Im Bündnerland machen sich die Wölfe breit. Als begeisterter Jäger und Naturschützer liebe ich es. Gerne würde ich die Wölfe beobachten und „heulen“ hören. Was ich allerdings gar nicht mehr hören mag, ist das „Geheule“ über den angeblich überbewerteten Schweizerfranken.
Wenn die „Leitwölfe“ anfangen, dann heulen alle. Auch der Bündner Pierin Vincenz hat sich nun darauf eingestimmt und heult mit. So geschehen in seinem kürzlichen Interview mit der „Schweiz am Sonntag“.
Der Franken sei überbewertet. Das werde „dramatische Folgen“ haben. Wirklich? Eine Börsenweisheit besagt: Der Markt hat immer Recht. Als abtretender Chef der Raiffeisen-Genossenschaft mit Kerngeschäft „Gewährung von Hypotheken“ sollte Vincenz das bestens wissen.
Es macht keinen Sinn, wenn ein Hausbesitzer behauptet, sein Haus sei soundso viel wert. Das Haus ist genau so viel wert, wie im Markt dafür bezahlt wird. Und aufgrund dieses Marktpreises wird eine entsprechende Hypothek gewährt oder eben nicht gewährt.
Wenn der Franken zum Euro bei 1,05 notiert und zum Dollar bei 96 Rappen, so ist das der korrekte Wert heute – jetzt. Alles andere ist Spekulation. Mag sein, dass sich der Franken wieder einmal abschwächt oder eben noch stärker wird. Letzteres stufe ich als wahrscheinlicher ein.
Der Dollar fiel seit Freigabe der Wechselkurse von über 4,30 Franken auf 95 Rappen. Und noch nie hat die Schweiz so viele Güter in die USA exportiert wie heute. Wir exportieren dorthin zweimal mehr, als wir von dort importieren.
Logisch: Denn werden viele Güter aus der Schweiz nachgefragt, werden auch viele Franken nachgefragt. Der Franken steigt. Wollen wir den Export abwürgen, damit der Franken wieder fällt?
Herr Vincenz ist auch froh, wenn er sein Haus zu einem hohen Preis verkaufen kann, weil viele es kaufen wollen. Also seien wir froh, wenn wir den Franken teuer verkaufen können, weil dieser stark nachgefragt wird.
Sämtliche europäischen Währungen haben in den vergangenen Jahren gegen den Schweizerfranken markant an Terrain verloren. Es gibt keinen Grund, warum sich dies bei einem Verbund dieser Währungen ändern sollte. Im Gegenteil. Eine Währungsunion ist so stark wie ihr schwächstes Glied.
Insbesondere die Schweizerische Nationalbank sollte endlich aufhören mit ihrem endlosen Katzengejammer um den angeblich zu hohen Franken. Ihr Problem ist, dass sie mit über 500 Milliarden gegen die eigene Währung gewettet und sich verzockt hat. Hier liegt der Hund begraben.
Als die Finanzkrise im Jahre 2008 begann, gingen die Exporte der Schweiz im folgenden Jahr um 12 Prozent zurück. Was aber von der SNB verschwiegen wird: Die Importe gingen im selben Zeitraum um 15 Prozent zurück.
Das beweist: Der Wechselkurs war nicht schuld am Rückgang unserer Exporte. Ansonsten hätten die Importe entsprechend ansteigen müssen. Die SNB-Interventionen waren schon damals sinnlos.
Im Jahr 2000 betrug der Saldo der Aussenhandelsbilanz der Schweiz minus 2 Milliarden Franken. Die SNB intervenierte damals richtigerweise nicht. Im Jahr der Finanzkrise betrug der Exportüberschuss der Schweiz bereits plus 20 Milliarden Franken.
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Trotzdem begann die SNB mit exorbitanten Euro-Käufen, um den angeblich überbewerteten Franken zu schwächen und die Exporte noch mehr anzukurbeln. Im Jahre 2014 erreichten unsere Exportüberschüsse schon sagenhafte 30 Milliarden Franken.
Und noch nie waren so viele Menschen in unserem Lande berufstätig wie heute. Es sind heute fast 600’000 mehr Menschen in unserem Lande berufstätig als noch im 2000 und über 200’000 mehr als bei Ausbruch der sogenannten Finanzkrise.
Vincenz sagt sogar, wir müssten uns auf eine Bevölkerung von 10 Millionen einstellen und die Verkehrswege entsprechend vorantreiben. Sieht so eine Wirtschaftskrise aus? Mitnichten! Hochkonjunktur nennt man das.
Wenn unsere Nationalbank Deflation und Depression miteinander verwechselt, so heisst das noch lange nicht, dass alle diesen Irrtum „nachheulen“ müssen (siehe „Panikmache der SNB und Deflationsgespenst“).
Auch Wirtschaftsminister Johann Schneider-Ammann malt ständig den Teufel an die Wand und behauptet, der Franken sei überbewertet.
Der starke Franken ist im Gegenteil ein Segen für unser Land. Das beweist die Hochkonjunktur hierzulande. Da sind einmal die tiefen Zinsen, von denen alle profitieren. Wie würden die Exporteure und vor allem die kapitalintensive Tourismusbranche jammern, wenn die Zinsen hoch wären?
Dieser positive Aspekt wird von den Kommentatoren vollkommen ausgeblendet. Dasselbe gilt für die tiefen Importpreise. Alles, was wir aus dem Ausland beziehen, ist billiger geworden: Benzin, Energie allgemein, Autos, Computer, Nahrungsmittel undsoweiter undsofort. All das wird ausgeblendet.
Vincenz argumentiert, Unternehmen würden Arbeitsplätze ins Ausland verlegen aufgrund des starken Frankens. Aufgepasst: Vor hundertfünfzig Jahren war die Schweiz ein armes Agrarland.
Über 85 Prozent der Bevölkerung arbeiteten im 1. Sektor, also in der Landwirtschaft. Was wäre aus der Schweiz geworden, wenn der Strukturwandel verhindert worden und die Schweiz für immer ein Bauernland geblieben wäre?
Man stelle sich vor: 85 Prozent unserer Bevölkerung würden heute immer noch in der Landwirtschaft arbeiten. Wollen Sie das wirklich, Herr Vincenz?
Der Rückgang des ersten Sektors in der Schweiz ermöglichte den Aufstieg des 2. Sektors mit der Maschinenindustrie. Aber auch dieser Sektor wird nach und nach als Werkplatz abgelöst durch den 3. Sektor, den Dienstleistungssektor.
Es kann nie und nimmer der Auftrag an die SNB sein, diesen Strukturwandel zu verhindern und zu diesem Zweck hunderte Milliarden Volksvermögen in die Hand zu nehmen und grosse Teile davon zu verspekulieren. Bald droht deswegen sogar negatives Eigenkapital der SNB.
