Von seinem Büro an der Bahnhofstrasse 45 in der Zürcher City bis ins Devisenzentrum an der Europastrasse in Opfikon beim Flughafen braucht Sergio Ermotti 20 Minuten.
11,4 Kilometer sind es genau für die Fahrt in der Limousine. Praktisch vor der Haustür liegt der Handel mit Fremdwährungen.
Und doch hat der UBS-Chef nichts vom jahrelangen Betrug seiner Händler mitgekriegt. Das jedenfalls will Ermotti der Welt weismachen.
„The behavior of the individuals involved is unacceptable“, schrieb Ermotti gestern seiner 60’000-köpfigen Belegschaft in einem internen Mail.
Man habe „disziplinarische Massnahmen“ ergriffen, „as there is no place at UBS for those who don’t engage in the right behavior“, betonte der Grossbanken-Chef.
Ganz ähnlich tönte es von Ermotti drei Jahre zuvor. Als er im Herbst 2011 überraschend das Steuer von Oswald Grübel übernommen hatte, lag die Bank in Trümmern.
Ein Junior-Trader in London schlug mit gigantischen Derivate-Wetten ein Loch von 2 Milliarden in den Finanz-Tanker.
„Wir müssen ehrlich mit uns sein“, polterte der damals noch Interims-CEO via UBS-Intranet. „So etwas sollte unter keinen Umständen jemals passieren.“
Um zu zeigen, dass es ihm ernst ist, wählte Ermotti Worte, die einem heute bekannt vorkommen. Es habe „strenge disziplinarische Massnahmen“ gegeben.
Nie mehr, lautete die Botschaft. Er und seine Kollegen an der UBS-Spitze hätten „konkrete Schritte unternommen, um die entdeckten Schwächen anzupacken“.
Ein Jahr später zahlte die Bank unter Ermottis Führung die höchste Busse im Libor-Skandal, wo es um systematisches Manipulieren des Referenz-Zinssatzes ging.
Gestern folgten die Rekordbussen für den Betrug mit Fremdwährungen von 2008 bis Herbst 2013. Sowohl in England als auch in der Schweiz haben die Behörden noch nie so hohe Strafen verhängt.
Ermotti versprach in seinem Memo vor 3 Jahren im Nachgang zum Adoboli-Derivate-Crash rigoros aufzuräumen. Er gab sich damit das Image einer frischen Kraft, gepaart mit Tessiner Heissblütigkeit.
Sein Schlagwort „Zero Tolerance“ – null Mitleid – machte die Runde.
Ermotti, so die Botschaft nach innen und aussen, würde den systematischen Betrug der UBS und ihr konstantes Wegschauen auf oberster Ebene ein für allemal beenden.
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Das waren starke Worte. Es folgten Taten. Aber nicht solche, die man erwartet hätte.
Nach wenigen Wochen im Amt hievte Ermotti einen Mann auf den Stuhl des obersten Risiko-Verantwortlichen, der in der Geschichte der UBS mit ihren grossen Verlusten und Fehlern eine zentrale Rolle gespielt hatte.
Der Engländer Phil Lofts sass Anfang der 2000er Jahre in der UBS in New York, als dort die grossen Investmentbanker John Costas und Michael Hutchins Anlauf zum grössten Desaster der Schweizer Bank nahmen.
Die beiden Wallstreet-Banker verwandelten die UBS aus einem Schweizer Tresor in ein amerikanisches Trading-Tollhaus.
Die 100-Milliarden-Wette auf amerikanische Lotterbuden bescherte der UBS über 50 Milliarden Verluste und eine Rettungsaktion durch den Staat.
Lofts hätte Costas und Hutchins bremsen können. Als damals Verantwortlicher für die Kreditseite innerhalb der UBS Investmentbank hätte der Engländer wissen müssen, was unter den luftigen Konstrukten namens CDO und MBS steckte.
Nämlich simple und einfache Hypotheken.
Lofts und die anderen Topleute der UBS wurden von Schweizer Risk-Experten gewarnt. Doch weder er noch Marktrisiko-Chef Walter Stürzinger, einem Schweizer Überlebenskünstler an der Bankenspitze, stoppten das Abenteuer.
Lofts wurde vielmehr befördert. Er kriegte Mitte der 2000er Jahre den Spitzenjob des globalen Kreditrisiko-Chefs und ersetzte in dieser Funktion den bekannten Schweizer Marco Suter, der als Fulltime-Vize in den Verwaltungsrat aufstieg.
