In der gestrigen Financial Times, dem Weltblatt für die Geschäftselite, hatte Martin Saidler seinen grossen Auftritt.
Eine seiner Technologie-Firmen wurde als Nonplusultra für die anstehende Banken-Revolution vorgestellt. Mit ihrer App könnten endlich alle Bankbeziehungen einfach gehandhabt werden.
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Das Unternehmen namens Centralway Numbrs würde von bekannten Wirtschaftsgrössen als Investoren unterstützt, darunter Marcel Ospel, dem Ex-UBS-Kapitän, hiess es im Artikel.
Die Rede war von bereits 1 Million Bankkonten in Deutschland, die mit der Applikation geführt würden. Nun stehe die Expansion nach England an.
Die vermeintliche Erfolgsgeschichte – Centralway Numbrs soll nach nur 2 Jahren bereits 100 Mitarbeiter haben – wirft Fragen auf.
Adriana Ospel Bodmer, die Ehefrau des gefallenen UBS-Stars, war in den Verwaltungsrat des Mutterhauses eingetreten, nachdem sie und ihr Mann sich beim Technologie-Anbieter eingekauft hatten.
Nun ist sie bereits wieder draussen. Ospel Bodmer schied gemäss Handelsregister im Dezember aus dem Lenkungsgremium der Centralway AG mit Sitz in Zug aus – nach nicht einmal 3 Jahren.
Was aus ihrem Investment beim Unternehmen geworden sei, wollte sie auf Anfrage nicht verraten, und verwies an den Hauptaktionär.
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Dieser heisst Martin Saidler, ein aus Österreich zugewanderter Hans-Dampf-in-allen-Gassen, der sein für einen Youngster gigantisches Vermögen mit Tech-Startups in Osteuropa gemacht haben will.
2011 schaffte es Saidler in die 300er Rangliste der Reichsten, welche die Zeitschrift Bilanz jeweils Ende Jahr publiziert.
Damals schätzte ihn die Zeitung auf 300 bis 400 Millionen. 2014 war Saidler immer noch in der Klasse mit 300 bis 350 Millionen aufgeführt.
In der Ausgabe von 2015 fehlte dann jede Spur vom Österreicher. Wie weggeblasen: kein Eintrag, weder höher noch tiefer. Wie nie dagewesen.
Dafür jetzt der Auftritt in der grossen Financial Times (FT). Was die Frage aufwirft, wie es um das Unternehmen wirklich steht.
Startet die Firma, die neben den Ospels laut FT weitere bekannte Investoren überzeugen konnte, darunter die Genfer Privatbank Lombard Odier und die Bankersfamilie Mirabaud, bald durch?
Oder muss sie laut auf die mediale Pauke hauen, weil sie ausser Kosten nicht viel Substanz und Erträge aufgebaut hat?
Fürchten die honorigen oder zumindest sehr bekannten Finanzgrössen – neben den Ospels hat sich vor allem der berühmte Hedgefund-Star Alan Howard engagiert – um ihren Einsatz?
Der Rückzug von Adriana Ospel Bodmer wirkt jedenfalls wie ein Fanal.
Ausgerechnet jetzt auszusteigen, da laut dem Zeitungsartikel das Unternehmen vor der Eroberung des europäischen Markts steht, passt nicht.
Ospel Bodmer begründet ihren Schritt damit, dass sie und ihr Beratungsunternehmen sich als eine Art Starthelfer betrachten.
Es gehe darum, Firmen zu unterstützen, auf Touren zu kommen. Diese Phase sei bei Centralway nun erfolgreich abgeschlossen.
Mission accomplished also.
Hauptinvestor Martin Saidler hatte laut einer Quelle stets auf seinen Schein wert gelegt. Überdimensionierte Büros, in denen sich wenige Angestellte verloren hätten, seien ins Auge gestochen.
Worin Saidler aber offenbar Spitze ist: Er kann Private mit unheimlich viel Geld von sich und seinen geschäftlichen Ambitionen überzeugen.
Zumindest solche, die in der Schein- und Gauklerwelt namens Finanzindustrie ihr Vermögen gemacht haben.
Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Ka die schwöbene nid gische halte bim hans gschnröch.
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Ist heute der Stoff ausgegangen? Was genau sind hier der Fakten? Ein Investor hat sich aus einem Unternehmen zurückgezogen bevor es eine Milliarde schwer ist? Das passiert jede Woche mehrere Mal. Was genau wollen Sie sagen, lieber Herr Hässig? Bitte zurück auf Start und überlegen. Journalistisch leider ein voller Durchhänger. Oder ist es doch Neid auf die FT?
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Ausser viel zu viel Kohle haben dieSaidlers, Ospel Bodmers fast nichts, sind eigentlich ganz armselige Wesen!
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Ach Ospel, der ist doch pleite.
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Ja, bei Ospels sind die VR Mandate bald genauso rar gesegnet wie die Erfolge. Von der Immobiliengesellschaft Sitex wo die Frau ´noch´ im VR ist hört man inzwischen auch nur noch negatives. Gelernt ist gelernt, UBS lässt grüßen …
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Etwas mager an Fakten dieser Artikel. zB hätte man die App mal testen können? Oder mit einem Mitarbeiter reden?
Das Wort der FT und Alan Howard gegen IP? Man soll sich ja Ziele setzen aber…
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Passt schon. Saidler ist ein Nobody und sein Geschäftsmodell basiert auf dem kolportiertem Reichtum aus einem Bilanz-Artikel. Die Bilanz wiederum konnte nur auf Saidler als Quelle für seinen Wohlstand zurückgreifen.
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@schlanker banker
Die Bilanz hat wohl auch bei Urs E. Schwarzenbach „auf Urs E. Schwarzenbach als Quelle für seinen Wohlstand“ zurückgegriffen.
BA, bitte übernehmen Sie.
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Na ja, dann können die Ospels ja beim „1.7-Milliarden-Netto-Mann“ aus Vals einsteigen… – Ich lach mich voll-schlapp! (Hat der Valser-Obertrickser übrigens das Darlehen, das ihm Vals zum Kauf der Therme gewährte…, jemals zurückbezahlt? – Bei diesem Vermögen doch wirklich nur Peanuts!) – Und Lemmongrass Communications mit Sprecher Hartmeier in Zürich stellt sich als mit lauem Wasser kochender, ahnungloser dafür umso serviler Tölpel dar. – Rauchen die in der Agentur das Lemmongrass, oder wie?
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Der letzte Satz enthält konzentrierte Wahrheit.
Passt schon. Saidler ist ein Nobody und sein Geschäftsmodell basiert auf dem kolportiertem Reichtum aus einem Bilanz-Artikel. Die Bilanz wiederum…
Der letzte Satz enthält konzentrierte Wahrheit.
Na ja, dann können die Ospels ja beim "1.7-Milliarden-Netto-Mann" aus Vals einsteigen... - Ich lach mich voll-schlapp! (Hat der Valser-Obertrickser…