Natürlich ist es schlimm, wenn jemand seinen Arbeitsplatz verliert wegen des Strukturwandels. Deshalb habe ich vor über 20 Jahren ein Buch geschrieben: „Arbeitslosigkeit – die grosse Verantwortung der Wirtschaftswissenschaft“. Die SNB hielt es bis heute nicht für nötig, darauf einzugehen.
In einem Punkt gebe ich Herrn Vincenz vollkommen Recht: Unsere Nationalbank ist in ihrer Kommunikation nicht an unsere Demokratie angepasst. In einer Demokratie muss die Zentralbank ihre Geldpolitik sinnvoll und verständlich kommunizieren.
Das tut unsere SNB aber keineswegs. Warum nicht? Weil sie es nicht kann. Sie versteht ihr Kerngeschäft offensichtlich selber nicht.
Ich möchte hier nur fünf kurze Beispiele dafür aufzeigen.
Erstens: Da ist das Ammenmärchen von der angeblichen „Geldschöpfung aus dem Nichts“. So behauptet die SNB allen Ernstes, sie könne „Geld aus dem Nichts schöpfen“ und damit alle Schulden bezahlen. Dabei ist buchhalterisch bewiesen, dass es keine einseitige Buchung geben kann.
Beschämend ist, dass Wirtschaftsverbände wie Economiesuisse und Swissmem und sogar das ganze Parlament auf solche Irrlehren hereinfallen. Der Riesenfrust und Groll gegen die SNB seit Aufgabe des Mindestkurses wurzelt vor allem in diesem Ammenmärchen vom „Geld aus dem Nichts“.
Zu Recht fragt sich die Wirtschaft: Warum kauft die SNB keine Euros mehr, wenn sie nach eigenen Aussagen angeblich einfach gratis „Geld drucken“ kann, um den Euro zu stützen? Die SNB ist ein Opfer ihrer eigenen Irrlehre geworden.
Wenn natürlich die SNB selber behauptet, mit jeder 1000er Note, die sie druckt, verdiene sie 1’000 Franken („Geld aus dem Nichts“), so muss niemand erstaunt sein, dass alle finden, die SNB solle doch einfach gratis „Geld drucken“.
Solche Irrtümer der SNB verwirren und vergiften die geldpolitische Diskussion in unserem Land. Dieses Ammenmärchen ist auch Schuld an der unsäglichen Vollgeld-Initiative, über die wir möglicherweise an der Urne werden abstimmen müssen.
Zweitens: Der Inside-Paradeplatz-Kommentator Samuel Rohrbach hat verdankenswerterweise unserer Nationalbank einige Fragen zur angeblichen „Geldschöpfung aus dem Nichts“ gestellt und die Antworten der SNB gepostet (siehe Kommentare zu „Hedge-Fund SNB: Eigen-Kapital unter 10 Prozent“).
Zur Frage, ob die SNB bei negativem Eigenkapital durch die Steuerzahler rekapitalisiert werden müsse, meinte die SNB unbedarft: Nein, sie müsse nicht rekapitalisiert werden, da eine Zentralbank nicht „illiquide werden könne“.
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Abermals betrachtet die SNB Notenbankgeld fälschlicherweise als eigene „Liquide Mittel“ und damit als Vermögen (Aktivum) der SNB. Davon könne sie so viel erschaffen wie sie wolle und so ihr negatives Eigenkapital wieder aufstocken. Unsinn.
Auch eine Notenbank kann „illiquide“ werden, weil sie durch „Geld drucken“ keineswegs „liquides Vermögen“, sondern im Gegenteil zusätzliche Schulden (Passiven) schafft. Und mit zusätzlichen Schulden kann negatives Eigenkapital nicht wieder aufgestockt werden, wie die SNB behauptet.
Möglicherweise werden wir in den nächsten Jahren negatives Eigenkapital der SNB „live“ miterleben und sehen, welche Auswirkungen das auf ihre Kreditoren (Banken, Versicherungen, Pensionskassen) haben wird. Das wird interessant werden.
Drittens: Auf die Frage, ob die Banken, welche der SNB Kredit gewährt haben, im Falle von negativem Eigenkapital ihre Kredite an die SNB entsprechend wertberichtigen müssen, antwortete die SNB ignorant: Nein, die Giroguthaben der Banken bei der SNB stellten „gesetzliches Zahlungsmittel“ dar und seien „äusserst liquide“.
Die SNB hat immer noch nicht begriffen, dass nur ein Aktivum Zahlungsmittel sein kann, weil es zur Reduzierung der Schulden auf der Passivseite entsprechendes Vermögen auf der Aktivseite braucht. Nur so kann die Bilanz des Schuldners beidseitig gleichviel verringert werden.
Die Giroguthaben der Banken sind wohl Zahlungsmittel aus Sicht der Banken – niemals aber aus Sicht der SNB. Die Banken können damit etwas kaufen und ihre Schuld abbauen – nicht so die SNB.
Und genauso, wie Banknoten (Teil I der Notenbankgeldmenge) an Wert und Kaufkraft verlieren können, genauso können die Giroguthaben der Banken (Teil II der Notenbankgeldmenge) ebenfalls an Wert und Kaufkraft verlieren. Sie müssen dann tiefer bewertet werden.
Wohlverstanden: Es geht hier nicht um irgendeinen unbedeutenden Streit in der Wirtschaftswissenschaft – es geht um rund 530 Milliarden Staatsschulden der Schweiz, welche die SNB irreführend als Volksvermögen deklariert.
Die Schulden der SNB allein sind damit rund anderthalb mal so gross wie die Gesamtschuld Griechenlands im Betrag von 320 Milliarden Euro, vor denen die gesamte Finanzwelt zittert.
Viertens: Auf die Frage von Herrn Rohrbach, ob die SNB ihre Euros mit Schulden finanziert habe, antwortete die SNB dilettantisch: „Die Liquidität für diese Devisenkäufe schafft die SNB, das heisst sie schöpft Geld.“
Würde die SNB ihre Euros tatsächlich mit „Liquidität“ bezahlen, wie sie behauptet, so wäre das lediglich ein Aktivtausch in der Bilanz der SNB und diese würde sich nicht verlängern. Liquide Mittel (von der SNB geschaffen) würden gegen Devisen getauscht.
In Tat und Wahrheit verlängerte sich bisher aber die Bilanz der SNB im Zuge ihrer Eurokäufe – und das gewaltig (um über 500 Milliarden). Damit ist schlüssig bewiesen, dass die SNB ihre Euros nicht mit „Liquidität“ bezahlt, sondern mit Schulden.