Als die UBS in den Subprime-Sturm geriet, stieg Lofts weiter auf. Nun wurde er globaler Chef für sämtliche Risiken, also sowohl für Kredite und als auch für Wertpapiere.
Chief Risk Officer der UBS war Lofts nun. Erst Oswald Grübel sägte den Engländer mit einem wenig berauschenden Schulsack ab, worauf dieser in einem UBS-Frühstücksjob in New York verschwand.
Aber nicht für lange. Wenige Wochen, nachdem Ermotti im September 2011 Grübel abgelöst hatte, kehrte Lofts an die Hebel der obersten Risiko-Kontrolle der Grossbank zurück.
Damit war die Konstellation zur Vermeidung weiterer Skandale gegeben.
Zuoberst befahl CEO Sergio Ermotti null-komma-null Spielraum für Manipulationen, unter ihm kontrollierte Lofts die Umsetzung der neuen Direktive.
Doch nichts passierte. Im Gegenteil.
Unter dem Gespann Ermotti-Lofts wurde nicht nur nicht kontrolliert. Sondern die Verantwortlichen schlugen auch mehrfach Warnungen von der Front und der Risikokontrolle in den Wind.
„Insbesondere kam es zwischen den Jahren 2010 und 2013 innerhalb des Devisenhandels der Bank im Zusammenhang mit marktmissbräuchlichen Verhaltensweisen zu verschiedenen Whistleblowing-Meldungen betreffend das Markverhalten im Devisenhandel“, hält die Finma in ihrem Bericht zum UBS-Devisen-Betrug fest.
Dabei handelte es sich laut der Aufsicht nicht um Details. „Diesen lagen teilweise gravierende Verfehlungen von Mitarbeitern zugrunde“, schreibt die Finma.
Eine scharfe Reaktion blieb aus. „Die entsprechenden Untersuchungen erfolgten aber jeweils nur einzelfallbezogen und nicht systematisch innerhalb des gesamten Devisenhandels“, steht im Kurzbericht der Behörde.
Dies, obwohl die Warnungen offenbar ans richtige Ort gingen, wie die Finma im nächsten Satz festhält.
„Auch wurde Feststellungen der internen Revision nicht hinreichend Rechnung getragen“, steht dort. Mit anderen Worten: Die eigene UBS-Polizei war den Betrügern auf die Schliche gekommen.
Und was machten Ermotti und sein Lofts? Nichts.
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Die beliebtesten Kommentare
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ich hoffe, dass die noch moeglichst lange und moeglichst oft alles machen, damit die rendite stimmt – so ist unsere gesellschaft!
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Ermotti ist eben Tessiner: io non sapere, non vedere non parlare, no habla.
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sagt ein süditaliener einem tessiner..
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Da haben wir schon wieder einen Fall, dass eigentlich Riesen-Betrügereien passieren und keiner. wills gewesen sein oder hat was mitbekommen haben. Die Chefs schon gar nicht. Mag ja sein, aber dann muss wohl darüber nachdenken, dass ein System oder Konstruktionsfehler vorliegt. Immanent so, dass eine kleine Gruppe von Menschen davon enorm profitiert. Entweder man kriegt die Profiteure oder man zwingt die Banken, ein effizientes Compliance Management aufzubauen oder man verbietet eine gewisse Art. von Geschäften. Harte Drogen sind ja auch verboten, da manche Menschen nicht damit umgehen können. Genauso sollte es sein wenn viel Geld im Spiel ist. Da kommen manche Menschen auch in Versuchung, krumme Touren zu drehen.
SO GEHT ES NICHT WEITER. DIE AUFSICHTSBEHÖRDEN UND RECHTSABTEILUNGEN DER BANKEN VERSAGEN. -
Erinnern Sie sich an Raoul Weil? In seinem Fall ist bewiesen, dass er nur der Chef war, von der Beute profitierte und von den kriminellen Geschäften nichts wusste. Allerdings wollten er und seine Kamerädli auch nichts wissen: E-Mails wollten sie keine.
So ist es auch hier: Der Chef sagt, er wolle nur das Beste. Anderes dulde er nicht. Aber die E-Mails, die sechs Warnungen etc., die nimmt man dann einfach nicht zur Kenntnis, denn so gibt es Beute, die man teilen kann.
Ich bin sicher, dass bei einer Untersuchung à la Raoul Weil herauskommt, dass Herr Ermotti nur der Chef war, aber nachweislich keine Ahnung hatte.
