkenden Löhnen nicht steigen, wie von der korrupten VWL gelehrt wird? Müssten die Löhne nicht noch mehr sinken, solange die Massenerwerbslosigkeit immer mehr zunimmt, wie die Professoren fordern? Die falschen Lehren der VWL-Professoren verschärfen die Krisen und das ist so beabsichtigt und gewollt: Krisen werden immer absichtlich inszeniert, die Weltwirtschaftskrise damals wie die Eurokrise heute. Anders als in der mit hohen Nominalzinsen verursachten Weltrezession der frühen 1980er Jahre, lässt sich die restriktive Geldpolitik bei Deflation vor dem breiten Publikum verstecken. Zum Beispiel in Japan wurde den Bürgern jetzt über zwei Jahrzehnte immer der niedrige Nominalzins der Bank von Japan vorgehalten, während die Deflation nur an den Börsenkursen und Immobilienpreisen zu erkennen war. Real betrachtet ist die Wirtschaftsflaute in Japan seit der um das Jahr 1990 von den USA erzwungenen Aufwertung des Jen – mit der Folge der Deflation der Vermögenswerte – kein Rätsel, sondern das Ergebnis real völlig überhöhter Zinsen. Auch während der Großen Depression 1929-33 waren die Nominalzinsen nicht auffallend hoch, real lagen die Zinsen 1929-33 jedoch über 20%. Das kapiert das Publikum nur schwer!
Beweis:
Die Verdopplung des Sozialprodukts der USA durch expansive Geldpolitik von 1914 bis 1929, dann wieder von 1938 bis 1945 und mit dem Beginn des Kalten Krieges ab 1950 bis Ende der 60er Jahre. In den beiden ersten Fällen war die expansive Geldpolitik einem Weltkrieg zu verdanken, in den 50er und 60er Jahren dem Kalten Krieg. Mit Vernunftgründen war dagegen der Vorliebe der herrschenden Kreise für eine möglichst restriktive Geldpolitik wie 1929-1937 nicht beizukommen. Auch von 1945-50 konnten sich kurzfristig die Kräfte durchsetzen, die nach Kriegsende erst mal die Inflation bekämpfen, die Konjunktur abkühlen sowie Löhne und Lebensstandard der Arbeiter wieder absenken wollten. Der kalte Krieg sorgte schnell für das Wirtschaftswunder in verschiedenen Ländern in Europa, bis in den 70er Jahren der Zusammenbruch des Ostblocks abzusehen war. Jetzt triumphierten die Neoliberalen über die Keynesianer und betreiben seit bald vierzig Jahren Politik für Rentiers und Kapitalisten: hohe Zinsen, Steuergeschenke für die Reichen, Sozialabbau, Niedriglöhne und eine absichtlich erzeugte Massenarbeitslosigkeit zur Erpressung der Lohnabhängigen.Bei Vollbeschäftigung und hoher Auslastung des Produktionspotenzials steigen die Löhne und Preise. Es kommt zu Inflation und die Kaufkraft der Geldvermögen nimmt ab. Von einem Boom profitieren die Arbeiter durch steigende Löhne und sich ständig bessernde Arbeitsbedingungen, mehr Urlaub und weniger Druck und Stress, die Unternehmer durch die Möglichkeit, ihre Güter bei hoher Nachfrage mit Gewinn zu verkaufen. Die Eigentümer großer Geldvermögen müssen bei Inflation niedrige oder gar negative Realzinsen hinnehmen und fordern deshalb ständig ein Abwürgen der Konjunktur durch sogenannte Stabilitätspolitik.
Bei Absatzkrisen und Massenarbeitslosigkeit sinken die Preise und Löhne. Die Herbeiführung von Krisen und Arbeitslosigkeit mit einer restriktiven Kreditpolitik ist die einzige Möglichkeit, wie eine Notenbank die Inflation bekämpfen und ein Sinken der Löhne und Preise am Markt durchsetzen kann. Alle typischen Wirtschaftskrisen der letzten 200 Jahre wurden von den Notenbanken absichtlich inszeniert! Die bewusste Erzeugung von Massenarbeitslosigkeit ist vor allem ein wirksames Instrument, um die Löhne zum Vorteil der Profite zu drücken, den Sozialstaat im Interesse des Kapitals zu zerschlagen und die lohnabhängigen Arbeiter zu disziplinieren und härter auszubeuten. Das ist das offene Geheimnis der Geldpolitik im Kapitalismus.