Fünftens: Selbst in der Bilanz ihres Geschäftsberichtes verdreht die SNB die wahren Zusammenhänge: Beispielsweise aggregiert sie ihre Verbindlichkeiten und bezeichnet diese aggregierten Verbindlichkeiten als „übrige Guthaben“ (siehe SNB-Geschäftsbericht 2014, S. 148 / S. 151, Ziffer 12).
Würde ein Leser in seiner Steuererklärung Vermögen und Schulden nach Belieben verdrehen, so wäre das Betrug. Die SNB tut solches aber „ohne mit der Wimper zu zucken“. Dabei geht es immerhin um über 400 Milliarden Franken, die sie als Volksvermögen statt als Volksschuld deklariert.
Zurück zu Pierin Vincenz. Vincenz fordert mehr Transparenz seitens der SNB. Wie, bitte, soll das möglich sein, wenn die SNB selber nicht versteht, wovon sie spricht?
Wie soll unsere Nationalbank solche Irreführungen transparent machen? Das liegt nicht in ihrem Interesse. Also heisst die Devise der SNB: Alles verheimlichen. Alles intransparent machen. Niemand soll verstehen, was sie tut und selber nicht versteht. So ist die katastrophale Informationspolitik der SNB zu verstehen.
Und warum erhebt die SNB überhaupt Negativzinsen? Zur Schwächung des Frankens hat sie schon über 500 Milliarden Franken in die Hand genommen und bereits über 10 Prozent davon verspielt. Es hat nichts genützt. Sie hätte dieses Geld lieber der Exportindustrie und dem Tourismus direkt ausbezahlt.
Und nun will sie mit Negativzinsen, die ihr pro Jahr rund eine Milliarde einbringen, indem sie unsere Pensions- und Krankenkassen schröpft, den Euro stützen. Das ist doch Schildbürger-Geldpolitik. Trotz Negativzinsen von 0,75 Prozent ist der Euro bei 1,20 nach unten durchgerasselt.
Bei der SNB muss Tabula rasa gemacht werden. Der Vorschlag von Pierin Vincenz, das Direktorium auf fünf Mitglieder aufzustocken, löst das Kernproblem nicht. Dieses liegt doch vielmehr darin, dass das Dreierdirektorium vom Bundesrat direkt abhängig ist, da von diesem gewählt.
Das sogenannte „Franken-Rütli“ machte das deutlich. Der Bundesrat überbrachte dem SNB-Direktorium den „Wunsch der Wirtschaft“, am Devisenmarkt zu intervenieren, worauf die SNB den Mindestkurs einführte (siehe NZZ, „Das Franken-Rütli“).
Was heisst das? Seien wir nicht naiv: Das SNB-Direktorium wurde von genau diesem Bundesrat gewählt – also kommt dieser „Wunsch“ einem „Befehl“ gleich. Das war ein Verstoss gegen die Bundesverfassung.
Um eine solche Abhängigkeit des SNB-Direktoriums vom Bundesrat und indirekt von der Wirtschaft in Zukunft auszuschliessen, sollte der Bankrat inskünftig vom Parlament gewählt werden, und der Bankrat wählt das Direktorium.
Zum Schluss noch zu einigen Bemerkungen von Herrn Vincenz: Der Vorschlag, die Schweiz solle gute Leute aus dem Ausland einführen, ist doch eine Bankrotterklärung an uns Schweizerinnen und Schweizer. Nein, wir Schweizer sollen endlich wieder einmal lernen, an uns selber zu glauben. Wir können das.
Wir haben eine langjährige Tradition als Land, das Flüchtlinge aufnimmt. Es geht aber um Flüchtlinge – nicht um gelerntes, günstiges Fachpersonal, das wir dem Ausland mit relativ hohen Löhnen ausspannen. Das Ausland braucht diese Leute selber dringend.
Wenn wir dem Ausland die besten Leute abjagen, vergrössern wir damit direkt und indirekt die Flüchtlingsproblematik. Wir sollten globale Verantwortung übernehmen.
Und wir sollten wieder vermehrt unserem eigenen gesunden Menschenverstand vertrauen. Keinesfalls einfach „mit den Wölfen heulen“.
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Die beliebtesten Kommentare
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Herr Dr. Meyer
Da unterliegen Sie aber einem gewaltigen Vorurteil:1. Kursabsicherungen haben wir immer über die Banken gemacht (auch bei 1.20) und dies mittels forward und nicht über Optionen. Diese Kurssicherungskosten sind als Aufwand verbucht. Und dies trotz Mindestkurs.
2. Kennen Sie die Gründe, weshalb die Export-Risiko-Garantie fallen gelassen wurde?
3.Sie Schreiben respektlos:
„Als Unternehmer sollten Sie auch wissen, dass alles durch harte Arbeit entsteht – aber sicher nicht durch „Geld drucken“.
Herr Meyer, ich bin seit 60 Jahren in zweiter Generation mit harter Arbeit in diesem Markt tätig. Aber ich bin mit den hiesigen Kosten nun am Limit der preislichen Wettbewerbsfähigkeit angelangt (unsere fortdauernden Innovationen kompensieren den Kostenanstieg durch den harten Finanzfranken jetzt nicht mehr) und bin gezwungen Arbeitsplätze ins Ausland zu verlagern. Sie nennen dies wahrscheinlich Strukturwandel, solange Sie davon nicht betroffen sind. Aber für uns ist dies schlimm anzusehen wie die Schweiz zusehends desindustrialisiert wird. Können Sie dies nachvollziehen?
MfG
E.K.-
@E.K.
Schade, dass Sie sich hier nicht mit ihrem korrekten Namen melden. Warum nicht?
Zu Punkt eins.
Wenn also alle Unternehmer ihr Devisenkursrisiko immer abgesichert haben, dann ist ja der Mindestkurs erst recht unnötig gewesen. Und wenn Sie sich immer abgesichert haben, so ist das ja ein konstanter Bestandteil Ihrer Kosten und es ist kein zusätzlicher Schaden entstanden durch den Anstieg des Frankens.Und bitte vergessen Sie nicht, dass Sie und Ihr Unternehmen von den tiefsten Zinsen profitieren und durch den starken Franken günstig einkaufen können.
Zu Punkt zwei:
Wenn die Exporteure darunter leiden, dass die Exportrisikogarantie aufgegeben wurde, so ist der Hebel gezielt da anzusetzen und nicht indem die SNB 500 Milliarden (!) in die Hand nimmt und die ganze Volkswirtschaft riskiert.Zu Punkt drei:
Das ist doch nicht respektlos, wenn ich schreibe, dass alles durch harte Arbeit erarbeitet wird. Nein. Im Gegenteil: Ich zolle der ehrlichen Arbeit hohen Respekt. Aber ich habe keinen Respekt davor, wenn flächendeckend in der Schweiz der SNB „nachgeheult“ wird, die SNB könne „Geld aus dem Nichts schöpfen“. Wenn etwas respektlos ist, so ist es eine solche Behauptung; denn unsere Nationalbank macht damit die Arbeitenden zu Narren.Wie ich in meinen ursprünglichen Text geschrieben habe, ist ein kontinuierlicher Strukturwandel im Gang. Ich weiss nicht, was Sie produzieren und wohin sie liefern.