Es gibt ein deutsches Lumpenlied über Bolle, der von einer Katastrophe in die nächste rutscht. Der Refrain lautet „aber dennoch hat sich Bolle ganz köstlich amüsiert.“ So ist es auch bei den Grossbanken: „aber dennoch sind die Geschäfte ganz einwandfrei geführt.“
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Das ganze mit „nichts gewusst“ funktioniert so:
1. Verlange regelmässig von *allen* Mitarbeitern, dass sie die Einhaltung aller internen Regeln regelmässig bestätigen. Idealerweise elektronisch per Intranet, dann gibt es einen automatischen Audit-Trail.
2. Da diese Übung alle (100%) machen müssen, gibt es immer einen überwiegenden Teil, die die Regeln „einhalten“ (was bei 99% ganz einfach ist, weil sie einen Job haben, der davon von den meisten Regeln nicht betroffen ist).
3. Wenn etwas passiert, ist es immer nur eine „ganz kleine“ Gruppe von Leuten, die sich nicht an die Regeln gehalten haben. Fazit: Dem Management kann man nichts vorwerfen, sie können schliesslich nicht jeden einzeln kontrollieren.
Würde man fragen: Wieviele derjenigen, die die betreffenden Regeln *tatsächlich/tagtäglich* einhalten müssen haben sie gebrochen? Die Antwort sähe weitaus schlechter aus (z.B. 12 von 15, anstatt 12 von 60000).
Das ganze Governance Gedöns ist also reine Charade zum alleinigen Nutzen der obersten Führungsetage.
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Sergio Ermotti hat wie ca 95% aller Manager von FX nicht das Wissen um es bräuchte, um alle Tricks zu verstehen. ENDE.
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A. Waespi hatte gemäss FINMA den Kursverlauf der Coop-Aktie zu verantworten. Er erhielt drei Jahre Berufsverbot.
Ermotti & Co. sind verantwortlich für die UBS-Budgetvorgaben, die mindestens im Devisenbereich seit Jahren offensichtlich nur mit kriminellen Machenschaften erreichbar waren („Effizienz des Devisenmarktes“). Solch unrealistisch hohe Vorgaben (wirklich nur im Devisenbereich?) sind somit als ‚Anstiftung zum Verbrechen‘ anzusehen.
Verwendet die FINMA unterschiedliche Massstäbe?
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Noch etwas fürs Weekend, so als Lektüre hmm, ich habe mal in Google folgende Suche gemacht: ospel hubacher und ich denke, der Palomino saugt sich das nicht einfach so aus den Fingern und der Luft……. oh Dear…. bon weekend und ja d Wält isch am vercho!
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Wir sollten eigentlich den Philipp Müller ehren. Er hatte recht als er den Satz in die Welt setzte: „Ein Arschloch bleibt ein Arschloch.“ Excuse, ich bin sonst nicht so, und drücke micht in der Regel schon geziemt und anständig aus, aber langsam reichts wirklich. Wir müssen uns bei unserer täglichen Aufgabe wieder mit dem Gewissen auseinandersezten, was auch in allen Schriften gelehrt wird sollten wir beherzigen, denn es kristalliesiert sich langsam heraus was Sache ist und wir sollen zurück zu unseren Wurzeln. Ein geruhsames und sinnvolles Wochenende wünsche ich trozt allem. Wolfram Barren, der güldene ward bleiern 🙂
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NO PLACE for those who don’t engage in the right behavior ERGO abfahre verreise fertig lustig Also Meischter Ermotti: Abfahre Verreise, ich bin unter Holzach und dem Röbi bei der SBG gross geworden, das war nicht sooooo schlecht, aber die heutige SBG ist zu schämen!
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Sehr geehrte Herr Hässig. Hätten sie Lust auf ein DevisenGeschichtenAusbildungsKaffeeKlatsch?
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Nur mal was grundsätzliches:
1. Whistleblower haben in der UBS keinen Anspruch auf Anonymität. Die Empfänger entscheiden, ob der Meldende beim Vorgesetzten, beim Gesetzesverletzer oder anderen bekannt gemacht wird oder nicht. Manchmal kann schon allein durch die mit den ergriffenen Korrektur-Massnahmen verbundenen Informationen auf den Melder geschlossen werden. Hierüber hat der Melder keinerlei Kontrolle. Das wird vor der Meldung jedem mittels Hinweis klargemacht.
2. Wird auf entsprechende Anfrage in der Whistleblowing-Mailbox die Sicherung der Anonymität nicht gewährt.
3. Die Melder waren mutige Leute und werden sich möglicherweise (siehe oben) gehütet haben, allzu deutlich zu werden.
4. Wer was auf dem Dienstweg meldet, muss selbst mit anschliessenden Drohungen durch die gemeldeten Gesetzesverletzer selber fertig werden. Die für Hilfe zuständigen Stellen begeben sich in Deckung. -
Ist das eigentlich ein Witz?
