Christoph Brunners Abgang bei der Credit Suisse gab mehr zu reden als jener seines langjährigen Chefs, Hans-Ulrich Meister.
Nun hat Brunner, der das Privatebanking der CS im Heimmarkt Schweiz geleitet hatte, mit zwei Spitzenleuten bei der UBS Kontakt aufgenommen.
Brunner, der als Zahlenmensch und Kenner des Bankings gilt, hat sich in den letzten Wochen mit Ulrich Körner und Sabine Keller-Busse getroffen. Das bestätigen mehrere Quellen.
Alle drei sind ehemalige McKinsey-Berater, alle drei waren einst zusammen bei der CS am Paradeplatz.
Dann wurde Körner zunächst mächtiger Chef des ganzen Backoffice-Bereichs der UBS, seit 2 Jahren leitet er das weltweite Assetmanagement, eine Frontdivision.
Keller-Busse hat derweil ihren Weg in der UBS Schweiz gemacht. 2014 übernahm sie die Leitung des ganzen Personalbereichs. Nun hat sie sogar den Sprung in die Konzernleitung geschafft.
Ob Brunner einen fliegenden Wechsel zur ewigen Rivalin der CS vollzieht, bleibt vorerst Spekulation.
Aus der UBS ist zu vernehmen, dass es bei den Treffen mit Körner und Keller-Busse nicht um eine unmittelbare Anstellung von Brunner gegangen sei.
Brunner gilt als Corporate Animal. Er hat nach seiner Beraterzeit eine steile Karriere im Grossbetrieb Credit Suisse gemacht.
Seine Welt sind die Zahlen und Stellschrauben in komplexen Gebilden. Und die Lust, Macht auszuüben.
Vor dem CEO-Stabwechsel von Mitte Jahr war Brunner im weltweiten Privatebanking der CS und in ihrem wichtigsten Markt, jenem der Schweiz, die versteckte Nummer 1.
Zwar hatte offiziell sein Vorgesetzter Hans-Urlich Meister das Kommando. Doch intern galt Brunner als jener Mann, an dem es kein Vorbeikommen gab.
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Entsprechend schlug sein Abgang Anfang November hohe Wellen. Brunner hatte das Rennen gegen Thomas Gottstein, einen Investmentbanker ohne breiten Führungsrucksack, überraschend verloren.
Brunner war zwar nach gesundheitlichen Problemen angeschlagen, doch an seinem Willen, weiter ganz oben zu bleiben, zweifelte niemand.
Gut möglich deshalb, dass Brunner, für den mit Anfang 50 eine Frühpensionierung relativ früh käme, eine Fortsetzung seines Wegs in der Welt der Finanzmultis anstrebt.
Je nach Aufgabe wäre Brunner für die UBS Fluch oder Segen.
Als Machtmensch hat Brunner viele gute Leute bei der CS in die Flucht geschlagen. Als begnadeter Zahlenmensch hielt er zudem nicht viel vom Grundsätzlichen.
Das führte zum Entscheid, aus dem Privatebanking der CS eine Retailbank zu machen. Zumindest, was die „unteren“ Kundenschichten mit nicht ganz so viel Vermögen betraf.
Diese wurden in Bonviva-Kategorien eingeteilt und mussten fortan im Callcenter Schlange stehen.
Umgekehrt kennt Brunner das Banking von der Pike auf. Er hat nicht einfach nur ein dickes Adressverzeichnis mit guten Kunden.
Sondern er weiss, was eine grosse Bank im Innern am Laufen hält. Was die Treiber sind, die den Gewinn steigern. Was passieren kann, wenn Investitionen ausbleiben.
Brunner ist ein zweiter Körner. Er und sein Ziehvater kennen beide die Abläufe im Hintergrund eines globalen Finanzkonzerns.
Und beide gelten als schwierige Charaktere. Brunner steht Körner kaum nach, was das Abfertigen unliebsamer Kollegen mit konträren Meinungen angeht.
Bei der CS endete sowohl Körner als auch Brunner in der Sackgasse. Körner war nach der Niederlage im CEO-Rennen von 2007 gegen Brady Dougan nicht mehr erste Wahl bei der Grossbank.