Ich kann nur raten, möglichst unelastische Güter zu produzieren, welche auf Preisveränderungen unterproportional sich verändern. Zudem rate ich, zu versuchen, neue Absatzmärkte zu erschliessen.
Dass Volkswirtschaften sich über Jahrzehnte oder Jahrhundert hinweg nicht verändern und immer dasselbe produzieren und an den gleichen Ort liefern ist unvorstellbar.
Es wird immer Änderungen geben und dabei gibt es Chancen und auch Härtefälle.
Natürlich wünsche ich niemandem, dass er seine Stelle verliert. Aber es tut mir weh, mit ansehen zu müssen, wie unsere Nationalbank nun über 70 Milliarden Franken verloren hat und dabei erst noch die ganze Wertschöpfung ans Ausland ging.
Wäre es nicht gescheiter gewesen, die SNB hätte z.B. Ihr Unternehmen direkt unterstützt – vielleicht mit einem günstigen Kredit oder mit einer Garantie? Wenn die SNB schon den Strukturwandel unterbinden will, so sollte sie das nicht im Giesskannenprinzip tun und im Ausland investieren (das ist das Dümmste), sondern mit Direktinvestitionen in der Schweiz.
Finden Sie nicht auch?
Freundliche Grüsse
Marc Meyer
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Herr Doktor Meyer
Danke für Ihre gutgemeinten betriebswirtschaftlichen Ratschläge. Wir sind in 2. Generation seit 60 Jahren im Exportgeschäft als Unternehmer tätig.
Ich will nicht überheblich sein: aber auf solche Ratschläge von Theoretikern, die nie unternehmerische Verantwortung trugen, sind wir nun wirklich nicht angewiesen.
Wir wären schon lange nicht mehr in diesem Markt, wenn wir nicht ständig unser Angebot verbessert und innovativer gestaltet hätten. Ihr Ratschlag, man solle unelastische Güter produzieren ist eine typische VWL-Schulbuchweisheit; aber sicher gut gemeint.
Nein, jetzt ist eine Schwelle erreicht, wo die Schweiz in die Phase der Desindustrialisierung eintritt und mittelfristig zum reinen Banken- Berater- und Versicherungsplatz mit lauter Holdings und Stiftungen mutiert.
Wollen Sie ein zweites Luxemburg? Wollen sie eine so einseitige Wirtschaftsstruktur? Welches sind die Quellen des Schweizerischen Reichtums: sind es die Banken oder die Industrie? Was war zuerst: der Bau des Gotthardtunnels und dann die Gründung der SKA? – Darüber sollte auch einmal diskutiert werden. Auch mit den Historikern (Köppel und Mörgeli) Ihrer Leibpartei, sprich SVP.
MfG
E.K.
(notabene: es ist in diesem Blog nicht verboten, sich anonym zu äussern; vor allem wenn man nicht die Meinung des mainstreams vertritt; Sie kennen ja unsere informellen Kontrollnetzwerke! Wenn Sie das stört, müssen Sie nicht antworten; sich aber auch nicht darüber aufregen!) -
@Exporteur KMU
Danke.
Gut – Sie wissen es besser und lassen sich von einem „Volkswirtschaftler“ nichts sagen. Ihr Recht. Dann aber bitte reden Sie als Unternehmer auch nicht in die Volkswirtschaftslehre drein.
Die Exporteure haben bei der SNB das Zepter übernommen. Siehe Franken-Rütli. Und wo es hinführt, wenn Uhrenmacher usw. bei der SNB dreinreden haben wir ja gesehen: 70 Milliarden Franken Verlust. Und die Position ist immer noch offen. Die SNB wagt sich offenbar nicht, diese Position zu schliessen aus Furcht vor den Exporteuren.
Aus betriebswirtschaftlicher bzw. mikroökonomischer Sicht macht der Mindestkurs Sinn. Wenn einer ganzen Branche in Gratis-Währungsoption im Betrag von 150 Milliarden Franken geschenkt wird wären die Unternehmer ja blöd, wenn sie sich diese nicht schenken lassen würden.
Aus volkswirtschaftlicher bzw. makroökonomischer Sicht hingegen ist der Mindestkurs hochriskant und abzulehnen, weil dieser nur den Exporteuren hilft, der restlichen Wirtschaft und damit der Gesamtwirtschaft aber schadet.
Geldpolitik ist Makroökonomie und die Nationalbank hat die Interessen der Gesamtwirtschaft zu berücksichtigen. So steht es auch in der Bundesverfassung. Das tut der Mindestkurs aber keineswegs. Er hat mehr geschadet als genützt.
Aus diesem Grund kann es nicht sein, dass die Exporteure eine dermassen dominante Macht bei der SNB ausüben. Die Exporteure missbrauchen unsere Nationalbank und diese lässt sich missbrauchen.
Wir müssen uns mit der Realität weltweit abfinden oder besser: Wir müssen uns „einfinden“. Die Schweiz hat ein Promille der weltweiten Bevölkerung. Es ist nur logisch, dass die anderen 999 Promille sich auch einen Platz an der Sonne erarbeiten möchten.
Die Schweiz wird also mit immer mehr Konkurrenz rechnen müssen. Um konkurrenzfähig zu bleiben müssen wir uns auf unsere Stärken konzentrieren und das anbieten, von dessen Verkauf wir überleben können, und was nicht so schnell kopiert werden kann.
Nostalgie hilft uns da nicht weiter. Es ist auch schade, dass wir kein Bauernstaat mehr sind. Aber die 5 Prozent Bauern heute produzieren mehr Güter als die 85 Prozent Bauern vor 150 Jahren.
Wenn der 2. Sektor schrumpft, so kann man auch sagen, das sei schade. Aber was nützt es, im 2. Sektor zu verharren und mit diesem unterzugehen?
Und wenn die Nationalbank dem 2. Sektor helfen will, so muss sie gezielt diesem Sektor helfen. Auf keinen Fall aber Milliarden Franken im Ausland investieren und damit sogar die Konkurrenz der einheimischen Exporteure fördern.
Genau das tut die SNB: Mit ihren Auslandinvestitionen fördert die SNB die Industrie im Ausland, also unsere direkte Konkurrenz.
Die Exporteure sollten mehr gesamtwirtschaftliche Verantwortung zeigen als nur den eigenen Vorteil zu suchen auf Kosten der andern.