Ich bitte um Verzeihung, aber ich verstehe hier nur noch Bahnhof. Der 10-Jährige Eidgenoss ist irgendwo bei 0.48%. Wir haben gegenwärtig einen weltweiten Währungskrieg. Und nun werden Verfahren gegen 11 Mitarbeiter wegen Devisenmanipulation eingeleitet? Wer manipuliert hier was? Und wer leitet genau die Behörde? Und wo war der vorher?
http://www.finma.ch/e/finma/organisation/Documents/cv-branson-e.pdf
Is this a fucking Joke?
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„Mark Branson …. has been appointed Chief Executive Officer of FINMA as of 1 April 2014.“
Ist eben ein klassischer Aprilscherz, Kategorie „all time greats“, mit EWS-Handschrift.
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Immerhin greift Branson offensichtlich härter durch als sein Schweizer Vorgänger Raaflaub, der für sein Wegschauen bei den Grossbank Ska dalen von W. Kielholz mit einem Swisslife Job belohnt wurde!
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Früher als Aktien noch „à la criée“ an der Börse gehandelt wurden gab es auch Börsen-Händler die auf wundersame Art plötzlich reich wurden dank Front-Running. Früher war das noch nicht verboten, galt aber als „verpönt“. Warum den Devisen-Handel nicht auch völlig elektronisch abwickeln ? Ist ja nur ein Matching von Angbeot und Nachfrage, da kann jeder Informatik-Student einen entsprechenden Algorithmus schreiben. Der Devisen-Händler Job ist so was von überflüssig und volkswirtschaftlich schädlich.
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Totally agree!!
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Wenn im Wertschriftenhandel die Auftragslage unter den Banken in einzelnen Titeln besprochen wird und dann vor Eröffnung eine Positionierung mittels Call oder Put erfolgt (mit trade confirmation nach Eröffnung), dann ist das „Front running“ trotz Elektronik noch lange nicht ausgemerzt.
Aber solange keine ausländische Aufsichtsbehörde den Anstoss liefert, geschieht hier sicher nichts.
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Warum werden keine weiteren Namen genannt?
Wer war Head of FX trading in Zurich/London und globally? Was machen diese Herren heute? -
Tja, Schande über diese Mitarbeiter und deren Vorgesetzten. Und alle GL und VR Mitglieder, die davon nichts gewusst haben wollen. Dann haben die einfach ihren Job nicht gemacht.
Das Problem ist immer noch das falsche Anreizsystem, nicht nur im Devisenhandel, auch im PB: Neugeld ist das A und O (auch für die lieben Analysten). Woher es kommt, wie profitabel es ist, wie lange es bleibt interessiert doch niemanden. Hauptsache der Bonus Ende Jahr stimmt.
Die FINMA müsste noch bei viel mehr Banken genau hinschauen. Und all die Compliance Officer müssten in ihrer Funktion gestärkt werden. -
UBS-United Bullshitters of Switzerland
oder auch
U – unbelehrbar
B – blind
S – selbstherrlichAber solange Kunden ihre Kontis nicht schliessen und Aktionäre ihre Aktien nicht verkaufen, können Ticino-Clooney und Axelchen
schelmisch weitermachen (und abkassieren) !Rette sich wer kann; hilfeee …
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Unqualifizierter Kommentar. Fantasieloser Nickname. Shame.
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Es wäre noch interessant zu wissen, wie tief die Credit Suisse im Sumpf des Deviesenbetrugs steckt; denn, wie bei allen andern Betrugsmöglichkeiten, ist kaum anzunehmen, dass sich hier nur die UBS bereicherte. Wo sind die CS-Whistleblower?
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Herr Fahrni, lesen Sie doch auf der FINMA Homepage, bevor Sie Ihre pauschalisierten Vermutungen äussern.
Die CS wurde wohl auch untersucht. Zu Ihrem Leidwesen Herr Fahrni wurde kein Enforcement gestellt.https://www.finma.ch/d/aktuell/Seiten/mm-ubs-devisenhandel-20141112.aspx
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@Mark T: Wenn die FINMA die Credit Suisse untersucht heisst das noch lange nicht, dass das Ergebnis „genau“ den Tatsachen entspricht. Da werden jeweils „vielseitige“ Interessen berücksichtigt. Das hat die FINMA ja zur Genüge bewiesen, wie zum Beispiel beim Vertrieb von Lehman Brothers-garantierten Papieren. Nur CS-Whistleblower bringen die ganze Wahrheit auf den Tisch.
