Collardi nennt sich „Boris F.J.“. Sein alter Schweiz-Chef Flury, der nun in die Gruppenleitung springt, heisst „Giovanni M.S.“, wie ein Hochsee-Luxuskreuzer.
Die Masche hat System. Collardi peppt mit Titeln und Namen die alte Zürcher Familienbank Julius Bär auf.
Der jüngste Transfer ist der nächste Höhepunkt in Collardis Hochseil-Akt. Barend Fruithof, gelernter Bauer mit Drang nach oben, wird neuer Schweiz-Chef.
Collardis System basiert auf „Fear“ und Gier. Im breiten Kader und der Mannschaft herrscht Angst vor Wutausbrüchen von Spitzenleuten, Entlassungen erfolgen aus heiterem Himmel, Machtspiele sind an der Tagesordnung.
Wer hingegen mitspielt, der wird reich belohnt. Die Bank Bär, die weniger als ein Zehntel der UBS ausmacht, zahlt für ihre obersten Köpfe fast so viel wie der schwer zu führende Finanzmulti.
Collardi sorgte dafür, dass Fruithof auf keinen Rappen seiner aufgeschobenen Boni verzichten musste.
Damit hebelt Collardi nicht nur in bester Grossbanken-Manier die Idee des Regulators nach Verantwortung und Interessenausgleich aus.
Er schafft sich auch Abhängige und sichert sich damit seine eigene Machtposition.
Der „Golden Hello“ für Fruithof, der innerhalb der CS als Hoffnungsträger galt, nun aber mit seinem Wechsel zur reichen Konkurrentin seine alte Arbeitgeberin herausfordert, ist eindrücklich.
Ausgehend von einer Total-Entschädigung von 2 Millionen im Jahr könnte Fruithof einige Millionen aufgeschobene Boni bei der CS gehabt haben.
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Diese wären ersatzlos verfallen. Bei einer Kündigung erhält der Arbeitnehmer nichts.
Aus den goldenen Fesseln sind längst goldene Begrüssungen geworden. Die ganze Regulierung mit gesperrten Boni wird mittels Auskauf durch den neuen Arbeitgeber zur Farce.
Der grösste Witz an der Geschichte ist, dass die hohen Willkommensgeschenke, die nichts mit Leistung zu tun haben, da sie vor dem ersten Arbeitstag fliessen, nicht einmal bekannt werden.
Zumindest nicht im genialen Konstrukt von Boris Collardi. Er hat sich mit einem Überbau eine zweite Konzernleitung geschaffen, die ihm erlaubt, im eigentlichen Machtzentrum im Geheimen zu operieren.
Collardi hat ein Leitungsgremium für die Bär-Gruppe und eine Geschäftsleitung für die Bär-Bank. Offenlegen muss er nur, was den obersten Leuten an Löhnen und Boni in der Gruppe bezahlt wird.
So bleibt Fruithofs Super-Antritts-Bonus ebenso geheim wie die Summen, welche Collardi seinen Vasallen im Private Banking gibt, die er mit Topentschädigungen abhängig macht.
Zu ihnen gehört Giovanni Flury. Der Schweiz-Chef, der nun per Oktober seine Position dem neuen starken Mann Fruithof übergibt, konnte die letzten Jahr schalten und walten, wie es ihm beliebte.
Flury gilt als Machtmensch sondergleichen, als einer, der wüten kann wie zu Adelszeiten. Seine lauten und emotionsgeladenen Ausbrüche sind in seinem Umfeld legendär.
Gute Leute warteten auf den Moment, da sie Flury beerben konnten. Vor allem Paul Arni, ein anderer Ex-Topshot der Credit Suisse, machte sich Hoffnungen auf den Spitzenjob.
Arni stiess vor gut 1 Jahr zur Julius Bär und verkörpert das pure Gegenteil von Flury: gepflegt, auf Effizienz getrimmt, nüchtern-kritisch, nie laut.
Arni wurde als Zürich-Chef eingestellt, mit der Aussicht, schon bald nach ganz oben in die Geschäftsleitung zu springen.
Daraus wird nun nichts. Arni erhält einen neuen Chef – eigentlich einen alten. Er und Barend Fruithof kennen sich aus gemeinsamen CS-Tagen.
Wie Hoffnungsträger Arni auf die Machtspiele bei Bär reagieren wird, bleibt offen.