Herr Kästner, jetzt verstehen Sie, weshalb einige Gestalten mit dem Doktortitel in diesem Forum das Thema „Geldsystem“ nicht verstehen wollen oder können? Es ist ein pseudo-Interesse das einzig der Verschleierung dienen soll, damit die Menschen sich nicht die Kernfrage stellen, nämlich: Die Systemfrage!
Beste Grüsse
Der Praktiker -
@Dr. Meyer
Jetzt habe ich das Schmidt-Interview gefunden. Ich zitiere Schmidt: „Ich wiederhole es: Deutschland von 1933 bis 1936 war der erste Fall von gelungenem Keynesianismus, allerdings in einem Land mit geschlossenen Grenzen, mit Zwangswirtschaft, mit Preis- und Lohndiktat“.http://www.zeit.de/2010/08/Gespraech-Helmut-Schmidt-und-Fritz-Stern-Vorabdruck
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@Klaus Kastner:
Ihr Zitat: „Wäre das nicht ein Argument, dass deficit-spending, wenn volkswirtschaftlich sinnvoll eingesetzt, erfolgreich sein kann?“
Zitat EndeNatürlich ist das sinnvoll, ist ja nichts Anderes als sich verschulden, um hoffentlich natürlich sinnvoll zu investieren. Aber leider sind ‚deficit-spending‘ und Verschulden, vor allem wenn der Staat das praktiziert, für die Wirtschafts-Wissenschaft zu Schimpfworte verkommen, das sei absolut schlecht, obwohl es eben relativ ist.
Und dann, Defizit bzw. Verlust und Gewinn bedingen sich ja, genauso wie Spar-Vermögen und Schulden. Wenn irgend jemand zu einem Zeitpunkt einen Gewinn ausweist, muss irgendwo anders ein Verlust sein, geht nicht anders. Wenn also von den 3 Sektoren Staat, priv. Unternehmen, private Haushalte die privaten Sektoren zusammen netto einen Gewinn ausweisen, muss der Staat zwangsläufig ein Defizit in der Buchhaltung haben, und wenn nicht, dann bleibt nur noch das Ausland übrig, das ein Defizit hat.Und wenn man nicht will das ein Staat ‚defecit-spending‘ praktiziert, dann muss der Staat eben die privaten Unternehmen irgendwie dazu bringen das zu tun.
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@Dr. Meyer,
Sie schreiben Zitat:
Hier geht es um die Frage, was der Staat generell tun kann, um eine allgemeine Wirtschaftskrise zu bekämpfen.
Mein Vorschlag deshalb: Staatliche Ankurbelungen machen nur dann Sinn, wenn die relative Produktivität innerhalb der Volkswirtschaft dadurch verbessert wird.
Zitat Ende.
Ihren Ausführungen in allen Ehren. Sie sind auf dem Holzweg. Sie argumentieren mit Myhten und Falschdarstellungen.
Begründung:
Punkt 1:
Geld hat keine produktive Funktion. Im Gegensatz zur Behauptung von Seiten der Banken, arbeitet Geld auch nicht! Vielmehr katalysiert es die gesellschaftliche Produktion sowie alle geld-involvierenden Tätigkeiten und repräsentiert damit Wirtschaftswerte.
Der Wert des Geldes besteht in seiner Kaufkraft. Nur aufgrund des Vorhandenseins eines laufend erstellten Wirtschaftsprodukts erhalten Geld- und Sachvermögen einen Wert, der jeweils entsprechend zugemessen werden kann. Geldwert und Wertzuwachs, also Rentabilität, erwachsen aus Produktivität, niemals aus dem Geld selbst. Geldanlagen per se sind nicht rentabel, nur eine reale Produktivität macht Geldanlagen rentabel.
Sie blenden in Ihren Ausführungen die Tatsache, dass der eigentliche Sinn und Zweck der Finanzwirtschaft in ihren realwirtschaftlichen Bezügen zu finden ist.