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Was macht eigentlich der VR für den Millionen-Salär? Müssten die nicht einmal vom Cüpli-Dinner absteigen und nachfragen/nachprüfen, was, wo und wie es steht? Mit was verdienen wir unser Geld und ist es legal zustande gekommen? Welche Abteilungen in welchen Ländern, also wo besteht Handlungsbedarf und welche Zahlen können wir den Aktionären/Eigner präsentieren in den Quartalszahlen und als Dividenden? Überall in den Zeitungen, TV’s und Foren werden die Skandalchen und Skandale geschrieben/beschrieben und diskutiert, können die nicht lesen oder ignorieren diese Damen und Herren ihr Umfeld? Auch wenn das Gericht in den USA Herr Weil freigesprochen hat wird er schuldig sein. In seiner ehemaligen Position wie bei allen anderen gilt die Weisheit: Nicht Wissen schützt vor Strafe nicht. Aber eben: Geld regiert die Welt.
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der VR und die GL sind mit „Hochdruck“ am bereinigen der Altlasten … Hahaha!
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Hoert auf mit Devisenskandal ! Fixing manipuliert ? Soll mir mal einer genau erklaeren wie ich dass mache wo der Medium von allen gehandelten Kursen waehrend einer Minute weltweit berechnet wird. Orderbuch absprachen – dass war das taegliche Brot eines jeden einzelnen Sales und Spot-Haendler. Die Kunden haben diese Informationen gefordert sonst haetten sie ihre Geschaefte irgendwo anders getaetigt. Solange der Kundenname nicht veroeffentlich wurde konnte/kann man doch Order-Levels besprechen?! Jeder einzelne Spot-Haendler auf diesem kleinen Planeten hat den Job genau so ausgefuehrt. Dass jetzt 11 UBS Haendler an die Kasse kommen ist einfach nur laecherlich+ Der Job ansich sollte hinterfragt werden… all die super schlauen Instanzen wie Finma / Weko / DOJ haetten vor ex-Jahren schon dementsprechende Reglemente instand setzen koennen. Nichts dergleichen ist passiert ! Das Volk wird aufgehezt mit kleinen wuerzigen Kommentaren die 99 % der Bevoelkerung sowieso nicht versteht. Branson will die Zuegel nicht schleifen lassen da er ein ex UBS ler ist. FARCE !!!!!!
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Hallo Herr „Aufgewacht“!
Sehr gerne komme ich ihrer Bitte nach, wenngleich ihnen als intimer Kenner der Szene das alles geläufig sein sollte.
Frage: „Soll mir mal einer genau erklaeren wie ich dass mache wo der Medium von allen gehandelten Kursen waehrend einer Minute weltweit berechnet wird.“
Antwort:
http://www.zerohedge.com/news/2014-11-12/how-rig-fx-pro-bandit-and-make-millions-process
Sie schreiben: „Die Kunden haben diese Informationen gefordert sonst haetten sie ihre Geschaefte irgendwo anders getaetigt.“
Ergo: Der Kunde ist also selbst Schuld daran. Intressanter Ansatz!
Weiter schreiben Sie: „Solange der Kundenname nicht veroeffentlich wurde konnte/kann man doch Order-Levels besprechen?!“
Antwort: Abgesehen davon, dass Kundennamen mitgeteilt wurden, ist das Austauschen von
Order-Levels und Stop Loss Order Level unzulässig. Wie kommen Sie nur auf die Idee, es wäre zulässig?Hierbei stimme ich Ihnen zu:
„Der Job ansich sollte hinterfragt werden“
Denn was sich dort alles „Händler“ nennt spottet jeder Wirklichkeit. Kaum einer dieser „Händler“ wäre in der Lage wirklich autark zu Handeln. Die meisten wüssten noch nicht einmal wann und wo sie eine Position eröffnen sollten/könnten. Das ist häufig eine traurige Ansammlung von sehr „speziellen Charakteren“.
Grunsätzlich auch gar nicht so schlimm, denn schliesslich sollten sie auch nur „ausführen“. Dafür würden sie grundsätzlich schon taugen.Kaum einer dieser „Händler“ ist ein Händler.
Aber so lange dennoch Geld verdient wird, muss auch keiner ein echter Händler sein.
Ich hoffe, ich konnte Ihnen jedenfalls Ihre erste Frage befriedigend beantworten.