Er ging Mitte 2008 von Bord, im Frühling 2009 tauchte er bei der UBS in neuer Spitzenfunktion auf.
Brunner hätte sich Shootingstar Gottstein als neuem CEO der CS Schweiz unterordnen müssen. Stattdessen hat er gekündigt und trifft sich mit Körner und der UBS-Personalchefin.
In einem halben Jahr wäre er frei für einen Start bei der Konkurrentin.
Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Habe CB bei CS erlebt, Resultat: gefällt mir überhaupt nicht!
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Ich finde Personaldiskussionen auf dieser Seite unpassend. Sie gehören einfach nicht hierher, da sie bisweilen bis oftmals Personen unfair angehen. Bitte lasst das. Uns allen täte gut, so glaube ich, wenn wir uns mehr Zeit gönnen würden, darüber nachzudenken, was uns im Leben wirklich wichtig ist, und wie wieder mehr Freude ins Leben kommt. Schneller höher weiter scheint nicht immer und überall zum Ziel zu führen.
Freue mich aber, dass Herr Brunner offenbar wieder gesund ist und so alter Tatkraft zurückkehrt. -
Wow so langsam sind ja alle ehemaligen MD Oberhirnis bei der CS weg. Da müsste man ja glatt wieder arbeiten können? Ach nö, sie haben neue Hirnis installiert, so n Mist.
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Körner, Meister, Brunner , là,
Alle sind nun wieder da.
Ex-McKinsey ja oder nein,
Plötzlich weg. Die Welt ist gemein.O, da gibt es noch die UBS,
vielleicht die Bären oder .. guess!
Nein, die sind jetzt alle nicht bereit, so ein Saich.
Jetzt mal feiern und im neuen Jahr vielleicht!-
Vielleicht noch ein wenig in die Schule gehen, wegen der Poesie!!
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Noch ein bisschen üben mit dem Reimen…
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? da wurde aber jemand von der Muse geküsst
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Brunner ist ein Waschlappen. Er hat das Desaster der PB CS massgeblich mitzuverantworten. Während Jahren hat er mit Buchhaltungskünsten das Resultat aufgeblasen. Und die Kosten hat er mit seinen Stäben ebenfalls aufgeblasen wie kein anderer in der Bank. Die UBS wird sich so etwas wohl kaum leisten können. Und ein Teamplayer ist er ja schon gar nicht, sondern ein rauchender Egoist von Kopf bis Fuss.
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Bei der Stellensuche sollte man sagen, dass man SVP-Mitglied ist. Dann können sie nicht nein sagen, weil es sonst mitgeteilt wird an die Zentrale.
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Gedankenspiel zur CS
Man stelle sich ein Baum vor und auf den ästen sitzen lauter Stare und die hüpfen von Ast zu Ast und alle guten, willigen und fähigen nomalsterblichen Mitarbeiter die unten auf der Wiese stehen werden von denen beschissen.
That’s CS
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Kann mir mal jemand sagen wie Brunner oder Meister die CS weitergebracht haben sollen? Die CS tritt im CH Geschäft seit Jahren an Ort. Ausser die Mitarbeiter und Kunden mit Bonviva verrückt zu machen und preislich zum Teil über den Tisch zu ziehen ging gar nichts. Meisters Reorganisationen wie Tenero und die Integration der Clariden Leu usw. waren nicht mehr als Rohrkrepierer.
Aber diese Leute finden immer wieder einen Job. Wenn man den Banken Olymp als MDR oder höher mal erklommen hat kann nicht mehr viel schief gehen auch wenn Flasche leer..und schon von der Postur her kommt auch niemand an Brunner vorbei
Die CS täte gut daran sich im CH Geschäft mal wieder auf das alte SKA Gedankengut zurück zu besinnen und ihren Kunden wieder Respekt, Vertrauen und Diskretion zu zollen. Ob da aber ein Westafrikaner der Richtige dafür ist?
Herr Rohner die Hiffung stirbt bekanntlich zuletzt
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1. Auf dieser Stufe redet fast jeder mit jedem. Jedesmal gleich eine Jobsondierung zu vermuten ist beides, falsch (geht ja gar nicht) und richtig (man weiss nie was die Zukunft bringt).