Freundliche Grüsse
Marc Meyer
P.S: Übrigens war der Bau des Gotthardtunnels eine Investition im eigenen Land. Das hat unsere Volkswirtschaft angekurbelt. Was tut aber die SNB? Sie investiert nicht einmal ein Prozent ihres Vermögens im eigenen Land, sondern sie investiert im Ausland und kurbelt damit ausländische Volkswirtschaften an.
Das ist nie und nimmer der Auftrag an die SNB gemäss Bundesverfassung.
Und noch etwas: Ich bin parteilos. Wissenschaftler zu sein verträgt sich nicht mit einer Parteizugehörigkeit.
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Pierin heult mit den Wölfen? Freilich, freilich, gehört ja auch zu seiner Job Description. Interessanter wäre, was der feine Herr ausserhalb seiner Bank treibt, etwa mit seinen trickreich verschachtelten KMU-Geschichten. Diesbezüglich waren schon einige hochanständige Compliance-Leute nahe am K….
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@Sandra Niggli
Sehr geehrte Frau Niggli
Besten Dank für Ihren Beitrag.
Leider ist das „mit den Wölfen heulen“ in unserem Lande weit verbreitet. Das schadet der Schweiz.
Freundliche Grüsse
Marc Meyer
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Herr P. Vincenz lebt mit der Raiffeisen wie andere Banken mit völlig überrissenen Margen und dank der Lobbyierung von Steuerabzügen wie die Made im Speck als Lohnempfänger.D.h. Sie müssen sich als Nestbeschmutzer zu allem ueberfluss noch betätigen, weil echte Probleme fehlen.Es wird Zeit, dass diese auch den Wind für eine Wettbewerbstätigkeit ohne staatliche Subvention beweisen müssen.Wie übrigens alle KMU’s dies schon immer tun mussten.
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@A. Fassbind
Besten Dank für Ihren Kommentar.
Der Mindestkurs war nichts anderes als eine staatliche Subvention im Ausmass von 70 Milliarden, wobei das Risiko immer noch offen ist.
Freundliche Grüsse
Marc Meyer
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Ach der Herr Dr. Marc Meyer kanns nicht lassen auf seinen falschen Ansichten herumzureiten. Dabei haben verschiedentlich Kommentatoren die Aussagen Meyers schlüssig und nachvollziehbar wieder legt.
Kommt dazu dass die NB „für die Ewigkeit“ da ist. Na zumindestens bis die Sonne ausgebrannt ist, in etwa 4,5 Milliarden Jahren. Dass es der NB vielleicht einige Jahre schlecht läuft —- Pahhhhh. Dass jetzt momentan die Werte der NB schlecht sind – was solls.
Und der Herr Meyer hat bis heute nicht kapiert wie die NB die Euro kauft – obwohl ich ihm das schlüssig und nachvollziehbar erklärt habe.-
Hallo Herr Kremsner,
Dr. Meyer ist ein Opfer des Banknotenmärchens.
Dr. Meyer schreibt:
„Giroguthaben sind Sichtguthaben. D.h. sie dürfen auf Sicht zurückgefordert werden. Ergo dürfen die Banken ihre Giroguthaben bei der SNB jederzeit bis auf das Minimum reduzieren.“
http://blog.tagesanzeiger.ch/nevermindthemarkets/index.php/37221/braucht-eine-zentralbank-eigenkapital/#comment-854710Das ist selbstverständlich richtig.
Wie kann eine Geschäftsbank ihr Giroguthaben bei der SNB reduzieren?
Die Geschäftsbank kann sich das, was die SNB ihr schuldet, auszahlen lassen: Franken.Wenn die SNB die Franken ausgezahlt hat, dann hat die SNB keine Schulden mehr bei der Geschäftsbank.
Die Papier-Franken sind eben keine Banknoten der SNB, sondern Franken aus Papier.Nur wer das versteht, wird Zentralbanken verstehen.
Herr Dr. Meyer versteht das z.Zt. noch nicht. Er meint, die Frankenscheine wären Banknoten (Schuldscheine) der SNB.
Die SNB sagt aber klipp und klar: Wir geben nichts!Ein angeblicher Schuldschein, für den man nichts bekommt, kann gar kein Schuldschein sein.
Ein Franken-Schein, für den die SNB nichts gibt, kann unmöglich eine Banknote der SNB sein.Der Banknoten-Ansatz führt in die Irre.
Die Lösung liegt im Staatspapiergeld-Ansatz.
Erklärt man die Vorgänge mit Staatspapiergeld, sind sämtliche Vorgänge ohne Widersprüche zu verstehen.Herr Dr. Meyer schreibt am genannten Ort:
„Sind die Vermögenswerte der SNB aber weniger wert als die Giroguthaben, ist die SNB nicht mehr voll handlungsfähig.
Die kreditgebenden Banken müssen ihre Guthaben in diesem Fall wertberichtigen und können selber Konkurs gehen.“Herr Dr. Meyer irrt sich, die Banken müssen keine Wertberichtigungen durchführen, weil die SNB jederzeit in der Lage ist, die geschuldeten Franken auszuzahlen.
Der Banknoten-Ansatz kann das nicht erklären, der Staatspapiergeld-Ansatz erklärt den Vorgang blitzsauber und widerspruchsfrei.
Frankenscheine sind keine Banknoten der SNB, sondern sie sind Geld, Geld aus Papier, Papier-Franken.
Und deshalb ist es auch völlig klar, warum die SNB bei der Geschäftsbank keine Schulden mehr hat, wenn sie die Franken ausgezahlt hat:
Die offene Forderung der Geschäftsbank wurde erfüllt.Für die Geschäftsbank gibt es keinen Grund, eine Wertberichtigung durchzuführen, wenn das Eigenkapital der SNB negativ wird.
Freundliche Grüße!
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@Heinz Kremsner
Sehr geehrter Herr Kremsner
In Ihren Zeilen widerspiegelt sich die Oberflächlicheit und Arroganz unserer Nationalbank („..für die Ewigkeit… bis Sonne ausgebrannt….Pahh…was solls…“)
Ich sage, die SNB kauft ihre Euros mit Schulden. Und Sie? Was behaupten Sie?
Und übrigens: bitte bleiben Sie bei der Wahrheit.
Es ging darum, wie „Geld aus dem Nichts“ verbucht werden könne.
Wenn ich mich korrekt erinnere, behaupteten Sie
„Aktiven an Passiven“
Das ist genau der Beweis, dass die SNB nicht Geld aus dem Nichts schöpfen kann. Es muss eine doppelte Buchung stattfinden (Doppelte Buchhaltung).
Sie beweisen lediglich, dass Sie die Zusammenhänge – wie auch das Direktorium der Nationalbank – leider immer noch nicht kapiert haben.