Vermutlich gar nicht. Denn auch er war nach seinem erzwungenen Abgang bei der CS froh um die dargebotene Hand von Boris.
Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Zahlt der Julius Bär Collardi eine grosse Summe
ist der biedere Aktionär schnell der Dumme. -
Ein absolut überflüssiger Artikel, inkl. absurden Anmerkungen.
Zudem sollte man vielleicht auch mal den Blick auf die „weniger Lauten“ richten!!!
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Der Geneigte täte gut daran, vor seinem Investment den Leistungsnachweis von einzelnen Protagonisten zu studieren. Wobei zu beachten ist dass bei gewissen gebügelten Affen der Leistungsnachweis, nachweislich frisiert ist. Im Grunde genommen, ist es dann strategisch nachvollziehbar, wenn das Investment aussen vor, eben nicht in Finanztitel geht.
Ganz besonders auffällig ist derjenige dessen, der in den 70ziger Jahren Töffli für Dritte gegen ein Entgelt frisierte. Den etwas älteren Leserschaft dürfte der Name auf der Zunge liegen…-
Wen meinen Sie?
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SMI + 0.7%
J.B. – 2.3%Hmmm, liegt das jetzt an Hässig oder an Früchtchen?
(sorry Wanner, ging nicht anders…)
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Gibt es noch etwas über Boris‘ neues Gehalt oder Total Comp ? Und warum fliegt der Ueberflieger in Europa privat in der Holzklasse, zB nach Italien ?
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„Denken in der Holzklasse“ – von und mit Kadavermann…
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Offensichtlich nimmt er doch einen gewisse Vorbild- bzw. Führungsfuntion wahr. – Gibt es davon ein Beweisbildchen?
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Vielleicht hat er folgendes gemerkt: „Money talks,…wealth whispers.“
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Wohl eher mit dem Privatjet, soweit ich informiert bin.
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leider nichts Neues von Boris, weder Salärmässig noch total Comp-mäßig. trotzdem Boris muss voranmachen mit seinem Bonus, wenn die Rechnung aus Amerika kommt wird es eng für ihn.
Ob man in der Holzklasse gute Ideen bekommt, weiß ich nicht. Wäre aber vielleicht ein Hinweis wie er fliegt. -
Privatjet nur, wenn Bank bezahlt, sonst wohl Fernbussi.
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Na da hat Barend wieder ein schönes Rundumwohlfühlplätzchen mit Sicherheitsgurten gefunden.
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Alles Behauptungen ohne auch nur irgeneinen Beweis, keine Quelle, nichts. Super-Journalismus.
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Gähnend langweilig, aber der Journalismus muss ja jeden Tag irgendetwas schreiben.
Gehaltsauschreitungen inkl. oder auch ohne Boni sind nicht zu akzeptieren, aber es ist die Presse die uns dauernd aus Notthemen langweilt-
Niemand wird gezwungen, die Stories zu lesen!
Offenbar sind die IP-Reportings jedoch interessant genug, damit Sie in aller Frühe die Site aufschalten!
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Der golden helllo hat es in sich. ein einziges Geld und Machtgeschiebe, um an die Droge Geld zu gelangen.Leistung? Realitätssinn?
Solche Leute haben doch total die Bodenhaftung verloren. nicht gut für die Gesellschaft, aber auch nicht gut für die Motivation der übrigen Mitarbeiter. die müssen sich ja wie Idioten vorkommen.
Viel Spaß mal wieder!-
…und erst die Aktionäre, das sind die Obervollpfosten, wenn sie solches durchwinken!
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Leider lässt der Artikel, wie andere in der Vergangenheit, Anstand und Respekt vermissen. Man sagt nicht einfach „Collardi“, „Flury“ oder „Fruithof“, sondern: „Herr Collardi“, „Herr Flury“ oder „Herr Fruithof“ oder, je nach Fall,: „Herr Dr. Collardi“, „Herr Dr. Flury“ oder „Herr Dr. Fruithof“. Bitte zeigen Sie in Zukunft den notwendigen Respekt. Märssi denn, gell, und en Gruess dehei.
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Herr Dr. Thomas Wanner: Stimme voll zu. Mann sagt ja auch „Herr Döpfel“.
Uebrigens: Die Basler Fasnacht ist erst wieder im nächsten Jahr.