2. Brunner ist intelligent, er macht einen Fehler i.d.R. nicht zweimal. Im Gegensatz zu vielen anderen Top-Managern habe ich festgestellt, dass er besser wird. Nicht zuletzt was die Vorstellung über das Banking und wie es betrieben werden sollte anbelangt.
3. Natürlich gibt es viele, die Brunners Weg (Affluentisierung des PB) kritisieren, das letzte Wort ist allerdings noch nicht gesprochen. Die Digitalisierung wird viele belohnen, die sich die Mühe genommen haben, ihr Geschäft wirklich zu designen und nicht einfach von der ,Hand zu Regal und in den Mund‘ zu leben.
4. Brunner ist in der Wolle nicht arrogant, allenfalls in seinem Stil nicht sofort zugänglich. Langsame, denkfaule und bequeme Leute haben es schwer bei ihm. Körner scheint mir da doch ein bis zwei Stufen schwieriger und Im Gegensatz zu Brunner fehlt das Charisma.-
Ok, geben wir ihm Zeit … und IP auch (er braucht sie).
Das mit der Affluentisierung könnte mittelfristig schon Sinn machen. Wenn man aber eine CH-SKA gestalten will muss man die „normalen“ HNWI, quasi die Basis, wieder ernst nehmen!
@IP: wie hat der Luki doch immer wieder über Bonviva gespottet, Brunner runtergemacht …
Und jetzt: ev. doch ein ernst zu nehmender Manager?
@Kommentatoren wie der „Schnetzler“: pass auf, dass Du nie geschnetzelt wirst… so ein undurchdachter Mist ;-(
„Hirngranaten“-mässig! (Danke askop)
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Nun ja, sein Leistungsausweis bei der CS spricht ja nicht gerade für ihn. Und „Bankingkenntnisse von der Pike auf“ – ich würde meinen er ist ein eher unterdurchschnittlicher „Manager“ auf einer Bank, that’s it.
Vielleicht sollte man nicht immer die selben Gescheiterten an neuen Örtchen platzieren, sondern fähige Leute nachziehen.
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„…Brunner steht Körner kaum nach, was das Abfertigen unliebsamer Kollegen und Meinungen angeht.“ – Na ja, manchmal hat man einfach nicht die Zeit, sich lange mit Hohlköpfen, Langsamdenkern, Nichtdurchblickern und anderen Zeitdieben herumzuschlagen. Kenn das aus meinem Alltag. Da ist klare und direkte Kommunikation nötig, auch wenn sie für ein paar „zarte Pflänzchen“ vielleicht für den Moment hart sein mag.
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@schnetzler: solange Sie zeit finden, sich auf ip rumzutreiben und sinnfreie kommentare abzusondern, geböte es der anstand, sich auch mit langsameren leuten einen moment abzugeben, als Sie hirngranate es offenbar sind, meinen Sie nicht auch?
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@kaskop: Wie Sie vielleicht feststellen konnten, habe ich meinen Beitrag heute früh bei der ersten Kaffeepause im Büro verfasst… Da war leider noch keiner der „langsameren“ Leute im Büro… 😉 Uebrigens: Ich kenne Brunner persönlich seit 26 Jahren (Armee) und denke bzw. weiss, dass – wie ein anderer Autor hier schrieb – er nicht „in der Wolle arrogant“ ist. Ich habe ihn immer als umgänglichen, sachlichen Kollegen erlebt.
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Hirngranate!
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@arrogant: …scheinbar im Ziel, die Hirngranate. 🙂
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"...Brunner steht Körner kaum nach, was das Abfertigen unliebsamer Kollegen und Meinungen angeht." - Na ja, manchmal hat man einfach…
Nun ja, sein Leistungsausweis bei der CS spricht ja nicht gerade für ihn. Und "Bankingkenntnisse von der Pike auf" -…
1. Auf dieser Stufe redet fast jeder mit jedem. Jedesmal gleich eine Jobsondierung zu vermuten ist beides, falsch (geht ja…