Mit freundlichen Grüssen
Marc Meyer
P.S.. Dass Ihnen „Hardy, der Student“ Recht gibt freut mich für Sie – aber ist nicht wirklich von Bedeutung.
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@Hardy, der Student
Bitte lernen Sie, wie Offenmarktpolitik funktioniert. Danach kann Notenbankgeld durch die SNB nur dem Geldkreislauf entnommen werden, wenn die SNB entsprechende Aktiven verkauft (Gold, Devisen usw).
Wenn Herr Jordan in seinem Referat vor der Volkswirtschaftlich- Statistischen Gesellschaft Basel behauptet, die SNB würde gegen Noenbankgeld keine Vermögenswerte herausgeben, so beweist das, dass er nicht versteht, wovon er spricht.
Und Sie plappern dem Herrn Jordan einfach nach bzw. „heulen mit den Wölfen“.
Tun Sie das nicht.
Lesen Sie das Kapitel mit der Offenmarktpolitik und dann können Sie sich wieder melden.
Aber bitte nicht mit dem Unsinn, Franken-Scheine seien keine Banknoten und dergleichen.
mfg
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Wenn behauptet wird, Dr. Marc Meyer hätte mit seiner Kritik an der SNB Unrecht, weshalb ist es dann möglich, dass diese überhaupt Verluste (im 1. HJ 2015 50 Mia) ausweisen muss? Nach der Theorie der SNB-Oberen könnten diese Verluste doch ganz einfach wieder mit „aus der Luft geschöpftem Geld“ ausgeglichen werden. Aber dem ist offenbar doch nicht so!
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Hallo Pedro,
Liquidität ist etwas anderes als Gewinn/Verlust.
Die SNB ist ohne Limit liquide in CHF, aber die SNB kann trotzdem kräftige Verluste machen.
Fehlerfrei und ohne logische Fehler lassen sich die Zusammenhänge nur verstehen, wenn man begreift, dass die Frankenscheine keine Banknoten der SNB sind.
Die Frankenscheine sind Schweizer Franken aus Papier.
Auf diese hat die SNB ohne Limit Zugriff.Der SNB entstehen aber entsprechende Franken-Schulden, wenn sie Papier-Franken auszahlt.
Diese Schulden weist die SNB in ihrer Bilanz unter „Notenumlauf“ aus.Die offizielle „Banknoten-Darstellung“ ist leider falsch.
Herr Dr. Meyer hat diese offizielle Darstellung kritiklos übernommen, deshalb kommt er hin und wieder zu grotesken Falschaussagen.Freundliche Grüße!
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Hier wieder einmal Käse geschrieben, Hardy?!
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@Felix Kräuchi
Besten Dank für Ihren Kommentar.
Ja, es ist unglaublich, welchen Käse der „Hardy, der Student“ immer wieder schreibt.
Ich vermute, dass der von irgendwo bezahlt wird, um hier absichtlich Verwirrung zu stiften (Banknoten sind keine Geldscheine usw).
Freundliche Grüsse
Marc Meyer
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@Pedro.
Danke.
Es ist genau so, wie Sie schreiben. Gemäss dem Märchen von der Geldschöpfung aus dem Nichts“ könnte es bei der SNB gar nicht zu Verlusten kommen.
Aber das SNB-Direktorium schwimmt nicht nur im Wasser, sondern auch in der Geldtheorie.
Freundliche Grüsse
Marc Meyer
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@Hardy, der Student
Nein, die SNB ist nicht „Liquide ohne Limit“. Das glaubt Ihnen nur noch der Herr Professor Jordan.
Liquide Mittel sind immer – ich widerhole – immer ein Aktivum. Und die SNB kann nicht ohne Limiten Aktiven schaffen.
Capito?
Bitte verschonen Sie mich mit ihrem übrigen Unsinn. Bewerben Sie sich um eine Stelle im Direktorium der Nationalbank. Dort haben Sie gute Chancen. Es soll ja auf 5 Mitglieder aufgestockt werden gemäss Herr Vincenz.
mfG!
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Die SNB lag mit der Anbindung an den Euro völlig falsch. Dass sie nie Devisen wieder abgebaut hat, spricht gegen ein normales Verständis zur Aufgabe der SNB.
Getrieben zum Entscheid der Anbindung wurden die SNB Exponenten durch die naiven Politiker, die weniger von Finanzen verstehen als alle Stammtische der CH zusammen, sowie durch die Linksmedien, die ebenfalls abgehoben sind, von Realität bei den Finanzen und den Quatsch der SNB als ihre Ideologie vertreten.-
@Banker a.D.
Besten Dank für Ihren Kommentar, den ich genau so auch unterschreibe.
Unverständlich ist mir, dass „die Linken“ nicht verstehen, dass Inlandinvestitionen der SNB die heimische WIrtschaft ankurbeln würden im Gegensatz zu Auslandinvestitionen.
Freundliche Grüsse
Marc Meyer
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Hr. Dr. Meyer
Beschämend nur, dass ihre erneute klare Analyse von den Verantwortlichen der SNB wohl nicht einmal zur Kenntnis genommen wird. Immerhin lösen ihre Publikationen in meinem Bekanntenkreis die eine oder andere kritische Auseinandersetzung aus. Danke dafür.
Freundliche Grüsse Rico Meier
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Sehr geehrter Herr Meier
Vielen herzlichen Dank für Ihre erneut ermutigenden Zeilen.
Ja. Es ist unverschämt, was sich die SNB leistet. Aufgrund des schwachsinnigen „Märchens von der Geldschöpfung aus dem Nichts“ hat sie den Mindestkurs eingeführt und 70 Milliarden verloren.
Die Position ist immer noch offen und es drohen weiter Verluste – vollkommen unnötig. Und die SNB bleibt uneinsichtig (zumindest hat sie den Mindestkurs aufgegeben; alles andere wäre das vollkommene Debakel gewesen).
Dass es in ihrem Bekanntenkreis zu Diskussion kommt freut mich. Auch ich erlebe das immer wieder.
Nochmals Danke und viele Grüsse
Marc Meyer
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Werter Herr Dr. Meyer
Warten Sie die Zahlen ab Ende Jahr und die folgenden Jahre. Dann müssen Sie Ihre vorschnellen Aussagen massiv revidieren!
Als langjähriger Exporteur von CH-Maschinen-Komponenten in den EU-Raum empfinde ich Ihre Sichtweise nicht nur verfälschend, sondern Sie beleidigen eine ganze Branche.
Glauben Sie mir, ich weiss, wovon ich spreche. Ich arbeite nicht am grünen Tisch in der Komfortzone!
MfG
E. K.-
@Exporteur KMU
Besten Dank für Ihren Kommentar.