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Tja, idealer controlling Mitarbeiter für Banken, 30-35 J., Uniabschluss und ein paar Jahre Erfahrung im controlling Bereich…
Die haben keine Ahnung was im Handel passiert…wie sollen Sie es kontrollieren?
Da werden seit Jahren nur noch Leute eingestellt die alles ausführen was den Chef sagt…(und nicht nur bei UBS).-
Ich bin völlig mit Ihnen einverstanden! Man will mit diesen Grünspechten Geld sparen und am Schluss wird es dann massiv teurer. Das selbe gilt für die Consultants, welche auch nichts von der Materie verstehen. Mit einem solchen Verhalten der Bank kann man auch keine positiven Resultate der Kontrolle erwarten. Was braucht es für ein Umdenken?
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Wie kommt es, dass die bankengesetzliche Revisionsstelle nie infrage gestellt wird? Auswertung interne Revisionberichte, überrissene Bonusanreizsysteme etc. …. Und eigene Prüfungen???
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„So lange Kunden nicht bereit seien, für Fairness, Transparenz und Beratungsqualität zu zahlen, könne ein solches Leistungsversprechen nicht gegeben werden.“ das hat PwC bei einer Umfrage unter deutschen Banken herausgefunden.
Ein weiteres spannendes Ergebnis der Umfrage ist, dass im Zweifel das Finanzergebnis die jeweiligen anderen Unternehmenswerte dominiert.
„Wir werden nicht ruhen“ bekommt für mich da einen ganz schlechten Beigeschmack.
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Aufschlussreich wäre noch zu wissen, auf welche Führungsära die Ursprünge der Devisenmanipulationen zurückgehen: Ospel und/oder Grübel? Wenn dem so ist, sollten diese Exponenten beim Namen benennt werden und nicht nur der amtierende CEO, der dieses Dossier von O. Grübel offenbar „geerbt“ hat. Mit andern Worten: in welcher Periode (von.. bis…) wurden die Manipulationen vorgenommen?
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Diese Devisenmanipulationen gehen viel weiter zurück.Das System lädt geradezu dazu ein.
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Auch mich als UBS Kunde ärgert das alles sehr!
Mein Tipp, ein paar wenige UBS Aktien kaufen, (und/oder) einen „Aktien-Club“ gründen, und auf der nächsten Hauptversammlung seinem Ärger an richtiger Stelle Luft machen. Je mehr das machen desto eher wird sich etwas ändern. Wenn sich ausreichend Aktionäre finde könnte man sogar daran denken HV Beschlüsse anzufechten ;-))
Das wäre verantwortungsvolles Aktionärs Verhalten. Nur leider hat kaum jemand Lust aktiv zu werden. Und genau DAS weiß auch das die Führungsriege der UBS sowie anderer Banken.
Anstatt vor der UBS Zentrale mit 5 Leuten zu demonstrieren, wogegen auch immer, sollte man seine Rechte als Aktionär nutzen um zu versuchen etwas zu verändern. Und NEIN, man muss keine große Anzahl an z.B. UBS Aktien halten um etwas Hektik in eine HV zu bringen!Es scheiter ausschliesslich an der Lethargie der Empörten!
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Sie sind offensichtlich Deutscher. In der Schweiz heisst diese Veranstaltung „Generalversammlung“ kurz GV, nicht wie in DE „Hauptversammlung“ (HV).
Sonst stimme ich Ihrer Empfehlung zu: Entweder die Geschäftsverbindung zur UBS kappen, oder an der GV Stunk machen… -
An Thomas Ernst: FrE, 7.10.16
Sprachlich hat Daniel BREUCH recht.
GV ist nur wieder so Deutschschweizer Luderhochdeutsch, wie „General“probe, statt „Haupt“probe.
Fall hoffnungslos > denn die hiesigen Leute haben einfach keinen Bezug zu Schrift-deutsch, wegen absichtlich verzögerter Einschulung erst ab 1810-1840. (Basel: 1838)
Klar sagen/schreiben alle so verludert, aber gesagt muss es einmal sein.
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@Allein: wie recht du hast! Warten wir mal auf den nächsten Skandal. In unserer Branche ist viel zu viel Fokusierung auf den eigenen Wert und die erhoffte Wertschätzung als Mensch am Geld. Das Klima ist verdorben. Heute haben Sie nicht mal mehr Geld für ein Weihnachtsessen, lieber sparen wir mal auf den nächsten Bussenskandal. Bravo! weiter so!