Mit greundlichen Füssen
Herr Dr. H.umoris C.ausa Rückbauer -
mein Gott, Herr Wagner, was für ein überflüssiger Kommentar! Die NZZ schreibt auch nicht jedesmal Herr Tsipras oder Frau Merkel. Auch die Tagesschau verzichtet auf Herr und Frau, wenn nicht direkt angesprochen wird. Mit fehlendem Respekt hat das nichts zu tun, sondern mit den Regeln der Berichterstattung. Danke und ein Gruss zu Hause, an die Frau Gemahlin.
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…wohl zuviel Sonne abbekommen, in den letzten Tagen?! – Im übrigen hat keiner der 3 Herren einen Dr.-Titel erworben, das wäre ja noch mit (unbezahlter) Arbeit verbunden gewesen.
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Lieber Wanner, sollten sie einmal Zeit für Bildung haben lesen sie in der Literatur. In Briefwechseln kann es durchaus üblich sein und zeigt von Wertschätzung wenn in der Anrede „Lieber Wanner“ oder „Geschätzter Wanner“ steht! Auch in Artikeln ist es durchaus üblich bei Wiederholungen das Geschlecht wegzulassen. Empfehle die Sommerferien für die Weiterbildung!
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https://insideparadeplatz.ch/2015/07/15/brunner-is-back/
Ja, der Wanner scheint an einer kleinen (hitzebedingten?) Phobie zu leiden, welche ihn zu solch wertvollen Kommentaren treibt… -
@Thomas Wagner: Sie sind ja soooooo ein Kleingeist.
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Wenn schon, dann schon hiesse es korrekterweise Doctor Flury oder Doctorix Flury ohne das Herr oder Frau. Genau so wie es einfach General und nicht Herr General heisst – alles Pleonasmus und Tautologie.
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Als gebürtiger Österreicher muss ich Herrn Wanner beipflichten, dass eine korrekte Aufzählung von Titeln ip einen magistraleren Charakter gäbe. Nun verfügt offenbar Herr Collardi über keinen akademischen Abschluss, obwohl sein Berufsstand und seine Verdienste um den Finanzplatz Schweiz einen Titel nahelegen würden. In Österreich könnten wir mit diesem Umstand gut umgehen und Herrn Collardi ähnlich dem Baulöwen Richard Lugner den Titel eines Kommerzialrats (KommR) verleihen.
Der Berufstitel „Kommerzialrat“ ist gemäß eines Ministerratsbeschlusses aus dem Jahr 2002
bestimmt für Angehörige des Wirtschaftslebens
unter der Voraussetzung, dass sie in Ausübung ihres Berufes eine seit mindestens 15 Jahren zu würdigende
Tätigkeit (Prokura, Geschäftsführung usw.) ausgeübt und sich dabei besondere Verdienste erworben haben.
So weit so gut. Allerdings müsste sich in Österreich selbst eine Koryphäe wie Herr Collardi noch etwas in Geduld üben. Das Verfassungsgesetz betreffend die Schaffung von Berufstiteln führt nämlich aus, dass die Verleihung des Berufstitels „Kommerzialrats“ grundsätzlich
frühestens nach Vollendung des 50. Lebensjahres
erfolgen soll.
Durchaus denkbar wäre auch ein „Großes Silbernes Ehrenzeichen mit dem Stern für Verdienste um die Republik Österreich“, so wie es Nicolas Hayek im Jahre 2003 verliehen wurde. Ein solche Verleihung ist aber in aller Regel eine Auszeichnung eines Lebenswerkes und vor dem 60. Lebensjahr nahezu unerreichbar.
Vielleicht möchte sich aber Collardi so wie Red Bull Chef Dietrich Mateschitz oder Niki Lauda lieber in die Reihe der Titelverweigerer einordnen. Dann wird Herr Wanners Wunsch wohl ewig ein Traum bleiben. -
Sprechen Sie Ihren kleinen Freund auch als Herr Immel mit P an?
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Leider lässt der Artikel, wie andere in der Vergangenheit, Anstand und Respekt vermissen. Man sagt nicht einfach "Collardi", "Flury" oder…
Der golden helllo hat es in sich. ein einziges Geld und Machtgeschiebe, um an die Droge Geld zu gelangen.Leistung? Realitätssinn?…
...und erst die Aktionäre, das sind die Obervollpfosten, wenn sie solches durchwinken!