Als Volkswirtschafter habe ich vor etwas Respekt: Das sind die Unternehmer.
Ohne Unternehmertum wären wir alle bettelarm. Kein Zweifel. Die Unternehmer gehen ein Risiko ein und versuchen auf diese Weise, einen Gewinn zu erwirtschaften. Dadurch steigern sie den gesamtwirtschaftlichen Wohlstand.
Unwürdig ist jedoch, wenn das Risiko einfach auf die Allgemeinheit überwälz wird, die Gewinne aber nicht. So geschehen beim Mindestkurs, beschlossen am sogenannten „Franken Rütli“ (auf Druck der Unternehmer).
Mit dem garantierten Mindestkurs für beinahe drei Jahre hat die SNB allen Exporteuren deren Währungsrisiko zu Lasten der Allgemeinheit abgenommen. Eine gratis-Währungsoption bei 1.20 für über 500 Milliarden hätte pro Jahr mindestens 10 Prozent pro Jahr, d.h. rund 50 Milliarden Franken gekostet. Total also rund 150 Milliarden.
Diesen Betrag hat die SNB für das Schreiben der Option von den Exporteuren aber nicht erhalten. Dieser Betrag wurde den Exporteuren von der Nationalbank bzw. vom Volk geschenkt. Das Volk hätte ein Anrecht auf 150 Milliarden Franken Einnahmen bei der SNB gehabt.
Damit könnten nun die SNB-Verluste abgefedert werden. Haben sich die Exporteure irgendwo einmal dafür beim Volk bedankt? Ich habe nirgends so etwas gelesen.
Dass die Position von über 500 Milliarden Devisen bei der SNB immer noch offen ist, dafür können die Exporteure nichts. Es ist dies das Resultat der Dummheit unserer Nationalbank (Entschuldigung für das Wort Dummheit – aber ich finde kein zutreffenderes).
Der Franken könnte in den nächsten Jahren durchaus nochmals um 10 Prozent steigen. Das Eigenkapital der SNB wäre dann negativ und wir hätten entsprechende Schäden bei den Kreditgebern unserer Nationalbank (Sparer, Pensionskassen, Krankenkassen usw.).
Die SNB behauptet zwar, sie könne das abwenden, weil sie einfach Geld drucken könne. Aber das ist Unsinn. Die Unternehmer sollten eben auch eine Bilanz lesen können. Und dann würde ihnen klar, dass man nicht „Geld aus dem Nichts erschaffen“ kann, wie unsere Nationalbank dümmlich meint.
Als Unternehmer sollten Sie auch wissen, dass alles durch harte Arbeit entsteht – aber sicher nicht durch „Geld drucken“. Das ist einfache Logik. Und wenn die Unternehmer solchen Unsinn glauben, dann sind sie selber schuld.
Ich empfinde es geradezu als eine Frechheit, die SNB unter Druck zu setzen, den Franken zu stützen aufgrund eines solch unsinnigen Märchens.
Es wäre viel gescheiter gewesen, die SNB hätte die 70 Milliarden Franken Verluste wegen des Mindestkurses den Exporteuren und der Tourismusbranche direkt ausbezahlt. Oder sie hätte den rund 140‘000 Arbeitslosen je eine halbe Million bar auszahlen können. Auch das wäre intelligenter gewesen als das Geld spekulativ im Ausland zu verspielen. Die Kaufkraft dieser 70 Milliarden wäre zumindest noch im eigenen Land.
Der Mindestkurs hat nur geschadet. Das sieht man jetzt. Die Strukturanpassung muss viel schneller geschehen. Das führt zu mehr Arbeitslosen. Hätte die SNB den Franken floaten lassen, so hätten die Exporteure 3 Jahre Zeit gehabt, sich darauf einzustellen.
Nun aber hat ihnen die SNB vorgegaukelt, dass sie den Mindestkurs unbeschränkt halten könne und hat dann die Exporteure am 15. Januar einfach fallen gelassen.
Die SNB hat also einzig eine „Euro-Schanze“ gebaut mit einem gewaltigen Absprung. Klar, dass nicht alle die „Landung“ schaffen.
Ich kann mich aber auch nicht des Eindrucks erwehren, dass viele Unternehmen die Gunst der Stunde nützen und nun möglichst viele Arbeitskräfte abbauen, um die Schuld der SNB zu geben. Ich habe am Fernsehen schon einen entsprechenden Bericht gesehen, der dasselbe bestätigt.
Der Mindestkurs hat nichts – aber auch gar nichts genützt. Er hat nur geschadet.
Und das ganze Dilemma ist begründet in dem „Märchen von der mirakulösen Geldvermehrung aus dem Nichts“.
Ich bin also mit ihrer Anschuldigung nicht einverstanden wonach ich eine ganze Wirtschaftsbranche beleidige.
Umgekehrt finde ich, die Exporteure und Nationalbank sollten einmal über ihre Bücher gehen und das „Märchen von der Geldschöpfung aus dem Nichts“ gründlich überdenken. Dann würde uns solche Misswirtschaft, wie sie sich unsere SNB zulasten des Volkes leistet, erspart bleiben.
Freundliche Grüsse
Marc Meyer
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Besten Dank für die positiven Kommentare.
Werde nächste Woche versuchen auf allfällige fachliche Punkte einzugehen.
Freundliche Grüsse
Marc Meyet -
„even my best friends, even my best friends
they don’t know,
that my job is turning led into goldWhen you hear that engine, when you hear that
engine drone, I’m on the road again and I’m searching for the
philosopher’s stone…..“-
@Bodemaa Peti
Der Peter Bodenmann hat wirklich den „Vogel abgschossen“ mit seiner Behauptung, die SNB könne „Banknoten drucken, bis den Ausländern die Ohren wackeln“ und so den Franken unbeschränkt schwächen.
Hat sich Herr Bodenmann für seinen Irrtum entschuldigt irgendwo?
Ich habe nirgends etwas gesehen.
Den Schaden von 70 Milliarden trägt ja das Volk.
Freundliche Grüsse
Marc Meyer
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Sackstarker Essay, lieber Herr Dr. Meyer:
– glasklar
– alle Problemfelder
– kurz & knackig (jedenfalls kürzer als meiner ;-))Mein Glückwunsch ! Bin gespannt, ob Ihren ‚Kritikern‘ dazu noch viel mehr als persönliche Diffamierung einfallen dürfte..
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Unterschreibe ich so mit.
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Ganz Ihrer Meinung, Herr Ott
Im Gegensatz zu Ihren wirren Hinwürfen hat der Artikel von Herrn Dr. Meyer wenigstens eine klare Aussage und ist transparent.
Aber sich selbst feiern ist immer noch am leichtesten. Willkommen im Club! -
@lonely
Danke für das Prädikat „transparent“.