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@August – da kann ich Dir nur beipflichten. Aber es ist ja in jeder der grossen Banken das Gleiche. Keiner da oben würde mal einen Schritt zurück machen und an die Kleinen da unten denken.
Obwohl eigentlich klar sein sollte, dass alle dort oben ohne uns Kleine da unten ihre Är…. auf Glatteis fahren würden. Die haben doch null Ahnung wie man die Arbeit da unten macht. Wir sind diejenigen, die Ihnen dort oben den A…. retten.
Aber uns lässt man bluten!
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Bei Ermotti und dem Warmduscher-Mgmt heisst es „Zero Tolerance“! Jedoch im Zusammenhang mit der Reduzierung seiner Kompensation und Freiheiten! (=>Es darf nichts gekürzt werden!)
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Und kleine Angestellte, wie mich und andere in meiner Kategorie AVP und Staff – stellte man vor 7 Jahren einfach so auf die Strasse.
Die Grossen fangen immer unten an zu sparen anstatt oben Mal den Besen (lieber doch sogar den Industrie-Staubsauger) kehren zu lassen.
Als ob wir „Kleinen“ so viel zum Sparansatz beitragen würden. Die hoch da oben auf ihrem Ross, sollte man mal stürzen.
Eine echte Schweinerei! -
Now playing in UBS: „For a few million dollars more“ – directed by Sergio Ermotti
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Isch aber geil, dä Spruch !!!
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Natürlich hat auch der Sergio Ermotti und der Axel Weber aus wirtschaftlichen Gründen weggeschaut. Wie soll denn die UBS jetzt soviel Geld verdienen in der Weissgeldwelt und auch noch ohne Devisen-Tricksereien, dass sie all die Bussen und Anwälte sowie eine gute Dividende an die Aktionäre bezahlen können ? Auf die Mitarbeiter in der UBS wird noch einiges zukommen.
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Was für ein peinlicher Artikel! Wenn man nicht einmal den FINMA Bericht zu diesem Thema lesen kann, sollte man es unterlassen darüber zu schreiben. Kleine Beispiel gefällig:
– FINMA Bericht zeigt klar auf, dass die Compliance und Front Risk Einheiten versagt habe und die Probleme nicht eskaliert haben. Gemäss dieser Seite sollen sie jedoch die Herren Ermotti und Lofts gewarnt haben.
– Wie gemäss good Corporate Governance üblich gehen Whistleblowing Fälle an die Rechtsabteilung oder an das Risk/Audit Committee des Verwaltungsrates und nicht an die Geschäftsleitung. Wenn hier bei der Nachverfolgung solcher Indizien versagt wurde, dann wohl bei diesen Einheiten (siehe FINMA Bericht).
– Auch die Internal Audit Einheit hat gemäss FINMA Bericht ihre Feststellungen ungenügend eskaliert und zu moderat bewertet.Es ist ja eines, Probleme kritisch zu betrachten und dies auch mit scharfen Worten zu erläutern. Eine persönliche Abrechnung unter dem Deckmantel des Journalismus zu führen ist nicht gerad professionell.
Allen interessierten Personen zu diesem Thema empfehle ich den FINMA Bericht, er ist frei verfügbar auf der FINMA Seite, schonungslos und deckt schlimme Verhaltensweisen von Bankangestellten auf. Vor allem würdigt er das Problem korrekt.
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Was soll das ganze Compliance-Geschwafel?
Die FINMA schreckt weiterhin davor zurück, den Bonus-Unfug grundsätzlich anzugehen. Branson (aber auch die UBS-GL) müsste ja eigentlich wissen, dass ohne Sauereien zulasten der Kunden im (Devisen)handel gar keine Boni verdient werden können, weil „di geile sieche“ nämlich keine Kristallkugeln auf ihren Trading-Desks haben.
Oder haben diese Herren Aufseher und Investmentbanker noch nie was von „Markteffizienz“ gehört? Das wäre dann wohl als ’selektive (Bonus)Wahrnehmung‘ zu bezeichnen.
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Meiner bescheidenen Meinung nach stimmt Ihr Punkt betr. Corp. Governance/Whistleblowing nur teilweise; diese Institutionen werden klar vom VR installiert und sollten diesem direkt rapportieren. Der VR hat ein wesentlich grösseres Interesse als die GL, dass solche Fälle nicht vorkommen.
