Letzte Woche ging im Netz eine Vorher-Nachher-Story um. Sie zeigt die riesige Tradinghalle der UBS in Stamford im Norden New Yorks zur Zeit, bevor die Bank über ihr Subprime-Debakel stürzte.
Das zweite Bild zeigt, was aus der berühmten Banken-“Turnhalle“ geworden ist. Statt dass Hunderte von Testosteron geladenen Händlern der Schweizer Grossbank hinter ihren Bildschirmen sitzen, ist es eine riesige Lagerhalle geworden.
„The Transformation Of Wall Street In Just Two Photos: The UBS Trading Floor In 2008 And 2016“, titelte der bekannte Blog Zero Hedge.
23 Basketballfelder gross sei der Raum gewesen, schreibt Zero Hedge, gefüllt mit Händlern, die viel Geld für ihre Bank verdienten.
Selber wurden sie ebenfalls reich beschenkt.
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Über den Köpfen prangten Banner mit dem Logo der Schweizer: drei schwarze Schlüssel, Synonym für Sicherheit, Verschwiegenheit und Seriosität, dazu die prallroten Buchstaben.
Wir sind UBS.
Ein UBS-Sprecher bestätigt die Echtheit der Bilder. Die Bank sei nie Besitzerin des Gebäudes gewesen, sondern in Stamford im Bundesstaat Connecticut nur eingemietet.
Heute sei das Investment Banking der UBS noch knapp halb so gross wie damals. Zusammen mit den Supportjobs umfasse es rund 10’000 Stellen.
Auf dem Höhepunkt waren es über 20’000 gewesen.
Die Trader sässen nun in Manhattan, wo die UBS grosse Büros habe, meint der Sprecher. Sie würden ihren Arbeitsort im Big Apple schätzen.
Vor 10 Jahren erhob die UBS, die als sicherste Bank der Welt und als einzigartige Macht im Private Banking galt, unerhörte Ansprüche. Sie plante auch im Investment Banking, ihrem 2. Standbein, zur Spitze zu gehören.
Das Ziel lautete unbescheiden und unschweizerisch: Wir wollen eine zweite Goldman Sachs sein.
Er hasse es zu verlieren, meinte der damalige Oberbefehlshaber der Bank, Marcel Ospel, als es ab Mitte der 2000er Jahre Rückschläge beim grossen Aufbruch Richtung Big Wallstreet Bank gab.
So trieb Ospel seine Trader-Horden an. Er peitschte sie mit ätzender Kritik, lockte sich mit unerhörten Boniversprechen.
Die Bank hatte eine immer grössere Bilanzsumme, zuletzt von 2’500 Milliarden Franken. Das entsprach dem 5-Fachen des Bruttosozialprodukts der Schweiz, also der gesamten Wirtschaftsleistung des Landes in einem Jahr.
Das Eigenkapital der UBS betrug rund 50 Milliarden Franken.
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Im besten Fall entsprach es einem Fünfzigstel der Bilanzsumme.
Auf diese Weise raste die vermeintlich seriöse, vermutlich stock konservative Schweizer Bank durch die US-Grosslandschaft: mit Karacho und nur 2 Prozent dicker Kapitaldecke.
Was sie mit ihrer riesigen Bilanz auf tönernen Füssen machte, wissen wir heute zur Genüge. Sie spekulierte wie crazy.
Das Foto mit den Hunderten, eher Tausenden von UBS-Tradern im Stamford-Center wurden zum Sinnbild einer Ära, die direkt in den Abgrund führte.
Die Staaten mussten einspringen mit Aber-Milliarden von Steuergeldern. Allein in der Schweiz ging jeder einzelne der damals 7 Millionen Einwohner mit knapp 10’000 Franken pro Kopf ins Risiko, um die UBS zu retten.
Es war die grösste und cleverste Wette der Banker bis dahin: Mit dem Backup der Steuerzahler den ganz grossen Reibach zu riskieren.
Das Kalkül ging auf. Ospel & Co. wurden unendlich reich.
Sie mussten zwar Kritik ertragen, konnten aber dank der Staatsgarantie, die effektiv funktionierte, ihr gewonnenes Vermögen behalten.
Kein Staatsanwalt zog sie je vor einen Richter. Sie hatten gewonnen.
Dann also weiter im Takt. Die Spitzenbanker wissen heute, dass sie im Notfall von den Politikern gerettet werden.
Daran hat sich nichts geändert.
Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Testosterongeladen scheint mir auch Herr Hässig mit seinen flotten Sprüchen gegen alles, was mit B anfängt und k aufhört…. Hand aufs Herz, Herr Hässig: Ihnen hat die Finanzkrise auch finanzielles Glück gebracht. 🙂
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Ospel, Kurer und andere profitierten eben von der Tatsache, dass schlechte, amoralische Geschäftsführung kein Straftatbestand ist. Was sie taten hat zwar die UBS in den Ruin getrieben (verhindert durch den Steuerzahler), es war aber nicht illegal, „nur“ verwerflich, unethisch, letztendlich unschweizerisch. Je nach ihrer moralischen Sensibilität werden sie sich an ihren dreckigen Millionen freuen oder wenigstens ein schlechtes Gewissen haben. Ich weiss es nicht.
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Das hat auch mit den Veränderungen im Investment Banking zu tun. Heute setzten die Banken auf den Hochfrequenzhandel, also Supercomputer die im nanosekunden Takt Aktien kaufen und wieder verkaufen. Komplizierte Algorithmen werden von Mathematikern, Physikern und Informatikern entworfen, der Rest machen dann die Supercomputer. Darum braucht es nicht mehr so viel Personal und der Standort der Supercomputer muss möglichst nah an der Börse sein, damit bei der Übertragung keine Zeit verloren geht.
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Es bedurfte eben (noch) persönlicher Kontakte, um die Verantwortlichen in den deutschen Landesbanken zu bewegen, Zinsdifferenzgeschäfte über Zweckgesellschaften zu tätigen: man erwerbe und halte AAA-geratete MBS (mortgage-backed securities), refinanziert mit dem Geld der Tagesgeldsparer und lebe von den sich so ergebenden 2% bis 3% Prozentpunkten Zinsdifferenz.
Weshalb die Verantwortlichen in den deutschen Landesbanken und anderwo nie hinterfragt haben, warum jene, die ihnen diese Wertpapiere verkaufen nicht selbst diese Geschäfte vornehmen, bleibt deren Geheimnis. Aber vielleicht ging es ihnen nur darum, ihre bereits damals unsichere Position im Bankgeschäft mit solchen letztlich sinnlosen und verlustträchtigen Geschäften vorläufig abzusichern.
Ähnlich wie einst die aufgegebenen Industrieareale in den 80er und 90er Jahren des letzten Jahrhunderts sind diese verwaisten Büroflächen heute die materiellen Hinterlassenschaften der sterbenden Industrien des 21. Jahhunderts.
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UBS Stamford kenne ich bestens. Dies ist nicht UBS Stamford.
Ich weiss nicht genau, wieso der Leser hier getäuscht wird, oder ob Herr Hässig selber Opfer eines urban Myths wurde, doch dies ist nicht der Trading Floor. Ich erinner mich noch genaustens an ihn, und wie die Händler spalier standen als ich hereingebracht wurde und mit einer T-Shirt Kanone spasseshalber Robert-Bosch-Anleihen in die begeisterte Menge geballert habe. Ich kann also mit Bestimmtheit sagen, dass dieses Bild NICHT UBS Stamford ist.
Hört auf Onkel Dupont, lernt was, damit Ihr wenigstens etwas wertvolles von Eurem tristen Arbeitstag nach Hause gebracht habt. Ich muss los, unten klingelt der Beluga Lieferant. Er findet wohl den Weg zum Beluga Aquarium nicht.
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Herr Du Pont scheint tatsächlich zu wissen wovon er spricht. Scheint bei IP ist man auf einen urban myth reingefallen… dieses Bilder scheinen tatsächlich nicht von der UBS zu sein.
Zumindest ist es uralt, und wurde in zig Artikeln für zig versch. Banken benutzt:
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Das Gebäude ist die UBS Warburg Center Trading Floor Facility in Stamford:
http://www.emporis.com/images/details/657943/fullheightview-view-from-the-east
Hier noch unter „UBS Warburg“ aus der Zeit von 2000 bis 2003:
http://www.zerohedge.com/sites/default/files/images/tradingfloor.jpg
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Marcel und Inspektor Nach Forsch: wenn deine Behauptung stimmt – zwei Fragen:
1. Warum bestätigt die UBS die Bilder?
2. Warum führt die UBS selbst das Bild auf ihrer offiziellen Webpage?
UBS Stamford, USA, Washington Boulevard:
https://www.ubs.com/global/en/about_ubs/media/global/images/buildings/usa.html -
Ach Marcel, musst nicht unbedingt unter einem anderen Pseudonym posten um deine Geschichten zu verbreiten.