Obwohl die Finanzwirtschaft – wie allgemein bekannt – mit Geld weiteres Geld machen möchte, entkommt sie letztendlich nicht der Schwerkraft ihrer realwirtschaftlichen Basis.
Punkt 2:
Es steht außer Zweifel, dass es immer wieder Phasen gegeben hat, in denen staatliche Investitionsprogramme die Wirtschaft spürbar belebt haben.
Staatliche Investitionsprogramme zur Ankurbelung der Wirtschaft sind bisher stets über Staatsschulden finanziert worden. Nachhaltige Effekte sind allerdings nicht erzielt worden. Für dieses Defizit hat die Angebots-Theorie bisher keine überzeugende Lösung anzubieten.
Der Staat nimmt die von ihm benötigten Kredite am Kapitalmarkt auf und muss auf diese Kredite Zinsen zahlen. Mit seinen Zinszahlungen transferiert also auch der Staat immer neues Geld in das Casino Finanzwirtschaft. Dieser Transfer wird finanziert aus den Steuereinnahmen. Die Hauptlast zur Finanzierung der Staatsschulden liegt auf den Schultern der arbeitenden Bevölkerung, die mit ihrem Einkommen und ihrem Konsum dafür sorgen muss, dass der Geldfluss in die Finanzwirtschaft nicht versiegt. Die Staatsverschuldung ist ein nicht unerheblicher Beitrag zur Umverteilung von Bürgern mit geringen und normalen Einkommen hin zu Vermögenden, bei denen der Staat seine Kredite aufnimmt. Diese Umverteilung über Staatsschulden wird in der politischen Diskussion kaum thematisiert.
Punkt 3.
Von neoliberalen Zwangsvorstellungen besessene Politiker, Publizisten und Lobbyisten wiederholen ständig, dass die Globalisierung ein Sachzwang ist, dem sich alle politischen Entscheidungen unterzuordnen haben. Alternativen gibt es nicht. There is no alternative. Doch wer sich frei macht von ideologischer Beschränktheit, wird erkennen, dass die Globalisierung die politisch Verantwortlichen auch vor neue Herausforderungen stellt. Der bisher überwiegend durch technischen Fortschritt vorangetriebene Strukturwandel in der Wirtschaft wird ergänzt durch einen Strukturwandel, der durch die Integration neuer Industriestaaten bedingt ist, welche historisch nur als Rohstofflieferanten in Erscheinung getreten waren. Dieser globale Strukturwandel führt, genauso wie es der durch technischen Fortschritt bedingte getan hat, zu einer deutlichen Steigerung der gesamtwirtschaftlichen Leistungsfähigkeit. Die politische Herausforderung besteht darin, diesen Strukturwandel so zu gestalten, dass möglichst viele Menschen von dem enormen Zugewinn an Wohlstand profitieren. Wer seinen Kopf in neoliberalen Sand steckt, kann diese Dimension globalen Wirtschaftens nicht erfassen.
Punkt 4.
Wirtschaftskrisen werden durch die Geldpolitik absichtlich verursacht. Es ist die einzige Aufgabe der VWL, dies zu leugnen und zu vernebeln und Dogmen zur Verschärfung von Krisen zu liefern. Krisen haben zwei Ziele, erstens die lohnabhängigen Arbeiter zu disziplinieren und die Löhne zu senken und die Sozialleistungen und Arbeiterrechte abzubauen, zweitens können die Insider der Geldpolitik mit ihren Informationen in jeder Krise gigantische Profite erzielen und weltbeherrschende Vermögen durch risikolose Spekulation gewinnen. Deswegen ist die Geldpolitik in der VWL (wie im Marxismus) kein Thema; die Professoren lehren Modelle, in denen Geld nur als Tauschmittel vorkommt (als Geldmenge mit Umlaufgeschwindigkeit); die Geschichte der Krisen darf nicht behandelt werden; alle Thesen werden durch zirkuläre Argumentation aus den Annahmen der Modelle abgeleitet; der mathematische Apparat soll wissenschaftliches Arbeiten vortäuschen und die zirkuläre Argumentation verbergen.