Die SNB sollte nun doch wirklich verstehen, was ich meine. Denken Sie nicht auch?
Freundliche Grüsse
Marc Meyer
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@Dr. Jürgen Ott, Herrliberg
Lieber Herr Ott
Vielen Dank für Ihre Komplimente.
Es ist mir wirklich ein Rätsel, warum die SNB partout nicht versteht.
Die haben offensichtlich alle ein „Brett vor dem Kopf“ (Entschuldigung, aber ich kann es nicht anders ausdrücken).
Die klammern sich an ihr „Ammenmärchen von der Geldschöpfung aus dem Nichts“.
Lieber über hundert Milliarden Volksvermögen verspielen, als einen Irrtum zugeben.
Arme Nationalbank.
Freundliche Grüsse
Marc Meyer
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Schade hat Dr. Meyer nur diese kleine IP-Plattform zur Verfügung, während die wenig nachdenken Grossmäuler und Nachplapperis wie Vinzenz und Jordan regelmässig in den Leitmedien inkl. „Staatsfernsehen“ erscheinen dürfen und dort ihren Hafenkäse gegenüber bis zur totalen Inkompetenz tendierenden Medienschaffenden (…Hauptsache die Person kann ein Mikrophon bzw. einen Kugelschreiber halten und einigermassen Hochdeutsch sprechen…) als grosse Weisheiten aus Koriphäenmund kundtun dürfen, was dann im ganzen Land herumposaunt wird. – Und der eingedöste, rundumversicherte (so glaubt er) Schweizer frisst diesen Käse auch noch täglich bzw. wird damit zugedröhnt. – Schlimme Zustände.
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@Häschen
Kürzer und prägnanter kann man das Dilemma nicht auf den Punkt bringen! Unterschreibe ich voll und ganz. -
Ach, ich behaupte einfach mal, dass keine Finanzplattform mehr Leser aus der Bankbranche hat als IP.
z.B. habe ich noich nie gehört, dass ein Artikel der Prawda-Finews mit ihren offiziellen Verlautbarungen irgendeine Diskussion in einer Bank angeregt hat… -
@Häschen
Besten Dank für Ihren Kommentar
Auch ich empfinde unser „Staatsfernsehen“ als einen Skandal.
Da darf nichts Kritisches gesagt werden. Mich beispielsweise meidet das Fernsehen wie der „Teufel das Weihwasser“.
Das gilt auch für die Haupt-Printmedien.
Jahrelang wurde beispielsweise behauptet, die SNB versorge die Wirtschaft mit günstigem Kapital (Giroguthaben der Banken bei der SNB), obwohl es sich in Tat und Wahrheit um Schulden der SNB handelt.
Nur auf IP durfte ich das richtigstellen.
Jetzt tun aber alle so, als sei das immer so gewesen.
Freundliche Grüsse
Marc Meyer
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@ Rolf Laager
Sehr geehrter Herr Laager
Besten Dank für Ihren Kommentar.
Freundliche Grüsse
Marc Meyer
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@Fredderickson
Besten Dank.
Ich bin froh, dass ich wenigsten hier schreiben kann.
Einige Irrtümer bezüglich der SNB konnte ich hier aber unwiderrufbar richtigstellen. Z.B. die Behauptung, dass es sich bei den Giroguthaben nicht um gewährte Kredite, sondern um Schulden der SNB handelt.
Nur die SNB meint immer noch, das seien Kredite der SNB an die Wirtschaft („Lender of last resort“).
Auch wenn klein, so wird IP offensichtlich doch gelesen.
Nur bei der SNB scheint das Lesen von IP verboten zu sein.
Freundliche Grüsse
Marc Meyer
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Nach der Hunter-Strategie bei Raiffeisen setzt Onkel Pierin jetzt das Messer bei der Helvetia an. Gute Nacht.
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Ernsthaft?
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Wer zum Teufel ist dieser Marc Meyer!?
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Es handelt sich nicht um einen gewöhnlichen „Marc Meyer“, sondern um „Dr. Marc Meyer“.
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was ist falsch an diesem „Marc Meyer“? Ich habe seine angeblich „wilden, obskuren“ Theorien überprüfen lassen. Leider stimmt das, was Dr. Meyer über die SNB schreibt.
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@ Clude: Es handelt sich um diesen Dr. Marc Meyer:
http://www.20min.ch/finance/news/story/Wider-die-Religion-der-Notenbanker-28628734
…und nein, ich bin nicht verwandt mit ihm, aber voll und ganz seiner Meinung.
Im übrigen ist auch der Blog von Martin Armstrong für alle, die den täglichen MMS (Massen-Medien-Schwachsinn) nicht mehr ertragen können, eine wohltuende Abwechslung: http://www.armstrongeconomics.com
In diesem Sinne: Lasset die Massen falschliegen, auf dass der Markt weiterhin funktioniere.
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@Martin Meyer
Sehr geehrter Herr Meyer
Vielen Dank für Ihren Kommentar. Es freut mich, dass es doch noch Menschen in diesem Lande gibt, die einen eigenen gesunden Menschenverstand haben und nicht einfach autoritätsgläubig jedes Märchen glauben und nachplappern.
Freundliche Grüsse
Marc Meyer
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@stiller Beobachter
Es freut mich, dass Sie meine Theorien haben überprüfen lassen. Ich bin wirklich offen für jeden Einwand, den es gegen meine Analyse der angeblichen „Geldschöpfung aus dem Nichts“ geben könnte.
Aber es gibt keinen, weil es sich um ein abstruses Ammenmärchen handelt, das nur Autoritätsgläubige glauben.
Freundliche Grüsse
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@Thomas Wanner
Sehr geehrter Herr Wanner
Vielen Dank für Ihren Kommentar.
Dem „Dr.“ messe ich nicht viel Bedeutung bei. Deshalb schreibe ich diesen immer hinter meinen Namen.
Die Medien sind aber „wild nach Titeln“. Das ist das Geheimnis der „Professoren“.
Die können jeden „Senf“ herauslassen – man glaubt ihnen – eben weil sie „Professoren“ sind.
Freundliche Grüsse und nochmals danke.
Marc Meyer
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@Clude
Das „zum T…“ können Sie weglassen.
Ich bin einfacher Volkswirtschafter, der seinen Beruf als Berufung sieht.
Ierrlehren in der Volkswirtschaftslehre haben schon zu Kriegen geführt. Deshalb bin ich mir der enormen Bedeutung dieser Wissenschaft bewusst . Ich gebe mir Mühe, exakt zu analysieren.
Freundliche Grüsse
Marc Meyer
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Wer zum Teufel ist dieser Marc Meyer!?
Es handelt sich nicht um einen gewöhnlichen "Marc Meyer", sondern um "Dr. Marc Meyer".
Ernsthaft?