Der Floor sieht überall ziemlich gleich aus, inkl. UBS Logo. Ausser es handelt sich um eine riesige Verschwörungstheorie was bei den Herren von Zero Hedge ja nichts neues wäre:
http://tinyurl.com/z7v4ara
http://tinyurl.com/h6tc7s8
http://tinyurl.com/h2wcspnHabe übrigens noch ein Bild von MdP gefunden, hats mit der Green Card geklappt?
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@Mazetta: vielleicht, aber nur viellicht, weil MdP das Innenleben eines Trading Floors nur aus Filmen kennt. Die durchschnittliche ‚Cremeschnitte‘ im Icon oder der Carlton Bar kennt den Unterschied zwischen preferred stock und livestock sowieso nicht (ich weiss, sehr originell).
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Ich möchte jetzt nicht für Du Pont sprechen, darum bin ich auch auf eine Antwort von ihm gespannt. In der Tat scheint die UBS diese Bilder auf ihrer Homepage zu haben!
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Marcel Du Pont: was haben Sie für ein Problem? Jugendbedingte Trolleritis? Senilität? Angst vor unangenehmen Enthüllungen und Kommentaren?
Inspektor Nach Forsch: Sie sind aber sehr sehr „autoritätsgläubig“ …Übrigens: In diesem Blog gibt es keine Zeichenbeschränkung … kein Grund undurchsichtige „tinyurls“ zu verwenden.
An Hässig: Undurchsichtige „tinyurl“ sollten aus Sicherheitsgründen grundsätzlich gelöscht werden … -
Sehr geehrter Herr Mazeta, sehr geehrter Herr Inspektor
Eure Verwirrung ist verständlich, denn der Fehler liegt bei mir. Ich war zu wenig deutlich. Ja, dieses Gebäude mit den abgebildeten Batterie Hühner mag sehr wohl der UBS gehört haben.
Der Stamford Trading Floor ist aber nicht dort angesiedelt. Zumindest nicht der echte, der mich und meinesgleichen bedient. Als ich der UBS einen Besuch abstattete und mein Geld besuchen ging um zu sehen, ob es sich auch ordentlich amüsiert, sich wohl fühlt und viele viele Freunde macht, wurde ich zum echten Tradeing Floor geführt. Und der hat nichts mit dieser Viehhaltung zu tun, dort werden auch nicht irgendwelche lahmen Regierungsbonds OTC gehandelt und eine Flasche Rivella geschüttelt wenn mal irgendwo zufällig eine Rendite wie ein Pokemon erschien.
Der echte Trading Floor ist eher mit einem Seal Team 6 zu vergleichen. Einziger Unteschied: Statt tote Terror Leaders werden Nullen aus dem Kampfgebiet extrahiert und ohne Dezimalpunkt rechts an die Zahl meines Saldos hinzugefügt. Das ganze geschieht schnell, wirksam und vor allem: Leise und diskret.
Weniger leise und diskret sind die verschiedenen Boliden, die dort in der Tiefgarage geparkt sind. Da hat sich mein Baby richtig wohl gefühlt, in bester Gesellschaft.
Dass Sie, Herr Macaroni, nichts davon wissen, ist weder verwunderlich, noch Ihr Fehler. Aber danke für die Präzisierung.
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Ein paar Antworten hier, sind sehr schwach. Eine Reihe von verschwommenen Bildern von Floors mit UBS Logo… Könnte irgendwas sein und beweist nichts.
Die bisher beste Antwort stammt von Mazetta. Sauberer Inhalt, guter Link!
Die anderen springen einfach auf den Zug von Mazetta auf.
@Du Pont: Ihre Story ich weiss nicht recht… ich kann mir vorstellen, dass es für die VIP bestimmt ein paar Lounges gibt, oder dass es auch ein paar Top Trader gibt, die nicht in diesem Flohzirkus hausen, doch ob man wirklich mit T-Shirt Kanonen da rumschiessen darf? Gerade in den USA wo man um Schusswaffen rum sehr nervös ist? Da habe ich meine Zweifel.
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Sehr geehrte Kommentar Leser
Eure Verwirrung ist verständlich, denn der Fehler liegt bei mir. Ich war zu wenig konkret. Ja, dieses Gebäude mit den abgebildeten Batterie Hühner gehört sehr wohl der UBS.