Absatzkrisen sind das einzige Mittel zur Senkung von Löhnen und Preisen. Absatzkrisen wurden von der Geldpolitik immer absichtlich herbeigeführt, um durch Massenarbeitslosigkeit den Widerstand der lohnabhängigen Arbeiter gegen Lohnkürzung und Sozialabbau und die Verschlechterung ihrer Arbeitsbedingungen zu brechen. Die Geldpolitik würgt dabei die Güternachfrage mit hohen Zinsen und restriktiver Kreditvergabe ab. Die Massenarbeitslosigkeit zusammen mit der Absatzkrise für Güter sorgen dann für sinkende Löhne und Preise. Eine expansive Geldpolitik kann Krisen wieder beenden.
Zur Zeit des Goldstandards, als die Notenbank zu einem festen Kurs Gold gegen ihre Banknoten herausgeben musste, wurden Krisen regelmäßig erzeugt, um eine boomende Konjunktur mit steigenden Preisen und Importen abzuwürgen, weil durch Importüberschüsse das Gold zu deren Bezahlung ins Ausland floss und so die Goldreserven der Zentralbank gefährdet wurden.
Die Notenbanken lösten durch die Erhöhung ihrer Leitzinsen (verheerende) Krisen aus, die Firmen bankrottieren ließen und Millionen lohnabhängige Arbeiter ins Elend stürzten, aber dabei die Löhne und Preise herunter brachen, so dass es wieder zu Exportüberschüssen und damit steigenden Goldreserven kam. Ohne die gezielte Auslösung brutaler Absatzkrisen hätte der Goldstandard überhaupt nicht bestehen können. Absatzkrisen mit restriktiver Kreditpolitik zu inszenieren und durch expansive Kreditpolitik zu beenden, war seit über 200 Jahren die Grundlage der Zentralbankpolitik und die ganze Kunst der Notenbanker.
Die Weltwirtschaftskrise 1929-33 war eine seit 1918 geplante deflationäre Depression, um die Inflation seit 1914 zu korrigieren und den mit der Vollbeschäftigung der Kriegsjahre gewonnenen Lebensstandard der Arbeiter in den USA und GB zu zerstören. Dem Publikum und den Studenten der VWL wurde der Hintergrund dieser Krisen selbstverständlich bis heute nicht verraten. Vor allem deshalb nicht, weil die Krisen noch für andere Zwecke missbraucht wurden, für die härtere Ausbeutung der Arbeiter und für lukrative Spekulationen an der Börse. Jedenfalls glaubt das Publikum noch immer, dass Wirtschaftskrisen ein großes und ungelöstes Rätsel wären, während ein VWL-Professor es natürlich besser wissen und seinen Studenten zuverlässig und systematisch verheimlichen muss, um einen Lehrstuhl zu erhalten.
Sie schreiben Zitat:
Es gibt bis heute keine einzige valable Theorie.
Zitat Ende.
Richtig. Aber wieso begründen Sie, diese Aussage nicht präziser?
Fakt ist:
Die VWL ist für die Wirtschaftskrisen und deren Auswirkungen auf die betroffenen Menschen maßgeblich verantwortlich. Mit ihren Dogmen, die Arbeitslosigkeit sei durch überhöhte Löhne und überzogene Sozialleistungen bei unzureichenden Profiten für das Kapital verursacht und ein Kapitalmangel verhindere die Schaffung von mehr Arbeitsplätzen und höhere Löhne, hat die VWL jetzt über mehr als drei Jahrzehnte die Umverteilung von Arm nach Reich propagiert und ermöglicht. Sinkende Massenkaufkraft, das Sparen bei Staatsausgaben und die von der VWL propagierte private Vorsorge haben Arbeitsplätze und Kapital durch Unterauslastung vernichtet und Investitionen behindert. Die VWL hat bis heute keine Einsicht gezeigt und lehrt weiter ihren alten Schwindel zur Verschärfung der Ausbeutung der Armen durch die Reichen.
Herr Dr. Marc Meyer, aus Riehen, wachen Sie aus Ihrem ideologischen Wahn endlich auf und bitte, nehmen Sie gleich Herr Dr. Ott und Prof. Heri mit auf die Wachstadion.