Nun ist die Frage, wieviel Gewicht diese Abteilungen vom VR erhalten haben und ob sie es weitergemeldet hatten oder nicht…
Aber fragen Sie mich nicht, was nun schlimmer wäre:
a.) sie haben es an den VR weitergemeldet und dieser hat nicht adäquat reagiert
b.) sie haben es erst gar nie weitergemeldet, weil sie dem zu wenig Wichtigkeit beigemessen hatten -
couldn’t agree more!!!
die boulevardistische verknüpfung von fakten ist zwar unterhaltsam zum Lesen; fachlich bietet der Artikel jedoch wenig stimulierendes… -
Die Realität ist leider so, dass der CEO der meist belogene Mitarbeiter ist, da ’nach oben‘ immer gemeldet wird: Alles in Ordnung und auf grün, weil niemand die schlechten Nachrichten eskalieren mag. wie soll egal ob Ermotti oder Gruebel ein CEO die operativen Vorkommnisse in allen Abteilungen verfolgen? Da träumen einige hier vom Big Brother CEO.
was eher fragwürdiges verhalten fördert, ist die phantastische kultur von sonnenkönigen und duckmäusern. aber hauptsache die mitarbeiterumfrage zeigt, dass alles super ist.
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Bussen ohne Ende! Und ‚oben‘ hat man nie etwas gewusst!
Es ist wie beim Klimawandel, man weiss es zwar, aber der kurzfristige Profit (einiger weniger) ist viel wichtiger.
Leider regieren immer mehr Nieten. Denn wer ‚es‘ weiss und nichts tut ist eine solche, und wer ‚es‘ nicht weiss, eine mindestens so grosse. Aber mit einer lahmen Aufsicht und ebensolchen Grossaktionären am Hintern lässt sich gut leben. Bei diesen Salären kann man sich einmal pro Jahr auch von den Kleinaktionären beschimpfen lassen. -
Das Tätigkeits-Feld für krumme Touren ist bei der UBS nach wie vor existent. UBS gehört zu den Grossen wenn es um High Frequency Trading (HFT) geht. Auch hier werden mit Bruchteilen von Cents jährlich Milliarden den Kunden abgeknöpft, welche Summen von den Kunden (Pensionskassen, Institutionen usw.)eingeklagt werden können, sobald ein Gericht diese makabre Zockerei als gesetzeswidrig verurteilt.
Das Dark-Room-Casino verfügt über Kraken welche, nur peut à peut, ans Licht der Oeffentlichkeit gelangen.
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@Charles A. Tan:
Bitte ersetzen Sie „Kraken“ durch „Parasiten“. Es ist unzulässig, „Kraken“ auf die Stufe der UBS-Verantwortlichen zu degradieren. Kraken sind nämlich intelligente Tiere ohne kriminelle Grunddisposition. -
Parasit mag zwar die treffendere Bezeichnung als Kraken sein, ihm aber eine kriminelle Grunddisposition zu unterstellen ist ebenso falsch.
Wenn Sie Worte schon auf die goldene Waagschale legen: Ich glaube kaum, dass es im Tier- und Pflanzenreich Gesetzgebungen gibt, gegen die Parasiten verstossen könnten.
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Sehr geehrter Herr Hässig
Ich würde gerne noch mehr über das von Ihnen im Titel genannte Whistleblowing lesen; Sie gehen da leider nur im letzten Satz ganz kurz darauf ein.
Ist es tatsächlich so, dass versch. Warnungen stattfanden? Und wie gesichert ist diese Aussage?
Für mich ist das die Kernaussage; es wäre meiner Meinung nach eine Katastrophe UBS-intern und für deren Führung…-
Im Bericht der FINMA steht wörtlich:
„….U.a. stellte die interne Revision im Juli 2013 fest, dass Interessenkonflikte der Bank im Devisenhandel nicht hinreichend geregelt und die Erkennung unangemessener Handelspraktiken nicht genügend sichergestellt waren…..“
und dass sie „….alle als „moderat“ eingestuft und damit nicht weit eskaliert….“ wurden.
nachzulesen hier:
http://www.finma.ch/d/aktuell/Documents/ubs-effort-kurzbericht-20141112-d.pdfPunkt 3.1.5 auf Seite 9/22
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Das ganze mit "nichts gewusst" funktioniert so: 1. Verlange regelmässig von *allen* Mitarbeitern, dass sie die Einhaltung aller internen Regeln…
Da haben wir schon wieder einen Fall, dass eigentlich Riesen-Betrügereien passieren und keiner. wills gewesen sein oder hat was mitbekommen…
Sehr geehrter Herr Hässig Ich würde gerne noch mehr über das von Ihnen im Titel genannte Whistleblowing lesen; Sie gehen…