Der Stamford Trading Floor ist aber nicht dort angesiedelt. Zumindest nicht der echte, der mich und meinesgleichen bedient. Als ich der UBS einen Besuch abstattete und mein Geld besuchen ging um zu sehen, ob es sich auch ordentlich amüsiert, sich wohl fühlt und viele viele Freunde macht, wurde ich zum echten Tradeing Floor geführt. Und der hat nichts mit dieser Viehhaltung zu tun, dort werden auch nicht irgendwelche lahmen Regierungsbonds OTC gehandelt und eine Flasche Rivella geschüttelt wenn mal irgendwo zufällig eine Rendite wie ein Pokemon erschien.
Der echte Trading Floor ist eher mit einem Seal Team 6 zu vergleichen. Einziger Unteschied: Statt Diplomaten oder Intel werden Nullen aus dem Kampfgebiet extrahiert und ohne Dezimalpunkt rechts an die Zahl meines Saldos hinzugefügt. Das ganze geschieht schnell, wirksam und vor allem: Leise und diskret.
Weniger leise und diskret sind die verschiedenen Boliden, die dort in der Tiefgarage geparkt sind. Da hat sich mein Baby richtig wohl gefühlt, in bester Gesellschaft.
Dass die meisten von Euch hier nichts davon wissen, ist weder überraschend, noch Euer Fehler. Aber nochmals die bitte an Euch, nicht vergessen: Ihr seid nichts.
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Lieber Marcel. Ich würde mal sagen : Du hast keine Ahnung. Auf alle Fälle warst Du sicher nie in Stamford auf dem Trading Floor. Also lieber Schnabel halten als uns mit Deinem Nicht-Wissen zu nerven. Herzlichen Dank.
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Danke @Du Pont! Von Ihnen könnte ich wirklich noch was lernen. Darf man erfahren welchen Malossol Sie bevorzugen?
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Jetzt wirds langsam mühsam herr hässig. Lieber kein Artikel als Uraltes wieder aufgewärmt, also diese Story hatten wir bis zum Abwinken….
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Aufwärmen am Cheminée-Feuer…….Bin mit ihrer Einschätzung nicht einverstanden. Finde gar, dass wir uns mindestens jedes Jahr einmal an das grounding der Swissair und dem beinahe-grounding der UBS im Oktober 2008 erinnern sollten. Bin auch heute noch mental tief betroffen, dass die Schweizer Volkswirtschaft durch Gier, Unvermögen und Selbstüberschätzung beinahe an den Rand des Kollaps gefahren wurde. Als Vielreisender im Ausland stelle ich auch immer wieder fest, dass das Image der Schweiz wegen erwähnten Vorkommnisse stark gelitten hat. Nach heutigen Erkenntnissen hätte man damals die UBS für einen gewissen Zeitraum Verstaatlichen sollen. Nur unter dieser Prämisse (und dem Diktat des Bundes) wäre eine Aenderung der Unternehmenskultur unter Einbezug der typischen Schweizer Werte möglich gewesen.
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bonjiurno Sinior Udaipur Buba
io no comprendre perche tu parlare mucho mucho mierda de una torro. io volare comprendre, ma no pouvoire comprendre, perche il mierda del torro es troppo grande.
tu pouvoire fatto una nuevo texta, una texta mas comprendable por favor?
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Bei uns in Romandie wir würden nicht mal die Schweinen in so eine Stall wohnen lassen! Überhaupt die Arbeitsbedingungen bei uns sie sind viel besser als auf der doofere Seite des Rösstigraben! Die Tage beginnt um 09.30 mit gemütliche Beisammensein in Cafféreria während die dummen Deutschschweizer sie arbeiten und regen sich über uns auf! Savoire vivre!
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Ohje, nachdem wohl sämtliche Cervelat-Geschichten verschossen wurden, gibt es nun irrelevante News von vorgestern aus dem Ausland? Lichterlöschen am Paradeplatz.
Sehr geehrter Herr Mazeta, sehr geehrter Herr Inspektor Eure Verwirrung ist verständlich, denn der Fehler liegt bei mir. Ich war…
Testosterongeladen scheint mir auch Herr Hässig mit seinen flotten Sprüchen gegen alles, was mit B anfängt und k aufhört.... Hand…
Ohje, nachdem wohl sämtliche Cervelat-Geschichten verschossen wurden, gibt es nun irrelevante News von vorgestern aus dem Ausland? Lichterlöschen am Paradeplatz.