Entgegen Ihren Ausführungen ist Realität ansers:
Der VWL-Modellbau lehrt, dass die Märkte von selbst zu einem allgemeinen Gleichgewicht streben würden, in dem die Produktionsfaktoren optimal kombiniert wären und der Nutzen maximiert würde. Tatsächlich ist genau das Gegenteil der Fall: Die Teilmärkte einer Ökonomie streben nicht zu einem gemeinsamen Gleichgewicht, sondern durch die am Markt stattfindenden Anpassungsprozesse von einem für die Wirtschaft optimalen Zustand der Teilmärkte immer weiter weg. Die Ursache ist das Geld als Kredit, Schulden und Geldvermögen, wodurch es zu einer prozyklischen Wirkung der Marktkräfte kommt. In den Modellen der VWL fehlt allerdings das Geldvermögen als Geldanlage und Konkurrenz zur realen Investition, vor allem bei Deflation, und ebenso fehlt die Verschuldung, die bei Inflation immer leichter wird und bei Deflation immer drückender: Das haben die Professoren einfach weggelassen, weil Geldvermögen und Schulden die Märkte prozyklisch aus dem Gleichgewicht bringen, und bewundern sich vermutlich für diesen Trick, auf dem das ganze Allgemeine Gleichgewichtsmodell beruht, das sie ihren Studenten lehren.
Sinkende Löhne und Preise verschärfen eine deflationäre Depression, also die Unterauslastung des Produktionspotentials mit Massenerwerbslosigkeit. Das Geldvermögen der Rentiers wird dabei immer wertvoller und eine Verschuldung immer drückender, wodurch sich die Depression vertieft. Die Deflation erhöht den Realzins und würgt daher die Kreditaufnahme zum Zweck von Konsum und Investition immer noch mehr ab. Umgekehrt treiben steigende Preise und Löhne eine inflationstreibende Überauslastung der Ökonomie immer weiter bis zum Zusammenbruch in der Hyperinflation. Eine Inflation senkt den Realzins noch tiefer und belohnt damit die Verschuldung. Eine reale Ökonomie mit echtem Geld strebt im Gegensatz zu den irreführenden VWL-Modellen nicht zu einem Gleichgewicht, sondern die Marktkräfte verschärfen jede Abweichung vom optimalen Pfad, bis die Geldpolitik gezielt dagegen steuert.
Nicht unerwähnt, möchte ich die Frage, wer für die Staatsschulden aufkommen muss, lassen.
Diese Frage wird durch die aktuellen Steuergesetze beantwortet. Diese lassen keine Zweifel aufkommen: Unternehmen und Kapitalbesitzer werden geschont, zahlen muss die Mehrheit der normal und gering verdienenden Bürger, ebenso wie Rentner, Arbeitslose und Pensionäre, denen wegen der desolaten Haushaltslage die Bezüge gekürzt werden. Die ständigen Steuererleichterungen der vergangenen Jahrzehnte für Unternehmen und Kapitaleinkommensbezieher haben diese Umverteilung enorm verstärkt. Bleiben die Steuerregelungen so wie sie sind, wird sich daran auch in kommenden Generationen nichts ändern.
Beste Grüsse
Der Praktiker@Frau Sandra Niggli,
Sehr verherte Frau Niggli,
ich entschuldige mich bei Ihnen im Voraus für die lange Gegendarstellung zu dem Pamphlet des Herrn Dr. Marc Meyer. An diesem Wochenende werde ich als „Suchender“ nach Chrischona pilgern, dabei unweigerlich Riehen „durchfahren müssen“, wünschen Sie mir Glück das ich das Heil überstehen werde. Vielleicht, können Sie mir einen „Buchungsatz“ mit auf dem Weg geben?
Ich wünsche Ihnen einen erfrischenden Herbsttag.
Beste Grüsse
Der Praktiker-
@Der Praktiker
Beleidigende und törichte Kommentare beantworte ich nicht.
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@Dr. Meyer,
wodurch sind Sie beleidigt? Sind für Sie Ausdrücke wie; Wachstation, Pamphlet, Holzweg und ideologischer Wahn Beleidigungen Ihrer Person?
Es wäre der Diskussion sicher dienlich, wenn Sie behaupten und dannach stichhaltig begründen würden, dass meine Argumentation nicht plausibel ist, oder?
Als Wissenschaftler, Publizist und Lehrer müssen Sie auf harte Kritik mit Fakten reagieren, sobald Ihre These angezweifelt werden.
Was machen Sie?
Was verstehen Sie unter dem Begriff Staat?
Sie argumentieren nahezu exakt; wie die VWL, – DIESE argumentiert nicht deshalb mit Modellen, weil ökonomische Zusammenhänge so kompliziert wären, sondern weil sich nur aus konstruierten Modellen die den herrschenden Interessen dienenden Behauptungen herleiten lassen. Tautologie und Zirkelschluss auf der Grundlage der Annahmen und Voraussetzungen dieser Modelle sind dabei die wesentlichen Argumentationsweisen der VWL-Professoren.
Bei Ihnen sind es der Staat und Zentralbanken;, dabei versäumen Sie es kläglich genau zu definieren wie diese zwei Institution interagieren.
Ich wiederhole: Ihre Berichterstattung ist einmal mehr Fahrlässig und für die Leser irreführend!
Ich möchte mit diesen provokanten Aussagen nicht angreifen sondern warnen. Wer sich allerdings angegriffen fühlt, den meine ich auch.
Mit der in der VWL verwendeten Produktionsfunktion sind bereits alle später hergeleiteten Dogmen vorgegeben. Dabei wird genau diese Produktionsfunktion niemals wirklich diskutiert, sondern als völlige Selbstverständlichkeit ganz nebenbei vorgestellt: Alles Wirtschaften bestehe einfach darin, Kapital und Arbeit optimal zur Erzielung eines möglichst hohen realen Outputs zu verknüpfen; was optimal ist, regele der Markt und die Konkurrenz, indem die weniger optimalen Verknüpfungen nicht rentabel arbeiten und damit nicht genug Rendite für das Kapital und nicht genug Lohn zur Bezahlung der Arbeit einbringen und zu Gunsten effizienterer Verknüpfungen aufgegeben werden müssen.
Ihre allgemeine Funktion lautet:
Y = f ( K, N)
Alle weiteren Ableitungen der VWL sind eine Tautologie dieser Funktion. Denn mit dieser Funktion wird unterstellt, dass der Output einer Ökonomie allein eine Funktion der Inputmenge an Kapital und Arbeit wäre. Das heißt aber:
Eine Wirtschaftskrise kann nur die Folge von Kapitalmangel (unzureichende Profite, zu wenig Ersparnis) oder unzureichendem Arbeitseinsatz (Faulheit der Erwerbslosen, zu hohe Lohnforderungen) sein!
Was auch immer die Doktoren und Professoren später herumrechnen, kann immer nur auf diese Diagnose eines Mangels an Kapital oder Arbeitseinsatz hinauslaufen. Das ist mit dieser den Studenten ganz nebenbei vorgestellten Produktionsfunktion bereits alternativlos vorgegeben, weil vorsätzlich nur die eingesetzte Menge an Kapital und Arbeit zur Erklärung des Einkommens der Ökonomie betrachtet wird.
Nun fragen wir uns einmal: Können ein Konjunktureinbruch oder gar eine Wirtschaftskrise wirklich eine Folge von plötzlichem Kapitalmangel oder plötzlich unzureichendem Arbeitseinsatz sein? Kann ein Boom in einer Ökonomie umgekehrt mit plötzlich besonders hohem Einsatz von Kapital und Arbeit erklärt werden?
Selbstverständlich nicht! Die Produktionsfunktion der VWL ermöglicht aber in ihrer Form Y = f (K, N) gar keine andere Erklärung für einen Konjunkturverlauf. Um die Konjunktur anders zu erklären, etwa monetär, müsste zuallererst diese Produktionsfunktion aufgegeben werden.
Den Studenten ist in der Regel nicht klar, dass mit dieser Produktionsfunktion der Erklärungsrahmen der VWL gewaltig eingeschränkt wird. Der Rest ist Tautologie: Der Zins oder die Kapitalrendite als Grenzprodukt des Kapitals (bei konstanter Arbeitsmenge), der Lohn als Grenzleistungsfähigkeit der Arbeit (bei Konstanz des Kapitals). Die Erhöhung der Arbeitsnachfrage durch sinkende Löhne. Die Überwindung des Kapitalmangels durch Sparen usw.
Ich bemühe mich wirklich Sie, Herr Dr. Marc Meyer aus Riehen, ernst zu nehmen, es fällt mir aber beim besten Willen sehr schwierig.
Weil Wirtschaftskrisen monetäre Ursachen haben und die Leugnung der Verursachung dieser Krisen durch die Geldpolitik die wichtigste Aufgabe der Volkswirtschaftslehre ist, kommt in den Modellen der Ökonomen nur ein neutrales Geld als Tauschmittel vor. An den Wirtschaftskrisen könnten nur die Arbeitslosen schuld sein, die freiwillig erwerbslos bleiben, weil sie halt zu den vom Markt bestimmten Löhnen und sonstigen Bedingungen nicht arbeiten möchten, beweisen die Professoren mit ihren Modellen. Niedrigere Löhne und Sozialleistungen für die Arbeiter, höhere Profite für das Kapital und stabiles Geld für die Rentiers müssten durch die Wirtschaftspolitik durchgesetzt werden, so die bekannten Mietmäuler und Soldschreiber der Kapitalinteressen als Doktoren und Professoren und hochgeehrte Wirtschaftsweise jeden Tag in allen Massenmedien. Derartige wirtschaftspolitische Empfehlungen lassen sich mit Modellen ohne richtiges Geld ganz leicht und einwandfrei aus den Voraussetzungen und Annahmen dieser Modelle herleiten.
Ein Blick auf die Geschichte der Wirtschaft könnte die vielen von der Geldpolitik verursachten Krisen und deren Hintergründe aufdecken. Deshalb ist eine Untersuchung der ökonomischen Zusammenhänge am Beispiel der Wirtschaftsgeschichte in der VWL nicht erlaubt und einst bekannte historische Werke und Schulen werden totgeschwiegen. Statt um historische Erfahrungen geht es nur um Modelle, von denen die klassischen und neoklassischen Modelle die Absatzkrisen ganz grundsätzlich leugnen, während die angeblich keynesianischen Modelle in der VWL eine dreiste Verdrehung des wirklichen Keynesianismus und eine gezielte Täuschung der Studenten und des Publikums sind. Bis heute werden an den Universitäten die Fälschungen und Irreführungen der Gegner von John Maynard Keynes als keynesianische Modelle gelehrt, vor allem das IS-LM-Modell der sogenannten Neoklassischen Synthese von Hicks und Samuelson. Die meisten Studenten glauben wirklich, sie hätten mit dem völlig absurden IS-LM-Modell die Lehren von Keynes studiert, und wollen sich nie mehr näher mit dessen Theorien und originalen Schriften beschäftigen, was genau das Ziel der Doktoren und Professoren war und ist!.
Herr Dr. Marc Meyer, wenn Sie aufklären möchten aus Ihrer Sicht, dann können Sie nicht ständig mit Nebelbomben aus der Zeit der Promotion und UBS argumentieren, sondern sich, ernsthaft um eine durch exakte Begriffsbestimmungen sinnhafte Kommunikation bemühen, um dann eine solche auch tatsächlich führen zu können.
Beste Grüsse
Der Praktiker -
@Praktiker: Vielen Dank für die Aufmerksamkeit. Den passenden Buchungssatz hab‘ ich grad nicht zur Hand, und den Nonsense von Dr. M.M. mag ich schon gar nicht mehr kommentieren. Ihnen als „Suchenden“ wünsche ich gutes Gelingen – und vergessen sie nicht den Abstecher auf den Fernsehturm zu St. Chrischona. Die atemberaubende Aussicht ist erhellender als der Rest dort oben.
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@Sandra Niggli
Sehr geehrte Frau Niggli
Wie wär’s einmal mit einem konstruktiven Beitrag?
Mit freundlichen Grüßen
Marc Meyet
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@Dr. Meyer, Sie schreiben Zitat: Hier geht es um die Frage, was der Staat generell tun kann, um eine allgemeine…
@Der Praktiker Beleidigende und törichte Kommentare beantworte ich nicht.
Sehr geehrter Herr Dr. Meyer, ein interessanter Artikel! Vor allem Ihr Beispiel mit der Fallgrube auf Autobahnen hat mir gut…